Staudammprojekt Cavu

  • Die Wasserreservois im Süden der Insel sind aufgrund der Trockenheit noch nicht ausreichend gefüllt und man macht sich Sorgenzur Wasserversorgung der anstehenden Touristensaison und natürlich auch die der Landwirtschaft. So kommen natürlich wieder vermehrt neue bzw. schon angedachte Staudammprojekte z.B. Cavu ... in den Focus. Siehe hier >>> den Zeitungsausschnitt vergrößern. Hab da jetzt noch keine Details zur Lage des Dammes gesehen. Ich möchte jedoch bezweifeln das er für das Cavu-Tal eine Bereicherung sein wird.

  • Dieses Projekt wird schon seit einigen Jahren diskutiert und ist bisher wohl an der Finanzierung gescheitert. Den betreffenden artikel im hatte ich im Original gelesen aber mit ist dadrin nichts konkretes in Bezug auf den Cavu aufgefallen, nur die gleichen Absichtserklärungen wie immer mal wieder.
    Der online Artikel im La gestion de l'eau, l'autre défi environnemental pour la Corse | ist leider nur rudimentär.


    Tatsache ist, daß die Stauseen im Südosten sehr schwach befüllt sind dieses Jahr. Es fehlt immer noch sehr viel Regen und die Schneeschmelze wird nach jetzigem Stand der Dinge auch nicht mehr groß dazu beitragen. Ob allerdings der Cavu als Standort optimal ist ?? Immerhin eienr DER Touristenmagnete trotz Bilharziosewarnungen....


    Gruss
    Thomas


  • da bleibt zu hoffen :daumendruecken: dass der cavu nicht so enden wird wie der rizzanese,


    dass es in den nächsten monaten ausreichend regnet, damit diese pläne wieder in der schublade verschwinden !

  • Die Kosten für das Staudammprojekt am Cavu wird auf ein Volumen von ca. 65 Mio € geschätzt... da keiner weiß wo das Geld herkommen soll wird wohl noch einiges Wasser den Cavu hinunterfliessen bevor über den ersten Spatenstich diskutiert werden kann.


    Thomas

  • ....und man macht sich Sorgen zur Wasserversorgung der anstehenden Touristensaison und natürlich auch die der Landwirtschaft.

    Der Staudamm Ospedale ist nur zu einem Drittel gefüllt und der von Figari ist nicht mal halb voll! Laut der regionalen Landwirtschaftskammer soll vorrangig die Landwirtschaft mit dem knappen Wasser bedient werden. Was bedeutet das für den Tourismus: Bleiben die Pools leer? Duschen nur zu bestimmten Zeiten?


    Es ist ja nicht unbekannt, dass in Touristengebieten sehr verschwenderisch mit Wasser umgegangen wird. Dazu kommen häufig noch viele marode Wasserleitungen. Ein etwas sanfterer Tourismus täte gut.



    Gruß
    Dieter

  • Dazu kommen häufig noch viele marode Wasserleitungen.

    Wasserrohr-Brüche habe ich auf Korsika schon erstaunlich oft gesehen - teilweise hat es TAGE gedauert, bis sich jemand darum gekümmert hat, das Wasser lief und lief... :fie:

    Viele Grüße
    Robert


    ************************************************************************************************************************************************************
    Schweigen bedeutet nicht immer Zustimmung. Manchmal hat man einfach keine Lust, mit Anderen zu diskutieren. :pardon:

  • Die Wasserknappheit im Süden Korsika hält an und erste Konsequenzen zeichnen sich ab. Betroffen sind vor allen Gemeinden, die von den Stauseen Figari und Ospedale abhängen.
    Unter anderem ist das Befüllen von Pools und die Beregnung von Grünflächen und Blumengärten vorläufig bis Anfang Oktober verboten.


    Näheres auf France3


    Auch wir, die Korsikaurlauber, sollten uns das Bewusst machen :hmm:



    Gruß
    Dieter

  • bon soir,


    seid besorgt, aber es nützt rein gar nichts.
    An der T 10 entlang nach Alistro werden gerade riesige Viehweiden aus vollen Rohren tagelang bewässert!
    Grüße
    Helen

  • Halten die sich da dran ??

    Tja, wer's Ernst meint hält sich dran, aber die Mehrheit wird es mehr als reine Empfehlung auffassen. Ausgenommen vom Verbot der Bewässerung ist z.B. die Viehwirtschaft die Futterpflanzen, in einem bestimmten Zeitrahmen, bewässern dürfen. Wie Helen bemerkt ist der Interpretationspielraum sehr individuell. Kontrollen wird es wohl kaum geben. Sollte sich die Wasserknappheit verschärfen, werden sicherlich Konsequenzen gezogen, z. B. Rationierung der Wasserversorgung.
    Mein persönlicher Beitrag: Wenn es irgendwie ginge, könnte ich überschüssiges Wasser aus meiner Region (z.Z. in Unmengen vorhanden) nach Korsika transfirieren.


