GR20: Welche Rucksacktypen empfehlt ihr?

  • Hallo zusammen,

    jetzt möchte ich mich auch mal am Thread beteiligen, den mtroja Michael ja dankenswerterweise "GR20 Welches Schuhwerk, u.a." genannt hat. Ich würde gern auf das " u.a." eingehen und hab ein paar Fragen und wollte nicht unbedingt einen neuen Thread aufmachen.

    Da ich nun ein paar im positiven Sinne "Bekloppte" gefunden habe, soll es im nächsten Jahr auf den GR 20 gehen. Wir, das sind z.Z. 3 Männer und 2 Frauen, wobei eine der Damen u. U. noch abspringt, je nachdem, ob sie ihr Visum für Neuseeland bekommt.

    Das Jahr bis dahin soll der genauen Planung/Vorbereitung dienen, vor allem auch in konditioneller Hinsicht.

    Der Zeitraum steht noch nicht genau fest - entweder in den Pfingtferien oder Ende August/ Anfang September. Das richtet sich nach meinem Neffen und seiner Freundin, welche dann Lehrer in BW sind.

    Wenn es die Pfingstferien werden, habe ich auf Grund der eingeschränkten Zeit nur den Nordteil im Visier, um auch noch zeitlichen Puffer zu haben.

    Leider habe ich keine Erfahrungen in Mehrtageswanderungen, mein Neffe war schon in den Pyrenäen und den Alpen (Hüttenwanderung) mehrtägig unterwegs, unsere "Neuseeländerin" in Neuseeland;)party: und Sri Lanka aber eher als Rucksacktouristin.

    Ich befasse mich nun seit rund 14 Tagen mit der Ausrüstung. Packlisten hab ich ja schon sehr viele gelesen. Eine Frage beschäftigt mich nun in diesem Zusammenhang.

    Bevor ich irgend etwas einpacken kann, brauche ich erstmal einen passenden Rucksack. Ich möchte mit eigenem Zelt laufen, da mich die immer wiederkehrenden Berichte von Bettwanzen in den Refuges nur suboptimal begeistern.

    Nun habe ich noch nichts im Forum über die geeignete Rucksackgröße gefunden. Selbst bei "outdoorseiten.net", wo ich gefühlt schon 5 Tage wühle und es eine Unmenge an Trekkinginfos gibt, habe ich noch nichts Konkretes gefunden. Die Spanne der empfohlenen Volumen auf diversen Seiten geht von 40l bis mindestens 60l (hier) , "BERGFREUNDE" empfiehlt sogar 70l.

    Aus Gewichtsgründen muss der Rucksack ja nicht größer sein, als notwendig. So beträgt z.B. die Gewichtsspanne beim Deuter Aircontact zwischen 45+10 und 65+10 rund 300g. Klingt erstmal nicht viel, aber wenn man´s dann 2 Wochen rumschleppen muss ?

    Dann hab ich hier gelesen, das auch die Rückenlänge eine Rolle spielt (meine weiß ich jetzt). Macht dann eher ein Rucksack mit verstellbarem Tragesystem wie dem Exped Thunder Sinn?

    Wäre toll, wenn mir hierbei schon mal jemand weiter helfen könnte, der Rucksack soll nämlich im Idealfall in 4 Wochen mit ins Berchtesgadener Land.


    VG

    Mario

  • L`Breizh au coeur


    Moin Mario,


    zunächst mal das in meinen Augen wichtigste: das Entscheidende bei einem Rucksack ist zunächst mal daß er PASST !! das ist ähnlich wie bei einem Paar Wanderschuhe, es gibt viele Modelle, die deinem Anforderungsprofil entprechen , aber nur wenige in denen du dich wohl fühlst und wahrscheinlich sogar nur eines in dem du dich zuhause fühlst....

    Das bedeutet, du solltest mit deinem Anforderungsprofil in einen guten Trekking-/ Bergsportladen gehen (und nicht in irgendeinen xy Sportladen oder gar zu Xthlon) und verschiedene Modelle -beladen- durchprobieren. Lieber 300g mehr Rucksackgewicht und er trägt sich gut als einen leichteren der dir nicht passt. Sofern du nicht zu den bedauernswerten Leuten gehörst die auch ihre Wanderschuhe im Internet bestellen, führt meiner Meinung nach kein Weg an einem Besuch im Trekkingladen vorbei...

