Camping Nebensaison - frei stehen ?

  • Nun sammele ich auch Meinungen, oft typisch deutsche.
    ...

    Schlussatz: ich hab in meinem Leben schon Orte bereist, deren Namen kaum jemand kennt und ich bin immer ohne demoliertes Fahrzeug zurück gekommen.

    Ich finds ja immer amüsant (oder schüttele ich den Kopf?), wenn Leute sich selbst überhöhen und trotz Hinweises Erfahrener alles besser wissen. Das zeigt sich immer dann, wenn Menschen vordergründig nachfragen, am Ende aber mit Verweis auf das Typischdeutsche, die Paragraphenreiterei, die Engstirnigkeit usw. damit schließen, dass sie es nun doch besser machen, was ja den meisten Menschen eh nicht möglich ist (Stichwort: typisch deutsch usw.) und sie es ja eigentlich vorher auch schon besser konnten und wussten. Geh du ruhig mit deinen Kindern da hin, lern mal richtig Land und Leute kennen und flow so gechillt durch die Prärie, möglichst mit sich selbst zufrieden und berichte uns dann davon. Bin gespannt, wie geil die Korsen auf dich und deine freicampende Familie im November sind, nachdem die Insel den Sommer von Touristen nur so überschwemmt wurde. Und richtig toll finden die Korsen die Touristen nicht - aber sie zahlen halt ihr Einkommen. Dann ists aber im Herbst auch wieder gut damit, die nervigen Deutschen, Italiener usw. auszuhalten.


    Bin gespannt.
    Beste Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,
    es ist gut möglich, dass wir hier einem Troll Futter geben. Kurz nach dem Eröffnungbeitrag folgte ein Trollposting, dies konntet ihr nicht lesen, weil der bekannte Troll im Freischaltmodus steht. Aber das Thema und das Verhalten erinnert mich sehr an einen dem Team bekannten Troll. Ich würde vorschlagen, da ja nun alle Argumente ausgetauscht sind, dem Troll keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken.
    Dies bedeutet keine Aufmerksamkeit dem Schreiber oder gar den Streit schenken. Interessante Beiträge zum Thema können hier weiter diskutiert werden.
    Gruß Klaus

  • nur ganz kurz von meiner Seite:


    der von Guenter: erwähnte Artikel konkretisiert die Situation meiner Meinung nach wie folgt:
    "]En clair, si votre camping-car est correctement stationné sur une place de stationnement matérialisée par un marquage au sol, et que vous n'avez sorti ni cales, ni salon de jardin, ni store, alors vous n'avez rien à vous reprocher" für mich heisst das, Übernachten auf mittels Bodenmarkierung eideutig als Parkplatz gekennzeichneten Flächen ja, sofern das Fahrzeug nicht mit Stützen/Keilen fixiert wird, keine Möbel etc. aufgestellt werden.


    Dort wo die WoMo Fahrer aber bevorzugt stehen, nämlich inmitten einer schönen Landschaft, finden sich selten Parklätze mit Bodenmarkierung...


    Aktuell zum Thema: vor ein paar Tagen hatte sich auf der Forstpiste einige Meter oberhalb unseres Hauses eine -deutsche- Familie mitten im Wald für mindestens zwei Tage häuslich eingerichtet. Auto,Dachzelt, Campingmöbel, Schlafzelt für die Kinder, zudem mitten auf der Zufahret zur Wasserstation. Da fällt einem nichts mehr dazu ein...


    Gruss
    Thomas

  • Hallo zusammen,


    das ist ein Thema, das mich immer wieder interessiert. Ich meine hierbei gar nicht mal das "wilde campen" oder "im Auto übernachten" sondern die Einschätzung der Korsen unsererseits. Ich war erst dreimal auf Korsika und als Urlauber, der außer Vermieter, Kassenpersonal und im Vorbeigehen einige Dorfbewohner rudimentär kennengelernt hat, traue ich mir diesbezüglich kein Urteil zu. Man hat natürlich mitbekommen, dass der ein oder andere Camper unfreundlich angegangen oder gar angegriffen wurde. Dass von Forumsseite darauf verwiesen wird, dass von "wildem campen" definitiv abzuraten ist, versteht sich daher von selbst.


