Müllprobleme in Corsica lösen - was können wir tun?

  • mal wieder - ihr müsst zugeben, seit langem - bisschen politik von mir.
    es gibt eine regionalgruppe von "zero waste europe", heisst "zeru frazu",
    deren ziele kann mensch mit einer unterschrift unterstützen:
    https://www.change.org/p/d%C3%A9chets-en-corse-urgence-stop-au-tout-enfouissement-pour-a-strattegia-zeru-frazu-z%C3%A9ro-d%C3%A9chet-z%C3%A9ro-gaspillage


    ich hab mir den vortrag von rossano ercolini (vorsitzender von zero waste europe)
    in corti angeschaut, natürlich nur bei youtube, hört sich sehr vernünftig an
    auch wenn die verhältnisse seiner heimat toscana nicht 1:1 übertragbar sind.
    Conférence Rossano Ercolini IUT di Corsica _ Corti_23 janvier 2016 - YouTube


    in kürze (3:29) und englisch: Rossano Ercolini: 2013 Goldman Environmental Prize Winner, Italy - YouTube




  • didicorse:
    lieber dietmar, danke :appl:


    an alle:
    ich bekomm von change'ne mail mit den namen derer, die auf meinen link hin
    unterschreiben :search: hab ich vorher nicht gewusst.
    keine sorge, ich werde diese mails sofort löschen und den inhalt vergessen.


  • Hallo


    Korsika hat tatsächlich ein großes Problem mit der Müllentsorgung: alte Deponien wurden geschlossen, Vorhandene werden blockiert, es sinkt zum Himmel. Aber wohin mit dem ganzen Müll, der auch ein unserer ist? . Ob die Lösung, wie die Großdeponie am Tavignanu, das gelbe vom Ei ist, bezweiflel ich nach dem Lesen des Artikels. Konsequente Mülltrennung wäre ein Teil der Lösung, aber wie bewerkstelligen in den Großräumen -Ajaccio? Da ist sicherlich noch ordentliche Überzeugungskraft notwendig.
    Was bleibt: Unser Beitrag zur Müllvermeidung auf "unserer" Insel


    Grüße
    Dieter

  • Godot:
    hei dieter, genau , wir können unseren anteil am corsischen müll
    so klein wie möglich halten. und dann noch kleiner n///briid nach dem prinzip
    des rucksackpackens: in 3 durchgängen das zeug so weit reduzieren, dass alles reinpasst.


    dein verschreiber passt: es stinkt zum himmel und sinkt in die erde...


    trotzdem sonnige ostern !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich möchte hier ein kleines Projekt vorstellen aus Digne-les-Bains (Haute-Provence) auf das ich zufällig vor 1,5 Jahren gestoßen bin dank einer Mitteilung im dortigen Regionalblatt:
    Compostage sur la zone d’activité St Christophe, Digne-les-Bains (à partir de 2013) « Compost'Ere


    Könnte das eine kleine Idee auch für die von uns geschätzte Insel sein?


    Aus Compostageorum
    Ernest

  • Hallo Ernest,


    können schon, da muss aber ein Umdenkungsprozess stattfinden sowohl bei den
    Touristen als auch bei den Korsen. Gerade dort wäre der Ansatz wichtig, da
    die Infrastruktur geschaffen werden muss.


    Viele Grüße aus dem Kalifornien Deutschlands


    Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Hohue: Hi Uwe,
    das denke ich auch!
    Verstehst Du, bei uns wird noch fröhlich darüber diskutiert, ob es Plastiktüten gratis geben darf!!! (Aktuell darf man es ja offiziell weiter tun!) Warum nimmt sie denn überhaupt jemand? Auf Korsika waren sie schlagartig weg und Zack gab es keine mehr. Also geht doch!
    Ich habe den Eindruck, dass die Touristen sich auf Korsika deutlich schweinischer verhalten als daheim, weil es dort anscheinend egal ist, wie man sich verhält. Meine Familie und ich, wir denken immer wieder, dass wir wohl die einzigen Ausländer sind, welche sich vernünftig verhalten, schon beim Einkauf!
    Es bedarf einer drastischen Aufklärung und eines klaren Konzeptes, welches auch den Touris schon auf der Fähre vor die Stirn gekloppt werden sollte. So wie: "Achtung Leute, ihr betretet die Insel der klugen, zukunftsorientierten Mülltrennung. bla bla bla ..."
    Ganz besonders Italiener und Franzosen fallen mir da negativ auf. Von den Korsen selbst ganz zu schweigen, obwohl die ja das größte Interesse an einer sauberen Insel haben sollten. Eigentlich!


    Nun ja, ich werde eben weiterhin versuchen Vorbild zu sein. Das sollten Ferienwohnungsvermieter und Campingplatzbetreiber auch sein! Mehrsprachige Infos und eindeutige Mülltrennung sind doch ganz einfach zu realisieren.
    Bis sich das Verhalten der Menschen geändert hat, muss natürlich was mit dem anfallenden Müll geschehen, logisch. Neue Müllkippen eröffnen ist sicherlich der falsche Weg. Auch psychologisch betrachtet.