    Zum Volumen: denk dran, alles was du dabei hast muss IM Rucjsack Platz finden, mit Ausnahme einer (Schaumstoff-) Isomatte. Da wären Ersatzwäsche, Schlechtwetterausrüstung, Schlafsack, Zelt, Isomatte, Wasser (nicht zu wenig !! auf manchen Etappen siehts da mau aus), Mittagsvesper. Wenn du auf den Hütten nicht -überteuert- essen willst kommt noch Abendessen und Frühstück dazu.

    Übrigens: bei der Ausrüstung lässt sich viel einfacher Gewicht sparen wie beim Rucksack !!


    In meinen Augen sind 60l die Untergrenze ! Ich weiß ja nicht wie groß du bist, aber einen 45l Rucksack zu finden der einem 185cm Mann passt... daran bib ich auch schon öfter gescheitert !


    Zur Jahreszeit: ich weiß jetzt gerade nicht, wann genau Pfingstfereien sind, aber denk daran daß im Mai/Juni auf dem Nordteil in normalen Jahren noch gut Schnee liegen kann, was auf den zum Teil sehr anspruchsvollen Passagen Probleme bereiten kann. Zwar lässt dieses Jahr der Schnee auf sich warten, kann aber noch kommen...

    Noch was zum Bedenken: wenn du noch nicht die große Erfahrung im Mehrtageswandern hast... warum nicht den weniger anspruchsvollen und trotzdem wunderschönen Südteil? Fände ich jetzt für den Einstieg passender...


    Grüsse erstmal uns immer schön weiter planen !!


    Thomas

  • Hallo zusammen,

    jetzt möchte ich mich auch mal am Thread beteiligen, den mtroja Michael ja dankenswerterweise "GR20 Welches Schuhwerk, u.a." genannt hat. Ich würde gern auf das " u.a." eingehen und hab ein paar Fragen und wollte nicht unbedingt einen neuen Thread aufmachen.

    Hallo,

    im Prinzip habe ich nichts dagegen, dass "mein Thread" thematisch erweitert wird, und das Thema "Rucksack" ist mit Sicherheit spannend und wird hier lebhaft diskutiert werden. Ich selber kann mich erst nächste Woche aktiv daran beteiligen.

    Allerdings ist das Thema trotzdem so spezifisch, dass es meiner Meinung nach einen neuen Thread wert gewesen wäre, zumal andere, die am Thema Rucksack interessiert sind, ihn dann leichter finden würden. Ich weiß nicht, was die anderen denken und ob ein Administrator das noch "reparieren" kann, z.B. mit dem Titel "Welcher Rucksack für den GR20?"

    Bis nächste Woche

    mtroja

  • mtroja

    Hallo Michael,

    also ich wollte auf gar keinen Fall deinen Thread "kapern". Nach Nutzung der Suchfunktion entschied ich mich des passenden Titels wegen und um nicht noch den x-ten Thread zum Thema aufzumachen zu dieser Variante. Aber vielleicht hast du recht und ein Admin kann das noch "reparieren" und in einen Rucksack-/Ausrüstungsthread umpacken.


    Giacchetto


    Hallo Thomas,

    vielen Dank für deine Ausführungen, hab ja so ein bissl drauf gehofft.;)party:

    Ich hab mir schon gedacht, dass für mein Vorhaben 45l nicht ausreichen, deshalb die Frage, was erfahrene Wanderer für angebracht halten. Ich hab mich in diversen Blogs, Internetseiten und natürlich auch bei Onlinehändlern über die verschiedensten Rucksäcke der von mir schon favorisierten Größe 60+ kundig gemacht und dabei mal 4 Modelle unterschiedlicher Hersteller vorgemerkt. Dabei bin ich auch auf die Möglichkeit gestoßen, das Tragesystem zu verstellen und da kam die Rückenlänge ins Spiel. Ich bin nicht so groß (1,73m) hab aber eine mittlere Rückenlänge (51cm). Da einem aber Hersteller und auch teilweise Händler (gerade im Netz) das Blaue vom Himmel erzählen und ich Kundenbewertungen nur bedingt glauben schenke. dachte ich mir, ich frag einfach mal hier direkt.


