GR20: Welches Schuhwerk, u.a.

  • Hallo

    ich plane ja den GR20 Ende Juni/Anfang Juli. Da sich bei meinen bisherigen Wanderschuhen (Meindl Mantrei, 3,5 Jahre alt) zwei Nähte geöffnet haben, und die Sohlen erste Anzeichen von Ablösung zeigen, wollte ich mir das selbe Modell nochmal zulegen. Als die Verkäuferin bei Jack Wolfskin hörte, dass ich mit diesem Modell den GR20 komplett laufen wolle, riet sie mir dringend davon ab. Ich bräuchte richtige Bergschuhe mit einer steifen Sohle. Diese Wanderschuhe seien für die gerölligen Abschnitte des GR20 und für die "Klettersteige" des GR20 völlig ungeeignet, auch angesichts des zu tragenden Gewichts des Rucksacks. Sie empfahl mir das Modell Island von Meindl. Zur Info: Meindl hat wohl eine eigene Klassifikation von A-D (A = normaler Schuh, D = Bergschuh mit komplett steifer Sohle für Steigeisen). Mein bisheriges Modell Mantrei sei A/B, das empfohlene Modell Island hingegen B/C. Beim Anprobieren spürt man schon einen deutlichen Unterschied in Sachen "Flexibilität". Das liegt zum einen natürlich daran, dass der Schuh nicht eingelaufen war, aber natürlich fühlt hat ein Modell "B/C" ein ganz anderes Tragegefühl als mein alter "A/B". Ich war nun doch einigermaßen verunsichert.

    Mit meinem Meindl Mantrei ("A/B") bin ich 10 Tage durch die Sierra Nevada einschließlich Abschnitte des John-Muir-Trails gelaufen (mit über 20kg auf dem Rücken). Das war über weite Strecken über 3000m Höhe mit durchweg felsig / gerölligem Untergrund ohne Vegetation. Meine "Wanderschuhe" haben mir - trotz im Vergleich weicher Sohle - dabei gute Dienst erwiesen, und ich hatte nie das Gefühl, diese seien nicht stabil genug gewesen.

    Nun meine Fragen:

    • Was für Schuhwerk braucht es für den GR20?
    • Reichen gute "Wanderschuhe" (bis über die Knöchel) oder braucht es echte "Bergstiefel" mit einer steifen Sohle?
    • Hat jemand Erfahrung mit den oben genannten Meindl-Modellen?

    Auch haben mich Äußerungen wie "die Klettersteige auf dem GR20", "Steigeisen" und "da braucht man auch mal eine Sicherung" irritiert. Nach allem, was ich bisher gelesen habe (und das war einiges) braucht es weder Steigeisen noch Sicherungen. Wenn es Metalltritte, Leitern oder Seile zum Festhalten gibt, mag das formal zwar einem "Klettersteig" entsprechen, allerdings sagt das noch nicht viel über "Schwierigkeit" oder "Gefährlichkeit" aus.

    • Braucht es (Ende Juni/Anfang Juli) irgendwo "Sicherungen" oder "Steigeisen"?
    • Wie darf ich mir Umfang und Ausgestaltung der "Klettersteig"-Abschnitte vorstellen?

    Danke für Eure Antworten


    mtroja

  • Hallo Michael,

    die Dame vom Verkauf hat recht und muß dir als verantwortungsvolle Verkäuferin B/C empfehlen. Du wirst Anfang Juli noch ein paar kleine Schneefelder überqueren, für die du aber sicher keine Steigeisen brauchst ( geschweige denn den ganzen Weg mitschleppst). Aber Vorsicht wirst du hoffentlich walten lassen.

    Wenn du in Spanien keine Probleme durch Fels und Geröll mit den Füßen hattest, sollte das auch für Korsika gelten. Bergab finde ich B/C schon angenehmer, bin aber auch nicht sehr gut trainiert.

    Wahrscheinlich empfiehlt Martin auch BC.


    Auf jeden Fall schon mal bonne route

    Andreas

  • Vielen Dank für diese erste Rückmeldung.

    Wenn du in Spanien keine Probleme durch Fels und Geröll mit den Füßen hattest, sollte das auch für Korsika gelten.

    Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich allerdings darauf hinweisen, dass ich nicht die Sierra Nevada in Spanien meinte, sondern die in Kalifornien (u.a. Sequoia- und Kings Canyon Nationalpark). Die Tour ging von der Crescent Meadow im Sequoia-NP bis auf den Mount Whitney (4421m) und wieder zurück. Alles problemlos mit meinen "A/B"-Schuhen.

    Viele Grüße

    mtroja

  • Hallo


    wenn du mit dem Meindl Mantrei glücklich bist, dann würde ich den wieder nehmen.

    Es muss dir vor allem wohl sein im Schuh und du musst dich gut fühlen.

    Wir waren letztes Jahr mit dem niedrigen sehr leichten La Sportiva Primer auf dem GR und waren absolut happy damit, es waren aber auch Top-Bedingungen und trocken, wir trugen ca 12 kg .

    Ob niedriger oder hoher Schuh muss jeder selbst für sich herausfinden, je nach Trainingsstand und Stabilität des Knöchels. Man sieht alles.

    Hier eine Auswahl



    Du kannst gut noch etwas Schnee antreffen. Falls er hart ist, ist dort etwas Vorsicht angebracht, bei gutem Trittschnee ist es kaum ein Problem.

    Der GR20 ist kein Klettersteig, es hat einfach an einzelnen Passagen Ketten oder Seile, die vor allem bei nassen Bedingungen helfen.


    Hermann


  • hallo mtroja,


    das Thema Schuhe gehört zu meinen Lieblingsthemen und würde hier mit allem pro und contra zu weit führen....w§§§l/ng


    B/C ist genau richtig, bin erstaunt, dass es noch Verkäufer/innen gibt die tatsächlich das richtige empfehlen!

