der Canyon de Purcaracchia für Individualbesucher gesperrt

  • Wir haben gesehen was letztes Jahr dort los war ... nur an den Parkplätzen. Massen an Menschen. Wir selbst sind nicht hochgelaufen. Familen, Jugendliche etc. ausgerüstet als wäre man zum Strand unterwegs . Irgendwas aufblasbares unter die Arme geklemmt, Taucherbrille , Schnorchel ...die Harpune hat noch gefehlt ...aber wer weiß.

    Schuhwerk ? ...hab ich jetzt nicht darauf geachtet ... wird aber bei vielen den Aufblasgerätschaften angepasst sein.

    Und dann eine Vielzahl von Gruppen in Neoprenmontur.

    Das war kurz zuvor bevor der Canyon gesperrt wurde.

  • Hast du dir das wirklich durchgedacht? Das ist doch gängige Praxis, überall auf der Welt. Meistens macht man halt vorher einen Zaun drumrum und gibt dem Kind einen Namen, dann wird es deutlicher. Aber von der Praxis her ist das m. E. völlig normal und auch in Deutschland rechtlich möglich und praktiziert ::,,II8

    ja wo denn? Nenn mir doch mal ein Beispiel für die gängige Praxis!!

    Kein Berg in den Alpen wird gesperrt, keine Schlucht! Verdonschlucht in der Provence, Ardeche, Tarn, nirgendwo Sperrungen.

    Wenn irgendwo gesperrt werden muss, dann für alle.

    Ich habe nichts gegen die Sperrungen gesagt, sondern etwas dagegen, das nur für Individualbegeher gesperrt wird und nicht für alle.

    Trotzdem bin ich gespannt auf die Beispiele für die gängige Praxis @miluropa

  • Wir haben gesehen was letztes Jahr dort los war ... nur an den Parkplätzen. Massen an Menschen. Wir selbst sind nicht hochgelaufen. Familen, Jugendliche etc. ausgerüstet als wäre man zum Strand unterwegs . Irgendwas aufblasbares unter die Arme geklemmt, Taucherbrille , Schnorchel ...die Harpune hat noch gefehlt ...aber wer weiß.

    Schuhwerk ? ...hab ich jetzt nicht darauf geachtet ... wird aber bei vielen den Aufblasgerätschaften angepasst sein.

    Und dann eine Vielzahl von Gruppen in Neoprenmontur.

    Das war kurz zuvor bevor der Canyon gesperrt wurde.

    Ja, finde ich auch sehr besch....... Warst du mal in den Alpen, z.B. westl. Karwendelspitze in Mittenwald oder in Berchtesgaden, Königsbachfall. Hier im Nationalpark, erst nach Todesfällen Sperrung, dann aber Totalsperrung.

    Rede mal mit einem von der Bergwacht, was der alles erlebt. Aber auf die Idee, einen Berg zu sperren, ist von denen noch keiner gekommen!


    Gruß

    Hans

  • Noch ein Beispiel:


    "Tod und Schrecken im tobenden Bach – vor zwanzig Jahren ertranken bei einem Canyoning-Unglück im Berner Oberland 21 Menschen

    Die Tragödie im Saxetbach vom 27. Juli 1999 sorgte weltweit für Schlagzeilen. Ein Gericht verurteilte Jahre später die verantwortlichen Outdoor-Unternehmer. Zudem geriet der Risikosport ins Visier der Politik."


    Quelle: https://www.nzz.ch/schweiz/tod…nd-21-menschen-ld.1498607


    Trotzdem wurde der Saxetbach niemals gesperrt, schon gar nicht für Individualtouristen.


    Aber in Korsika darf ja alles anders sein, gut ist es immer :dash:

  • niemals gesperr

    ... das Tourichaos fängt ja schon bei der Parkerei an.

    Im Winter werden ja auch manche Skigebiete gesperrt wenn zu viele auf der Piste.

    Es sind einfach zu viele die gleichzeitig zu den Gumpen wollen.

    Es ist schade ... da darunter die leiden müssen die mit vernünftigen Schuhwerk, Kleidung, auch Achtsamkeit, ... zu den Gumpen wandern würden.

  • Aber in Korsika darf ja alles anders sein, gut ist es immer :dash:

    Nein- so ist das nicht.....aber wie schon beschrieben, ist die medizinische Versorgung doch eingeschränkt. Wenn alle Freizeitakteure verantwortlich handeln würden, bräuchte man wahrscheinlich diese Bestimmungen nicht! Menschen in den Bergen mit schlechter Ausrüstung- wir sind ja auf Korsika- da kann ich auch mit Sandalen durch die Berge laufen....Kopfsprung in Gumpe- sieht eleganter aus, als reinlaufen.....etc.