    Nein, ich kaufe meine Schuhe nicht online, so bin ich ja auch zu einem Hersteller gekommen, den ich vorher gar nicht kannte, du musst mich also nicht bedauern.

    Deshalb werde ich natürlich auch den Rucksack im Geschäft kaufen - inklusive Anprobe. Ich finde es bloß immer von Vorteil, wenn man nicht ganz so "blöd" da reinschneit und sich ein wenig vorinformiert hat. Nun muss ich nur noch den passenden Laden in Chemnitz finden, meinen bisherigen gibt es nicht mehr. Aber ich habe ja noch üppig Zeit und wenn er in 4 Wochen nicht mit in die Alpen kommt, dann ist es so.


    Pfingstferien sind nächstes Jahr Ende Mai/Anfang Juni, also das Thema Schnee gar nicht soweit weg (u.U.) Würden denn da auch Grödel reichen, oder müssen es Steigeisen sein, wäre ja auch für die Schuhe relevant?


    Der südliche Teil ist selbstverständlich auch eine Option, der nördliche Teil war bisher nur deshalb in der Überlegung, da der GR20 wohl meist in dieser Richtung gegangen wird.

    Da werden wohl im Laufe der Planung noch so manche Fragen auftauchen.


    VG

    Mario

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lIeben GR20-Strapazierer,


    gab es unter GR20: Welches Schuhwerk viele Hinweise zu ebendiesem Thema so verändert sich aktuell die Frage vieler GR20-Interessenten hin zum Thema "Transport auf dem Rücken"!

    Diesem veränderten thematischen Ansatz möchte ich gerecht werden zur besseren Übersichtlichkeit hier im Forum durch diesen neuen Thread! :)party:

    Schaut also gerne nach ob ein von euch (oder von anderwärts) favorisierter Rucksack euch wirklich während eurer Tourenzeit weiterhilft ...


    LG Ernest

  • Teemitrum

    Hat den Titel des Themas von „GR20: Welche Rucksacktypen?“ zu „GR20: Welche Rucksacktypen empfehlt ihr?“ geändert.
  • Hallo Mario,


    einen kleinen Tipp, weil ich grade deine Frage bzgl. Grödel oder Steigeisen gelesen habe.

    Grödel sichern meines Erachtens den Fuß viel zu wenig, wenn ich auf hartgepresstem Schnee oder auf Eis gehe. Es gibt seit vielen Jahren die sogenannten Spikes. Das sind, wie ich sie bezeichnen würde, Mini-Steigeisen.. (hab grad im Internet gesehen, dass sie auch als Steigeisen bezeichnet werden?).

    Wir nehmen diese gerne mit, wenn man noch mit Schnee und Eis rechnen muss. Du ziehst dir diese über den Wanderschuh und hast unter der Ferse und unter dem Vorderfuß eine Menge kleiner Zacken. Geben besseren Halt als Grödel, sind jedoch KEIN Ersatz für RICHTIGE Steigeisen, die man bei Gletschertouren verwendet. Ob dementsprechende Steigeisen beim GR20 gebraucht werden, kann ich leider nicht beantworten, bezweifle es aber, da ihr ja keine Gletschertouren gehen müsst. Aber da können dir sicher viele hier noch besser Bescheid geben.


    Bei meinem letzten Rucksackkauf vor ein paar Jahren habe ich positiv erlebt, dass die Verkäufer in den Sportgeschäften die Möglichkeit haben, schwere Gewichte in den Rucksack rein zu tun, so dass man genau spüren kann, wie sich die verschiedenen Modelle mit dem dementsprechenden Gewicht dann am Rücken anfühlen.


    lg,
    Margarete

  • grau is alle theorie...

    guter Treckingladen, wie thomas sagt, oder noch besser, bei Bekannten mal nen Rucksack ausleihen, der ausreichen könnte und zuhause mal ne Tageswanderung unternehmen.

    Dann merkst du schon, wo der Schuh, sorry, Rucksack drückt.


    Grüße aus Ostbelgistan

    von Andreas

  • Hallo

    ich bin nicht der große Rucksackspezialist, möchte aber doch einige Aspekte nennen.