    Aber ist es denn wirklich so, dass Touristen so unbeliebt bei den Korsen sind? Ich maße mir diese Einschätzung nicht an. Klar, Vermieter, Verkäufer und Co. sind von Natur aus meist freundlicher, aber unsere Vermieter waren bislang mit einer Ausnahme (die einfach nicht vor Ort war) sehr freundlich. Auch die Bewohner der Bergdörfer waren sehr freundlich. Die einzigen Personen, die mir etwas negativ in Erinnerung sind, waren einige der Jäger dieses Jahr. Das liegt in dem Fall vielleicht auch in der Natur der Sache, dass die während der "Jagd" eher wortkarg sind.


    Hier kommt es teils so rüber, als wären wir Touris nahezu verhasst auf der Insel. Das kann und will ich nicht glauben. Vielleicht können die "Übergesiedelten" hierzu mal was sagen. Dass es natürlich immer Leute gibt, die gegen Fremde und Fremdes sind, steht außer Frage und dass man es als "Nicht-Korse" eventuell nicht ganz so leicht hat wie ein Einheimischer, könnte man sicher auch in anderen Regionen finden...und sei es bei uns zu Hause!


    Ich behaupte jetzt einfach, dass man in Aiti, wo wir dieses Jahr waren, auch mal sein Zelt aufstellen dürfte. Man kann ja auch fragen...Ob man das Ende Oktober auf 750 m Höhe noch genießen könnte, ist eine andere Frage. Nachts wird es da jedenfalls schon saukalt;-) Diesbezüglich würde mich dann doch interessieren, wie ihr das einschätzt: Ist es überall auf Korsika so, dass man "Wildcamper" verdammt oder ist das eher auf die Touri-Hochburgen und Küstengebiete beschränkt. Oder ist es umgekehrt und man streubt sich eher im Landesinneren oder mag man es generell einfach nicht? In der Hochsaison, wenn alle Campingplätze geöffnet sind und die Insel in den Küstengebieten aus allen Nähten platzt, kann ich das ja nachvollziehen, aber wenn die Campingplätze schon geschlossen sind? Warum sollten einzelne Touris Ende Oktober so einen Groll auslösen (nicht nur aufs Wildcampen bezogen), wenn der große Trubel vorbei und Ruhe eingekehrt ist? Man müsste doch eher davon ausgehen, dass die Korsen froh sind, dass auch außerhalb der HS noch Leute kommen und ihr Geld vor Ort ausgeben. Es ist ja nicht so, dass Camper kein Geld auf der Insel ließen. Vielleicht sehe ich das alles nicht so extrem, da wir nicht an der Küste wohnen und somit abseits des Rummels. Mir kommen "die Korsen" hier aber zu schlecht weg!

