... wieder mal etwas kulturelles :-)

  • Hallo, um mal wieder etwas kulturelles ins Forum zu tragen.

    Wir befinden uns in Bustanico in derCastagniccia .

    Das Örtchen hat durchaus geschichtlich interessantes anzubieten.

    Was mag das sein?


    Und da wir schon mal in der Ecke sind.

    Hat schon mal jemand sich von diesem "freundlich"h=% dreinblickenden Wasserspeier Wasser geben lassen und weiß noch wo man diesen findet?



    Viel Spaß beim g**geln :golly:

  • Ich verrate mal noch nicht alles. Jedenfalls ging hier das los, was am Ende die Genueser dazu bewogen hat, die Insel wieder loswerden zu wollen.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Die Korsische Aufstand gegen die Genueser hat hier am 27. Dezember 1729 angefangen, a rivolta 'di i dui seini' ('seini' waren derzeitige Münzchen, 2 seini = 13 soldi = 4 denari). Es gab damals seit zehn Jahren eine unbillig hohe, von den Genuesern erhoben Steuer die jeder Korse zahlen musste, da wegen des Waffenverbots Genuas kein Geld mehr reinkam aus Steuern auf Waffenbesitz. Als 'Cardone', ein alter Man aus Bustanicu, bei der Einforderung dieser Steuer dui seini zu wenig hatte und deshalb vom Genuesischen Finanzbeamte eine Zahlungsaufforderung bekam, haben alle Bustanichesi damals verweigert, diese viel zu hohen Steuern noch zu zahlen. Diese Aufstand war der Auftakt zur korsischen Unabhängigkeit.


    https://www.apiazzetta.com/U-2…one-di-Corsica_a2102.html

  • Hallo Marilena hat völlig recht und ausführlich erläutert. Mario und Georg lagen natürlich auch richtig.

    Das kleine Dörfchen Bustanico mit seinem geschichtlich Hintergrund hat, so finde ich, durchaus etwas zu bieten was sich zu entdecken lohnt

    Schipate >>> E Schippiate <<< sind Ritzungen römischen Ursprungs in Felsen der Umgebung. Eine Fundstelle wohl direkt an der Straße. Gesehen haben wir diese nicht.

    Übrigens heißt es ... in der Umgebung von Bustanico stehen die ältesten Kastanienbäume Korsikas.




    Zum Brunnen

    Der Brunnen ist Erinnerung an die im Krieg gefallenen Einwohner von Bustanico.

    Zu finden ist er kurz nach der Abzweigung bei Bustanico zu dem Örtchen Sottano.
    Der Wasserspeier stellt wohl eine Fabelfigur dar ... ähnlich den Fratzen an einer Kirche.

    Bei weiteren Brunnen bei Bustanico ist der Bunnenauslauf einem Löwenkopf nachgebildet.

  • Hallo Ernest Teemitrum


    Bustaniciu und das Holzkreuz

    Ich zitiere aus DuMont Kunst-Reiseführer:

    "Das Bergland östlich von ist schwer zugänglich, so dass die Bewohner über Jahrhunderte hindurch isoliert lebten. In der Pfarrkirche finden wir ein volkstümliches Holzkruzifix des 18. Jahrhundert, das stark an romanische Skulpturen erinnern. Es zeigt, wie stark die Originalität des Künstlers war, frei von allen Konventionen seiner Zeit, die er nicht kennen konnte"


    Gruß

    Dieter

  • Was war denn um Himmels Willen der Grund ?

    Die genauen Details müsste ich jetzt auch nachlesen.

    Ich weiß nur soviel dazu das diese Morde an den beiden Hirten durch einen Fremdenlegionär große Wellen geschlagen hat und direkte Auswirkungen auf die Stationierung nach sich brachte.

    in unmittelbarer Nähe zu Bustanico gab es eine Kaserne der Fremdenlegion in der auch der Mörder stationiert war.

    Diese und ich meine auch andere Stützpunkte der Fremdenlegion wurden darauf hin geschlossen .

    Das so ungefähr der Hintergrund.

    Müsste man jetzt genauer recherchieren. Vielleicht hat Marilena dazu genaueres in petto?

  • Hallo,

    ich habe folgendes gefunden:

    bergerie de camperunacciu

    Hier wurden die beiden Hirtenbrüder Pasquin Ruggeri und Xavier Ruggeri am 24. September 1976 von dem Legionär L. Werner ermordet. Diese Tragödie wurde von der Gruppe Canta u populu Corsu "A strage di Bustanicu" in ein Lied umgewandelt. Eine Stele wird in der Nähe des Schafstalls aufgestellt.

