3 Sachsen mit 8 Beinen erkunden die Westküste

  • Hallo Mario,

    da habt ihr ja mal ne typisch korsische Tour erlebt! Abseits, kaum Markierungen, ein bisschen verlaufen, aber eine unendliche Natur ohne Leute. Und das unterm Tafunato und der Paglia Orba. Aber bitte nie irgendwelchen unmarkierten Wegen ohne Karte folgen, aber da seid ihr ja schon Profis.(ich mein jetzt nicht im Verlaufen :rofl:)

    Das Blumenbild ist etwas unscharf, ich würde sagen Fingerhut (Digitalis) , sehr giftig!

    Ich wünsch euch weitere geheimnisvolle Entdeckungen.

    viele Grüße

    Helen

  • Hallo Helen,

    so abwegig ist das mit den Profis im Verlaufen nicht, das können wir u.U. ganz gut.:winking2: Kartographisch und Hard-/ Softwaremäßig waren wir ja gut aufgestellt(wobei zwischen den Trackingapps bei der Routenaufzeichnung teilweise beachtliche Unterschiede bei den Strecken- und Höhenmeterwerten bestehen, hier Osmand und Mapy cz), aber wenn man nicht draufschaut weil man ja ach so schlau ist...:rollparty:;)party:

    Ja, das mit dem Blumenbildern ist immer so 'ne Sache. Der Hund ist meist der Meinung, seine Schnauze mit ins Bild schieben zu müssen, deshalb wackelts manchmal. Fingerhut kenne ich von zuhause anders, da sind das große Stauden. Das war eher so eine Polsterstaude, vielleicht 15, höchstens 20 cm hoch. Aber wenn's doch Fingerhut war, bin ich ja froh, dass ich nur dran gerochen und nicht gekostet hab.

    Heut wirds ruhig, der Hund muss seine schottergeplagten Pfoten schonen, ich könnte schon wieder los. Ich wüsste auch wohin...:rollparty:


    VG

    Mario

  • Zitat

    Das ist uns im Fangotal vor 4 Jahren auch passiert....

    Hallo Birgitta,

    irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass ihr da eine ähnliche Gabe wie wir besitzt, ist euch das nicht letztes Jahr am Monte Stello auch passiert?:winking2:


    VG

    Mario

  • Hallo Helen, hallo Mario,

    nachdem Helen geschrieben hat das man die Paglia Orba vom Virutal aus auch sehen kann, bin ich unsere Bilder vom letzten Jahr nochmal durchgegangen. Wir sind bis zur Bergerie Ballone gelaufen und haben folgendes Bild gemacht:



    Und dieses Bild ist von unserer Unterkunft in Casamaccioli gemacht : Das ist dann ja auch die Paglia Orba und auch das Capu Tafunato?





    Auch ohne das Wissen, welche Berge das genau sind, war die Wanderung wunderschön und der Ausblick aus unserer Unterkunft und die anderen Bilder begeistern mich gerade wieder. So ein wenig bin ich auch gerade wieder auf meiner Lieblingsinsel. Bitte berichtet alle weiter und nehmt mich zumindestens ein wenig mit nach Korsika.


    Viele Grüße aus dem heute auch sonnigen Norden


    Birgitta

  • @L`Breizh au coeur


    was es ist kann ich gerade auch nicht sagen, allerdings definitiv KEIN Fingerhut, da wären sowohl Pflanze als auch Blüten viel grösser...


    Teemitrum

    ich weiß ja nicht was du da gemacht hast, aber bei mir funzt der link jetzt nicht mehr, weder im Firefox noch mit Edge...


    island66

    auf dem ersten Bild der Capu Larghia (der mit der Zahnlücke) und links davon die Punta Minuta

    auf dem zweiten Bild Paglia Orba ja, der Tafunatu ist aber dahinter und von ihr verdeckt


    Gruss

    Thomas

  • Giacchetto


    Danke Thomas, und die Paglia Orba wäre dann von der Bergerie Ballone so wie auf dem Bild geschaut nach Westen? Dieses Bild haben wir auf dem Weg vom Auto zur Bergerie gemacht. Ist das dann die Paglia Orba?


    Vielen Dank für die Infos. Viele Grüße


    Birgitta

  • ist dann aber im Sand verlaufen....

    Das kann ich gut, auch in den Bergen, bin quasi prädistiniert für sowas.;)party:

    Sehr schöne Bilder hier von euch:thumbsupparty:.


    Ich hab mal noch was zu gestern. Den Stein haben wir kurz vor Monte Estremo am Straßenrand entdeckt. Meine Übersetzerapp wirft mir nur einen diffusen Text aus. Ist es möglich, dass die auf dem Stein genannten Menschen durch einen Felssturz ums Leben kamen?


    Ich weiß,ist doof fotografiert, aber für die Übersetzerapp brauchte ich es frontal und hatte die Sonne im Rücken und somit das Köpfchen mit auf dem Bild.:rollparty:


    VG

    Mario

  • Hallo Mario,

    ein éboulement rocheux ist ein Felsabbruch. Aber das wusste die elektronische Übersetzungsapplikation sicher auch schon.


