Zonza / Bavella – was würde ich hier an einem Tag unternehmen?

  • "Zonza / Bavella – was würde ich hier an einem Tag unternehmen?“


    2. Thema der Reihe.


    Unser Anliegen besteht darin, Städte und Ortschaften Korsikas im Umfang eines Tagesausfluges vorzustellen. Uns geht es nicht wie in einem Reiseführer um geschichtliche Zahlen, geografische Koordinaten oder wissenschaftliche Erkenntnisse. Vielmehr bitten wir alle Mitglieder im Forum, ihre Erlebnisse und Erfahrungen an uns alle weiterzugeben. Vorschlagsthemen wären:

    • sehenswerte Straßen und Häuser
    • im charakteristischen Flair
    • versteckte Schönheiten, zu
      denen kein Ortsunkundiger laufen würde
    • Sehenswürdigkeiten und
      Kuriositäten
    • empfehlenswerte Gastronomie
    • … und natürlich alles, was
      Kennern der jeweiligen Stadt bzw. kleinerer Ortschaften so einfällt.

    Schickt Eure Beiträge bitte möglichst innerhalb von 2 Wochen ab Threaderöffnung. Aber auch jede spätere Einsendung ist willkommen und hilfreich für uns alle hier im Forum.


    Also – lasst die Tastaturen qualmen. :gamer:


    Liebe Grüße senden Wolfgang und Marianne

    • Offizieller Beitrag

    So, dann wolln wa ma:


    Also ganz klar die Klassiker Piscia di Gallu und Trou de la bombe. Das muss sein, sogar öfter. Egal, ob mittlerweile in der Hochsaison ganze Heerscharen unterwegs zum Hahnenpiss sind, beim Bavella bekommt man ganz besondere Gefühle. Diese gesteigert erfährt man auf der leichten Wanderung zum Trou de la bombe (Teufelsloch), ganz besonders auf dem Rückweg mit Blich auf die 3 Türme des Bavella. So finde ich. Ist sozusagen die Anfängertour, keine alpinen Kenntnisse erforderlich.
    Oder einfach nur mal den Pfaden folgen und die einmalige Atmosphäre genießen, oft mit Nebelschwaden und Regenjacke im Hochsommer. Wow!
    OK, wie gesagt, mittlerweile sind die Zeiten der Einsamkeit vorbei, aber trotzdem gelingt es mir immer, mich den Busladungen zu entziehen!! Also keine Angst!


    In Zonza kehren wir traditionell im Restaurant "Sanglier" (ist ein Touri-Laden, aber egal!), das in der Kurve mit dem ausgestopften Wildschwein, ein. Kühles Pietra, bissl was zu Essen und dann zurück zum Zelt oder zur Wohnung. Was gibts schöneres? OK, ein Stück Baguette vom Morgen mit korsischer Wurst im Auto gegessen, das ist auch super!!!


    Die Runde P-V.....Ospedale.....Bavella.....Chaos von Pianottoli.... [definition=6]Solenzara[/definition]..... ist Pflichtprogramm eines Tages.


    wolfgang

  • Hallo Ihr,


    vor ein paar Jahren hatte ich das Glück im Hotel L'AIGLON in Zonza zu übernachten. Das hat, soweit ich mich erinnere, keine zehn Zimmer und ist unglaublich charmant. Das angeschlossene Restaurant ist überaus gut und, wie das Hotel auch, darüber hinaus auch noch viel zu preiswert. Die Inhaber sind ein betagtes Ehepaar und sie wissen genau, was es braucht, um ihren Gästen einen unvergesslich schönen Aufenthalt zu ermöglichen.
    Er singt bei Alte Voce und so ist es kein Zufall, dass korsische Musik zum Ambiente beiträgt.
    In der Nähe des Ortes gibt es eine unglaublich dicke Esskastanie zu der ein kleiner Spaziergang lohnt.
    Und wie überall auf Corsica, so gilt auch hier: lasst Euch Zeit zum Geniessen. Auch Zonza hat genügend Atmosphäre, um einfach nur zu verweilen.
    Aber das wisst Ihr wahrscheinlich sowieso.