    Am Cavu (3 pisine...Himmel und Menschen)wurde aktuell ein Verletzter abtransportiert als wir dort waren....Vakuummatratze + das Fahrzeug fuhr im Schritttempo ....sowas erfolgt nur bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung...

    In der Hochsaison werden dehydrierte Wanderer gerettet- klar- eine Flasche à 750ml reicht nicht für eine Tageswanderung.....das passiert auch bei uns, in Österreich etc.- Aber wir sind keine Insel mit fehlender Akutversorgung wenn sie in der Hauptsaison ständig benötigt wird.

    Ich sag nur- Eigenverantwortung und sich auf Ratschläge der Experten z.B.in den Bergen verlassen!! Egal wo!!!! :hail:

  • ja wo denn? Nenn mir doch mal ein Beispiel für die gängige Praxis!!

    Ich meine das vom von dir angesprochenen Rechtsverständnis her. Also generell Bereiche, die gesperrt werden und in die man nur unter Aufsicht oder geführt hineinkommt. Ich hab da nichts bestimmtes im Blick.

  • WHans


    Das Problem bei Purcaracchia scheint die Regelmäßigkeit zu sein. Dieses Jahr sind noch mehr Leute dort unterwegs und wie der Corse Matin berichtet, gab es den ersten tödlichen Unfall diesmal schon im April.

    Nochmal, es geht nicht um Drangsalierung oder darum, dass jemand für einen Picknick-Trip zahlen soll, sondern um verantwortungsvollen Umgang mit medizinischen Ressourcen und Schutz der Urlauber vor sich selbst.


  • Ich weiss nicht wo das Problem ist?! Es gibt zig Beispiele, wo gewisse Wanderrouten nur mit offiziellem Führer genutzt werden können (z.B. der Ätna in Italien). Auch gibt es gewisse Schiffspassagen die man ohne Lotsen nicht befahren darf. Also selbst als Freizeitskipper mit diversen Scheinen und Befähigung ist dies dort nicht alleine gestatte. Warum dann nicht auch einen Canyon vor FlipFlop Deppen schützen und diese vor sich selbst.

  • Ich weiss nicht wo das Problem ist?! Es gibt zig Beispiele, wo gewisse Wanderrouten nur mit offiziellem Führer genutzt werden können (z.B. der Ätna in Italien). Auch gibt es gewisse Schiffspassagen die man ohne Lotsen nicht befahren darf. Also selbst als Freizeitskipper mit diversen Scheinen und Befähigung ist dies dort nicht alleine gestatte. Warum dann nicht auch einen Canyon vor FlipFlop Deppen schützen und diese vor sich selbst.

    Ganz einfach, weil es viele "Nicht-Flip-Flop-Deppen" gibt, die vielleicht dort auch Canyoning machen möchten, es auch verantwortungsvoll können (es gibt Amateure, die besser sind als viele Profis, in vielen Bereichen), die man jetzt aber nicht lässt. Aus so einem Einzelfall wird ganz schnell die Regel. Dann kommt in die Gumpen nur noch derjenige, der auch dafür bezahlen kann.

    Deine Beispiele liegen auf einer ganz anderen Ebene, das kannst du nicht vergleichen.

    Außerdem habe ich immer geschrieben, dass es nicht Ordnung ist, kommerzielle Veranstalter zuzulassen, nicht kommerzielle aber nicht.

    Sperrungen sind aus vielen Gründen möglich, aber das hier hat ein, wie der Schwabe sagt, ein "Geschmäckle".

    Und noch ein Gedanke: Was sollte/muss man noch alles sperren, um die Idioten vor sich selbst zu schützen?

    Ich habe weiter oben eine ganze Reihe von Beispielen geschrieben, wo man dies eben nicht tut. Ein bisschen Eigenverantwortung muss man von den Leuten schon noch erwarten. Nach der Logik von manchen hier müsste man die ganzen Alpen für Halbschuhtouristen sperren.


    Gruß

    Hans


    PS.: Schau dir mal das Unglück an der Marmolada an. Da ist eine Bergführerseilschaft unter den Opfern. Lies mal nach, was Reinhold Messner dazu sagt.

  • WHans

    Respekt vor dem Berg und der Natur war ein Thema bei Messner !

    Wo kann man das nachlesen?

