Gilles Simeoni wurde zum Präsidenten des Exekutivrats gewählt

  • Danke Godot

    hab s gleich mal meinen Männern weitergeschickt !


    Schaun wer mal - wenn der Immobilienwahnsinn aufhört - wär schon mal was !


    :winke:

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Was im Kleinen anfängt hört im Großen auf! Selbstverwirklung (um jeden Preis) hat man uns gepredigt und tut es noch: „Geh‘ deinen Weg, frag‘ nicht nach anderen“.


    Separatismus aller Orten


    Was im persönlichen Bereich anfängt, hört dort nicht auf, sondern setzt sich nun im Großen durch Abspaltungen bzw. solchen Tendenzen fort. Dem muss jeder vernünftig denkenden Mensch eine klare Absage erteilen, die Kleinstaaterei mit ihren „Regionalfürsten“ muss Geschichte bleiben.


    Viele Grüße


    Jürgen

  • Sind die Chancen des nationalistisch geprägten Regionalparlaments für mehr Autonomie gestiegen?


    Ein Audiobeitrag: SRF



    Die korsischen Nationalisten fordern mehr Autonomie von Paris. Zu ihren Kernforderungen gehört, dass der Erwerb einer Immobilie oder eines Grundstücks nur noch Ortsansässsigen vorbehalten sein soll.

    Ein unbeugsames Dorf hat bereits einen sogenannten Residenten-Status verabschiedet.


    arte



    Gruß

    Dieter

  • Danke, Godot,


    genauso, wie es im Arte - Bericht gezeigt wird, ist es leider oft !

    Ich kenne in L ile Rousse ein Ehepaar - sie ist Anwältin - das mir schon vor etlichen Jahren erzählt hat, dass sie in der, auch weiteren Umgebung kein Haus oder Grundstück zu einem für sie erschwinglichen Preis bekommen !

    Balagne - unmöglich - auch nicht in den Bergdörfern drumrum .

    Wer kein " Äckerle" vom Opa etc. hat, und Beziehungen ........


    Genauso geht s jetzt auch schon in Piana los .

    Es gibt von der Bevölkerung massiven Widerstand gegen " Fremdbebauung ".

    Auch in St.Florent


    Solche Fälle, wie der, der jungen Frau im Bericht, sind einfach traurig ! an wie viel korsischen Hängen stehen Villen, nur ein paar Wochen im Jahr genützt.


    Und die Korsen können die überhöhten Immobilienpreise nicht bezahlen.

    Und wohnen teilweise nicht sehr schön , in Mietwohnungen , auf ihrer tollen Insel.


    Aber viele machen auch den Wahnsinn mit, und verkaufen ihr " saures Wiesle " meistbietend .


    Gruß

    Cornelia

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Das ist ein schwieriges Thema. Im Endeffekt ist es doch überall so. Welcher "Ur-Münchner" kann sich heute ein Haus/ eine Wohnung in München kaufen? Könnte man unendlich fortsetzen mit Starnberger See etc., etc.


    Wenn die Korsen lieber für viel Geld an Nicht-Korsen verkaufen ist das schade, aber auch nicht mit Gesetzen zu unterbinden. Anders sieht es mit Staatseigentum aus. Da sollte ein Vorkaufsrecht bestehen ähnlich wie bei uns der Vorzug Einheimischer bei öffentlichen Baugrundstücken.

  • Aber viele machen auch den Wahnsinn mit, und verkaufen ihr " saures Wiesle " meistbietend

    Es ist zwar schade aber doch menschlich, Cornelia, oder nicht? Vom "sauren Wiesle" kann ich meine Familien nicht ernähren, wohl aber mit dessen Preis. Schade, aber ich mag darüber nicht urteilen.

    Viele Grüße

    Jürgen

  • Eine ähnliche Regelung wie sie die korsischen Nationalisten anstreben gilt auch für EU-Ausländer in Dänemark:

    Dänemark hat eine restriktive Gesetzgebung über den Kauf von Immobilien durch Ausländer.

    Personen, die in Dänemark weder einen festen Wohnsitz haben noch über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren ständig in Dänemark wohnhaft waren, können nur mit ausdrücklicher Genehmigung des dänischen Justizministeriums Immobilien erwerben.

    Diese Beschränkungen gelten in gleicher Weise auch für Gesellschaften, Vereine, öffentliche und private Institutionen, die keinen Sitz in Dänemark haben.