    Liebe Grüsse, Ray

  • Hallo zusammen!


    Das Örtchen Zonza selbst bietet an und für sich nicht viel, ist aber schön gelegen und als Ausgangsort für Unternehmungen ideal.


    Also..., ich würde es noch einmal so machen wie bei meinen letzte Aufenthalte dort: Bavella wäre Pflicht! Die leichte Wanderung zum Teufelsloch (Trou de la bombe), würde ich wieder mit der Begehung der Punta Velaco, schon wegen den herrlichen Ausblicken, verbinden.


    An einem anderen Tag würde ich nach Levie fahren und den Besuch des archäologischen Museum nachholen. Anschließend fände ich mich im Castellu di Cucuruzzu wieder, diesmal hätte ich sicherlich mehr Zeit und Muse die imposanteste torreanischen Befestigungsanlage, mit ihrem verwunschenem Wäldchen, zu erkunden.


    Sollte Korsikas Bäche, im speziellen der Osu, mal rappelvoll sein und ich wäre in Zonza, würde ich den Klassiker Piscia di Gallu (Tach wolfgang:) mir nicht nehmen lassen, nur um zu sehen, ob der Wasserfall sich noch eindrucksvoller zeigt.


    Mein Video zeigt den 'Hahnenpiss' Anfangs Juni vom letzen Jahr
    [video]

    [/video]


    Grüße
    Dieter

  • Hallo,


    ich mag die Gegend um Zonza sehr gerne! Neben einigen Dingen, die schon genannt worden sind, kopiere ich hier mal einen alten Beitrag von mir rein, in dem ich einen Besuch beim Olivenöl-Verkäufer M. Léandri empfehle. Ich weiß allerdings nicht, ob es den noch gibt. Weiß das jemand von Euch?


    "Oder, weniger ein idyllischer Ort, aber meiner Meinung nach jeden Besuch wert: Es gibt (hoffentlich noch!) in Ste Lucie de Tallano (schönes Dorf!) einen Olivenbauern, M. Léandri. Der hat sein "Geschäft" in einem großem Eckhaus auf der Hauptstraße, erkennbar an den vielen Zetteln, die er daran hängen hat. Durch zwei über Eck liegende Türen kommt man in einen winzigen Kundenbereich (es dürfen auch nur 3 auf einmal herein), dahinter ein riesiger Raum, der bis unter die Decke vollgerümpelt ist. M. Léandri passt hervorragend in dieses ungepflegte Ambiente, er ist auch nicht besonders freundlich. Aber er erzählt Dir mit einer Leidenschaft alles, was Du je über Oliven, -öl, andere Öle, Honig etc. und deren Herstellung, Herkunft, Verarbeitung usw. wissen wolltest oder von dem Du nie gedacht hättest, dass Du es wissen wolltest. Es ist nicht möglich, ihn zu unterbrechen, auch wenn Du vielleicht schon am Anfang wusstest, was Du kaufen wolltest. Nein, es geht ganz genau nach seinem Kopf! Du bekommst alles zum Probieren, aber auch das nach seiner Vorgabe. Da ist er sehr streng! Ich fand das jedes Mal ein Erlebnis! Beim letzten Mal (2009?) sah Monsieur recht krank aus, der Jüngste war er auch nicht mehr, daher hoffe ich, dass es sein Geschäft noch gibt."



    Außerdem ein Restaurant-Tipp in Quenza:


    " Wir haben mal besonders gut in Quenza gegessen. Die Auberge Sole e Monti liegt an der Durchgangsstraße von Quenza und ist nicht zu verfehlen. Gegenüber des Hotels ist ein sehr schöner Garten mit locker verteilten (Mosaik)Tischen. Dort sitzt man wunderbar im Grünen, es ist angenehm schattig und die Atmosphäre wunderbar. Da wir an einem Sonntag dort waren, gab es nur ein Menu mit je 2 Auswahlmöglichkeiten pro Gang (einmal Fisch/Meeresfrüchte, einmal Fleisch). Darüber war ich zunächst etwas enttäuscht, denn ich hätte mir die Gerichte eigentlich nicht unbedingt ausgesucht. Aber als das Essen dann kam.... Ich habe selten so gut gegessen! Dazu die Umgebung... Eine wunderschöne Erinnerung! Ist vom Preis her ein bisschen gehobener, soweit ich mich erinnere, war aber jeden Cent wert! Lecker!!!"


