Der Anteil des Tourismus am BIP der Insel

  • Hallo zusammen,


    gestern war ein Artikel im CM, der den Anteil des Tourismus am Bruttoninlandsprodukt der Insel mit dem anderer Regionen bzw. dem Rest Frankreichs vergleicht. Die Zahlen beziehen sich auf "Vor-Corona-Zeiten", konkret gehts' um das Jahr 2017. Hier ein paar Auszüge:


    • Der Anteil des Tourismus am BIP Korsikas beträgt 39 %. In Euro bedeutet das 3,4 Millarden. Damit ist der Anteil rund fünfmal höher als im Rest Frankreichs (8 %). Korsika nimmt hier den Spitzenplatz ein, der Wert liegt dreimal höher, als beim Zweitplatzierten, der Region PACA (Provence-Alpes-Côte d'Azur).
    • Den größten Anteil trägt - nicht wie vielleicht zu erwarten die Übernachtungen - der Verkehr dazu bei. Auf ihn entfallen 709 Millionen Euro, was rund einem Viertel entspricht. Auf dem Kontinent liegt der Anteil bei 21 %, nur in den DOMs (31 %) und in der Île-de-France (34 5) liegt der Anteil höher. Dies liegt dort vor allem am internationalen Flugverkehr und dem Schienennetz.
    • 55 % der Besucher kommen mit dem Schiff, 45 % per Flieger auf die Insel. Allerdings trägt der Flugverkehr mit 567 Millionen Euro deutlich mehr zum BIP bei, als der Schiffsverkehr mit 126 Millionen Euro. Dies läge vor allem dadran, daß "zwei der drei Gesellschaften, die die Strecke Korsika-Kontinent bedienen, ihre Beschäftigten hauptsächlich in Paca ansiedeln". Die Gewinne/Umsatze bleiben damit wohl eher auf dem Festland.
    • 10 % der Tourismusausgaben entfallen auf die Automiete (DOMs: 9 %, nationaler Durchschnitt: 2 %).
    • Für die Übernachtung werden 19 % ausgegeben, im Vergleich zu 22 % national. Davon entfallen 33 % auf "Tourismusresidenzen, Hotelresidenzen, Feriendörfer und Campingplätze" (national: 18 %). 46 % entfallen auf Hotels (national: 57 %). 20 % entfallen auf Ferienhäuser und -wohungen (national: 12 %, Île-de-France: 2 %).
    • Die Kosten für Lebensmittel machen auf Korsika 11 % der Gesamtausgaben aus, dazu kommen 9 % für Restaurants und Bars. Auf nationaler Ebene ist das Verhältnis umgekehrt, was damit erklärt wird, daß viele Unterkünfte auf Korsika mit einer Küche ausgestattet seien.
    • Für Museen, Aufführungen, Vergnügungsparks und andere kulturelle Aktivitäten werden von den Besuchern jährlich 28 Millionen Euro ausgegeben, was einem Anteil von weniger als 1 % entspricht. Im Landesdurchschnitt liegt der Wert wesentlich höher, nämlich bei 6 %. Erklärt wird dies damit, daß die Natur auf Korsika die größte Attraktion darstelle.

    Leider hat man die Zahlen nicht auf Köpfe heruntergebrochen. Wenn wir mal davon ausgehen, daß 2017 rund drei Millionen Touristen die Insel besucht haben, dann hieße das, daß jeder rund 1.100,- € auf der Insel gelassen hat.


    Absolut betrachtet drücken wir da den Schnitt glaube ich deutlich nach unten, jedenfalls kommen wir bei einem dreiwöchigen Aufenthalt vielleicht pro Kopf auf die Hälfte und dann sind das die Gesamtausgaben und nicht nur der Teil, der auf der Insel landet. Wenn ich unsere Ausgaben bzw. den Anteil an den Gesamtkosten für den Urlaub abschätzen sollte, dann liegen diese ganz grob gepeilt vielleicht auf 1/3 Anfahrt, 1/3 Übernachtung und 1/3 Lebensmittel. Die Anteile verschieben sich natürlich mit der Dauer des Aufenthaltes. Wie sieht das bei Euch so aus?


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Schorschi ()

  • Also wir haben zu zweit ungefähr insgesamt 3200 - 3500 Euro in zweieinhalb Wochen ausgegeben.


    Miete bei Korsen ca 1200 Euro

    Fahrt ges. 500. Euro

    Rest : einkaufen, essen gehen etc.

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Auf den Cent habe ich das noch nie ausgerechnet, wir kommen bei drei Wochen zu viert im Sommer denke ich auf gute 2.000,- €. Wobei wir das Glück einer relativ preiswerten Unterkunft haben. Allerdings gehen wir nur sehr selten mal essen bzw. im Lauf der Jahre ist das irgendwie immer weniger geworden.