    Wie groß soll der Rucksack für den GR20 sein? Darauf gibt es sicherlich keine pauschale Antwort, denn das hängt u.a. davon ab,

    - ob man alleine unterwegs ist, oder gewisse Ausrüstungsgegenstände teilt (Zelt, Kocher, etc.)

    - ob man auf den Hütten übernachtet (Ich kann Dich dabei nur ermutigen, es im eigenen Zelt zu machen)

    - ob man "Selbstversorger" ist und für mehrere Tage Essen mitschleppt, oder den Komfort der Versorgung auf den Hütten nutzt.

    - wo man auf der Skala "traditionell - ultralight" steht (Das ist wiederum ein Thema das viele Threads füllen kann und wahrscheinlich der wichtiges Faktor ist.)

    Insbesondere wenn man einen neuen Rucksack kauft sollte man sich auch die Frage stellen, was man außer dem GR20 noch so im Leben vorhat. Wer anschließend nur noch 3-Tages-Touren im Allgäu machen will, braucht einen anderen Rucksack, als jemand der noch 14-tägige Trekkingtouren in der Sierra Nevada in Kalifornien vorhat, wo man dann das Essen für 14 Tage mitnehmen muss, weil es keinerlei Infrastruktur gibt.

    Ein Ultralight-Rucksack kann bis zu einem gewissen Volumen und Gesamtgewicht noch sinnvoll sein. Wer aber auf 20 kg Zuladung (und mehr) angewiesen ist, kommt um einen Rucksack mit Tragegestell nicht herum, und den gibt es halt nicht mehr für 800 g. (Man korrigiere mich gerne, wenn das nicht stimmt). Auf dem GR20 sollte man aber i.d.R. deutlich unter 20 kg Zuladung auskommen.


    Ich persönlich habe den GR20 erstmalig im letzten Jahr gemacht und zwar als Alleinwanderer, mit eigenem Zelt, Nicht-Selbstversorger und auf der "traditionell - ultralight"-Skala stand ich letztlich wahrscheinlich ziemlich in der Mitte. Ich hatte den Deuter Aircontact Pro 70+15 und der war eindeutig zu groß. Auch nachdem ich alles im Innenraum verstaut hatte, und die klassischen Auf- und Unterbauten für Zelt und Isomatte gar nicht genutzt hatte, klappte der Deckel noch recht unelegant nach unten. In diesem Sinne würde ich Giacchetto Aussage, dass 60 l die Untergrenze seien nicht so ganz als absolute Aussage zustimmen, aber wie gesagt spielen da viele Faktoren eine Rolle. Ich hatte meinen Aircontact Pro 70+15 halt schon und kam gut mit ihm zurecht und da habe ich in Kauf genommen, dass er 3,3 kg wiegt. (Ein Alptraum für jeden Ultralight-Trekker.) Hätte ich einen Rucksack speziell für den GR20 gekauft, hätte ich ein kleineres und leichteres Modell genommen.

    Hingegen kann ich die Aussage, dass der Rucksack "passen muss" absolut unterstützen. Für mich ist dabei ein guter Beckengurt von zentraler Bedeutung, denn der sollte die Hauptlast tragen. Im optimalen Fall dienen die Schultergurte nur noch dem Ranziehen des Rucksacks an den Körper ohne eine Gewichtsbelastung. In der Realität klappt das nicht so ganz, es sollte aber das Ziel sein. Dabei ist es In der Tat hilfreich im Geschäft, den Kandidaten mit Sandsäcken und ähnlichem zu füllen, was in guten Outdoor-Shops tatsächlich angeboten wird. (Notfalls tun es auch Hanteln aus der Fitness-Abteilung.) Auch eine Koffer-Waage kann hilfreich sein, um das getestete Gesamtgewicht zu prüfen.

    Meinen Rucksack habe ich dann noch "getunt", indem ich u.a. am Beckengurt noch ein weiteres Band angebracht habe, in das ich Foto, Lampe, Werkzeugtool, eine kleine Tasche und ein Satellitentelefon (ein Spleen von mir) einhängen konnte. Bei Bedarf kann ich da mal Fotos schicken.