    Ich hab’s halt in den Nachrichten gesehen

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Das ist doch nicht vergleichbar.....das war eine unvorhersehbare Naturkatastrophe- hier geht es doch um unvernünftige Tagestouristen, die die Gumpen und das Terrain fehl einschätzen, oder?? ::,,II8


  • Ja, und genau so wie es auf anderen nennen wir es mal pauschal "Kletter-Routen" (ich weiss die Canyons sind was anderes aber der Einfachheit halber) auch Leute geben wird, die von der Umsicht, Sachkenntnis und körperlichen Verfassung besser sind als manche Profis -aber um eben die möglichen Probleme in den Griff zu bekommen, gibt es halt die Verbote bzw. kommerzialisierung um einen Zutritt zu kontrollieren und in vielen Fällen auch durch die Einnahmen einen Teil der anfallenden Kosten für die Flurpflege zu bezuschussen. Reich wird da keiner mit...und was das Thema "der es bezahlen kann" betrifft. Ja! Wenn ich Urlaub mache mit meiner Familie überlege ich auch vorher welche Ausflüge machbar sind und welche nicht...auch ob ich mireinen Urlaub prinzipiell leisten kann


    Ich bin auch kein Freund für alles Scheine oder Beschränkungen etc. machen zu müssen oder kostenpflichtige Zugänge zu schaffen...aber in vielen Bereichen ist das die einzige Option um eben unnötige Rettungseinsätze zu verhindern die ja auch die Rettungskräfte selbst in Gefahr bringen oder die Umwelt vor Vermüllung zu schützen.


    500m von unserem Haus entfernt ist ein Baggersee. Obwohl Baden verboten haben es über Jahre trotzdem Leute gemacht und leider nicht wenige sind ertrunken. Immer ein riesen Aufriss für die Rettungskräfte zusätzlich Müll ohne Ende den die lieben Badegäste hinterlassen haben. Es gab darunter sicher auch ordentliche Menschen die umsichtig sind und die Gefahren umgangen sind, ihren Müll wieder mitgenommen etc.... aber jetzt nach all den Unfällen und dem Müll hat die Stadt den See eingezäunt, an einen privaten Betreiber verpachte und dieser hat Erdarbeiten u.a. auch im See durchgeführt um ein Strandbad mit Badeaufsicht etc. zu schaffen.


    Tja...zwar schade für die vernünftigen Besucher des Sees und vielleicht auch für diejenigen, die nicht die Kohle haben jeden Tag im Sommer Eintritt zu bezahlen, aber lieber jetzt 5,-€ zahlen, die Natur wird nicht mehr zugemüllt und man kann unter bezahlter, professioneller Aufsicht baden gehen.


    Messner spricht immer vom Respekt vor dem Berg und der Natur. Das gilt für alle Bereiche! Der Bodensee ist im Vergleich zum Atlantik eine Spuckepfütze. Trotzdem habe ich als Segler respekt vor dem Gewässer und seinen Eigenarten. Die Gumpen mögen für jemanden, der die nötige Umsicht walten lässt "nichts wildes" sein, und trotzdem sollte man die Natur nicht unterschätzen und sich selbst überschätzen.

  • WHans

    Respekt vor dem Berg und der Natur war ein Thema bei Messner !

    Wo kann man das nachlesen?

    Ich hab’s halt in den Nachrichten gesehen

    Bergsteiger-Legende Reinhold Messner kritisiert die Besteiger des Marmalota-Gipfels

    Die Südtiroler Bergsteiger-Legende Reinhold Messner geht hart mit den Marmolata-Besteigern ins Gericht. „Zu dieser Jahreszeit läuft ein guter Alpinist nicht unterhalb solcher Gletscher-Türme“, postuliert er, der selbst schon viele Dramen in den Bergen erlebt hat. „Die Kunst des Bergsteigens besteht darin“, so Messner, „nicht ums Leben zu kommen in Zonen, wo das an und für sich möglich ist“.


    Quelle: https://www.augsburger-allgeme…t-7-toten-id63182941.html


    Zur Erklärung:

    "Das Unglück geschieht am Sonntag gegen 14 Uhr, die Juli-Sonne brennt auf den Gletscher auf der Grenze zwischen Trentino und Veneto."


    Der Anstieg vom Fedaiasee beträgt 1250m, das sind ca. 4 Stunden Aufstieg.

    Wenn die Seilschaften um 14 Uhr im Aufstieg waren, bedeutet das, dass sie das Auto um ca. 10 Uhr am Fedaiasee verlassen haben.

    Um diese Jahreszeit beginnt man so eine Tour in der Früh um 3 oder 4 Uhr, ist um ca. 9 Uhr auf dem Gipfel und mittag wieder im Tal. An der Marmolada kann man sogar mit der Bahn wieder ins Tal fahren.

    Um 14 Uhr hat man an der Stelle nichts zu suchen. Das meint Messner mit seiner zitierten Aussage.


    Gruß

    Hans

  • Hier muss ich dich da mehrmals berichtigen, da ich die Tour selber schon vor Jahren begangen bin.