    Am 26. September im Jahr 1976 ging Marie Ruggeri, die Schwester der Opfer, zu der Bergerie, um ihren beiden Brüdern Vorräte zu bringen. Von ihr alarmiert entdeckten die Gendarmen die beiden Leichen, die mit halb verfaulten Holzbalken bedeckt waren. Sie verhafteten Werner am nächsten Tag, er trug ein Fernglas, das er aus dem Schafstall gestohlen hatte. Er sagte, er brach die Vordertür des Schafstalls ein, feuerte einen Schuss auf Xavier ab und bajonettierte ihn und durchtrennte Pasquins Oberschenkelarterie.

    Dreißig Jahre lang wagten es keiner aus Bustanico, die Tür des Schafstalls Camperunaccia zu öffnen. Es ist immer schwierig für sie, über die Tragödie zu sprechen.

    Aber vor zehn Jahren beschlossen etwa fünfzehn Dorfbewohner, das Gebiet wiederherzustellen. Manu Filidori erinnert sich mit Emotionen daran. "Alles war so geblieben, wie es an dem Tag war, an dem sie starben, als ob am Tag zuvor jemand dort gewohnt hätte.


    Heute wollen die Verwandten der beiden Hirten das Dach des Schafstalls renovieren. Damit der Boziu sich an Saveriu und Pasquinu erinnert.


    Grüße

    Helen

  • ...hab mal kurz im www gestöbert ... dazu auch das und hier und hier


    Der Legionär der die beiden Hirten ermordete war ein Deserteur.

    Ich kann jetzt nicht nachvollziehen ob er desertiert ist oder ob er bereits als Deserteur in einem der auf Korsika unterhalten "speziellen " Lager ( in diesem Fall ein Lager bei Bustanico) interniert wurde.

    Auf alle Fälle gab es nach den Morde weitgehende Untersuchungen und dabei wurden auch die "speziellen " Methoden in die Öffentlichkeit gebracht welche in der Legion bei den z.B. desertierten, wieder aufgegriffenen und dann in den speziellen Lagern internierten Legionären angewandt wurden.

    Eine hohe Zahl von Selbstmorden, exzessive Bestrafungen und Mißhandlungen, usw.

    Als Folge wurden diese Lager (alle?) auf Korsika geschlossen.

  • hallo,

    weiß jemand welche Rolle die Fremdenlegion heute noch auf Korsika spielt und wieviele Stützpunkte sie unterhält? Ich weiß nur von einem Stützpunkt in und in der Nähe des Col de Verghio.

    Grüße

    Helen

  • Auch ich weiß nur von dem Fallschirmspringerregiment in . Es gibt wohl sicher noch kleinere Stützpunkte z.B. in Solenzara. Aber nicht in Regimentsstärke.

    Es gibt jedoch eine ganze Reihe an Übungsgeländen.

    Eine wichtige Rolle spielt die Fremdenlegion immer noch ... für Korsika nicht unbedingt. Die Präsenz der Fremdenlegionäre in der Öffentlichkeit wie früher (durften nur in Uniform das Kasernengelände verlassen) ist nicht mehr gegeben.

    Die Fremdelegion ist nach wie vor eine Eliteeinheit und wohl eine der schnellsten mobilisierbaren ( und schmutzigsten) Eingreiftruppen weltweit.

    Da sind die auf Korsikas stationierten Fallschirmjäger sicher in vorderster Front.

  • Mehr oder weniger ot:


    Ende der 70er.... ich war bis 1978 bei der Bundeswehr.

    Ein Zimmergenosse mit interessanter Geschichte kam neu auf unsere Stube.

    Er war Soldat in der Fremdenlegion. War stationiert in Übersee und wurde nach Korsika strafversetzt. Er deserierte. Versteckt in einem LKW gelang er aufs franz. Festland und schlug sich bis zum Rhein durch. Den Rhein durchschwamm er und meldete sich dann bei der Polizei.

    Seinen Wehrdienstin D musste er ableisten und landet so bei uns auf der Stube.

    Er wurde des öfteren zu seiner Angehörigkeit bei der Legion befragt.

    Er erzählte damals einige Stories aus seiner Zugehörigkeit zur Legion. Allerdings ist davon nichts bei mir im Kopf hängengeblieben.


    ....


    Villata in useren Anfangsjahren ab 1979

    Auf dem gab es eine Art Animateur, ein Deutscher, genannt Hans.

    Man sagte Ihm nach er gehöre der Legion an. Sonderaufgabe: Verfolgung von desertieren Legionären


    ....


    Was die älteren hier im Forum vielleicht schon erfahren haben:

    In jungen Jahren Urlaube in Südfrankreich. Irgendwo in einer Kneipe. Es gesellt sich jemand an den Tisch und zeigt sich spendabel.

    Es war (en) Anwerber für die Legion. Ist häufiger passiert.

    Einmal sogar auch am Arlberg während des Skiurlaubs. Wir hatten ein Lokal welches nach dem Skifahren unser Anlaufpunkt war.

    Der gute Mann wurde allerdings sehr lästig und aufdringlich ... bis wir Ihm sehr deutlich die rote Karte gezeigt hatten.

    Aufnahmeformulare hatte er bei sich.

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