    Die Einteilung A-D ist markenübergreifend und gilt auch für HanWag (dem Bruder von) Lowa (Wa=Wagner) und alle anderen.


    Ich habe mir schon den Mund fusselig geredet um den Hype der Leicht-Trail-Running-Approach-was weiss ich- Schuhe entgegen zu wirken.

    Das Gelände (mit oder ohne Schnee) in Verbindung mit schwerem Rucksack erfordern einen B/C Schuh, knöchelhoch, da beisst die Maus keinen Faden ab.

    Durch das heutige Materialmix sind Schuhe dieser Kategorie so leicht geworden, dass es keine Argumente mehr dagegen gibt.

    Diese Schuhe sind natürlich nicht so langlebig wie die guten alten Ledertraktoren...

    Wer gegen die Stoppuhr laufen muss, muss auf´s Gramm schauen, dass sind aber nicht unsere Maßstäbe.

    Leider dienen diese hochtrainierten Läufer als schlechtes Beispiel der bei der Schuhauswahl..


    Dein Meindl Matrei ist ein guter Schuh ohne Zweifel, nur nicht für diesen Einsatz optimal.

    (den kannst du übrigens für 70 bis 80,- € neu besohlen lassen Fachhandel---> Meindl)

    Der Schuh wird sich durch das Gewicht und das steile Gelände jeden Tag etwas mehr weiten

    er verliert somit seine Souveränität. In Verbindung mit der eh bequemen/weichen Sohle wird's dann mühselig...


    Es gibt Leute, die laufen auch mit Birkenstock (im Ernst) die kommen manchmal auch ans Ziel....

    und manchmal auch ohne Verstauchungenw)acko

    das ist weder sicher noch schlau, noch werden es die Gelenke auf Dauer danken...


    Bild oben ein kl. Teil meines Hanwag Museums und mein Credo:

    lieber einen Tacken zu schwer/steif als zu leicht... (wenn ein Rucksack > 10 kg dabei ist)

    (ich habe HanWag Füsse, andere Marken sind auch gut)


    kenne ein paar Bergführer die lange in ihren zu leichten Schühchen unterwegs waren und nun alle Sehnen/Muskel/Gelenk- Problemchen haben.

    Die laufen alle wieder in steifen, knöchelhohen Schuhen....


    Klettersteigähnliche Passagen sind mit der Cirque fast verschwunden.

    Wenn deine Meindl noch ok wären, würde ich sagen lauf mit denen... am Limit... aber passt scho.

    Desweiteren kommt es darauf an, was nach dem GR kommt und ob du für jede Unternehmung dir einen passenden Schuh zulegen möchtest..

    Mir sind meine B/C Schuhe wie meine Hausschlappen, ich merk die gar nicht auch nicht nach 14h.


    oh weh 00:44 Uhr... ich hör jetzt mal auf.... (für heute):zzz:

  • Ich habe auf Korsika bereits 3 Paare Meindl Borneo "verschlissen" und kam damit immer sehr gut zurecht bei den abgelegensten Bergtouren.

    Inzwischen ist mir der Meindl Island aber lieber, bei dem ist der Schaft noch etwas höher.

    Beide Modelle hatte ich auch immer bei Klettersteigtouren dabei, hier hat der Borneo leichte Vorteile, da im Schaft etwas "weicher".

    Aber die Sohle selbst sollte wie oben bereits geschrieben schon fest sein.

    Also unter B/C wäre das falsche. Knöchelhoch ist ein Muss.

    Viele Grüße,

    Swen

  • Nach Ostern komme ich nun endlich dazu, ausführlich zu antworten. Herzlichen Dank zunächst für die bisherigen Beiträge. Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich ein so heißes Thema anschneide, als ich ahnungslos nach den Schuhtypen für den GR20 gefragt habe. In jedem Fall habe ich etliches dazugelernt.


    Meindl hat ein eigenes Klassifikationssystem eingeführt, das von etlichen anderen (aber nicht allen) Schuhherstellern übernommen wurde. Lowa z.B. hat ein eigenes System (1-6) und auch La Sportiva hat eigene Klassen.

    A Lightwalker Der Schuh für Lightwalker – die in Freizeit und Alltag mit Meindl fest und modisch auftreten möchten.
    A/B Wandern Einsteigermodell für Wandern – in Hochalmregionen, im Mittelgebirge und auf ausgebauten Wegen.
    B Trekking "Klassiker" Der Trekking „Klassiker“ – für ausgedehnte Touren und bequemes Wandern in leichtem Alpinen Gelände.
    B/C Trekkingschuh Trekkingschuh für ambitioniertes Trekking – mittlere Alpin-Einsätze und Klettersteige (Leichteisen möglich).
    C Hochgebirgsschuh Der Hochgebirgsschuh – besonders trittstabil für Alpin-Trekking in Fels, Wand, Geröll und Gletscher, für Steigeisen geeignet.
    D Ultimativer Hochgebirgsschuh Der ultimative Hochgebirgsschuh – absolut verlässlich bei extremen Einsätzen im kritischen Gelände, absolut steigeisenfest


    Das System von Meindl ist nicht im Sinne einer Norm standardisiert, weshalb es mitunter Unschärfen bei der Zuordnung von Schuhen gibt. Insgesamt ist es aber sicher ein praktisches und hilfreiches Instrument.


    Aber was braucht es denn nun für einen Schuh für den GR20? Es ist wie so oft im Leben. Je intensiver man sich mit etwas beschäftigt, desto weniger kann man schwarz-weiß malen, auch wenn es das leichter machen würde.