    Viele Grüße in die Nachbarschaft

    Regina

  • nachtlichter

    Hallo Regina,

    ja sowas hat die App noch zusammengebracht, mehr aber auch nicht.


    cinto

    Giacchetto


    Hallo Helen und Thomas,

    danke für die schnelle Info. Hätte ich Klops ja auch selbst drauf kommen können. Über das Thema hab ich hier irgendwann sogar schon mal etwas gelesen. Ich hab's grad im Netz nochmal recherchiert. Ist sehr tragisch und wenn ich dann über meine euphorische Spinnerei nachdenke, wird man angesichts so eines Dramas schon sehr demütig. Man soll wirklich nicht vergessen, wo man sich bewegt, die Natur kennt kein Mitleid. Ich finde es echt gut, dass ihr und andere erfahrene Bergwanderer hier nicht müde werdet, auf Gefahren hinzuweisen, auch wenn es mal die direkte schmerzhafte Variante ist.


    VG

    Mario

    • Offizieller Beitrag

    Teemitrum

    ich weiß ja nicht was du da gemacht hast, aber bei mir funzt der link jetzt nicht mehr, weder im Firefox noch mit Edge...

    Es fehlt tatsächlich die URL im Link, weiß der Teufel warum die Forums-SW die weggefressen hat!;(party:

    Sei bitte so nett und gib sie mir nochmal durch, ich bastel die wieder rein sofern Du keinen Zugriff auf Deinen Beitrag mehr hast.


    Mein Sorry aus Teemitrum

    Ernest

  • Man soll wirklich nicht vergessen, wo man sich bewegt, die Natur kennt kein Mitleid. Ich finde es echt gut, dass ihr und andere erfahrene Bergwanderer hier nicht müde werdet, auf Gefahren hinzuweisen, auch wenn es mal die direkte schmerzhafte Variante ist.

    Demut vor der Natur hat uns vor vier Jahren Island sehr anschaulich gelehrt. Sie ist hier genauso angebracht. Und natürlich nicht nur auf diesen beiden Inseln, sondern überall. Mensch ist schon sehr klein und schwach...

  • Hallo zusammen,

    nachdem wir nun 2 Tage nix gemacht haben außer baden, durch die Balagne cruisen und uns bei einem foruminternen Kaffeeklatsch durchzufuttern, scharrten heut morgen schon wieder die Wanderstiefel. Ich wollte unbedingt nochmal dem Capu Tafunatu und der Paglia Orba auf die Pelle rücken. Da Frau und Hund auch 2 Tage faul waren, mussten sie mit. Nach höchstspannender (hinter Reisebus von Partinello nach Porto, wer`s kennt, weiß was ich meine) und risikobehafteter (meine eigene Neugier beim Betrachten der Bergwelt ) Fahrt zum Col de Verghio tauchten wir voll Vorfreude in die Bergwelt Korsikas ein. Die eigentliche Tour aus dem Rother beginnt unterhalb des Hotels "Castel di Verghio" an der Straßenschleife "le Fer à Cheval". Vielleicht weiß ja jemand, was das mit einem eisernen Pferd zu tun hat.

    Vieleicht wäre der Weg von da für unseren Dicken angenehmer, vom Col de Verghio sollte es nämlich recht sportlich und für den Hund schon recht unangenehm werden. Anfangs noch ein angenehmer Pfad, musste man dann schon über den einen oder anderen Stein steigen bzw, wurde es auch schon arg geröllig. Problemlos für uns - für den Hund schon die erste Herausforderung. Der eigentliche Höhepunkt kommt dann aber oberhalb der Bergerie de Radule. Dort geht es dann schon einen gehörigen Stich hinab, teilweise mit Haltekette. Leider war der Hund schneller unten als wir, zum Glück aber wohlbehalten. Ich betone das deshalb, weil es dort wirklich auch durch die Felsen für einen Hund glatt werden kann, Haltekette ist dann nicht. Wenn man dann noch so einen unbelehrbaren Eidechsenjäger hat...

    Also wer einen großen Hund hat und ihm das nicht zutraut, sollte vielleicht einen anderen Weg wählen. Wenn ein kleiner Hund in den Rucksack kann, sollte es problemlos gehen. Der Weg ist übrigens orange markiert - nicht gelb, wie im Rother beschrieben.

    Nichtsdestotrotz sollte man schon auf dem ersten Stück des Weges die fantastischen Ausblicke ins Niolo auf sich wirken lassen.


    die besagte "Kletterstelle", da hatte ich den Hund aber an der Leine und war fast oben


    Schon auf dem Weg zur Bergerie de Radule, spätestens aber bei der Ankunft oberhalb derselben, schweift der Blick über gewaltige Schwarzkiefern, die selbst im abgestorbenen Zustand ein beeindruckendes Bild abliefern.


