Hirsche, ein Alptraum für Bauern und Herden auf Korsika.

  • Vielleicht interessierts ja jemanden:

    In Korsika waren Hirsche schon so gut wie ausgestorben.

    Ursprünglich aus Osteuropa stammend, wurden Hirsche vor etwa 3500 Jahren nach Korsika und Sardinien gebracht. Sie verschwanden aus Korsika in den späten 1960er Jahren aufgrund von intensiver Jagd und Wilderei.

    Das gemischte Syndikat des Korsischen Regionalen Naturparks mit seinen Partnern (Staat, Korsische Territoriale Kollektivität, lokale Behörden), der Zusammenarbeit Sardiniens und dank europäischer Mittel führt seit 1985 ein Wiederansiedlungsprogramm durch, das es ermöglicht, das größte Säugetier Korsikas heute in seiner natürlichen Umgebung zu sehen. In Korsika und auf Sardinien (wo Hirsche immer anwesend waren), werden Hirsche in großen Gehegen in der Wildnis gehalten. Sie vermehren sich frei, werden gefüttert, gepflegt und ihr Verhalten wird studiert. Seit 1998 werden die in diesen Gehegen aufgezogenen Hirsche in sorgfältig ausgewählten Gebieten dann ausgesetzt.

    und nun das:

    ein Artikel aus dem" Corse matin"


    "Hirsche, ein Alptraum für Bauern und Herden auf Korsika."


    "Das ist sicherlich kein neues Phänomen. Aber nun verstärkt sich, so dass dringend ein Treffen in dieser Woche in der Präfektur organisiert wurde (*). Obwohl sie nicht die einzigen Betroffenen sind, waren es Xavier und Stéphanie Bartoli, die den Alarm auslösten.
    Für sie, wie für viele ihrer Kollegen, ist es zu einer Frage des Überlebens ihrer Betriebe geworden.


    "Der erste Hirsch auf unseren Grundstücken, wir sahen ihn vor etwa sieben Jahren ankommen. Es waren damals nur etwa zehn von ihnen, aber sie haben bereits viel Schaden angerichtet, erinnert sich das Paar. Wir näherten uns dann den Diensten des Regionalparks, der uns einen Elektrozaun zur Verfügung stellte. Aber heute ist die Situation viel alarmierender. Der Zaun, wir verbringen unsere Zeit damit, ihn zu reparieren. Und wir zählten bis zu 60 Hirsche auf dem Boden, wo unsere Schafe grasen sollten.""Sollte", denn die Herde, verängstigt, versteckt sich lieber in einer Ecke.


    Die Tiere weiden nicht mehr, während die Hirsche ihr Revier mit ihrem Urin markieren, das gesamte Gebiet ratifizieren und nicht zögern, die Schafe zu jagen, wenn sie sich zu nahe an sie heranwagen. "Es ist völlig unkontrollierbar. Sie nehmen heute ein 20 Hektar großes Grundstück ein, das die Hälfte unseres Betriebs ausmacht. Wenn wir die Herde auf dem gleichen Land wie sie lassen, verlieren wir 100 Liter Milch pro Tag oder 4500 Euro pro Monat", sagt Stéphanie Bartoli. Ganz zu schweigen von dem Kauf von Futtermitteln, die wir verwenden müssen, wenn wir es früher an unsere Kollegen verkauft haben. Hinzu kommen die Kosten für die Aussaat des Landes - mit Verlust - und die Kosten für die Reparatur der Zäune. Es besteht auch ein offensichtliches Gesundheitsrisiko. Wir sind gezwungen, unsere Tiere gegen viele Krankheiten zu impfen. Aber was nützt es, wenn sie dann mit wilden Tieren in Kontakt kommen?"

    Mindestens sechs Betriebe waren stark betroffen.


    Wild, Hirsche sind nicht mehr so wild wie früher. Sie leben in den Bergen, sie wandern nun schon seit einigen Jahren in die Ebene hinunter. Besonders in Fium'Orbu, wo sie nicht mehr zögern, sich den Häusern zu nähern. Und Farmen. "Es ist eine echte Katastrophe. Sie folgen dem Fluss Abbatescu. Von dort aus können sie, versteckt vor der Sicht, jedes Gelände betreten", sagt Joseph Colombani, Präsident der Landwirtschaftskammer. Mindestens sechs Tieflandfarmen sind betroffen. Zitrusbauern, Schaf-, Ziegen- und Rinderhalter erleiden erhebliche Schäden. Ganz zu schweigen von den Privatpersonen, die sie in ihren Gärten finden." Er weist auch auf das Gesundheitsrisiko hin. Und die Gefahren, die allen wandernden Tieren innewohnen. Einige wurden bereits beim Überqueren der Landstraße gesehen. In der Herde.