    Zitate aus dem Forum

    Ich reiße mal ein paar Eurer Zitate bewusst aus dem Zusammenhang [Erklärungen in eckigen Klammern]:

    • „Die Dame vom Verkauf hat recht und muss Dir als verantwortungsvolle Verkäuferin B/C empfehlen.“ <-> „Wenn du in Spanien keine Probleme durch Fels und Geröll mit den Füßen hattest [mit deinem A/B-Schuh], sollte das auch für Korsika gelten.“
    • „Wenn du mit dem Meindl Mantrei [A/B] glücklich bist, dann würde ich den wieder nehmen.“
    • „Wir waren letztes Jahr mit dem niedrigen sehr leichten La Sportiva Primer auf dem GR und waren absolut happy damit.“ [La Sportiva gibt keine Klasse an, aber mir scheint das höchstens ein A/B-Schuh zu sein, wenn überhaupt]
    • „Das Gelände (mit oder ohne Schnee) in Verbindung mit schwerem Rucksack erfordern einen B/C Schuh, knöchelhoch, da beißt die Maus keinen Faden ab.“ <-> „Wenn deine Meindl [A/B] noch ok wären, würde ich sagen lauf mit denen... am Limit... aber passt scho.“
    • „Ich habe auf Korsika bereits 3 Paare Meindl Borneo [B]"verschlissen" und kam damit immer sehr gut zurecht bei den abgelegensten Bergtouren.“ <-> „Also unter B/C wäre das falsche“

    Weitere Quellen:

    • Auf der Seite www.abenteuercorsica.com, einem professionellen GR20-Touren-Anbieter werden verschiedene Schuhe empfohlen, insgesamt 2x B, 3x B/C, 1x C und 1x C/D.
    • In diesem Video werden 8 Schuhe vorgestellt, 3 davon knöchelhoch, 5 Niedrige. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die niederen Schuhe nur für Trainierte ohne „Sprunggelenks-Vorgeschichte“ geeignet sind. Trotzdem fällt auf, dass die Mehrzahl der Schuhe maximal A/B sind, wenn überhaupt.

    Und ich selber?

    Ich habe mit meinem Meindl Mantrei [A/B] bzw. Lowa Kody II GTX [A/B] viele Tage auf felsigem Gelände über 3000m in der Sierra Nevada Kaliforniens mit schwerem Gepäck zugebracht , ohne auch nur ansatzweise das Gefühl gehabt zu haben, einen zu weichen oder instabilen Schuh zu haben. Ich habe zwar eine gesunde Kondition, bin aber trotzdem ein „Freizeit-Wanderer“, der nicht speziell trainiert ist. Daher war ich sehr überrascht, dass mein A/B-Schuh so ungeeignet sein soll.


    Und was nun?

    • Aus Euren Beiträgen ging unter anderem hervor, dass für die Wahl des richtigen Schuhs, nicht nur das Gelände ausschlaggebend ist, sondern auch die Erfahrung , die Kondition, das Gewicht, die Jahreszeit und persönliche Vorlieben. Es gibt somit nicht den Schuh, den man tragen muss, um auf dem GR20 glücklich zu werden.
    • Auch zu berücksichtigen sind „Modeerscheinungen“ wie der – ich zitiere – „Hype der Leicht-Trail-Running-Approach-was weiß ich- Schuhe“. Ich zitiere weiter aus einem ansonsten ganz guten Buch namens „Ultralight Backpackin‘ Tips“: „High-top shoes are totally unnecessary with a UL pack, and I won’t even acknowledge traditional leather hiking boots“. Ich kam mir eigentlich mit meinen A/B-Schuhen somit schon „over-equipped“ vor.

    Ich versuche nun eine Zusammenfassung:


    Zusammenfassung

    • Unter formaler Anwendung der Meindl-Klassifikation muss für den GR20 ein B/C-Schuh empfohlen werden (was meine Verkäuferin sehr freuen würde). Damit ist man auf der sicheren Seite und kann praktisch nichts falsch machen (wenn er gut passt, und gut eingelaufen ist, und nicht zu alt ist, und, und, und…).
    • Auch mit leichteren oder weniger stabilen Schuhen kann man den GR20 schaffen, wenn man entsprechend trainiert und erfahren ist.

    Schlussfolgerung

    • Wären meine guten Meindl-Mantrei-A/B-Schuhe noch in Schuss gewesen, hätte ich vermutlich die gesamte GR20-Tour ahnungs- und problemlos mit ihnen gemeistert, genauso wie meine bisherigen Touren in der Sierra Nevada Kaliforniens.
    • Angesichts der Verschleißerscheinungen sehe ich mich (leider) genötigt, mir neue Schuhe zuzulegen. Mit dem jetzigen Wissen erscheint es mir sinnvoller, auf B/C-Schuhe umzusteigen, und ich kann mir immer noch überlegen, meine bequemen Mantreis für leichtere Touren neu besohlen und nähen zu lassen.

    Qual der Wahl

    Es soll also ein B/C-Schuh sein. Grundsätzlich würde ich gerne bei Meindl bleiben, da die etwas breitere Vorfußform besser zu meinem Fuß passt als die Lowa-Modelle. In besagtem Jack-Wolfskin-Shop wäre das auch ganz einfach. Dort gibt es nur den "Island". Punkt.

    Auf der Homepage von Meindl gibt es allerdings insgesamt 15 B/C-Schuhe, die sich u.a. in Obermaterial, Futter, Fußbett, Sohle und Gewicht unterscheiden:

    • Air Revolution 4.1
    • Air Revolution 5.3
    • Bergen GTX
    • Dovre Extreme MFS "wide"
    • Dovre MFS "wide"
    • Engadin Men MFS
    • Guffert GTX
    • Himalaya MFS
    • Island MFS Active
    • Island MFS Active "rock"
    • Island MFS Active "wide"
    • Ortler
    • Vakuum Men TOP GTX
    • Watzmann MFS
    • Wildhorn GTX

    Ein paar scheiden gleich aus, z.B. Dovre oder Bergen. Bei anderen ist mir nicht so ganz klar, nach welchen Kriterien ich sie wählen sollte. Insbesondere unterscheiden sich der "Island" und der "Himalaya" anhand der Daten praktisch nicht (Sil - Nubukleder Oil, Goretex, Air-Active Soft Print drysole, Meindl Multigriff von Vibram).