    Nachdem man die Bergerie de Radule oberhalb umstiegen hat, gelangt man über eine sehr neue Brücke (jedenfalls sieht sie so aus) in den Aufstieg zur Paglia Orba. Der ebenfalls aus dem Golotal herabführende alte Transhumanceweg biegt hier nach rechts ab. Wenn man sich selbst oder wie bei uns den Hund schon mal ins Wasser "ditschen" möchte, sollte man das hier tun, man kommt dann erstmal eine Weile nicht an die schönen Badebecken, da der weitere Aufstieg munter hundepfotenunfreundlich über einiges Geröll als Pfad oberhalb des Golo weiterführt. Wir haben dann ungefähr nach einem Drittel der Strecke zwischen unterer und oberer Golobrücke unter einer großen Kiefer Rast gemacht. dort kann man mit minimaler Kletterei wieder zum Golo absteigen und sich selbst und/oder den Hund erfrischen oder dessen geröllgeplagten Pfoten kühlen. Dabei lässt der Blick ins Tal hinauf schon erahnen, was noch kommen sollte.

    persönliche Betreuung des "Bergseehundes"

    Sobald man über 2. "neue" Golobrücke kommt und die letzte "Kraxelei" hinter sich hat, öffnet sich einem das Hochtal mit Blick auf Capu Tafunatu und Paglia Orba. Und was das für ein imposanter Anblick ist, durch dieses Tal.Der Hund hatte keine Augen dafür, ihn interessierten mehr die GR20 Wanderer, die sich an einer großen Plattenzone im Wasser des Golo vergnügten.

    Also weiter voran. Ab hier war allerdings schon klar, dass wir der Pfoten des Hundes wegen nicht bis zur Ciottulu di i Mori Hütte laufen würden, da ja auch noch der Rückweg über das gleiche Terrain erfolgen musste. Ein bisschen näher wollte ich aber schon noch heran. Mit einigen "Wampekühlaufenthalten für den Hund" gingen wir noch bis kurz vor die verfallene Bergerie de Tula, wo wir eingehend den erhabenen Anblick beider Berge genossen (ich), oder Wanderer beäugten(meine Frau) oder die andere Talseite nach etwas für uns Unerklärlichem absuchten (der Hund).

    Nachdem wir das ausgiebig gemacht hatten (ich nicht), machten wir uns auf dem selben Weg wieder zurück und entdeckten dabei dann doch das Objekt der Begierde des Hundes.

    finde das Muuhfflon;)party:

    Der Rückweg erfolgte dann recht unspektakulär (vom schönenTalblick abgesehen) in der Karawane der GR 20 Wanderer, vorbei am Wegweiser zum Refuge de Puscaghia, der mir schon ob seines kurzen Aufstieges von rund 250hm über die Bocca di Guagnarola Respekt einflößte - und das ist ein alter Transhumanceweg.

    Bevor sie aus dem Blickfeld verschwanden, blickte ich mich nach den beiden Bergen um, die mich so fasziniert haben, dann dackelte ich im Karawanentrott den Anderen hinterher. Oberhalb der Bergerie de Radule an der kettengesicherten Kletterstelle gerieten wir dann noch in eine Kletterübung der französischen Armee/Fremdenlegion? , die mir komische Blicke zuwarfen und den Hund tätschelten und Artist nannten, dabei war ich ja der Artist - ich musste mich da hoch balancieren und auch noch verhindern, das der Hund versucht Eidechsen zu fangen und dabei abrutscht.

    In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass dieser Weg, obwohl in Karten als alter GR20 ausgewiesen, nur orange markiert ist. Einige liefen erstmal dem GR20 ins Tal hinterher, bis sie den Irrtum bemerkten. Also ab Bergerie de Radule zum Col de Verghio orange Markierung!!!

    Diese Bezeichnung als alter GR20 (vom Parkplatz aus wird er auch nur GR20 benannt) findet man auch noch im Golotal zur Bergerie de Tula, der Neue geht aber über den Bergrücken oberhalb der Bergerie zur Ciottulu di i Mori Hütte. Weiß jemand warum?

    Unfallfrei, das "Hündchen" sichtlich im Eimer immer wieder seine seine Pfoten leckend kamen wir beim Auto an und hatten noch einen spaßigen Moment, als wir beobachteten, wie ein chices französisches Pärchen unseren Wanderweg einschlagen wollte - sie in Flipflops und Goldkleidchen. Sie bemerkten allerdings die Unmöglichkeit ihres Unterfangens recht schnell.

    So ging er also zu Ende, der Tag, der mich ein letztes Mal, garantiert aber nicht zum letzten Mal, an die beiden mich tief beeindruckenden Berge herangeführt hat. Es ist immens, welch tiefe Wirkung, so man es zulässt, ein eigentlich karges Hochtal mit Erlengestrüpp als höchstem Pflanzenwuchs, auf einen Menschen haben kann - auf mich hatte es dies jedenfalls. Man möge mir meine übermässige Schwärmerei verzeihen.

    Mir schwirren jetzt so einige Pläne durch den Kopf, die ich zuhause erstmal mit etwas Abstand sortieren muss.

    Bis die Tage.


                                                                        


    VG

    Mario

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