  • Pablo: ... aus Erfahrung , gerade explizit unseres diesjährigen Korsikaurlaubs, möchte ich sagen das die Korsen ganz sicher nicht abweisend gegenüber uns Urlaubern sind. Wir waren dieses Jahr mehr oder weniger abseits der üblichen Tourirouten, zumindest ist da im Hochsommer kaum jemand unterwegs, auf Erkundung.Hatten jeweils bestimmte Ziele (z.B. prähistorischer Art) ... und die waren oder sind oft gar nicht so einfach zu finden. Wir wurden von Dorfbewohneren direkt angesprochen. Wir konnten fragen und am Ende fanden sich mehrere Bewohner eines Dörfchen bei uns ein und überlegten bzw. diskutierten dann auch unter sich wo der Ort sein könnte den wir suchen. In einem kleinen Örtchen (Campi)suchten wir z.B. die kleine Kirche auf. Man hörte Musik. Neugierig schauten wir hinenin und da saßen vor einem großen schwarzen Vorhang, im Halbkreis , Musiker mit Ihren Violincellos "Les violoncelles de Moïta". Wir wollten schon gleich wieder gehen um nicht zu stören, da wurden wir angesprochen ...wir sollen doch ruhig bleiben. Es findet eine Probe statt für Konzerte die in den nächsten Tagen stattfinden werden. Wir wurden auch herzlich eingeladen eines dieser Konzerte zu besuchen. Das taten wir dann auch und besuchten das Konzert in Moita. Sehr athmosphärisch. Nach dem Ende begegneten wir der Person die uns dazu eingeladen hatte. Er meinte... er hätte nach uns geschaut und dann auch unter den Zuschauern entdeckt. Das hätte Ihn sehr gefreut. Wir waren, glaub ich die, die einzigen "Touris", sowieso Deutsche unter den Anwesenden. Die meisten waren, so hatte es zumindest den Anschein, Korsen aus Moita und den umliegenden Dörfchen. Treffpunkt vor dem Konzert war, ich sags mal so, die Sportplatz-/Vereinskneipe beim Dorf. Es gab diverses gegrilltes , Vino , Pietra usw. Niemand zeigte sich unfreundlich uns gegenüber ::))) , obwohl sicher als "Nichteinheimische" erkenntlich. Gut ...war jetzt vom Ursprungsthema weg ...aber das zur Freundlichkeit der Korsen.

  • Guenter
    Danke, das bestätigt meine Eindrücke zumindest abseits der Touristenhochburgen. Wir wurden in Aiti auch sehr freundlich willkommen geheißen. Man bot uns Feigen an, frische Pfirsiche und wir bekamen auch freundlich Auskunft über das Bäckerauto...

  • Man sieht hier ja leider keine Aufrufstatistiken, aber aktuelle Infos zum Dauerbrennerthema "frei stehen" machen sicher Sinn für alle Besucher dieser Threads.


    Um den drolligen Thread-Eröffner kümmert sich ja nun eigentlich niemand mehr.


    Use the Troll!
    Christian

  • Um den drolligen Thread-Eröffner kümmert sich ja nun eigentlich niemand mehr.

    Hallo,


    dieser Thread ist nur noch peinlich, denn auf eine freundliche Anfrage erfolgt ein großes Bashing und wenn der Neuling sich - sicherlich etwas überrascht - durchaus noch freundlich antwortet, wird er als Troll hingestellt.


    Wenn Euch meine Meinung nicht passt, könnt Ihr mich durchaus aus dem Forum werfen. Ich betreibe selbst zwei Foren (Videospiel/Pferdesport) und verstehe unter "Netiquette" offenbar etwas anderes als die meisten Antworten hier.


    Noch etwas zur Freundlichkeit der Korsen, die für ein Inselvolk durchaus als positiv zu sehen ist (zumindest solange man sich bemüht französisch zu sprechen), allerdings kommt es etwas auf die Jahreszeit an. Der ehemalige Besitzer des Camping International war mein bester Freund (leider ist er verstorben) und erklärte mir das Phänomen so: Nach dem Trubel im Juli/August sind wir total ausgebrannt und sehen uns nach einer Pause, deshalb schließen wir auch Ende September, da der weitere Betrieb auch bestens noch kostendeckend ist.


    Sein Nachfolger lässt jetzt allerdings als Einziger in der Umgebung bis Ende Oktober auf. Zu Jos Reisezeit dürften nur noch eine Handvoll Plätze auf der ganzen Insel offen haben, das ist - wie ich schon angemerkt habe - ein großes Problem.