    Früher oder später wird noch die Frage auftauchen, wie schwer der Rucksack insgesamt sein soll. Häufig wird dabei nicht spezifiziert, was alles eingeschlossen ist, ob z.B. 3 l Wasser einkalkuliert sind. So kommen zum Teil Werte zustande, die mir für einen "Normalwanderer" unrealistisch klein vorkommen. Einerseits sollte man wirklich auf jedes Gramm achten und nichts unnötiges mitnehmen, andererseits sollte man sich auch nicht von Zielwerten wie 10-12 kg stressen lassen, aber ich verlasse das Thema dieses Threads.


    Liebe Grüße

    mtroja

  • @ L`Breizh au coeur


    Rückenlänge verstellen ist bei Trekkingrucksäcken eigentlich Standard, feste Rückenlängen findest du eigentlich nur bei kleineren Wanderrucksäcken Alpinrucksäcken oder ganz speziellen Modellen, die dann aber in verschiedenen Längen angeboten werden. Namhafte Hersteller bieten eine noch sinnvollere Variante an: verschiedene Längen, die zur Feinanpassung dann noch zusäützlich in der Länge anpassbar sind. Optimal betrachtet sollte kürzerer Rücken auch kürzere Schultergurte beinhalten...


    @ mtroja

    du hast schon recht, das benötigte Rucksackvolumen kann sehr variabel sein. Hängt auch immer davon ab, wie hochwertig die Ausrüstung ist, die da rein soll. Nicht jeder hat -Lust und Geld- sich die absolut hochwertigste und teuerste und damit vielleicht leichteste und am kleinsten packbare Regenjacke, Zelt, Schlafsack etc. zu kaufen.

    Allein bei diesen eben genannten drei Gegenständen kann man leicht mal 4kg Gewicht und ordentlich Packvolumen sparen, davor gibt man aber auch hunderte von Euros mehr aus. Ist nicht jedermanns Geschmack und auch nicht jedem möglich.

    Hast du alles vom feinsten und denkst minimalistisch, so reichen dir -sofern du kein Selbstversorger bist- 45 Liter eventuell schon aus. Ansonsten würde ich 60l+ als Richtwert ansetzen, mehr nur wenn du das ganze Essen mitschleppst.


    weiterer Anhaltspunkt: eine 4-Tage Sommertour solo in den korsischen Bergen, komplett autonom (Zelt,Essen, Kocher+Geschirr, Fotozeugs) : Rucksackgewicht ca12kg zzgl. Wasser und Rucksackleergewicht, da brauche ich schon die 60l trotz hochwertiger Ausrüstung


    Noch ein Tip: alle reden hier immer nur von Deuter (Döötör auf franz.), Mario schau dir doch auch mal die Rucksäcke von Osprey oder Gregory an, je nachdem wie der Rucksack passt, wäre das meine erste Wahl (und nein, ich bin schon seit Jahren nicht mehr in der Branche tätig)


    und Michael, deine "Bandkonstruktion" würde mich mal interessieren, suche immer noch eine bessere Möglichkeit meinen Foto zu befestigen, momentan verwende ich das hier http://www.bgrip.com/de/das-bgrip-kameratragesystem/ und trage den Gürtel zusätzlich um meinen Bauch..


    Gruss

    Thomas

  • mtroja


    Hallo Michael,

    danke für deine umfassende Erklärung, so habe ich mir das vorgestellt und kann mir als Laie was drunter vorstellen.

    Einerseits sollte man wirklich auf jedes Gramm achten und nichts unnötiges mitnehmen, andererseits sollte man sich auch nicht von Zielwerten wie 10-12 kg stressen lassen, aber ich verlasse das Thema dieses Threads.

    Finde ich nicht, das passt sehr gut hierher, da ja das Zeugs, was in den Rucksack muss, eine elementare Rolle spielt.

    Wir werden sicher nicht im Ultraleichtbereich unterwegs sein, aber ich möchte auch nicht mehr mitschleppen, als notwendig. Ich werde definitiv mit Zelt unterwegs sein, wohl wissend um die Nachteile, die damit verbunden sind/sein können.