    - Die Seilbahn fährt nicht vom Gipfel oberhalb des Gletscher (Punta Penia) sondern vom Nachbargipfel Punta Rocca. Man kann da nicht hin und her wechseln.

    - Es gibt eine Tour auf die Marmolata auch ohne Gletscherberührung, das ist ein Klettersteig auf dem Westgrat. Um zu dessen Einstieg zu kommen quert man ebenfalls die Falllinie des Unglücks.

    - 14 Uhr auf dem Rückweg zu sein ist gängige Praxis und überhaupt nichts ungewöhliches bei solchen Wanderrouten, und wie gesagt es führen in der Gegend auch normale Pfade durchs Gelände.

    - Wie man sieht ist der Bergsturz auch haarscharf an der Berghütte Rifugio Capanna al Ghiiacciaio vorbeigegangen. Zu diesem ging bis vor zwei Jahren sogar ein Lift für Turnschuhtouristen.


    Damit will ich sagen, in den Bergen kann immer etwas passieren, ist halt erhöhtes Lebensrisiko. Siehe das schlimme Unglück im Cirque de la Solitude vor ein paar Jahren. Das jetzt gleich wieder für allerlei Klima-Gedöns zu instrumentalisieren nehme ich dem Messner übel.


    Zum Thema Purcaraccia: Wenn angeblich so viele unvorbereitete Besucher da aufschlagen, müsste man dann nicht den Zugang nur für die unvorbereiteten verbieten? Also die mit mit Sandalen und Badesachen? Aber nein, da sperrt man eben gleich für alle... Na immerhin nur in der sommerlichen Hauptreisezeit.

    • Offizieller Beitrag

    nur zur Erinnerung...


    das Purcaraccia-Tal ist seit gestern wieder nur für geführte Gruppen zugänglich. Für Individualbesucher gilt aufgrund der Gefährlichkeit des Weges ein Betretungsverbot. Dieses gilt bis einschließlich 19.September.

    Über Sinn oder Nicht-Sinn dieser Maßnahme wurde hier ja schon ausführlich und kontrovers diskutiert, daher hier nur noch der Hinweis, daß die Gendarmerie dazu angehalten ist die Einhaltung dieses Verbots zu kontrollieren.


    Quenza : restriction temporaire d'accès au canyon de la Purcaraccia
    Depuis le 22 juin, l'accès au canyon de la Purcaraccia, situé sur la commune de Quenza, est uniquement réservé aux "groupes accompagnés et encadrés par un…
    www.corsematin.com


    Bavella : l'accès au canyon de Purcaraccia restreint jusqu'au 19 septembre
    Un arrêté préfectoral restreint cette année encore l'accès au canyon de Purcaraccia, à Bavella, entre le jeudi 22 juin et le lundi 19 septembre. Durant cette…
    www.corsenetinfos.corsica


    L'accès au canyon de Purcaraccia, à Bavella, sera interdit une nouvelle fois cet été
    C'est la troisième année que la préfecture de Corse restreint l'accès à Purcaraccia à celles et ceux qui seront accompagnés de professionnels. Une décision…
    france3-regions.francetvinfo.fr

  • Liebend gerne würde ich erneut über Sinn oder Unsinn der Maßnahme diskutieren :phat:


    Nee im Ernst, mir ist in den verlinkten Berichten dieser Passus aufgefallen, der so glaube noch nicht beleuchtet wurde bzw. noch nicht bekannt war:

    "ainsi que les pratiquants fédéraux licenciés au sein d'une des fédérations sportives agréées par le ministère des Sports".

    Kann man das so übersetzen, dass Mitglieder bestimmter Sportvereine von der verpflichteten Führung ausgeschlossen sind

    und nach wie vor auf eigene Faust dahin dürfen? Dass beispielsweise den Mitgliedern des Alpenvereins zugetraut wird,

    das Gelände und deren Gefahren objektiv einschätzen zu können? Das fände ich fair und sinnvoll.


    Viele Grüße,

    Swen

    • Offizieller Beitrag

    Dass beispielsweise den Mitgliedern des Alpenvereins zugetraut wird,das Gelände und deren Gefahren objektiv einschätzen zu können?

    Fren

    DAS kannst du jetzt eigentlich nur ironisch gemeint haben... oder bist du ernsthaft der Ansicht, daß die Mitgliedschaft im DAV automatisch mit Bergerfahrung und Können einhergeht?


    Ich verstehe den Satz übrigens so: wenn du z. B. geprüfter Wanderleiter bei eben diesem DAV bist oder sonst zertifizierter Wanderführer bist, dann darfst du auch ohne guide dorthin. Das bedeutet wohl aber nicht, daß du dann den örtlichen Anbietern Konkurrenz machen darfst und beliebige Personen mitnehmen darfst.

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