    Letztes Jahr wollte ich zumindest bis zum 20.10. bleiben, aber ich bin dann vorher abgereist, da ich keine offenen Plätze mehr finden konnte, was Rundfahrten fast unmöglich machte. Dieses Jahr bin ich bereits Ende September nach Hause und musste schon geschlossene Restaurants und Lebensmittelgeschäfte auf den Plätzen in Kauf nehmen. Auch wird man stets deutlich unfreundlicher als im Mai/Juni empfangen, wo sich die Korsen aus Freundlichkeit fast überschlagen.


    Au revoir

    Luke aka Dreamcaster

  • Komisch, wir fahren immer erst im Oktober und die Korsen sind in dieser Zeit seeehr relaxt. Weil es ruhiger ist und die Saison vorbei.
    Über Unfreundlichkeit könnten wir uns noch nie beklagen.
    L. G
    C
    So ist es jetzt nach Aussage unseres Salvatore hier auf Sardinien auch.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • es würde mich interessieren, meinst du den Camping International in Galeria? LG Artis

    Nein, es handelt sich nun um einen Teil des Campings "Les Castors" in , der den "International" übernommen hat und renoviert hat, nun u.a. sogar beheiztes Pool. Die Fotos und die Kommentare auf "http://www.paradisu.de" entsprechen nicht mehr dem jetzigen Stand - alles ist neu!
    Tipp: Wer bei der Einfahrt vom "International" eincheckt bekommt den Platz billiger und kann trotzdem alle Einrichtungen nutzen.




    Cornelia: Ich spreche nur aus unzähligen Erfahrungen mit den Betreibern bzw. dem Personal der Campingplätze.

  • O. K. Da hab ich keine !
    Wohn immer privat.
    Und da passt s !
    Gruß C




    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Hier kommt es teils so rüber, als wären wir Touris nahezu verhasst auf der Insel.

    Troll ja oder nein....


    verhasst sind die Touristen auf keinen Fall.
    Bei sagen wir 2 von 10 Dienstleistern kann man sich fragen ob die nicht
    besser unter Verschluss kommen sollten.


    Der große Teil ist freundlich, hilfsbereit und manchmal hapert es vielleicht an Qualität und/oder Professionalität.


    Wie "alle" Südländer sind die Korsen ein stolzes Volk und Stolz in der Dienstleistung, im Sinne von Dienen,
    passt nicht so recht zusammen.


    Sie möchten Respekt erkennen in ganz natürlichem Umfang.
    Arroganz und Befehlston ist rotes Tuch (leider haben auch viele Touristen, Dienstleistung nicht ganz begriffen)
    Gott sei Dank ist das Geiz_ist_geil_Klientel noch nicht so stark vertreten, die haben das besonders gut drauf.


    Im Landesinneren habe ich bisher deutlich weniger Enttäuschungen erlebt als an der Küste.
    Wenn man bedenkt, dass von den 320Tsd. Einwohnern ca. 90Tsd. Festlandfranzosen sind, von denen
    wiederum ca. 85% an der Küste leben und auch die Saisonkräfte zum ganz großen Teil vom
    Festland kommen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es nicht immer ein übellauniger Korse ist.


    Aus dem o. g. ist es eine selbstverständliche Respektangelegenheit die Einheimischen zu fragen, ob man auf ihrem Land sein
    WoMo abstellen kann.
    Wenn diese respektierende Frage gestellt wurde, gehen Tür und Tor auf.
    Wenn nicht, hat man dem Tourismus auf Korsika nichts Gutes getan und bekommt die Quittung
    und die Nächsten haben es schwerer bis dann die Tomaten, Eier, Steine oder Schrotkugeln fliegen.

  • Ich möchte mal
    einen Aspekt erläutern, der hier im Forum gerne übersehen wird, der aber für
    das „Verhältnis Korsen zu Wohnmobilisten“ im speziellen und „Korsen zu
    Touristen“ im allgemeinen sehr prägend ist.