    Die dänische Gesetzgebung lässt unter bestimmten Voraussetzungen zu, dass EU-Bürger eine Immobilie in Dänemark kaufen, vorausgesetzt, dass diese keinen Status als Zweitwohnsitz (Ferien-/Sommerhaus) hat. Dies gilt etwa für den Fall, dass die Immobilie der notwendige feste Wohnsitz des Käufers ist oder wenn der Erwerb eine Voraussetzung für die Ausübung einer selbständigen Tätigkeit ist oder dem Anbieten von Dienstleistungen in Dänemark dient. In diesen Fällen ist keine vorherige Genehmigung des Justizministeriums erforderlich.


    Liebe Grüße

    Gunter (der seine Immobilie vor 25 Jahren noch für ganz kleines Geld kaufen konnte)

  • Der Forderung, dass Immobilien nur noch von Ortsansässigen gekauft werden dürfen, liegen sicher vernünftige Überlegungen zu Grunde, denn wer will schon einen Ausverkauf von Grund und Boden in seiner Heimat und die damit verbundene Preisentwicklung.


    Dem gegenüber steht die Raffsucht des Menschen. Ich bin mir sicher, dass so mancher Verkauf von Grundstücken in der Vergangenheit durch korrupte Machenschaften über die Bühne gegangen ist. Ob sich durch diesen Gesetzesvorstoß etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Es wird immer Hintertürchen geben, durch die sich Gesetze umgehen lassen. Man braucht sich ja bloß vorzustellen, dass ein Ortsansässiger als Strohmann fungiert … Und Geld stinkt bekanntlich nicht.

  • "Bei den Postkartenbildern, die man bei Korsika im Kopf hat, mag es überraschen: Die "Insel der Schönheit" ist die ärmste Region Frankreichs, die Arbeitslosenquote ist hoch und die Lebenshaltungskosten höher als auf dem Festland. Industrie gibt es auf Korsika kaum, fast alle leben vom Tourismus. Das will die junge und gut ausgebildete Generation der Korsen ändern."arte


    Korsika kann mehr als Tourismus


    Ein optimistischer Beitrag, wie ich meine. Corsica goes IT.


    Eher pessimistisch: ein anderer Beitrag, der sich schlecht mit Postkartenbilder verträgt.


    France 3



    Gruß

    Dieter

  • Godot ,

    das ist leider in der Vorsaison leider überall anzutreffen !

    Allerdings ist der Arinella Strand bei , unser Spazierweg nach der Ankunft, im Mai immer schon gereinigt - im Gegensatz zu vielen anderen !

    Auch in St.Florent hat es bis vor einigen Jahren im Mai so ausgesehen - nach massiven Protesten der Touristen und der Einheimischen - ist es jetzt Gott sei Dank anders !

    Drüben in Farinole ist es eine Katastrophe gewesen, die letzten Jahre.

    Ich red nicht von Algen ! Autoreifen, Kühlschränke, Kanister,Batterien .....

    In der Saison ist ja im allgemeinen alles sauber.

    Ab Oktober geht s dann so langsam wieder los - und - Touristen " entsorgen " ja wohl keine Kühlschränke u.Ä.

    Ist ne schlimme Sache

    Grüßle

    C

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Der Arte-Bericht ist feinstes korsisches "National"-Theater: ein nationalistischer Bürgermeister zeigt der Welt ein Haus,, das zum Verkauf steht und orakelt, dass sicher ein solventer Festlandsfranzose dies kaufen wird, da die Einheimischen sich dies nicht mehr leisten können. Wie man leicht sehen kann, würde dieses Objekt mitten im Dorf und etwas renovierungsbedürftig kein auswärtiger Interessent auch nur geschenkt haben wollen. Wer gerade ein größere Summe verfügbar hat, der sucht sich was schöneres, das weiß jeder und auch der Bürgermeister.

    Dann läßt er seine Gemeindemitarbeiterin ihr Lebensproblem aufsagen: sie kann 325 000 Euro mobilisieren und kommt nicht in die eigenen vier Wände, weil die Immobiliensituation durch Festlandeinflüsse so schlecht ist. Der Dame sei gesagt, dass man ihr für dieses Geld in Ajaccio diverse schöne Wohnungen hinterherwerfen würde. Das weiß natürlich auch die Dame, das Haus im Dorf, das zum Verkauf steht, will sie ja wohl selbst nicht, denn mehr als ihre 325 000 Euro ist das sicher nicht wert.


