Schlechte Nachrichten für Patrimonio-Liebhaber: Frost zerstört Reben

  • Hallo zusammen,


    für Liebhaber der Patrimonio-Weine (und deren Produzenten) gibt es schlechte Nachrichten. Außergewöhnlich späte Fröste haben die Reben auf ca. 100 der insgesamt 450 Hektar des Anbaugebietes zerstört. Besonders betroffen sind die Niellucciu-Rebsorten, aus denen der Rotwein der Gegend erzeugt wird. Der Schaden kann auch noch größer werden, da u.U. noch nicht erkennbar ist, wie viele Fruchtansätze/Knospen tatsächlich zerstört wurden. Für die kommenden Tage sind weitere für die Jahreszeit ungewöhnlich tiefe Temperaturen angesagt.


    Man denkt nun über technische Maßnahmen zum Rebschutz nach. Heizungen/Feuer, wie sie im im Burgund eingesetzt werden, lehnt man aus ökologischer und ökonomischer Sicht ab. Stattdessen denkt man über die kollektive Beschaffung von großen Ventilatoren nach, die die wärmere Luft von oben nach unten blasen.


    Für dieses Jahr ist auf jeden Fall mit deutlich geringerem Ertrag und ggf. höheren Preisen zu rechnen.


    Quelle: Artikel im CM


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • ...das ist nicht schön ... hoffentlich bleiben unsere Winzer hier in D verschont ... vereinzelt hat der Austrieb bereits begonnen ... richtig starten soll es nächste Woche

  • nicht nur auf Korsika....

    .... auch auf dem Festland haben die verspäteten Aprilfröste massiven Schaden angerichtet:

    - Weinanbaugebiete, auch im Bordeaux, teilweise wohl bis zu 90% (im Bordeaux fiel das Thermometer auf -7grad)

    - die Obstbauern (Aprikose, Pfirsich, Kirsche) könnten ebenfalls bis zu 90% ihrer Ernte verlieren

    - auch Gemüsebauern dürften zumindest in Bezug auf die frühe Ernte Probleme haben

    Quelle: https://actu.orange.fr/france/…magic-CNT000001zKWk7.html


    Auch wenn beim Jammern gerne übertrieben wird um schnellere und höhere Staatshilfen zu erhalten, so ist es wohl unbestreitbar, daß die Schäden real sind. Bei unserem Kirschbaum konnten wir nicht mehr unterscheiden was Blüte und was Schnee war. Wobei Schnee ja sogar eher vor Frostschäden schützt.... schauen wir mal.

  • ...das ist nicht schön ... hoffentlich bleiben unsere Winzer hier in D verschont ... vereinzelt hat der Austrieb bereits begonnen ... richtig starten soll es nächste Woche

    Hallo Zusammen,


    leider bleiben auch die Winzer hierzulande nicht verschont. Im Bereich Bühl/Baden hat es gestern den Chardoney gekostet.


    Erfroren!


    Viele Grüße aus dem „viel zu kühlen“ Kalifornien Deutschlands


    Uwe

  • ...................

    Für dieses Jahr ist auf jeden Fall mit deutlich geringerem Ertrag und ggf. höheren Preisen zu rechnen.

    .......................

    Höhere Preise sind auch nur gerechtfertigt wenn es ein guter "Tropfen" gibt.


    Dem Weintrinker ist es egal wenn der Ertrag mies aus fällt sondern die Qualität muss stimmen.

  • Ob die Preise, zumindest was D betrifft, über die normale Preissteigerung steigen glaube ich nicht. Die Winzerschaft, kann jetzt in erster Linie nur für den Pfälzer Raum sprechen, ist da in zwei Hauptlager gespalten. Zum einen die, deren Kundschaft sich vorrangig aus Privatpersonen zusammensetzt. Deren Keller sind trotz Pandemie recht gut geleert. Diese würde natürlich ein Ernteausfall hart treffen . Dann hat es die andere Gruppe, die den Schwerpunkt in der Belieferung der Gastronomie hat und jetzt durch die Pandemie wegbrach ... und keine wirkliches Verkaufsrezept gefunden haben um dies anderweitig aufzufangen. Deren Keller sind noch gut gefüllt. Da wäre ein Preiserhöhung nicht förderlich. Vielleicht kommt diesen Winzern eine geringere Ernte 2012 eher entgegen.

    Bisher ist es aber so das die Frostschäden in der Pfalz bis dato nicht gravierend sind.

    Die Eisheiligen kommen aber noch.

  • Aber mal ganz ehrlich, auf Korsika über solche Anschaffungen nachzudenken, zeigt mir persönlich, dass sie den Ausfall scheinbar locker wegstecken können. Beziehungsweise genügend EU Gelder bekommen werden für solche Anschaffungen. Wegen 1 Jahr??? Wie oft wird sowas auf Korsika vorkommen???

    Wassermangel wird viel eher ein Problem darstellen als regelmäßige Frostschäden... Tut mir leid, ich habe da wenig Verständnis. Der Verlust ist hart, aber so ist das in allen Branchen, es gibt gute und schlechte Jahre...