    Dies ist ein Korsika-Forum und kein Meindl-Beratungsforum. Wenn ihr sagt, gute Frage, aber falscher Ort, ist das freilich kein Problem. Wenn jemand trotzdem etwas dazu einfällt, freue ich mich natürlich.


    Danke im Voraus


    mtroja

  • Vielleicht noch ein anderer Aspekt:

    Wie schauen denn Deine Tourenziele über den GR20 hinaus aus?

    Nach den 2 Wochen wirst Du ja die Schuhe nicht wegschmeissen, sondern sie sollen ja auch noch für andere Touren passen.


    @ABC:

    Ich wäre bei langen Wanderstrecken mit Gepäck auch eher bei C (wobei ich verschneite korsische 2500er auch schon in Turnschuhen gemacht habe).

    Aber man nimmt auf dem GR20 zur Kenntnis, dass einem ständig Leute in Turnschuhen oder Trailrunnern entgegenkommen. Alles Lemminge? :Sparty:

  • Hallo mtroja,


    mach es dir nicht zu schwer.

    Schuhe müssen in erster Linie passen!

    Somit schau dir auch andere Marken an. Hanwag z.B. bietet einige

    Schuhmodelle auch in "Wide" an. Früher war es schon so, dass breite Füße in einem Meindl

    gut aufgehoben waren, schmale hingegen in einem Hanwag. Lowa lass ich raus, da die mich mit ihrer

    Firmenpolitik in den 80er Jahren enttäuscht haben. (Jetzt wieder besser)


    Der Geröllschutz ist für Korsika noch sehr wichtig, da der Fels sehr scharf ist,

    sollte er vorne auch noch etwas über die Zehen gezogen sein.


    Die Schuhe aus Synthetik /Ledermix bringen deutlich weniger Gewicht auf die Waage (+/- 500gr. Paar),

    dass ist einiges wenn man es mit der Anzahl der Schritte multipliziert.

    Auch das Trägheitsmoment bei flottem Downhill ist geringer, man bekommt den Fuß schneller und exakter auf den Punkt.

    Dagegen spricht die Haltbarkeit, durch die vielen Nähte und hervorstehenden Kanten sind selbige schnell verschlissen bzw. durchgescheuert.

    Die Machart bedingt auch den Einsatz von GoreTex weil diese Schuhe nicht ansatzweise einen Regen abkönnen.

    Kunststoff plus GoreTex beeinflussen das Fussklima negativ.


    Ich persönlich würde privat immer einen Lederschuh bevorzugen.

    Der dürfte speziell für Korsika auch ohne GoreTex sein. (deutlich angenehmer)

    Für andere Regionen oder längere Schneepassagen ist "mit" besser.

    Leider hat Sympatex das Marketingrennen verloren, wäre es doch deutlich umweltverträglicher.

    Das meiste Wasser kommt eh über die Beine in die Schuhe gelaufen.

    (Kurzgamaschen sind da hilfreich denn wenn der Schuh voller Wasser ist, in Verbindung mit der Temperatur

    hast du schneller Blasen als du laufen kannst...)

    Bedenke auch, dass du an einem B/C Schuh bereits gute Univeralsteigeisen befestigen kannst und somit sich die

    Trekkingwelt vergrößert..


    Seh zu, dass du keinen Ladenhüter bekommst.

    Der Gummi der Sohlen verhärtet und wird sehr rutschig bei Nässe.

    Abhilfe bei Schuhen die auch mal zu Hause länger im Regal stehen (>1/2 Jahr), ein paar mal kräftig über Asphalt schlürfen.

    Das entfernt die oberste, verhärtete Schicht und der Schuh hat wieder mehr Grip.

    (falls man am ersten Tag gleich bei Regen loslaufen muss oder abgespeckten Fels vor sich hat)

    Auch die Verbindung Profilsohle- Dämpfungskeil -Schaft/Brandsohle gibt nach ein paar Jahren (+/- 5) nach.


    Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die niederen Schuhe nur für Trainierte ohne „Sprunggelenks-Vorgeschichte“ geeignet sind.

    kann ich so unterschreiben!

    Habe schon einige Wanderer mit derartig angeschwollenen Knöcheln gesehen, die die Tour abbrechen mussten.


    Alles Lemminge?

    Mode und High End Klamotten lassen die Freizeitindustrie Milliarden verdienen....

    Massive Werbung, falsche Beratung, etc.

    So wie das Marathon laufen immer mehr die Massen anzieht, so trifft dies auch auf Trailrunning zu.

    Verrückt, wie viele auf dem GR 20 mittlerer Weile mehr auf die Uhr schauen, als auf die Natur.

    Laufen können die wenigsten, hört sich immer an wie ne Herde Bisons wenn die den Hang runter hampeln

    und Steinschlag auslösend sich einen Kehricht scheren, um Wanderer in deren Falllinie. :curparty:

    Auch dieses Abkürzen der Serpentinen und damit verbundene niedertrampeln der Vegetation,

    finde ich Klasse von den Vertretern dieser Sportart...

    Dies ist aber ein anderes Thema....w§§§l/ng


    Meindl-Beratungsforum

    für mich ist das in Ordnung.

    Dinge muss man beim Namen nennen.

    im Übrigen, "Alaska" wäre ein geeignetes Model von HanWag (Hans Wagner) B/C

    etwa wie Guffert oder Island von Meindl.