    Grüße
    Dieter

  • Die Beschränkungen gelten momentan (!!) nur für die Gemeinden in Corse-du-Sud die von den Stauseen Ospedale und Figari versorgt werden. Der Rest Korsikas wird aber wohl wahrscheinlich bald ebenfalls betroffen sein, zumindest die Balagne leidet seit geraumer Zeit immer unter Wassermangel. Von daher haben die Landwirte in Alistro noch das Recht ihre Felder zu bewässern.


    die Situation ist übrigens nicht neu, eine solche Restriktion gab es in den letzten Jahren öfter, allerdings erst späterim Jahr. Das es dieses Jahr so früh der Fall ist, sollte einen nachdenklich machen. Sowohl in Bezug auf das Klima als auch auf den fahrlässigen Umgang mit Ressourcen hier auf der Insel. Übrigens wurden durchaus Kontrollen durchgeführt und Strafen ausgesprochen! In welchem Umfang das geschieht ....??


    Thomas

  • hallo helen,
    der wird ja nur für den strom genutzt.
    aber wenn er jetzt voll ist, wird er vielleicht im august weniger leer sein als 2014
    und weniger stinken, wär doch was n///briid



  • Ich möchte auf einen
    Aspekt der Wasserknappheit hinweisen, der hier noch unberücksichtigt blieb: die „nappe phréatique“ - das Grundwasser und
    dessen Spiegel.



    Knapp die Hälfte des korsischen Wasserverbrauchs wird ja
    nicht über die kommunale Wasserversorgung (eau de ville) gewährleistet, also über Speicherseen und Flussentnahmestellen,
    sondern durch individuelle Grundwasserpumpen – die sogenannten „forages“.
    Außerhalb der größeren Ortschaften haben
    etwas 90 % der Haushalte eine solche „forage“ im Garten und können
    ungehindert, unbegrenzt und völlig unkontrolliert das Grundwasser anzapfen. Ich
    selber habe eine und jeder in der Nachbarschaft auch. Dass der Grundwasserspiegel, besonders auch in den
    Flussauen (nappes alluviales) in letzten
    Jahren dramatisch abgesunken ist, ist allgemein
    auf der Insel bekannt. Jedoch sind die „forages“ erst seit wenigen Jahren bei
    der Gemeinde anzumelden. Diesen Winter war nach vielen Jahren mal Volkszählung in Frankreich und da wurde
    erstmals auch abgefragt, ob eine „forage“ im Haushalt vorhanden ist. Kaum jemand in Korsika dürfte seine „forage“
    hier eingetragen haben – weil irgendwann vielleicht mit einer Besteuerung
    dieser Pumpen zu rechnen ist.






    Leere Stauseen und Wasserspeicher sind kein ökologisches
    Problem per se, sind sie leer kommt es zu Restriktionen und damit zu
    Unannehmlichkeiten in der Bevölkerung. Aber der Wasserverbrauch über die
    kommunale Versorgung kann leicht über die Wasserzähler im Haushalt nachgewiesen
    und gestoppt werden.



    Restriktionen greifen jedoch nicht (oder nur schlecht), da
    viele Haushalte eben direkten Zugriff auf das Grundwasser mittels einer „forage“
    haben. Das Absinken des Grundwasserspiegels hingegen hat jetzt schon
    gravierende Folgen. Immerhin: heutzutage
    muss eine Grundwasserpumpe angemeldet und mit einem Zähler versehen werden – aber zigtausende
    Pumpen laufen unbemerkt für Haushaltsversorgung und für Tropfenbewässerungen
    (goutte à goutte), die nicht sichtbar sind.



    Die landwirtschaftliche Bewässerung läuft überwiegend über
    direkte (und teils illegale) „prises d’eau“ in den Flüssen oder eben über
    Grundwasserpumpen – welcher Agriculteur könnte sich Stadtwasser in solchen
    Mengen leisten ? Was auch erklären würde, warum die Bewässerungen laufen,
    obwohl Wasser knapp ist.



    Nun muss man sich die Frage stellen: lieber weitere
    Speicherseen bauen (und damit pozentual mehr kontrollierbaren Wasserverbrauch
    haben) oder weiterhin „forages“ zulassen (und Korsika damit auf Dauer
    auszutrocknen).

    C'est pas l'homme qui prend la Corse, c'est la Corse qui prend l'homme.

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