der Canyon de Purcaracchia für Individualbesucher gesperrt

  • aktuelle Info im CNI https://www.corsenetinfos.cors…ode-restreint_a59453.html


    ab morgen ist der Zugang zum Canyon de Purcaraccia und seinen Badestellen nur noch (nein, nicht nur mit pass sanitaire..) für Gruppen möglich, die von einem ausgebildeten Führer begleitet werden. Diese Maßnahme wurde vom Präfekten aufgrund der Überfrequentierung und der zahlreichen Unfälle von unausgerüsteten und überforderten Touristen erlassen. Für Individeualtouristen ist der Zugang damit verboten. Gültig ist diese Anordnung bis zum 15.September.

  • Killerklette

    die lokalen Veranstalter befürchten allerdings, daß die Sperrung des Purcaraccia zu einer weiteren Überfrequentierung gerade von Vacca und Polichellu führen wird. Vor allem beim Vacca sind Probleme vorprogrammiert, da er zum einen durchaus anspruchsvoll sei und zum anderen durch seine Topographie bei Rettungseinsätzen nicht ideal ist.

    Mal schauen was da noch kommt...

  • Na ja,

    man kann jetzt sagen, die Notbremse wurde gezogen (Stichwort "overtourism") und die Natur wird geschützt vor einer extremen Übernutzung

    oder

    man kann auch sagen, die Natur wird kommerzialisiert, kaufen kann man sie, aber der Einzelne wird ausgeschlossen.


    Mich würde die rechtliche Lage in Frankreich interessieren, ob so eine Sperrung so ohne weiteres durch den Präfekten möglich ist. Bei uns wäre das nicht ganz so einfach (zumindest nicht durch "per Order Mufti")


    Gruß

    Hans


    PS.: Mich wundert immer wieder, was sich dieses auf die Errungenschaften der franz. Revolution so stolze und doch auch so freiheitsliebende Volk (die Franzosen meine ich, nicht die Korsen) so alles gefallen lässt.

  • Na ja,

    man kann jetzt sagen, die Notbremse wurde gezogen (Stichwort "overtourism") und die Natur wird geschützt vor einer extremen Übernutzung

    oder

    man kann auch sagen, die Natur wird kommerzialisiert, kaufen kann man sie, aber der Einzelne wird ausgeschlossen.

    Diese "Notbremse" wurde aus Sicherheitsgründen gezogen, nicht um in erster Linie Kapital daraus zu schlagen. In den letzten Jahren ist leider in diesem Bereich eine Zunahme von Besuchern zu verzeichnen gewesen und leider sind davon etliche Besucher nicht in der Lage sich sicher in diesem Gelände zu bewegen. Das hat zu sehr vielen Rettungseinsätzen gesorgt und das bringt die vorhandenen Rettungskräfte in der Hochsaison an die Belastungsgrenze. Deshalb jetzt die Regelung das jetzt erstmal bis 15.09. diese Beschränkungen gelten. Damit will man die Zahl der Unfälle und Rettungseinsätze verringern. Was es bringt wird man sehen....


    Die Rettungskapazitäten sind in den letzten 25 Jahren erheblich aufgestockt worden. Wenn ich mich noch an frühere Zeiten erinnere als es noch kein Mobilfunknetz gab, war es in den Bergen quasi unmöglich ohne Funk schnell eine Rettung zu veranlassen. Da konnte es schon mal viele Stunden dauern bis man überhaupt die Rettungskette in Bewegung setzen konnte, Da ist das heute schon wesentlich besser geworden, das übersehen die meisten heute leider und sind sich der Gefahr in die sich begeben nicht bewußt. Die Vollkaskomentalität hat sich leider in alle Bereiche unseres Lebens verbreitet und viele sind halt nicht mehr gewillt Verantwortung zu übernehmen, man wälzt das dann halt auf andere ab.... :Sparty:


    Ich sehe das ganze auch nicht ganz unkritisch aber manchmal ist es nicht anders möglich die Leute vor sich selbst zu beschützen. Wenn diese Regelungen nur temporär sind und außerhalb der Saison wieder zurückgefahren werden, dann kann ich und sicherlich auch viele andere damit leben. Die Freiheit des einzelnen endet leider dort wo er nicht mehr alleine ist :huhparty:

    VG Arne

  • ob so eine Sperrung so ohne weiteres durch den Präfekten möglich ist

    ...doch ...geht auch in D .... z.B. das Berntal*-Felsenberg bzw. Sperrung des dortige Felsriffs . Das Kalkriff ist ein sensibles Naturschutzgebiet. Zu viele Besucher die alles niedertrampelten


    * nördlich von Bad Dürkheim...Herxheim am Berg, Leistadt


    und die Natur wird geschützt vor einer extremen Übernutzung

    Wenn man die Massen von Leuten gesehen die zu den Gumpen wollten .... ausgerüstet mit allem was man so braucht ... Taucherbrille, diverse Aufblasteile (die laufen tatsächlich los mit einer bereits aufgeblasen Schildkröte) und natürlich mit Gummilatschen (Kleinkind auf dem Arm), .... und den Köcher nicht zu vergessen. >>> es gibt ja sicher einiges an Getier in den Gumpen zu fangen §c)?