    Zusammenfassend, B/C ist die richtige Wahl und schau/teste auch andere Marken wegen der Passform.

    Gute Geschäfte geben dir den Schuh auch mal mit nach Hause! um ihn längere Zeit am Fuss zu lassen...

    Strümpfe sind auch wichtig.

    Merino Wolle ist mein bevorzugtes Material (Achtung auf die Herkunft der Wolle ... Tierschutz... skandalös)

    Mit Strümpfen der Marke Patagonia hab´ ich gute Erfahrung gemacht...

    Die Falk Strümpfe sind zu teuer für die Qualität! m.M.

    Hirschtalgfett oder Melkfett sind gut als Prophylaxe und nimm genug Blasenpflaster mit!!!

    Damit macht man sich auch gute Freunde unterwegs, wenn man damit aushelfen kann...


    Jetzt bin ich auf das nächste GR 20 Thema von dir gespannt n///briid :search:

    2 Mal editiert, zuletzt von Mufflon ()

  • Wie schauen denn Deine Tourenziele über den GR20 hinaus aus?

    Die Sierra Nevada zieht mich durchaus immer noch an. Auch über die Pyrenäen habe ich schon mal kurz nachgedacht. Ich denke nicht, dass B/C dort überall völlig ungeeignet wären, eher im Gegenteil (vorausgesetzt, ich komm auf dem GR20 gut mit ihnen zurecht) und für kleinere Touren habe ich ja immer noch meine Mantreis (repariert oder nicht).

    ad 1.

    Ich bemühe mich...

    ad 2.

    War im nächstgelegenen Geschäft mit Trekkingschuhen (kein Trekking-Spezial-Geschäft, aber die wären sehr weit entfernt). Dort gab es neben mir unbekannten Marken Meindl und Lowa, leider kein Hanwag.

    ad 3.

    Ja, überwiegend Leder, möglichst wenig Nähte und wenig "Schnickschnack"

    ad 4.

    Ist noch Zukunftsmusik, aber als Option ja nicht schlecht.

    ad 5.

    Hanwag hatte ich leider nicht zur Auswahl.

    Guffert von Meindl gab es im Geschäft nicht. Dafür Air Revolution in 2 Versionen, Island und Vakuum Men Top.

    Von Lowa 2 Modelle, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe.

    Die Lowa-Schuhe saßen irgendwie nicht so richtig, gefühlt wenig Halt und viele Nähte, dafür leicht, aber ich habe mich nicht wohl gefühlt.

    Ähnliches galt für die beiden Air Revolution, wenngleich der Sitz schon besser war.

    Blieben Island und Vakuum Men Top. Saßen beide ganz gut, viel Leder, wenig Nähte und wenig "Schnickschnack". Für mich gibt es aber einen entscheidenden Unterschied: Der Island hat hinten, genau in der Mitte, über dem Verlauf der Achillessehne eine Naht, (wie auch mein Mantrei). Der Vakuum Men Top hat das nicht und ist im Fersenbereich quasi "aus einem Stück" gefertigt. Ich habe immer Probleme mit Blasen genau in der Mittellinie. Da könnte der Vakuum Men Top für mich echt von Vorteil sein.

    => Hat jemand Erfahrung mit dem Meindl Vakuum Men Top? Er wäre im Augenblick mein Favorit.

    Er hat eine "Alpin Rigid Gummiprofilsohle von Vibram® mit PU-Keil und integriertem Spoiler". Der Island hat eine "Meindl Multigriff® von Vibram®". Macht das einen Unterschied?

    Fußbett: "AIR-ACTIVE® Vakuum®" (Vakuum Men Top) versus "AIR-ACTIVE® SOFT PRINT drysole" (Island). Macht das einen Unterschied? Ich habe mich in beiden wohlgefühlt.

    ad 6.

    Ja, B/C ist keine Frage mehr.

    ad 7.

    Merino bevorzuge ich auch. Ich teste gerade X-Socks (mit Merino) versus Wrightsock "Escape" doppellagig (leider ohne Merino)

    ad 8.

    Gute Erfahrung mit Compeed Extreme. Haut mit nicht rückfettendem Alkohol entfetten, Compeed in der Hand "vorwärmen", 1 Min fest anpressen. Eventuell Nylon-Strumpf als erste Schicht.

    ad 9.

    Da werden mir bestimmt noch welche einfallen, z.B. "Gibt es auf den Hütten immer ausreichend Klopapier?" o.ä. ...


    Viele Grüße


    mtroja

  • Hallo,


    zu Schuhen kann ich nicht viel sagen, ich habe durch viel rumprobieren irgendwann meinen idealen Hanwag-Schuh gefunden, hab aber den Namen vergessen, und den gibt's auch gar nicht mehr. Aber Socken kann ich empfehlen. Meine Füße sind super blasenempfindlich, auch in gut eingelaufenen Schuhen im Alltag, vor allem aber beim Wandern. Das hat es mir oft verleidet. Am schlimmsten war es eigentlich immer mit speziellen Wandersocken, die besondere "Zonen" hatten und vor allem auch in Wrightsocks. Bis mir die Merinosocken von Woolpower empfohlen worden sind. Zuerst ein dünnes Paar und darüber ein dickes Paar. Seitdem hatte ich nie wieder Blasen. Die sind nicht billig, aber für entgangene Qualen zahle ich das gerne.

    Bei Blasenpflastern kann ich auch Compeed empfehlen, v.a. ebenfalls Compeed extreme. Die halten wirklich gut und dämpfen meiner Meinung nach am besten.


    Liebe Grüße


    Mila

  • über dem Verlauf der Achillessehne eine Naht

    ich denke, dass das nicht die Ursache der Blasenbildung ist.

    Diese Stelle ist bei jedem Menschen die potentielle Risikozone, unabhängig von der Naht.