    Gruß
    wolfgang

  • Hallo,
    aber es gibt doch schon Mülltrennung in Korsika! Genannt "Le Tri" In unserem Ort der Gemeinde Linguizzetta sind die entsprechenden Sortiercontainer - gelb: Plastik und Verpakcungen, blau: Papier- grün: Glas und schwarz: Restmüll. Vorbildlich beworben für eine saubere Natur etc. siehe hier: SYVADEC
    Verteilt wurden Flyer mit entsprechenden Bildern (wohl für Analphabeten) . Alle Container sind beschriftet(dreisprachig!) Auch ein Schild, dass jeder bestraft wird, der Müll einfach hinwirft.


    Aber was passiert? Manche laden trotzdem alles daneben ab, weil sie zu faul sind ihren Müll zu sortieren. Wer soll die Container bewachen, damit bestraft werden kann?
    Wenn, dann müßte man auch an die Hersteller von Minifläschchen und Dosen, die in Frankreich offenbar sehr beliebt sind. Was in aller Welt sollen 0,2 l Fläschchen Bier, Limo und 0,1 l Cola/Fruchtsaft/Limodosen etc.?


    Also es gibt Versuche der Mülltrennung, aber der Müllminderung und Konsequenzen - Fehlanzeige.


    viele Grüße
    Helen

    • Offizieller Beitrag

    cinto: Hallo Helen,
    natürlich kenne ich diese Tonnen, ganz besonders auch die der Gemeinde Linguizzetta. Glas, Unmengen Plastikflaschen und Restmüll werden unsortiert "entsorgt". Genau das meine ich ja, sie sind da, aber kaum einer hält sich dran. Trotzdem tue ich es weiterhin! Und genau dieses Denken/Handeln muss erreicht werden.
    Es sind immer noch zu wenig eindeutige und ernstgemeinte (ernstwirkende) Hinweise für die Leute. Solange man den Eindruck erhält "Anscheinend hält sich konsequenzlos eh keiner dran!", werden sich die Leute nicht ändern. Der Müll wird auch unsortiert mitgenommen. Gerade diese Sammelkontainer (Marine de Bravone z.B.) laden förmlich zur Wildentsorgung ein! Ganz geschweige von den Campingplätzen ...
    Warum kommt nicht mal ein Nachbar und macht so einen richtigen Aufstand, wenn er jemanden erwischt? Warum gibt es keine renitenten Campingplatzverwalter etc.? Weil sie um Kunden fürchten ... Aber genau diese Kunden beschweren sich später über das korsische Müllproblem.
    ICH sag Dir: Manchen Leuten ist diese Form der Aufkärung noch zu subtil. Man MUSS deutlicher werden. Wie gesagt, schon an der Fähre, in den Hotles etc. Ein paar Jahre lang ein volles Programm fahren, dann kapieren es auch die Franzosen (Sorry! ;) )


    Du hast Recht: Was sollen diese vielen kleinen Flaschen und Dosen? Wir erleben ja auch bei uns plötzlich wieder einen Trend zur Kleinstdose o,2l und kleiner.


    Oder sollte man gar ein Pfandsystem für Plastikflaschen und Dosen einführen? Vielleicht zieht ja nur GELD? Die Deutschen zumindest würden da locker mitmachen.


    wolfgang

  • wolfgang:

    Gerade diese Sammelkontainer (Marine de Bravone z.B.) laden förmlich zur Wildentsorgung ein!



    hallo Wolfgang,
    das kann ich jetzt nicht so nachvollziehen. Es ist doch ein Anfang und die Anwohner nutzen das auch, aber es gibt leider Ausnahmen (genau wie in Deutschland auch, das Zeug steht neben dem Container) Es gibt bei uns im Dorf auch Leute, die machen einen Aufstand, wenn sie die Vandalen entdecken. So ganz ohne Reaktion läuft hier nichts ab. Schließlich zahlen wir ja auch die Müllgebühren für die Schweinentsorger mit.
    Was nützen Strafen, wenn du die Leute nicht dabei erwischst. Nachts wird auch weiterhin der Müll abgefackelt - es stinkt meilenweit! Obwohls verboten ist und man die Feuerchen auch sehen könnte.
    Übrigens fällt mir dieses Jahr auf, dass am Strand fast kein Müll angeschwemmt wurde. Auch nicht an sog. plage sauvage, wo niemand aufräumt.
    Grüße
    Helen

  • wolfgang:
    du sprichst mir aus der seele !


    rossano ercolini sagt, sie haben in capannori soviel erfolg mit dem neuen konzept
    gehabt, weil z.b. der bürgermeister persönlich an den haustüren geklingelt hat
    und mit den bürgerInnen gesprochen hat. und weil alle schon überzeugten
    sich eingemischt haben, andere angesprochen, die kartoffelschalen in den
    restmüll werfen wollten u.ä.
    das gebot der stunde: arsch huh, zäng ussenander !