    Meine Frage nach der Rucksackgröße rührte eben ob der großen Spanne, die man im Netz findet. 45l schienen mir zu klein, ich kenne aber auch meine Schwäche. Wenn ich einen unnötig großen Rucksack habe, neige ich aus übertriebener Vorsicht dazu, mehr reinzupacken, als notwendig. Das rächt sich ja dann unmittelbar auf der Tour. Der Rucksack soll natürlich zukünftig weiterhin auf Mehrtagestouren zum Einsatz kommen - welche, wird sich dann zeigen.

    Verpflegen werden wir uns zumindest in Teilen selbst. Am Samstag haben wir unser erstes gemeinsames Treffen und werden auch dieses Thema behandeln, da mein Neffe durch seine Touren in den Pyrenäen Erfahrungen damit hat. Allerdings hat die Verköstigung auf den Hütten auch ihren Reiz, sollte ich nicht Gründe finden, die absolut dagegen sprechen. Aber Licht und Schatten gibt es sicher überall.


    Giacchetto


    Hallo Thomas,

    mit dem Thema Ausrüstung hab ich mich an Hand der im Netz gefundenen Packlisten schon befasst. Es wird wohl aus den von dir genannten Gründen die goldene Mitte werden, bei der Kleidung muss ich dann erstmal probieren, ist ja teilweise schon vorhanden.

    (und nein, ich bin schon seit Jahren nicht mehr in der Branche tätig)

    Schon o.k.; man muss ja hier zwangsweise das Kind beim Namen nennen.

    Ich hab mir ja schon mal 5 Rucksackmodelle im Internet konkreter angeschaut, neben dem "Döötör" auch je ein Model von Osprey (Aether), Gregory (Baltoro), Vaude und Tatonka.

    Ich werde im Laufe der Woche 2 Outdoorgeschäfte in Chemnitz aufsuchen und mein Anliegen vortragen. Vielleicht schaffe ich auch noch ein Drittes, da sollte ich dann fündig werden.
    Wenn nicht, gibt es ja noch den Outdoorladen mit dem großen "G" in Dresden.


    VG

    Mario

  • @ L`Breizh au coeur


    Aether habe ich selber, bin ganz zufrieden damit (mir passt er halt), bei meinem -inzwischen älteren- Modell ist das Hüftgurtband recht glatt und neigte dazu beim Laufen ganz allmählich durch die Schnalle zu rutschen. Hab die Originalschnalle gegen eine Fastex getauscht, war gleich besser. Ich denke aber man hat da was geändert.

    Gergory war immer meine Lieblingsmarke, lohnt sich vor allem bei schwerem Gepäck. Schau dir da auch mal die etwas tiefer angesiedelte Paragon-Serie an.

    Mit den grossen VauDe-Packs bin ich nie warm geworden, ebensowenig mit Wolfskin, Tatonka würde ich auf ähnlichem Niveau sehen wie Deuter, musst du halt probieren. Beim grossen "G" in Dresden kanns halt inzwischen leider passieren daß die Beratungsqualität nicht mehr den standard früherer Jahre hat, seitdem da ein Investor das sagen hat bieten die auch nur mehr besseren mainstream...


    du wirst schon was passendes finden !!


    Gruss

    Thomas

  • […] deine "Bandkonstruktion" würde mich mal interessieren, suche immer noch eine bessere Möglichkeit meinen Foto zu befestigen, momentan verwende ich das hier http://www.bgrip.com/de/das-bgrip-kameratragesystem/ und trage den Gürtel zusätzlich um meinen Bauch..

    Ok. Ich muss das jetzt auf mehrere Antworten verteilen, um die Maximalgrenze an Bildern nicht zu überschreiten. Um an einem Rucksack irgendwelcher Bänder zu befestigen wäre das Eleganteste wahrscheinlich eine Naht, aber das ist technisch nicht so ganz einfach, wenn es wirklich halten soll. (Ich bin auch nicht so der Näher). Daher habe ich mit Nieten experimentiert und die haben sich ganz gut bewährt. An manchen Stellen kommen auch Tacker oder Ösen zum Einsatz.

    Zunächst aber mal das Grundprinzip der Nieten, mit denen ich gebastelt habe:


    Das benötigte Material:

    Bekommt man alles im Baumarkt. Quasi eine Investition fürs Leben.