    Beim Bergauflaufen erwischt es meistens die Ferse, beim Abstieg den Fußballen oder die Seiten.

    Beim Abstieg fester binden hilft. Auch die richtige Anwendung des Unterziehhakens kann die Ferse besser fixieren....!


    Alpin Rigid Gummiprofilsohle

    Das Profil selbst spielt eine untergeordnete Rolle.

    (sollte kein Drecksammler sein und durch konische Stollenform selbstreinigenden Effekt aufweisen)

    Der restliche Sohlenaufbau verlangt nach bestimmten Eigenschaften.

    (Steifigkeit in Torsion und Abrollverhalten - das geht aus der restlichen Beschreibung / Einsatzzweck des Schuhes hervor)

    Multigrip oder Alpin Rigid haben vorne eine größere Reibungszone um mal auf den Zehenspitzen auf einer Felskante besser zu stehen.

    Beim Alpin Rigid müsstest du noch mal nachfragen, dem Namen nach ist die evt. etwas steifer.

    Wichtig ist ein ausgeprägter Absatz, der gibt auf vielen Untergründen die nötige Bremswirkung...


    kein Trekking-Spezial-Geschäft, aber die wären sehr weit entfernt

    abgesehen davon, dass so ein Schuh einiges kostet >200,- € ?, würde ich meinen Füßen zu liebe und für eine

    gelungene Trekkingtour auch weite Wege in Kauf nehmen.

    Halte ich für mit das Wichtigste, bei der ganzen Vorbereitung / Planung.


    Gibt es auf den Hütten immer ausreichend Klopapier

    ja natürlich, aber die rot-weisse GR 20 Edition mit dem jeweiligen Etappenplan ist immer schnell vergriffen. w00t


    So, nun wünsche ich dir einen guten Kauf an dem du lange Freude hast!

  • Aber Socken kann ich empfehlen. Meine Füße sind super blasenempfindlich, auch in gut eingelaufenen Schuhen im Alltag, vor allem aber beim Wandern. Das hat es mir oft verleidet. Am schlimmsten war es eigentlich immer mit speziellen Wandersocken, die besondere "Zonen" hatten und vor allem auch in Wrightsocks. Bis mir die Merinosocken von Woolpower empfohlen worden sind. Zuerst ein dünnes Paar und darüber ein dickes Paar. Seitdem hatte ich nie wieder Blasen. Die sind nicht billig, aber für entgangene Qualen zahle ich das gerne.

    Bei Blasenpflastern kann ich auch Compeed empfehlen, v.a. ebenfalls Compeed extreme. Die halten wirklich gut und dämpfen meiner Meinung nach am besten.

    Ja, das Thema Blasenprophylaxe würde wahrscheinlich viele Seiten füllen.

    Ich hatte zunächst ganz normale Sportsocken. -> Blasen

    Dann die von Dir erwähnten Merinosocken von Woolpower, sehr angenehm zu tragen. -> Blasen

    Was mich letztlich gerettet hat, waren Pflaster, zunächst Comfeel und zuletzt Compeed. Erstere musste ich mit Tape fixieren, was manchmal hervorragend und manchmal gar nicht geklappt hat. Compeed ist da insgesamt deutlich besser.

    Gute Erfahrung habe ich auch mit kurzen Nylon-Strümpfen über dem Compeed und unter den Merino-Socken gemacht.

    Trotzdem ist es natürlich blöd, wenn man sich jedesmal "verpflastern" muss. Ob neue Schuhe ohne Naht helfen, weiß ich noch nicht, Martin ist da ja skeptisch. Wie gesagt, stehen meine Tests mit X-Socks und Wrightsocks noch aus.

    Wahrscheinlich läuft es wieder auf eine "Kombinationslösung" hinaus. Ist zwar lästig, aber wenn ich dadurch Blasen verhindern kann, soll es mir recht sein.

    Der Verkäufer hier konnte mir keine Details zu den Sohlen nennen. Grundsätzlich scheinen ja aber beide in Ordnung zu sein.


    Ja, die Schuhe sind teuer. Einerseits habe ich schon eine deutliche Meindl-Affinität und könnte mir den Vakuum Top Men GTX gut vorstellen, aber ich will versuchen, noch in ein größeres Geschäft zu kommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es Hanwag in der Schweiz gibt, zumindest gibt es keine Schweizer Homepage. (Wohne in der Schweiz, hätte ich vielleicht erwähnen können.)


    Ähm, ich nehm mal sicherheitshalber eine Rolle mit...


    Liebe Grüße


    mtroja

  • Hi mtroja,


    Zitat

    Dann die von Dir erwähnten Merinosocken von Woolpower, sehr angenehm zu tragen. -> Blasen

    ja, was für den einen gut ist, klappt beim anderen nicht. Aber hast Du denn auch die Kombi mit der dünnen Socke drunter und der dicken Socke drüber ausprobiert? Erst dann hat's bei mir geklappt.

    Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass eine Naht im Fersenbereich die Blasenbildung bei empfindlichen Leuten fördert. In meinen vorherigen Wanderschuhen hatte ich immer Blasen auf den dicken Zehen. Genau an der Stelle war ein (!) Stich einer Naht. Das hat gereicht.


    Aber gut, wie auch immer: Viel Glück bei der Suche nach der für Dich richtigen Schuh-Socken-Kombi und dann blasenfreies Wandern!§%&&


    Liebe Grüße


    Mila

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen hier im Thread,


    nachdem ja weiter oben schon vieles Wahres erzählt worden ist möchte ich hier auch noch meinen Senf dazugeben. :rollparty:


    Michael hat in Schuhen von Meindl sich wohlgefühlt - das schränkt die Suche ja schon mal schön ein! ;)party:


    Nicht zu verachten ist aber auch die Veränderung der eigenen Füße über die Zeit und die Veränderung der Leisten der Hersteller!

