Tach,
ich denke, dass in Frankreich genau die gleiche Entwicklung zu verzeichnen ist, wie fast überall mittlerweile. Ob es gut oder schlecht ist, kann eigentlich pauschal gar nicht gesagt werden, denn dann müsste man auch die Entwicklung der letzten Jahre/Jahrzehnte, welche von Geldgier, Sozialabbau und Macht des Kapitals geprägt war, in die Diskussion werfen. Alles hat seine Gründe, und auch die Gefahr des Rechtsrucks. Die Geschichte wiederholt sich immer wieder und das auch folgerichtig, die Leute suchen immer nach dem was ihnen scheinbar fehlt und wenn es eben ein Fehler ist. Wir schauen in die Türkei, wir werfen einen Blick auf den Balkan oder sogar nach Ungarn oder Polen. Weit muss man nicht sehen. Ob die Franzosen, die ja traditionell eher links sind, schon reif für rechte/ultrarechte Politik sein werden, wage ich zu bezweifeln. Die Gefahr ist aber groß, dass es der FN gelingt, ohne eigentliche poltische Basis in den Regionalparlamenten, die Protestwähler der radikalen Linken und der enttäuschten Fillon-Anhänger zu locken.
Nur, ist es schlau genau so weiterzumachen wie bisher? Auch nicht. So wirklich friedvoll und gerecht ist die Zeit momentan nämlich auch nicht. Ganz im Gegenteil, es wird immer ungerechter und gefährlicher auf der Welt.
Frankreich ist wirklich nicht zu beneiden. Was sollen die Frankreicher nun auch tun bei dem Wahlsystem? Eigentlich wollen sie nicht den europanahen, liberalen Macron, welcher ebenso wie Le Pen später keine Parlamentsmehrheit haben wird, andererseits auch nicht Rechtsradikale. Grad die Franzosen hätten sich wohl auch nicht träumen lassen, dass sie mal zwischen Liberal und Rechts wählen müssen. Selbst schuld.
Ich persönlich habe genug gefestigte und verknüpfte Neuronen um Zusammenhänge zu erkennen und nicht auf Rattenfänger hereinzufallen, viele Menschen aber nicht. Und deshalb ist es eine logische Entwicklung, dass sich Politik ändert und es auch irgendwann wieder knallen wird. War es schon mal anders?
Ich hoffe, dass nicht nur ich standhaft bleiben werde, sondern auch die Mehrheit der Franzosen und später der deutschen Wähler sich auf die demokratisch freiheitlichen Werte besinnen werden. Dass es natürlich deutliche Veränderungen z.B. des Gastrechtes und der Hausordnung geben muss, erklärt sich ja mittlerweile von selbst.
Konnte man meine Worte verstehen?
Korsika ist da nochmal eine andere Nummer, denn hier spielen sicher auch noch regional nationale Dinge eine Rolle, die wir in Deutschland gar nicht verstehen können.
Aufrechte Grüße mit Kopfkratzen sendet
wolfgang
CiaoCorsica: Saarbarbara, gerade Sylt ist ein Beispiel dafür, wie es eben NICHT laufen sollte. Sylt wird ausverkauft und auch in Sankt-Peter-Ording kann man diese Entwicklung beobachten. Korsika wird sich da vielleicht ein wenig länger wehren aber auch dort wird die Gier letztendlich Überhand gewinnen und weiter Grundstücke an reiche Russen oder so verkauft werden.