    "Wir haben die Situation bei dem Treffen in der Präfektur vorgestellt. Wir werden uns nun etwa zehn Tage Zeit geben, um zu sehen, wie die Verwaltung reagiert. Jeder wird seine Verantwortung übernehmen müssen, denn es gibt keine Möglichkeit, dass sich diese Situation fortsetzt", warnt der neu gewählte Präsident der Kammer.


    Diese Situation, Gérard Gavory, Präfekt von Haute-Corse, hat auf derselben Sitzung ihren Umfang beurteilt. In Anbetracht der Schäden, die den Landwirten entstehen, glaubt er, dass ein Teil der Lösung darin besteht, Hirsche zu fangen und sie in Ställe zu verlegen. Oder bei der Umsetzung spezifischer Jagdpläne. Zwei nicht-regale Fähigkeiten.


    "Wir beobachten dieses Thema aufmerksam und werden ein zukünftiges Treffen mit den regionalen Parkbehörden organisieren", sagt er. Dienstleistungen, die wir ebenfalls angefordert haben, ohne Rückgabe für den Moment. In einem Bericht über den korsischen Hirsch, der in einer unserer Januar-Ausgaben veröffentlicht wurde, kommentierten PNRC-Agenten dieses Thema jedoch. Sie erkannten an, dass die Situation auf den Höfen in Alta Rocca und Fium'Orbu immer kritischer wurde. Und dass seine Regeln dringend sind. Wird fortgesetzt.


    An diesem Treffen nahmen der Präfekt und Unterpräfekt, die Techniker der DDTM, der Leutnant der Wolfcraft Dominique Fieschi, Joseph Colombani und Stéphanie Bartoli teil. Der PNRC war nicht vertreten.


    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator


    viele Grüße

    Helen

  • Danke für den Fund und die Übersetzung - interessanter Artikel ! Was bei uns auf dem Continent der Wolf ist wohl der Hirsch heute den Corsen. Dabei muss es mal recht viele Tiere - besonders im Süden - gegeben haben. Sind oft auf historischen Zeichnungen zu sehen.

  • Das ist ja der Wahnsinn !

    Danke für den Beitrag cinto !


    Nun, wenn sich die Hirsche so vermehren und Schäden anrichten:

    Zum Abschuss ( kontrolliert) freigeben.

    Wildschwein wird ja auch gejagt.

    Gruß von meinem Sohn ( Jäger in der Freizeit)

    Dann gibt es auf Korsika in Zukunft auch Hirschgulasch.

    Können sich jetzt wieder einige aufregen ....

    :winke::winke:

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Sehr interessant! Hier kollidiert natürlich wie so oft Naturschutz mit nachvollziehbaren wirtschaftlichen Interessen. Allerdings beanspruchen für meine Begriffe Haustiere auf Korsika schon recht viel natürlichen Lebensraum(kann mich auch täuschen). Das ist zwar schön für die Schweine,Rinder, Ziegen usw. aber für die einheimische Fauna ( und Flora?) sicher ein Problem. Durch die Abwesenheit von größeren Beutegreifern ist sicherlich eine natürliche Bestandsregulierung nicht möglich. Ich weiß bloß nicht,was dabei rauskommt, wenn man die Hirsche (kontrolliert) zur Jagd frei gibt - scheint ja schon einmal schief gegangen zu sein und wenn ich so in diversen Threads über korsische Jäger lese - naja.::,,II8

    Den Zusammenhang mit dem europäischen Wolf verstehe ich allerdings nicht.


    P.S. Die Cornelia hat auch nur das Essen im Kopf - obwohl sie gar nicht so aussieht.:winking2:

  • nee, mein Lieber,

    ich bin grad mit der Buchhaltung fertig geworden :)party:

    Aber ein Hirschgulasch mit handgemachte Spätzle ............. hat was !