    Als Demo falte ich einfach ein kurzes Stück Textilband. Für das Stanzen der Löcher hat sich ein simpler Lötkolben bewährt. Man "schmilzt" das Loch sozusagen durch, dadurch wird das Loch zugleich gegen Ausfranzen "vesiegelt". Die Schnittränder kann man mit einem Feuerzeug "abfackeln".

    Die Nieten haben auf einer Seite schon ein kleines Plättchen. Benutzt man sie in einem Metallloch reicht der "Quetscheffekt" auf der Gegenseite als Widerlager aus. Bei den Textillöchern verwende ich eine Unterlegscheibe.

    Die Niete durch die beiden Löcher stecken und dann die Unterlegscheibe überschieben.

    Mit der der Nietenzange wird dann die Unterlegscheibe gegen die Scheibe der Niete gepresst.

    Und so sieht das Ganze dann aus:

       

    Das Plättchen der Niete ist glatt. Die Gegenseite hat zwar nicht wirklich eine scharfe Kante, aber elegant sieht es nicht aus. Man kann das Ganze mit einer Flachzange noch etwas flach quetschen, aber in erster Linie versuchte ich die Nieten so zu platzieren, dass die unelegante Seite nicht sichtbar oder abgedeckt ist.


    Nun folgen ein paar Anwendungen.

  • Jetzt zum eigentlichen Thema: Das Band zum einhängen/einfädeln von Utensilien am Beckengurt.

    Das muss man bei jedem Rucksack individuell anschauen. Bei meinem Deuter AirContact Pro war es möglich ein breites Textilband hinten am Rücken durchzufädeln, so dass ich es "nur" noch vorne im Bereich der Schnallen befestigen musste. Um es zum Einfädeln z.B. meiner Fototasche öffnen zu können, habe ich bei ersten Versuchen mit einer Schraube und Mutter gearbeitet. Wesentlich besser bewährt hat sich aber ein Klettband.

    Das ganze sieht jetzt so aus (Ich zeige nur die linke Seite, aber rechts sieht es genauso aus):


    Und noch in lockerem und offenem Zustand:

     

    Vorne konnte ich das Band durch die Plastikschlaufe des Verschlusses durchziehen und "vernieten":

    Und die beiden Kletttbänder sind so befestigt:

    Und so sieht das ganze dann z.B. beladen aus mit Fototasche, Werkzeugtool, Fernglas und Stirnlampentasche:

  • Das Ganze lässt sich auch noch für andere Modifikationen verwenden. So habe ich z.B. am Boden meines Rucksacks Schlaufen angebracht, um ein Klettband zum Befestigen des Zeltes durchzuziehen. Zunächst kostet es einen etwas Überwindung, in das Textimaterial des Rucksacks selber Löcher zu machen und ihn somit "irreparabel" zu schädigen, aber ich habe es nicht bereut. Um hier ein Ein- oder Ausreißen zu vermeiden, aber ich auf der Gegenseite nochmal ein kurzes Stück Textilband angebracht.

    Das Ganze sieht jetzt von außen so aus:

    Und auf der Innenseite des Bodens die Verstärkung:


    Bei einem anderen Rucksack habe ich etwas ähnliches auf dem Deckel montiert:

    Durch die Enden kann man wieder ein Band durchziehen:

    Und auf der Innenseite die Verstärkung, wobei ich in diesem Fall die "unebene" Fläche der Nieten mit dem Textilband nochmal abgedeckt und dieses am Rand zusammengetackert habe:

  • Als Durchzugsband zum Befestigen von Isomatte, Rucksack oder was auch immer habe ich ein Textilband verwendet, auf das ich Klett getackert habe. (Das war mein erster Versucht noch mit einem uneleganten weißen Band. Ich glaube es war ein Rollladenzugband.) Wie gesagt wäre Nähen sicher eleganter, aber um durch dieses kräftige Material zu kommen bräuchte es schon gute Nadeln oder eine Industrie-Nähmaschine vermute ich.


    Hier das Band:

    Und die beiden Klett-Enden:


    Und noch der zugehörige Tacker:

    Nach dem Tackern sollte man die Tacker noch mit einer Flachzange ganz zusammenpressen, dann bleibt nichts an den Enden hängen.


    Ich hoffe, Euch damit für eigene Versuche inspiriert zu haben.


