Hallo liebe Forianer,
Nachdem nun erneut Vorfälle im Zusammenhang mit der Patronin des Camping hier im Forum aufgetaucht sind, möchte ich meine eigenen Erfahrungen wiedergeben.
Seit nunmehr 30 Jahren bereise ich regelmässig die Insel und dieser war immer meine erste Anlaufadresse. Regelmässig habe ich die zum Teil strikten aber immer fairen Regeln von Madame zum Wohle aller Camper verteidigt, denn jedesmal waren meist uneinsichtige Camper der Auslöser für restriktives Durchgreifen. Sie hatte halt einfach korsisches Temperament und Selbsbewusstsein, war einfach die Patronin.
Mit ihr und ihrem Mann verband mich eine tiefe Freundschaft. Ich habe oft herzliche Gastgeschenke erhalten, morgens lagen frische Eier und Minze auf meinem Tisch usw.
Die letzten Jahre habe ich allerdings eine sehr negative Wesensveränderung erlebt. Zunächst wurde sie zunehmend harrscher gegenüber Gästen, insbesondere Deutschen. Leute, die in den hineinfuhren und das Anhalten an der Rezeption "vergaßen" wurden anbegrüllt und sofort mit Drohungen vom Platz geworfen. Vor zwei Jahren erzählte sie mir, dass ihr Mann lange krank war und sie alles alleine machen musste, kurz vor dem burn-out stand. Ok...das war für mich zunächst eine Erklärung. Was ich aber letztes Jahr erlebte war für mich eine echte Grenzüberschreitung: zunächst fuhr ein Mann mit Mountainbike auf den Platz und an der Rezeption vorbei. Sofort fing sie an zu schreien und rief mich um Hilfe, ich solle den Radfahrer aufhalten. Zögerlich mischte ich mich ein und sagte dem Biker er solle kurz warten, Madame möchte etwas von ihm. Sie schrie ihn an er möge sofort den Platz verlassen. Als er aber dann auf sein Wohnmobil zeigte und sagte, dass er schon lange hier Gast sei wurde sie auf einmal ganz klein und entschuldigte sich kaum merklich. Ein Paar Tage später erneut ein Riesentumult an der Rezeption: Ein deutscher Wohnwagengespann-Fahrer wollte in den Platz einfahren und wurde noch vor der Schranke von Madame gestoppt indem sie ihm vor den Wagen sprang. Sie schrie ihn sofort an und beleidigte ihn mit Worten und Gesten aufs Übelste. Der bekam wohl die nackte Angst, sein Kind auf dem Rücksitz fing an zu weinen und seine Frau neben ihm bekam Panik. Nachdem er nicht ausstieg riss Madam die Fahrertüre auf und wollte ihn aus dem Wagen zerren. Als ihr dies nicht gelang drückte sie die Türe zu und klemmte so den Fahrer damit ein und rammte mehrfach dagegen. Nachdem ich dies gesehen hatte bin ich dazwischen und wollte vermitteln. Sie erklärte mir, dass der Fahrer schon einmal von ihr abgewiesen wurde und trotzdem ein zweites Mal in den Platz einfuhr. Ok. Das muss auch nicht sein, rechtfertigt jedoch nicht diese Reaktion. Ich erklärte dem Fahrer, dass es besser sei wenn er jetzt einfach gehe bevor hier alles eskaliert. Damit war er grundsätzlich einverstanden, zögerte jedoch zulange sodass Madame wieder ausrastete. Ich forderte den Fahrer nochmals auf, zur Sicherheit seiner Familie einfach loszufahren. Da er ja ein Gespann hatte wollte er um die Schranke herum drehen. Dies brachte Madame nun vollends zum Ausrasten und sie wollte wieder auf ihn los. Ich ergriff sie an den Armen, hielt sie zurück und versuchte sie zu beruhigen. Das gelang mir so gut wie nicht. Letztlich stellte sie sich vor dem PKW und schlug auf die Motorhaube und drohte ihm die Schlimmsten Dinge an. Ich sah nur eine Möglchkeit: den Verkehr auf der Restonica-Strasse zu stoppen und das Gespann rückwärts aus dem zu bugsieren. Wer die Örtlichkeit kennt, weiss, was das bedeutet..... Danach fuhr das Gespann unter wüstesten Beschimpfungen von Madame davon. Ich sprach danach noch mit ihr über alles und sie beruhigte sich wieder. Als ich dann aber selbst den Platz verlassen habe täuschte sie ein Telefonat vor und sagte, dass ihr Mann die Formalitäten übernehme und sie schnell ins Haus müsse. Also nicht wie gewohnt die herzliche Umramung und Küsschen zum Abschied. Ihrem Mann war dieses Verhalten sichtlich peinlich, aber ich glaube gegen Madame hat auch er keine Chance. Warum sie mir gegenüber jetzt so war kann ich nur vermuten: ihr war das Ganze selbst peinlich oder ich habe durch das Eingreifen ihren korsischen Stolz verletzt. Wirklich empfehlen kann ich deshalb diesen Platz nicht mehr, auch wenn es einer der Schönsten ist, Patronu ein sehr feiner und netter Mann ist und auch die Madame, die das kleine Restaurant betreibt, eine ganz ganz herzliche Person ist.