    2014 hat eine ansonsten ganz normal aussehende festlands-corsin gemeint,
    wir leben in'ner zeit, wo es nicht mehr geht, einfach wegzuschauen,
    wo mensch sich einmischen MUSS. auch wenn's vielleicht unhöflich wirkt.
    weil wir alle auf einer erde leben und alle die fehler der anderen mit ausbaden müssen.
    möge das umdenken schnellstens in alle köpfe einziehen....


    HG eva



  • ... dazu auch dieses was uns hier in D bertifft: Nicht alles was sauber getrennt wird, wird auch sauber recycelt. Nicht wenig von recycelbaren Plastikmüll landet trotzdem in der Verbrennungsanlage . Grund ist der das die wenigsten Anlagen, die den Kunststoff sortieren, "sensibel" genug sind.
    Die passenden Anlagen gibt es zwar. Die kosten aber Geld. Und diese Investition wird gescheut. Den das was bisher an recyclebaren Material abfällt reicht den Firmen um passablen Gewinn zu erzielen.
    Umgekehrt ist es so ... würde man deutlich effektiver trennen, was ja möglich wäre , kommen die Müllvebrennungsanlagen (meist in kommunaler Hand) da dann nicht mehr ausgelastet, in wirtschaftliche Schwiergigkeiten. Und ...es gäbe unter Umständen ein Überschuss an recycelfähigen Material, was letztlich die Preise drückt. Und, das gefällt den "Sortierern" sicher nicht.
    Mit Müll wird schlichtweg einfach Kohle gemacht.
    Müllvermeidung ja ...nur? Davon sind wir weit weg. Aus Kostengründen, (EU-) Hygieneauflagen) gibt es bei vielen Supermärkten / Läden keine Frischetheken für Wurst, Fleisch und Käse mehr. Dafür darf man jetzt 3 Scheiben Wurst mit gigantischer (Müll-) Umverpackung kaufen.
    Ich finde es ja schon wirklich positiv, das zumindest hier in D, bei den den PET-Getränkeflaschen /Dosen das Pfandsystem eingeführt wurde. Und es ist dann doch widerrum unglaublich wieviele dieser Flaschen /Dosen trotzdem weggeworfen werden.
    Gut ... dafür hat sich ja auch ein "Einsammelmarkt" entwickelt.
    Es wäre zu begrüßen wenn auch in den Südeuropäischen Ländern das Flaschen/Dosenpfand eingeführt wird und das Leergut vernünftig gesammelt und recycelt werden kann.
    Aber ... eines der Probleme dürfte sein: Es gibt oder es käme dann einfach zu Überkapazitäten an recycelbaren Materialen. Zuviel Recycelbares Material auf dem Markt macht die Preise kaputt.
    Ein :zombie: Teufelskreis

  • hallo,


    den unglaublichen Ausnahmezustand gibts auch, in meiner Heimatstadt in D trennen die Bürger so gut, dass kaum noch Restmüll entsteht. Daher sind die Basisgebühren fast nicht mehr kostendeckend und die Müllgebühren werden erhöht.´!!! Bei der Tonne für Grünzeug (wir haben die Verwiegung) wird neuerdings pro kg kassiert. Man soll sein Grünzeug zur Kompostieranlage bringen. Die Bürger laufen Sturm und weisen auf die Verpestung /Klima durch die Fahrten hin.
    So hirnrissige Situationen gibts eben auch.
    Der Gag ist das Hinweisschild zur Kompostieranlage: auf demselben Schild steht darunter Friedhof!
    Grüße
    Helen

  • Eine große 'Putzede' wie man bei uns sagt:


    Global Earth Keeper organisierte, wie schon Jahre zuvor, mit vielen freiwilligen Helfer die Reinigung der Strände vom Müll. Allein in wurden in wenigen Stunden 3 Tonnen Abfall aller Art gesammelt. Ein lobenswertes Engagement, wie ich finde.
    Diese Aktion soll auch die Bewohner dazu ermutigen ihren Müll nicht überall zu entsorgen. Müllabfuhr ist für private Haushalte auf Korsika kostenlos, aber es gibt wohl noch viele Unverbesserliche.


    France 3
    CNI



    Gruß
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Habe grad was gefunden.
    Solche Aktionen kenne ich auch aus Sankt-Peter-Ording. Ich nehme immer eine Tüte mit an den Strand. Müll, den ich finde, nehme ich mit und werfe ihn dann am Ende in den Eimer. Das tun noch Mehr, allerdings Wenige.
    Aber auch bei uns am Neckar gibt es jedes Jahr einen "Putztag", an dem sich örtl. Sportvereine etc. beteiligen. Tonnen von Müll wird da aus den Büschen gezogen.


    Sea Shepherd Corsica donne un coup de propre à Mare a Sole |


    Ich habe den Eindruck, dass das Zumüllen in den letzten Jahren bei uns deutlich zugenommen hat. Überall ist Mac D Müll zu finden.


    Solche regionalen Aktionen, initiiert von der Verwaltung oder einem Sportverein oder so, wäre sicher ein Anstoß.
    wolfgang

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