    :winke:

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Ok Leute, es ist faschingsonntag . Geht Mal besser ins Bistro für eure Bratenverabredung. Ehrlich auch mit Humor find ich's langsam blöd, wenn Beiträge oft dann so enden.

    Helen

  • Der korsische Hirsch war in diesem Thread schon mal Thema

    Wilderer erlegen Hirsch

    - sehr interessant zu lesen. Von wieviel Tieren geht man denn da in Summe aus. Und was ist denn mit den im genannten Thread erwähnten Ausgleichzahlungen für Schäden? Gibt es die noch?

    Das Gefahrenpotential, was genannt wurde kann ich nicht so richtig nachvollziehen. Die wohl meisten Haustierkrankheiten wurden doch eher vom Menschen verbreitet/eingeschleppt siehe afrikanische Schweinepest. Und die Gefahr für den Straßenverkehr::,,II8 - bei den Haustierherden, die gefühlt hinter jeder 2. Kurve lauern, na ich weiß nicht.


    Gruß

    Mario

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    könnte da nicht Ansiedlung von Wölfen weiterhelfen? :rollparty:

    Die Schafe, Ziegen etc. könnte man ja wie in den Pyrenäen schon lange und auch in der Haute-Provence üblich mit Schutzhunden sichern, ggfs. zudem mit E-Zäunen ...

    Im verbleibenden Areal also dann noch verbesserte Aussichten auf "Goulasch"! :lol_1:

    Mein "Ahoi" aus der Kurpfalz zum Faschingssonntag!

    Ehrlich auch mit Humor find ich's langsam blöd, wenn Beiträge oft dann so enden.

    Liebe Helen,


    es gibt in parallelen Threads deutlich heftigere "Entgleisungen" - das hier ist eher einen Tusch wert! ;)party:


    Mein "Ahoi" aus der Kurpfalz zum Faschingssonntag!

    LG Ernest

  • Es stellt sich hier natürlich die Frage ...was bezwecken die Bauern damit?

    Hat es in der Vergangenheit doch mal öfters gebrannt, ganz schnell war die nutzbare Weidefläche erweitert und es konnten zusätzliche Subventionen kassiert werden.

    ich möchte da natürlich nichts unterstellen.

    Jetzt zielt es doch auch wieder darauf hinaus Ausgleichszahlungen zu erhalten. So sehe ich das zumindest.

    • Offizieller Beitrag

    ... Der Hirsch stört die Schafe auf ihren Weiden.... Nun ja, ist es wirklich ein massives flächendeckendes "Problem"? Oder jammert da jemand nur ganz besonders laut um sich Vorteile zu verschaffen? Ernsthaft: Eine Hirschplage auf Korsika kann ich mir beim besten Willen NICHT vorstellen. Wenn es wirklich mal "zu viel" sein sollten, kann man immer noch kontrolliert nach Quote abschießen. WENN...


    Grüße

    wolfgang

  • könnte da nicht Ansiedlung von Wölfen weiterhelfen?


    ...das ist gut :rofl:...

    ...dann gäbe es noch Ausgleichszahlungen da die Wölfe vorrangig die Schafe verspeisen würden.

    Die Hirsche wären aber immer noch da und würden vielleicht sogar Gefallen daran finden in der Nähe der Schafe zu bleiben da die Wölfe ja wohl, wie gesagt, eher sich ein Schäfchen einverleiben

    Sollten die Wölfe an den Hirschen ebenfalls Gefallen finden gäbe es da natürlich auch Ausgleichszahlungen. Es wurde ja Geld in die Projekte investiert um die Hirsche wieder anzusiedeln.

  • Naja, in Deutschland gibt es, die Zahlen bewegen sich zwischen 8000 -20000 Mufflons (mehe als auf Corse) mit Tendenz über 10000. Allerdings gibt es in Deutschland nur wenig geeignetes Terrain (steiniges, felsiges Gelände) für Mufflons und Folge davon .... viele verenden an einer Huferkrankung. Vermutlich mehr als durch Wölfe gerissen. Vielleicht sollten die Jäger auf den Abschuß verzichten (außer zu einer evtl. notwendigen Hege) und diese Tiere dem Wolf (wo ansässig) überlassen. Das wäre natürliche Auslese.

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