    Viele Grüße


    mtroja

  • @L`Breizh au coeur

    Ach ja und noch zum Thema Rucksack. Falls Du ein Trinksystem verwendest ("Wasserbeutel mit Schlauch") solltest Du darauf achten, dass Du es sinnvoll im Rucksack platzieren kannst. Manche Rucksäcke haben im Hauptfach einen Haken, an dem man den Beutel einhängen kann und eine entsprechende Öffnung zum Durchleiten des Schlauches nach außen. Bei meinem Deuter AirContact Pro passt ein 3 Liter-Beutel exakt in eines des äußeren Seitenfächer, was freilich praktischer ist als das Innenfach. So kann ich den Beutel entnehmen und füllen, ohne den Rucksack aufmachen zu müssen. Ist nur ein Detail, aber es schadet ja nicht, das schon im Blick zu haben.


    mtroja

  • mtroja


    Hallo Michael,

    deine "Bastelanleitungen" sind ja Weltklasse, reif für's Fernsehen. Jean Pütz hieß der Mann, glaube ich, würde blass vor Neid.

    Dein Hinweis auf's Trinksystem ist gar nicht so abwegig und wie es der Zufall will, bin ich gestern im ersten Geschäft beladen mit dem Deuter treppauf und -ab gelaufen. Dabei kam auch das Thema Trinksystem zur Sprache. Ich fand es halt auch etwas unpraktisch in der Innentasche. Aber viel größer sind meine Bedenken wegen der Reinigung des Beutels. Aber vielleicht ist das halb so wild.

    Trotzdem danke für den Tipp.


    VG

    Mario

  • mtroja


    erst mal vielen Dank für deine Mühe, stammt ja ganz entschieden aus der Ecke MYOG !!!:thumbupparty:

    Habe gerade leider keine Zeit mir das in aller Ruhe genau anzuschauen, werde das aber spätestens am Wochenende tun und ggf. Rückfrage halten. Müsste ich bei mir an diversen Modellen testen...

    und auch schauen ob meine Kamerahalterung sich befestigen liesse.

    Zelt unter dem Rucksackboden finde ich jetzt eher unpraktisch, sitzt ja doch nie so stramm wie es sollte und dann schlackern da mehrere hundert Gramm oder gar Kilos dumm rum und treten mich bei jedem Schritt in den Allerwertesten..., ich bevorzuge das Zelt im Rucksack, allerhöchstens das Gestänge seitlich. Alles was draussen dranbaumelt leidet unter der korsischen Macchia und dem Erlengestrüpp..


    @L`Breizh au coeur

    viel schlimmer finde ich folgendes Problem: Trinkblase im Innenfach verstaut, Rucksack stramm gepackt...und jetzt unterwegs Trinkblase nachfüllen. Blase rausnehmen geht ja, um aber die gefüllte Blase wieder zurückzustecken musst du fast den ganzen Rucksack auspacken...

    Blase säubern ist nicht das Problem sofern sie oben eine grosse Öffnung hat, schwieriger ist da der Schlauch. Im Zweifelsfall hilft -wie bei Trinkflaschen- Gebissreiniger (Kukident). Probiere gerade folgendes System aus: https://sourceoutdoor.com/de/z…rtube-flasche-trinksystem Vorteil ist, die Flaschen passen an die Seite vom Rucksack und lassen sich so auch leichter nachfüllen... und manchmal finde ich es auch einfach nur geil eine halbe Flasche auf einmal in mich reinzuschütten anstatt immer nur am Schlauch zu nuckeln...


    Gruss

    Thomas


    nochmals @L`Breizh au coeur


    sammele gerade schon Bilder für das nächste Weihnachtspreisrätsel....:thumbsupparty:

  • Giacchetto

    Da werde ich nun doch mal für meinen Fahrradrucksack eine Trinkblase kaufen und schauen, wie ich damit klar komme. Hauptsache das schmeckt nicht ewig nach Plastik. Bis jetzt hab ich immer Flaschen am Rennrad.

    Erzähl mal bei Gelegenheit, wie du mit dem Trinksystem klar gekommen bist, da könnte ich ja meine SIGG Flaschen verwenden.


    Auf deine Bilder bin ich schon gespannt:search:, aber soviel Glück wie beim letzten Rätsel werd ich wohl nicht mehr haben.


    VG

    Mario

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