    Drei Viertel der
    Touristen, die die Insel besuchen sind Franzosen, das restliche Viertel teilen
    sich alle anderen Nationalitäten (darunter natürlich schwerpunktmäßig Deutsche
    und Italiener). Grob gesagt ist bestenfalls jedes zehnte Wohnmobil ein
    Deutsches. Hier eine Webseite für Gewerbetreibende im korsischen Tourismus, für
    alle, die sich für touristisches Zahlenmaterial interessieren:
    Chiffres clés | Corsica pro







    Wichtiger aber noch ist, dass die Einstellung
    mit der französische Touristen an einen Urlaub Auf Korsika herangehen eine
    andere ist, als die der Deutschen, was das Verhalten gegenüber den Einheimischen
    komplett anders macht.



    Warum ? Zunächst reisen Franzosen nicht ins „Ausland“,
    sie bleiben (aus ihrer Sicht) im Inland, sie erwarten, dass die Verhältnisse in
    etwa so sind, wie sie es von Zuhause (vom Festland) kennen. Prämissen wie, „andere
    Länder andre Sitten, passen wir uns also an“, haben wenig Bedeutung. Zudem gibt
    es für sie kein Sprachproblem, wie bei vielen Deutschen, sie können sich
    verständlich machen, sie kommunizieren wesentlich intensiver, sie können aber
    auch viel vehementer ihre Interessen und Ansichten sprachlich vortragen und
    womöglich auch sich beschweren (aber auch besser loben). All das gibt es bei Deutschen durch die
    Sprachbarrière eher selten. Ebenso
    neigen Franzosen nicht so dazu, die korsische Hostilität und teils
    Aggressivität als kulturelle
    Schrulligkeit oder Folklore zu verniedlichen, sie verstehen die korsischen
    Autonomiegedanken nicht als Identitätsfindung, sondern als Abweichlertum – ganz
    im Gegensatz zu vielen „ausländischen“ (insbesondere deutschen) Besuchern.



    Französische
    Wohnmobilisten machen generell gerne im eigenen Land Urlaub, weil sie hier ihre
    Rechte kennen, sie sind oft in den Federationen, den Interessenverbänden für
    camping-caristes organisiert, da gibt es
    viele, UCCF, FFACCC, FFCC und viele mehr.
    Union des Camping-Caristes de France. Défense utilisateurs.


    Pr?sentation F?d?ration Fran?aise Clubs Associations Camping Car


    La fédération des campeurs, caravaniers et camping-caristes - FFCC


    Dort gibt es Rechtsbeistand, es gibt Zeitschriften, die aufklären und
    Lobbyarbeit machen, dort gibt es juristische Abteilungen, die gegen manche Kommungen
    vorgehen, etc. Ich habe tausende von frz. camping-caristes bei mir zu Gast
    gehabt und die überwiegende Mehrheit war respektvoll, aber auch sich dessen
    bewußt, dass Frankreich ein Land ist, dass dem Reisenden gewisse Rechte
    einräumt (man denke auch an die Rechte der sog. „gens de voyage“, die ein Recht
    auf Beherbergung mit ihren Wohnwagen und Wohnmobilen in jeder Gemeinde haben). Es
    braucht keine Genehmigungen einer Gemeinde, es gibt keine flächendeckenden
    Verbote durch den Präfekten bzw. des Départements (in Ortschaften hat ohnehin
    nur die mairie die Kompetenz so etwas zu verbieten), auch die
    Fahrbahnmarkierung ist nicht nötig, es gilt der „code de la route“, egal was
    der ADAC oder sonstjemand erfinden möchte, das ist in zahllosen gerichtlichen
    Auseinandersetzungen geklärt worden.