    Wir sind damals von etwas außerhalb in Zonza dorthin gewandert, nette Strecke, viel Wald. Schön!



    Liebe Grüße


    Mila

  • Godot:
    hallo Dieter,


    kleine Korrektur : Teufelsloch wäre Trou du diable - (Trou de la bombe) = Bombenloch :winke:


    ansonsten kann ich deine Vorschläge nur unterstützen. Aber in der Hochsaison den Bavella möglichst vermeiden.


    Eine weitere schöne Bergtour wäre auf die Calanca Murata. Der Weg zweigt direkt unterhalb vom Trou de la bombe nördlich ab, erst zu einer kleinen Anhöhe, dann an einer Wand entlang aufwärts und den Steinmännchen nach. Einfach abwechslungsreih. wenig Leute und herrlicher Rundblick. ca. 45 Min.


    mittleres Bild: Promontoire


    Grüße
    Helen

  • Hallo Mila,


    vielen Dank. Wir haben herzlich gelacht. Da kann man wirklich nur hoffen, das es M. Léandri noch gibt. Wir werden es im Juli erfahren.


    LG


    Wolfgang und Marianne

  • Hallo,


    da die Frage aufkam, von wo aus wir gestartet sind:


    Wir sind vom La Rivière aus ein Stückchen die Straße Richtung Zonza gelaufen und dann irgendwo rechts ab in den Wald. Es kann sein, dass der Weg eigentlich schon ab Zonza markiert ist, wir aber direkt vom aus starten wollten. Es war eine Wanderung, die in einer kleinen Broschüre oder auf einem kopierten Zettel in der Touri-Info (oder an der Rezeption des ) stand. Ich glaube, es gab davon mehrere. Oder aber es war eine Teilstrecke einer Mehrtageswanderung durch's Alta Rocca. Genaueres weiß ich leider nicht mehr.


    Aber für müde Wanderer gibt's auf jeden Fall Hilfe :lol_1:



    Liebe Grüße


    Mila

  • ich mag die Gegend um Zonza sehr gerne! Neben einigen Dingen, die schon genannt worden sind, kopiere ich hier mal einen alten Beitrag von mir rein, in dem ich einen Besuch beim Olivenöl-Verkäufer M. Léandri empfehle. Ich weiß allerdings nicht, ob es den noch gibt. Weiß das jemand von Euch?

    Hallo Mila,


    den müsste es noch geben, denn im August letzten Jahres bin ich dort gewesen und habe bei ihm leckeres Olivenöl gekauft. Die Prozedur war genau wie von Dir beschrieben.
    Auch das von Dir beschriebene Restaurant in Quenza ist mir aufgefallen. Ich habe die Gegend an mehreren Tagen mit meinem Rennrad erkundet, es war wunderschön dort. Ausgangspunkt war die D69 entlang des Rizzanese. Dort das Auto abgestellt und ab hoch ins Alta Rocca-Gebiet. Wenn man früh los fährt, ist es noch herrlich ruhig auf den Strassen...Zwischenstopp beim Bäcker in Levie, dort gibt es ganz herrliche Dinge, die man sich nach den Höhenmetern dann auch wirklich verdient hat.
    Zum Hauptthema: Ganz klar ein Tipp von mir an die sportlichen Radfahrer im Forum: Die Gegend mit dem Rennrad erkunden ist eine tolle Sache. =)/


    Viele Grüsse,


    Christian

  • Die Zeitschrift für Freunde der französischen Sprache "écoute" widmet in ihrer Ausgabe 03/2015 Südkorsika einen umfangreichen Beitrag. Sehr gut gemacht, informativ und noch dazu die Möglichkeit, seinen Französisch Wortschatz für die Reise nach Zonza und Quenza zu verbessern...sehr zu empfehlen... :.k

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    an Zonza habe ich ganz besondere Erinnerungen. Unseren ersten Inselbesuch im Herbst 2005 hat mein Reisebegleiter schon mit einer starken Erkältung angetreten. Und nach einigen Tagen mit straffem Besichtigungsprogramm war bei ihm in Zonza sprichwörtlich die Luft raus. Er beschloss auf dem La Rivière erst einmal seine Erkältung auszuschlafen.