  • Bestätigen nicht direkt, aber lt Corse Matin bestand die Sperrung nur letztes Jahr vom 12.8.-15.9.

    War ein Maßnahme, nachdem die Unfallzahlen der flip-Flop-Wanderer rapide hoch gegangen waren (s. Beitrag von Guenter).


    Le canyon de Purcaraccia réservé aux groupes accompagnés par un professionnel
    En raison d'une très forte fréquentation et d'un nombre d'accidents non négligeable cette saison, le préfet de Corse-du-Sud a décidé de restreindre l'accès au…
    www.corsematin.com

  • Aktuell ist der Purcaracchia auch dieses Jahr nur für von einem professionellen Guide begleitete Gruppen zugänglich.

    siehe hier:

    L'accès au canyon de Purcaraccia restreint jusqu'au 15 septembre
    Un arrêté préfectoral restreint l'accès au canyon de Purcaraccia, à Bavella, entre le vendredi 1er juillet et le jeudi 15 septembre. Durant cette période,…
    www.corsenetinfos.corsica


    und auch hier:

    Corse-du-Sud : restriction temporaire d'accès au canyon de la Purcaraccia
    Un arrêté préfectoral restreint du vendredi 1er juillet au jeudi 15 septembre 2022 inclus l'accès au canyon de la Purcaraccia, situé sur la commune de Quenza,…
    www.corsematin.com



    Diese Einschränkung gilt ab morgen 1. Juli bis 15. September, ein Hinweisschild soll (!!!) am Beginn des Weges angebracht werden.

  • Verständlich, aber das führt sicherlich auch zu einer Verlagerung.

    Purcaracchia ist ja nicht die einzige Canyoning-Strecke auf Korsika...


    Ein flächiges Verbot auf Korsika, selbst nur für die Hochsaison wäre aus meiner Sicht unangemessen und nach meinem (ok., deutsch geprägten) Rechtsverständnis auch nicht haltbar.

  • Ein flächiges Verbot auf Korsika, selbst nur für die Hochsaison wäre aus meiner Sicht unangemessen und nach meinem (ok., deutsch geprägten) Rechtsverständnis auch nicht haltbar.

    Richtig. Aber für kommerzielle erlauben und für Individualurlauber sperren geht nach meinem (auch deutsch geprägtem) Rechtsverständnis gar nicht.

    "Bergführer dürfen aufs Matterhorn (natürlich mit Kunden, nicht privat), auf den Mont Blanc auch, aber Individualtouristen nicht".

    Das muss man sich mal vorstellen.


    Außerdem: Kommerzielle Gruppen verursachen genausovieles Umweltschäden wie jeder andere. Wenns denn insgesamt zu viele sind, muss man andere Wege finden. Aber nicht: Wer zahlt, darf, wer nicht zahlt (zahlen kann) darf halt auch nicht.


    Gruß

    Hans

  • Aber für kommerzielle erlauben und für Individualurlauber sperren geht nach meinem (auch deutsch geprägtem) Rechtsverständnis gar nicht.

    Hast du dir das wirklich durchgedacht? Das ist doch gängige Praxis, überall auf der Welt. Meistens macht man halt vorher einen Zaun drumrum und gibt dem Kind einen Namen, dann wird es deutlicher. Aber von der Praxis her ist das m. E. völlig normal und auch in Deutschland rechtlich möglich und praktiziert ::,,II8

  • Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass Bereiche, die sich zum HotSpot selbstüberschätzender Urlaubsabenteurer entwickeln, auf diese Art und Weise gemaßregelt werden.

    Eine Insel mit sehr begrenzten Kapazitäten im Klinik- und Rettungswesen sollte m.E. nach so agieren.

    Ich hätte keine Lust mit nem Infarkt im Dorf auf dem Heli warten zu müssen, weil der mit selbsternannten Canyoning Spezialisten ausgebucht ist oder solchen, die fürs Picknick unbedingt mit dem erwähnten Kind auf dem Arm, Kühltasche und ähnlichem Gepäck in Badelatschen irgendwo runterklettern müssen.

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