    Warum dieses Getue um die ausländischen/festlandsfranzösischen Käufer, die die Preise verderben ? Es gibt aktuell keine Knappheit auf dem Immobilienmarkt, das Angebot an Häusern und Wohnungen - gerade um Ajaccio - ist deutlich größer als die Nachfrage. Im Großraum Ajaccio werden riesige Immeubles mit oft 80 Wohneinheiten gebaut, obwohl zu wenig Nachfrage ist. Die großen Baulöwen Rocca und Padrona nutzen aktuell die steuerlichen Vorteile (den crédit d'impôt corse) und bauen ohne Unterlass. Trotzdem sinken die Preise für Immobilien nicht - aber das haben die Verkäufer, die (korsischen) Anbieter und (korsischen) Immobilienmakler zu verantworten, nicht die Kaufinteressenten. Warum sagt man nicht offen und ehrlich, wir wollen einfach keinen Zuzug im Dorf und stellt nicht stattdessen wieder das eigene Volk als Opfer externer Investoren dar ? Jeder weiß doch, dass ein Großteil des Budgets von Corsica Libera über Einnahmen aus Immobiliengeschäften und Tourismus eingefahren wird.


    Korsen kaufen übrigens nur gut zur Hälfte über einen Makler, junge Familien bekommen ganz oft ein Gelände mehr oder weniger geschenkt, dass aus dem großen Familienbesitz herausgestanzt wird. Da spielen die Preise keine Rolle. Außerdem kaufen Korsen selten bestehende Häuser oder Villen, sie kaufen ein Gelände und bauen dann selbst.


    Zu dem Spiegel-Artikel möchte ich sagen, dass die aktuellen Forderungen absolut nichts mit dem letzten Wahlergebnis oder der Machtübernahme zu tun haben. Alle diese Forderungen bestehen nahezu unverändert seit vielen Jahren. Schon 2016 hat Manuel Valls dazu klipp und klar Stellung genommen und das geflügelte Wort der "roten Linien, die man keinesfalls überschreiten werde" geprägt.

    Hier etwas Lektüre dazu:

    https://www.la-croix.com/Franc…ges-2016-07-04-1200773479

    http://www.lepoint.fr/politiqu…04-07-2016-2051731_20.php


    Übersehen wird gerne, dass die Forderung nach dem "statut de résident corse" eine retroaktive Wirkung haben soll, es sollen theoretisch damit Erwerber von Immobilien enteignet werden können, wenn sie die Bedingungen für den "statut" nicht erfüllen und nach dem Beschluss durch die ihren Kauf getätigt haben. So etwas kann von keinem vernünftigen Politer in Paris ernst genommen werden.


    Die Gesamtheit aller Forderungen habe ich übrigens in dem Faden über die écotaxe für Wohnmobile schon mal geschrieben - da habe ich auch diverse etwas tiefergehende Links eingebaut.

    Hier der Faden, falls es jemand genauer interessiert:

    neue Ökotaxe für Wohnmobile ab 2018 geplant

    C'est pas l'homme qui prend la Corse, c'est la Corse qui prend l'homme.

  • m Großraum Ajaccio werden riesige Immeubles mit oft 80 Wohneinheiten gebaut, obwohl zu wenig Nachfrage ist. Die großen Baulöwen Rocca und Padrona nutzen aktuell die steuerlichen Vorteile (den crédit d'impôt corse) und bauen ohne Unterlass.

    Korsen kaufen übrigens nur gut zur Hälfte über einen Makler, junge Familien bekommen ganz oft ein Gelände mehr oder weniger geschenkt, dass aus dem großen Familienbesitz herausgestanzt wird. Da spielen die Preise keine Rolle. Außerdem kaufen Korsen selten bestehende Häuser oder Villen, sie kaufen ein Gelände und bauen dann selbst.


    Gerade diese riesigen Immeubles sind ja richtig grausig ! Die gibts ja inzwischen überall.

    Genau wie die Preise ! Wer möchte da schon wohnen ?


    Martin stiefelt gern mal in den Bauten herum und schaut sich das an - genau wie die Preise auf Korsika !

    und die beobachtet er schon lange !

    Von der Bauqualität reden wir mal lieber nicht .


    Eine kleine Wohneinheit in St.Florent hat vor 20 Jahren 200 000 FF gekostet !

    Jetzt wird sie für 120 00 Euro !! verkauft !

    Viel Spass beim Rechnen :)party:


    Und : nicht alle jungen korsischen Familien haben im Hintergrund einen großen Familienbesitz !