    Mich persönlich führte das von anfänglichen LOWAs hin zu HANWAGs, diese waren dann auch ziemlich passgenau wie MEINDLs.


    Möglichst hoher Schuh ist sehr hilfreich im Geröll, das Hereinfallen von kleinen Steinen lässt sich (wie o.g.) verringern durch fest abschließenden Bund der Wanderhose bzw. besser durch Gamaschen o.ä. .

    Wobei der Schuh ja in unterschiedlichen Arten von Geröll seinen Dienst tun soll! ;)party:

    Auf Korsika haben wir ja meist harte Ergussgesteine (Granit etc.) , die tun beim Einknicken gerne mal weh am Knöchel mit deren absolut unnachgiebigen Kanten! w§§§l/ng

    Das dürfte den Verhältnissen in der Sierra Nevada (USA) entsprechen, die Frage ist aber schlussendlich die Stein-/Block-Größe. n§§§ang//

    Je gröber das Geröll bzw. je kantiger die Absätze im Gelände sind - desto steifer sollte die Sohle sein!

    Und desto höher sollte der Gelenkschutz hochgezogen sein!! q?rr&% Meine Meinung ...


    In der Castagniccia hat es Schiefer - aber eher brüchigen. Da läuft fast jeder Schuh gut!?! q?rr&%

    In den Pyrenäen hat es oft scharfkantigen harten Schiefer als Geröll oder Kanten - der ist "tödlich" für Schuhe mit vielen seitlichen Nähten!

    Ansonsten gilt für die Pyrenäen: Schuhe sollten auch dort alpin-tauglich sein! Dito für die Picos d'Europe in Asturien ("nur" Kalk) ... newatt%%%


    Aus Gründen der Pflege der Schuhe verwende ich persönlich keine "Komposit"-Schuhe oberhalb der Mittelgebirge - also Schuhe mit vielen unterschiedlichen Materialien im äußeren Aufbau - wie sollte ich die je wasserfest bekommen?

    Könnte z.B. passieren mit: Lederanteile wachsen, alles zusammen dann Besprühen mit Imprägnierung ... (*)

    Ausnahme: NUR Kunststoffe als Außenmaterial: alleinige Imprägnierung ... (*)


    Bei durchgängigem Leder außen ist für mich klar was zu tun ist! Meistens r9Z6& ... denn: w)acko

    das gängige Wachsen des Leders empfiehlt sich NUR für Schuhe OHNE Goretex o.ä. Material-Folien!!!


    Das Problem bei dieser Konstellation: newatt%%%

    - Die Wachsschicht behindert leider das "atmungsaktive/feuchtigkeits-transportierende" Verhalten der eingebauten Folien durch das Eindringen des Wachses in die verbauten Folien ...

    - Einige Pflege-Produkte werden belobt aus dieser Widersprüchlichkeit Ausweg zu bieten :huhparty: - ich benutze sie auch. Aber: ;(party:


    - bei z.B. Goretex ist ein "feuchtigkeits-transportierendes" Verhalten theoretisch nur bei Temperaturen unterhalb von +20°C möglich! ... Trotzdem hatte ich auch bei +35°C ein gutes Gefühl in meinen Goretex-LOWAs damals auf La Gomera ... ;)party:

    - auf ihren Websites geben die (z.B. o.g.) Hersteller keinerlei hilfreichen Hinweise für ihre "folien-veredelten" Schuhe zu deren Pflege ...

    - meine konkrete Anfrage an einen der o.g. Hersteller zum Thema "Leder + (z.B.) Goretex" war in diesem Sinne:

    "Lederpflege und Pflege feuchtigkeits-transportierender Folien widersprechen sich vehement!" :klatsch1:


    Und dann zum Thema "Sohle"! Fazit vorab: "Vibram" ist nich gleich "Vibram"!! :thumparty:

    Die meisten Schuh-Hersteller kleben Sohlen der italienischen Marke "Vibram" unter ihre Brandsohlen (so sie die überhaupt im Modell vorsehen!).

    Die Wahl des verwendeten Profils aus dem riesigen Angebot des Anbieters obliegt dem Schuh-Hersteller, daher ist eine spezielle Auswahl des Sohlenprofils für euch zunächst nur über das jeweilige Modell des Schuh-Herstellers möglich.

    Glaubt aber bitte NICHT dass ein identisch ausschauendes Sohlenprofil auch gleiche Eigenschaften hätte!


    Selbst wenn die benannte Sohle beim o.g. Sohlen-Hersteller sogar die gleiche Material-Zusammensetzung verheißt wie eine andere - die physischen Qualitäten der jeweiligen Sohlen können sich dennoch DRASTISCH unterscheiden!! :klatsch1:

    Soll heißen: das tatsächliche Verhalten einer Sohle auf z.B. nassem Untergrund (Bachquerung auf Steinen!) kann trotz gleichem Sohlen-Profil und (lt. Datenblatt des Sohlen-Herstellers!) gleicher Material-Zusammensetzung SEHR unterschiedlich sein! w)acko!!


    Musste ich leider so erfahren, aus diesem Grunde bot mir die Qualitätssicherung eines der o.g. Schuh-Herstellers auch sofort + ohne Weiteres einen Umtausch der Sohle an! 8)party: (**)

    Aufpreis trotz Einsendens via meines Händlers und "Reparatur": nur die (geringfügigen!) Mehrkosten der neuen Sohle!



    Mein Fazit:

    sucht euch bittebitte einen kompetenten Händler aus!! Mit dem kann man dann auch reden ... :appl:


    Meine LG aus Teemitrum und Schuhsolenorum

    Ernest


    (*) https://www.test.de/Impraegnie…zweite-ist-gut-4899882-0/

    Empfehlung war (wie seit Jahren!) "Im...ol" ...