    Wenn mir wegen der Krise die Schüler wegfallen, fängt mich keiner auf... Und bei der EU anfragen kann ich auch nicht.

    Aber was tut man nicht alles für ein gefülltes Glas Wein...

  • Hallo Ellen, so einfach ist es nicht. Mag zwar sein das das die EU da ein bißchen was an Euros hinschiebt. Das ist es aber nicht. Da hängt mehr dran. Und so direkt mit der Pandemie vergleichen kann man es wohl nicht. Das Wetter auf der Insel ist seit sher vielen jahren nicht mehr so beständig wie früher. Der Frost kann im nächsten Jahr wieder kommen. Ein Ernteverlust eins Jahres ist nicht nur der Verlust im Keller. Viele weine sind Weine die jung, frisch getrunken werden sollten. Welche auch preislich noch im rahmen sind und entsprechen auch auf der Weinkarte eines Restaurants stehen. Wenn ein Winzer dieses Klientel mit einem Jahrgang nicht bedienen kann sucht dieser sich Alternative. Und diese Alternative könnte Bestand haben. Wenn es dann im Folgejahr nochmals zu Ernetausfällen kommt hat der betroffene Winzer ein großes Problem. Zudem muß man auch die Anbaufläche eines Weingutbetriebes in Betracht ziehen. In Deutschland sagt man das, um einer Familie alleinig durch den Weinabau ein austrägliches Einkommen zu sichern, sind 7-10 ha Anbaufläche erforderlich. Davon wird es auf Korsika nicht viele geben die diese Größe haben. Die cooperativen steh da vielleicht etwas besser da.

  • Der Frost kann im nächsten Jahr wieder kommen.

    Naja, in den 11 Jahren die ich jetzt hier bin ist es das erste Mal so krass kalt im April.

    Ja, KANN.... Und wenn es dann so wäre, dann kann ich auch ansatzweise solche Überlegungen verstehen, aber nicht nach einem Jahr. Und alles andere was Du schreibst sind eben die Probleme mit denen jeder in der Marktwirtschaft zu tun hat. Da kommen Kunden und gehen. Das war übrigens auch kein Beispiel um auf die Pandemie anzuspielen, sondern um zu sagen, es gibt gute Jahre und schlechte Jahre.... Da müssen wir alle durch. Nur wird dann gerne schnell und laut gejammert. Und beim Wein sperren alle gleich die Ohren auf... Geht ja um das eigene Gläschen...


    Und ganz ehrlich, sollte das Klima sich hier so verändern (wie gesagt glaube ich nicht, dass es in die kalte Richtung geht, eher in die zu warme...), muss man eher über geeignete Pflanzen bzw. geeignete Flächen nachdenken. Das ist nachhaltig. Und nicht "Heizung" für die Weinrebe... Tschuldigung, da fehlt mir ein bisschen der Humor angesichts unserer Klimalage im speziellen. Und ich Frage mich auch inwiefern diese "Ventilatoren" Umweltfreundlicher sein sollen, als alle anderen "Heizmethoden".


    Und wenn man dann mal während der Pandemie (tschuldigung schon wieder) heizt und gleichzeitig lüftet wird man schief angeschaut... Ich sollte Weinreben vor das Fenster im Conservatoire pflanzen... (Sorry - Scherz) :Pparty:

  • Und ganz ehrlich, sollte das Klima sich hier so verändern (wie gesagt glaube ich nicht, dass es in die kalte Richtung geht, eher in die zu warme...

    Es geht gar nicht darum das es wärmer wird . Das wird wohl so die Entwicklung zu sein. Es sind die Extreme und diesem Extrem ist es egal ob es nun wärmer wird oder nicht.

    Ich :pump: bin hier und jetzt mach ich einfach nur kalt ... und wenn es mitten im Sommer ist.

    Heizung für die Reben. Naja, okay ...muss nicht sein. Wobei es da sicher höchst energieeffiziente Möglichkeiten gäbe. Die Winzer haben keine große Möglichkeit den Rebenaustrieb vor Frost zu schützen. Frostschutzkerzen, Glutnester zwischen den Zeilen, Ventilatoren. Mehrer Winzer haben sich schon zusammengetan und lassen einen Helikopter über die Wingert fliegen um die Luft zu verwirbeln. Bringt ca. 2-4 Grad. Vereisen wie es auch die Obstbauern machen ...d.h. die Reben werden mit Wasser besprüht und vereist. In kleineren Weinbergen besteht noch die Möglichkeit den Rebenaustrieb höher, also umzubinden damit mehr vom Boden weg . Mehr ist dann eigentlich nicht. Egal wie ... immer aufwendig. Wenn Feuerstellenzwischen den Zeilen sind das ja gleich mal ein paar Dutzend. Da müssen Hlefer die ganze Nacht aktiv sein um das Feuer am Leben zu halten. Das sind Maßnahmen die ganz sicher dann in der Überlegung sind wenn es um besonders hochwertige Lagen geht.

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