    Und die Grundstückspreise sind ja auch recht saftig gestiegen.


    Von unserem Vermieter in Piana wurde uns auch gesagt, dass Korsen nicht gerne ein Haus verkaufen - sie behalten es im allgemeinen lieber.

    Und lassen es lieber zerfallen.

    Er selbst hat nach 20 Jahren das Dorfhaus renoviert , zum vermieten, möchte aber im Ruhestand selber rein !

    Das ist dann unser Urlaubsdomizil - gerne dürfen wir kommen - kaufen ....

    Für das Geld, was wir hinlegen müssten, um in dieser Zeit was eigenes zu kaufen, können wir uns bis zuletzt tolle Sachen mieten !

    Und das immer woanders ( machen wir sowieso nicht ):)party:





    Diese beiden Häuser, am Ortsausgang von Piana werden verkauft ( gehören übrigens dem Besitzer des Hotels Les Roches rouges )

    Wurden uns grinsend empfohlen .......

    Ich hab das Bild mal spasshalber meinen Jungs geschickt und gefragt , welches nehmen wir ?::,,II8

    Sie meinten - beide !:)party:


    Auf den Lottogewinn warten wir noch


    Grüße

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Gilles Simeoni, der Präsident der Regionalregierung auf Korsika, fordert von Frankreich umfassende Autonomie. "Ich bin als Korse nicht anerkannt", sagt er im ZDF-Interview. Er fürchtet um das kulturelle Erbe der Inselbewohner.


    ZDF


    Dieter

  • Die neuen Fahrpläne enthalten schon nur die Ortsbezeichnungen in korsisch!Auch die Durchsagen im Zug erfolgen in korsischen Sprache. Die Station Maison d'arret heisst jetzt Prigone di u borgu-rasignani, das findet doch kein Franzose mehr! Das das in Paris noch keiner gemerkt hat,sehr geschickt. Wenn jetzt noch die Durchsagen in Denglisch erfolgen, die DB soll die wohl die Schulungen machen ...dann hat der "continent" ein bisschen Probleme

  • Dieter, ich finde es sehr gut, dass Du hier immer wieder einstellst, was so an Presseberichten aktuell nach Deutschland gelangt.


    Ein paar Feinheiten möchte ich deshalb mal daraus herausstellen:


    Beim ZDF-Interview fällt auf, dass im Hintergrund ein korsische und eine europäische Flagge steht, aber keine Französische. Das mag beim Besuch eines deutschen Journalisten noch durchgehen (der Reporter hat's wahrscheinlich gar nicht bemerkt), ist aber trotzdem ein Affront gegen das diplomatische Protokoll. Nun bleibt abzuwarten, wie der französische Président in seinem Büro empfangen wird - die französische Flagge nicht auszuhängen, wäre eine Straftat, die (rein theoretisch natürlich) die Enthebung Simeonis ermöglichen würde.


    Warum werden solche Signale gesetzt, wenn man doch sonst ostentativ behauptet, dass die Eigenständigkeit Korsikas aktuell nicht politisches Programm ist. Ich bin sicher, dass Macron dieser "Formfehler" mit der Fahne durch seine Pressebeobachter zugetragen wird - soll das ein versöhnlicher Einstieg in das Gespräch in drei Tagen sein ?


    Der Artikel der Züricher Zeitung stützt sich auf die Reden, die bei der Amtseinführung Simeonis und Talamonis gehalten wurden. geht hier mit ein paar Zitaten darauf ein:

    https://www.corsematin.com/art…sent-detre-seuls-au-monde


    Die altbekannte Widersprüchlichkeit bleibt auch dort nicht aus: erst wird die FLNC als eine "noch immer unbesiegte Armee" bezeichnet, kurz danach wird Sophokles bemüht "l'amour plutôt que la haine" (wir bevorzugen die Liebe dem Hass) und ganz zuletzt eignet man sich noch das Lieblingsgedicht Nelson Mandelas an "je suis maître de mon destin et capitaine de mon âme" (ich bin selbst Herr meines Schicksals und der Steuermann für meine Seele).


    Wie können sich Simeoni und Talamoni, die blutige Attentate abgesegnet und verteidigt haben, auch nur in die Nähe eines Mannes wie Mandela bringen, der zutiefst von Gewaltlosigkeit und Aufrichtigkeit durchdrungen war.

    C'est pas l'homme qui prend la Corse, c'est la Corse qui prend l'homme.

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