    Französische
    Wohnmobilisten haben einen weniger romantischen Anspruch an ihren (freien)
    nächtlichen Stellplatz, es ist ihnen egal, wenn sie mehr am Strassenrand
    stehen, sie halten sich da einfach an das, was auf dem Festland erlaubt ist und
    praktiziert wird. Ganz im Gegensatz zu deutschen Wohnmobilisten, die ihr
    Fahrzeug gerne möglichst tief in die Natur stellen möchten (das haben hier ja
    einige schon erwähnt).´



    Nun zur anderen
    Seite, den Korsen: eine gewisse „hostilité“
    gegenüber camping-caristes lässt sich nicht von der Hand weisen, man findet
    auch Quellen dazu im Internet. Dies ist aber weniger auf ihren (kaum
    vorhandenen) Schutzinstinkt für ihre Natur oder auf kommerzielle Interessen zurück zu
    führen, als vielmehr auf die immer noch bei vielen vorhandene „la valise ou le
    cerceuil-Mentalität“. Soll heißen, die verhassten „pinzutacci“ werden gerade wenn sie mit ihrem
    eigenen „chez-soi“ auf die Insel kommen sofort als „colons“ betrachtet und
    sollen schnellstmöglich wieder gehen (je ne viens pas chez toi, alors toi, fous-moi
    la paix chez moi). Es ist also mehr ein politisches als ein touristisches
    Problem, was einerseits die eher rüde Wahl der Mittel erklärt (Scheiben einschlagen,
    Flintenschüsse vor dem Wohnmobil), andererseits aber auch erklärt, warum man
    dies erleben kann, obwohl man versucht sich ganz korrekt zu verhalten. Andere
    Nationalitäten bekommen diese Aggression eben mitunter auch mit ab. Man bedenke, dass auf den vielen
    Graffiti-Sprüchen auf den Wänden zumeist „IFF „ (i francesi fori) oder „colons
    dehors“ steht oder man findet eben die ominöse Gleichung mit dem Koffer und dem
    Sarg. Diese Slogans richten sich nicht
    wirklich gegen den Tourismus.



    Ungeachtet
    dessen, aber noch ein letzter Gedanke:
    man nimmt als Wohnmobilist auf Korsika definitv keine grösseren Risiken in Kauf als auf dem
    Festland, Probleme für Wohnmobile gibt es ja auch nicht nur in der Nacht,
    sondern auch beim Parken am Tage. Überfälle, Diebstähle, Gasattacken, aufgeschlitzte
    Reifen, gibt es in allen Départements
    Frankreichs, gerade Diebstähle sind viel häufiger in anderen Gegenden. Wer
    das nicht glaubt, googelt mal nach „cambriolage
    camping car“ oder „gazage camping car“ , wer speziell korsische Fälle sucht
    wird eher mit „aggression contre camping-caristes“ fündig, das sind aber
    wirklich ganz, ganz wenig Fälle.
    cambriolage camping car - Recherche Google




    agression camping car corse - Recherche Google




    Deshalb kann ich
    mir hier auch eine kleine Spitze an das Forum-Team nicht verkneifen: eine „bitte ernst nehmen“ – Warnung, dass es
    gefährlich ist auf Korsika zu stehen, ist völlig überzogen und bildet nicht die
    Realität ab, so etwas schafft kein Verständnis für’s Problem sondern schürt nur diffuses
    Unbehagen.



    Das letzte Mal
    als ich mich über die Rechtslage ausgelassen habe ging es um’s Quad-Fahren am
    Strand, da wäre eine konzertierte Aktion der Moderatoren mehr als angebracht
    gewesen, im Sinne von „bitte ernst nehmen liebe User, nicht mit dem Quad über
    die Strände brettern“, da hat man sich aber lieber darauf beschränkt, dass man
    den Burschen kennt und er sonst ganz nett ist. Und: „uns bekannte Fälle“, das
    ist kein Niveau auf dem man argumentieren kann, irgendwer hat von irgendwem
    gehört, dem irgendwas passiert ist, wenn dann bitte konkret und fundiert, wenn’s
    denn geht.

    C'est pas l'homme qui prend la Corse, c'est la Corse qui prend l'homme.