    Und da beginnt mein Tipp; einfach an einigen sonnigen Herbsttagen genießen, dass man den gesamten für sich alleine hat und mit einem guten Buch und einer Flasche Rotwein einfach einmal nichts tun als einfach nur die absolute Ruhe genießen. Das ist so schön dort... Ich bin praktisch zwei komplette Tage ganz alleine (Kumpel hat gepennt) mit meinem Buch und Campingstuhl immer dem Schatten nachgerückt und habe einfach nichts getan. Außer dem entfernten Rauschen des nahen Bachs und ab und zu einem Auto auf der Straße nach Zonza war dort die absolute Stille. Und morgens hielt zumindest damals sogar das Bäckerauto - nur für uns, super!


    Abends kann man dann vom aus problemlos zu Fuß nach Zonza laufen und dort in der von wolfgang empfohlenen Auberge du Sanglier schön zu Abend essen. Im Herbst brennt da im Restaurant schon der offene Kamin. Nur Vorsicht, vorher die Ruhetage checken, gerade im Herbst kann es sonst passieren, dass man in Zonza gar kein offenes Restaurant mehr findet.

  • Für uns bedeutet Zonza immer eine ganz besondere Atmosphäre des Kommens und Gehens. Wir genießen es jedes Mal, auf dem zentralen Platz zu verweilen und einfach nur zu beobachten. Vier Straßen, die dort aufeinander treffen und dazu der Blick in die Landschaft. Zonza hat auch diesbezüglich sein eigenes Flair. Wanderer, Motorradfahrer und Familien mit Kindern - selbst in der Hochsaison bringt uns Zonza zur Ruhe.


    LG Wolfgang und Marianne

  • Ich kann die Eindrücke von Virutal: zu 100% bestätigen. Die Gegend eignet sich wunderbar zum Renn-Radfahren. Haben selber schon unzählige verschiedene Etappentouren durch die Alta Rocca auf unseren Radreisen unternommen.


    Apropos: weiß jemand wie die Gegend westlich von Aullene (D420) jetzt aussieht. Das letzte mal, als wir die diese Straße benutzt haben war 2008 oder 2009, nach dem großen Waldbrand. Siehe Bilder


    Ansonsten finde ich Zonza nur noch in der Nebensaison erträglich.....


    Gruß Chris

  • Hallo Chris @lehmanco:


    Letztes Jahr im Juni sah es schon besser aus, der verheerende Brand hinterließ seine Spuren, aber zwischenzeitlich ist das Unterholz ergrünt und manche Bäumen haben offensichtlich den Brand überstanden. Die Natur hat sich in den vergangenen sechs Jahren das zurück geholt, was noch möglich war. Der Schaden ist leider noch deutlich sichtbar und ganz erholen wird sich die Region wohl nicht.


    Gruß
    Dieter

  • Apropos: weiß jemand wie die Gegend westlich von Aullene (D420) jetzt aussieht. Das letzte mal, als wir die diese Straße benutzt haben war 2008 oder 2009, nach dem großen Waldbrand. Siehe Bilder


    Hallo Chris,


    wir sind in besagter Gegend (westlich von Aullene) auf den Monte San Petru gewandert. Leider ging es die meiste Zeit nur durch verkohlte Baumstümpfe. Der Wind pfiff uns um die Ohren... Es war schon etwas deprimierend. Dieter hat recht, das Unterholz ergrünt. Leider kenne ich die Gegend nur nach dem Brand, wie schön muss es dort vorher gewesen sein... Ein Paradisu... ::))) Für dich als Radfahrer könnte aber interessant sein, dass die Strasse erneuert wird. Und zwar vom Col de Saint-Eustache bis runter nach Petreto-Bicchisano.


    Gruß, Christian

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