    (**) Nach dem Tausch meiner Sohlen kam dieses Feedback an mich:

    "Sehr geehrter Herr Krause,

    vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
    Es freut uns zu hören, dass die neue Sohle Ihre Erwartungen bisher erfüllt hat.

    Für uns ist es immer interessant ein solches Feedback zu bekommen, um zu sehen wie
    gut sich ein Schuh oder eine Sohle in der Praxis bewährt.

    Ihr Feedback ist besonders interessant, da Sie in vielen unterschiedlichen Gebieten
    unterwegs sind und somit sich eine große Bandbreite ergibt.

    Wir wünschen Ihnen noch viele schöne Touren mit Ihren LOWA Schuhen
    und immer einen guten "Halt"

    Mit freundlichen Grüßen

    Christian "NN"

    - Leiter QM -"


    Anno 2007!

  • Junge, Junge,

    das ist vielleicht ein Thread .............

    ja, da staunst du gell? 8)party:

    dabei haben wir noch gar nicht über die Bedeutung der Schnürsenkel im Allgemeinen und speziell deren 3D Umlenkung im Unterziehhaken in umgedrehter Kreuzschlinge geredet mit

    der damit erzeugten Entkoppelung der Druckverhältnisse von Schaft zum Spann . ::,,II8:thinking:h/%:pillepalle:

    Geschweige denn von den 7 Meilen Stiefeln und das pro / contra von FlipFlops oberhalb 3000 mu(())&


    Zuerst ein dünnes Paar und darüber ein dickes Paar

    das war zu meiner jungen Zeit strengstens verboten.

    Da haben die Strümpfe zu viele Falten geworfen mangels elastischem Material.

    Da mussten die Schuhe auch noch eine Woche eingelaufen werden, weil aus einem Stück Leder gefertigt.

    (da gab es auch kein GoreTex und die Dinger waren trotzdem dicht... bei guter Pflege)


    Hintergrund ist die zusätzlich gleitende 2. Schicht.

    Funktioniert aber nur wenn die Strümpfe eng anliegen und die

    Atmungsaktivität nicht zu sehr eingeschränkt wird. (Saunaeffekt)

    Ansonsten erreicht man genau das Gegenteil.

    Einen ähnlichen Effekt bei Problemfüßen (klingt doof) kann mit Fußpflege im Vorfeld

    und während der Tour mit dem erwähnten Melk- oder Hirschtalgfett erzielt werden.

    Die Haut wird dadurch geschmeidiger und dadurch deutlich weniger anfällig.


    Öfters sehe ich, wie Wanderer sich die Strümpfe nach unten über den Schuhschaft ziehen.

    Diese verhindert eine Ventilation im Schuh und erhöht unnötigerweise die Temperatur und Feuchtigkeit.

    Hilfreich kann auch sein, seine Strümpfe öfter mal auszuwaschen um das Salz raus zu bekommen.

    Salz bindet Feuchtigkeit / Wasser und macht die Haut anfälliger.


    das gängige Wachsen des Leders empfiehlt sich NUR für Schuhe OHNE Goretex o.ä. Material-Folien!!!

    ja, das ist leider richtig.

    Vor allem silikonhaltige Mittel sind das Aus der "Atmungsaktivität".


    Leider ist es so, dass es immer seltener die Wahl gibt den Schuh, den man möchte, ohne diese Membran zu bekommen.

    Da die GoreTex Folie aber sehr schnell im Knickbereich der Zehen "durchbricht" (schätze auf etwa 12 Wochen) und somit auch nicht mehr dicht ist,

    ist mir die Membran egal und kümmer mich in diesem Bereich so gut es geht um das Leder mit anständigen Wachs/Fett.

    Heutzutage sind die Lederstärken aus Kostengründen so gering, dass es kaum mehr möglich ist, dass Leder dicht zu bekommen,

    bzw. so viel Fett einzubringen, dass es länger als einen Tag hält.

    Da ist GoreTex scheinbar billiger als anständiges Leder. (auch die Verarbeitung)

    Dazu noch die ganzen Nähte, die mit viel Tape unterlegt werden müssen um die perforierte Folie wieder dicht und haltbar zu bekommen.

    Aufgrund der Produktionstoleranzen werden diese Tapes großzügig dimensioniert, so dass der Flächenanteil GoreTex zu Tape

    bei einigen Herstellern so schlecht ist, dass man auf Gore ganz verzichten könnte. (das Tape ist nicht atmungsaktiv)

    Im übrigen trifft das auf Handschuhe (= viele Nähte) ganz besonders zu.


    Abschließend noch ein Profitipp um die Sohlen zu schonen.

    So halten die ewig:


    und nicht die Kabelbinder vergessen:


  • Hallo Martin,


    Zitat

    das war zu meiner jungen Zeit strengstens verboten.

    kam da die Wanderpolizei? r4%/

    Nein, Spaß, ich weiß, was Du meinst. Ich habe hier halt nur beschrieben, was mir nach langen Jahren Leidenszeit geholfen hat. Andere Doppelsocken-Kombis, Hirschtalg o.ä. haben nicht gewirkt. Vielleicht mag's jemand probieren und es hilft. Vielleicht auch nicht.


    Frohes Ausprobieren


    Mila

  • dabei haben wir noch gar nicht über die Bedeutung der Schnürsenkel im Allgemeinen und speziell deren 3D Umlenkung im Unterziehhaken in umgedrehter Kreuzschlinge geredet mit

    das finde ich jetzt doch interessant, könntest du mal ein Foto davon einstellen. Bei mir lockern sich auch oft die Schuhbänder, egal wie rum ich die um die Haken lege. Ansonsten schwör ich auch auf Hanwag!

    Grüße

    Helen

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