  • Dank dir Rinaldu,
    wir waren in der Vorsaison auf Fautea, dort hatten wir einen so positiven Eindruck hinterlassen, daß der Patron uns bat, nie den Fehler zu machen, in der Hauptsaison anzureisen.
    Wir verstehen jetzt auch warum, bei der ganzen wir fahren überallhin und bleiben stehen Geschichte, fiel mir der Artikel einer französischen Endurozeitschrift ein, dort ging es um einen Passus, der sich noch nicht so ganz herumgesprochen hat, Wege dürfen nur befahren werden, wenn sie von einem normalen PKW machbar sind.
    Vielleicht finde ich den Artikel noch und setze ihn hier mal rein.
    Liebe Grüsse vom Hans

  • Hallo zusammen,

    bin zufällig hier gelandet und muss jetzt nachfragen, weil ich denke ich hab da was falsch verstanden:

    Auf Korsika werden Touristen mit Steinen beworfen?

    Echt jetzt?

  • Hallo Robert,


    na, Touristen weniger, deren Fahrzeuge schon eher. Aber nur, wenn man damit irgendwo rumsteht und darin übernachtet, wo man dies nicht tun sollte (nämlich außerhalb ausgewiesener Stell- und Campingplätze). Es gibt genug (zu viele) die dies trotzdem machen und keine Steine/faules Obst abbekommen aber es kommt vor.


    Grüße

    GEorg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    Auf Korsika werden Touristen mit Steinen beworfen?

    Echt jetzt?

    Hallo Robert,


    ich antworte Dir als einer aus der kleinen WoMo-Fraktion hier im Forum, und bedanke mich für die beiden Beiträge oben im Thread bei unseren Usern! Aber: So wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus ... :rollparty:


    Vorab: seit etlichen Jahren steigt die Rate der Zulassungen von WoMos europaweit um mehr als 10% p.a.!

    Es wird also immer enger!

    Und damit sinken die Chancen auf einen in den WoMo-zugewandten Medien versprochenen Urlaub gemäß deren Ideal-Präsentationen immer weiter ... ich beklage das auch für mich persönlich! ;(party:


    Viele WoMo-Urlauber möchten gerne "billigst" übernachten - und weichen diesem weitverbreiteten "Druck" gerne aus auf Übernachtungen auf Privatgelände(!) wie z.B. Parkplätzen von Supermärkten ...

    Oder ignorieren schlicht evtl. zeitliche oder saisonale Regularien zur Begrenzung der Übernachtungsmöglichkeiten.

    Wie z.B. in auf dem Wanderparkplatz hin zum Tavignanu unterhalb der Festung.


    Vor etwa 4 Jahren habe ich einmal eine Statistik einer hier in D großen (mir unlieben!) WoMo-Zeitschrift näher analysiert auf die Ursachen der dort in deren Forum (von zuvor binnen 3 Jahren) vorgetragenen "Angriffe" auf WoMos bzgl. Korsika.

    Danach war klar: alle "Angriffe" (Beschmeißungen, Angriffe mit Schusswaffen o.ä.m.) fanden statt auf Flächen die zum Zeitpunkt des "Angriffs" für die dort übernachtenden WoMos verboten war ... th()oo Welch eine Respektlosigkeit!


    Der Leidensdruck auf die Korsen hat in den vergangenen Jahren insbesondere durch die invasiven und rücksichtslosen italienischen WoMos sich vermehrt - daher ist wohl eine generelle Intoleranz der Korsen gegen WoMos entstanden ...

    So ist meine Schlussfolgerung zumindest aus den letzten Jahren der Pressebeobachtungen.


    Fühle Dich also wohl auf allen Arealen die für Dich nicht verboten sind! 8)party: Bevorzuge daher gerne CPs! :thumbupparty:


    Meine LG aus WoMoforum

    Ernest


    PS: mit "Stellplätzen" hat es Korsika nicht so derzeit, einen gibt es wohl nahe Galeria (Westküste), weitere 2 hier im Forum auffindbar ...

Zur Forenübersicht

Bitte diesem Link zur Forenübersicht folgen. Hier können auch neue Themen gestartet werden.