    Und ganz ehrlich: irgendwie ist mir das auch ziemlich egal, ob das ein paar Euro rauf oder runter sind. Wenn ich beim Urlaub Geld sparen wollte, dann würde ich zuhause bleiben. Wobei ich zugebe, daß ich nicht bereit wäre, den Durschnittsbetrag von 1.100,- € pro Nase zu bezahlen, so weit geht meine Liebe zur Insel dann doch auch wieder nicht. ;-) Und ich unterstelle mal, daß sich der durchschnittliche Gast auch keine drei Wochen auf der Insel aufhält. Sprich: irgendwie kommen wir dann doch relativ günstig weg.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Georg,


    vielen Dank für Deinen höchst informativen Beitrag basierend auf dem CM!

    Insbesondere war für mich persönlich interessant der Vergleich zwischen unserer Insel und einer Insel im Bereich DOM (in meinem Fall: La Réunion) ...

    Wie sieht das bei Euch so aus?

    Aufgrund der etwas speziellen Art des WoMo-Urlaubs (Länge 2,6m, LKW-pflichtig) kann ich nur schlecht Vergleichsdaten anbieten, letzte Details aus Korsika 2006 (absolut für 2 Erwachsene: €1030 für 3 Wochen):

    - 60% für Fortbewegung (Fähren, Sprit, Maut)

    - 35% für Leben (Unterkunft, Verpflegung, Restos)

    - 5% für Touristik (Bootsfahrten etc.)


    Das liegt ganz im Rahmen anderer Urlaube, z.B. Kanaren, Unterschied aber z.B. zu La Réunion (DOM) (absolut für 2 Erwachsene 2009: €3050 für 2 Wochen ab/bis STR):

    - 70% Fortbewegung (Flüge, Mietwagen, Sprit, Transfers etc.)

    - 20% für FeWos (Miete)


    Hilft euch jetzt sicherlich nicht weiter, sind aber meine einzigen Vergleichsdaten.

    LG Ernest

  • ......
    • 55 % der Besucher kommen mit dem Schiff, 45 % per Flieger auf die Insel. Allerdings trägt der Flugverkehr mit 567 Millionen Euro deutlich mehr zum BIP bei, als der Schiffsverkehr mit 126 Millionen Euro. Die .....

    Das erschreckt mich besonders. Die "dreckigste" Art zu reisen nimmt anscheinend immer mehr zu.


    Gruß

    Hans

  • Bei uns (3 Personen) dritteln sich die Kosten für Reise, Stellplatz und Verpflegung etc. ziemlich gleichmäßig. Hier sind aber die Stellplatzkosten für unseren Wohnwagen für das ganze Jahr schon eingerechnet, ebenso wie die Fährkosten mit Hänger und Kabine. Zudem braucht unser Boot auch noch Sprit §"!((


    Wir lassen allerdings keine 1100 Euro je Person liegen.


    Bei der Statistik von Schorschi (sehr interessant) verwundert mich ein wenig, dass der Campinganteil so niedrig ist, aber hier wird ja wohl monetär und nicht prozentual der Menschenanteil gerechnet. Insofern relativiert sich das wieder.

    Gefühlt ist der Anteil an Campern doch deutlich höher, oder täusche ich mich da? ::,,II8


    Wie dem auch sei, Korsika ist jeden Euro wert :thumbupparty:

  • Hi Georg,

    ich hab unsere Kosten so grob überschlagen und komme in Summe schon sicher nah an die 1100€/Person, wobei ich da nie Buch drüber geführt habe. Bei den Fährkosten weiß ich nicht so recht, wo da die Wertschöpfung stattfindet, da ja mindestens auf einer Strecke Moby im Spiel war und das ein italienisches Unternehmen ist.

    Eigentlich halten wir es bei den Ausgaben wie du. Natürlich versucht man eine günstige Fährverbindung zu ergattern und eine Luxusherberge haben wir auch noch nicht gebucht, aber auf der Insel schau ich da nicht auf's Geld. Ich werfe es nicht mit vollen Händen raus - da muss ich viel zu hart arbeiten dafür - aber gerade bei Lebensmitteln/ Restaurantbesuch leisten wir uns das,was wir uns gönnen möchten und dann kostet es eben,was es kostet. Allein die Köstlichkeiten, die wir von der Insel wegschleppen, kosten so Einiges. ;)party: Da stelle ich in 14 Tagen Urlaub nicht noch Preisvergleiche an. Das kann ich auch zuhause.


    VG

    Mario

  • Hallo Mario,


    Ihr seid ja auch "nur" zu zweit unterwegs, wenn man Euren Dicken mal außen vor lässt. Das heißt, die ganzen Fixkosten verteilen sich schon mal auf nur zwei Köpfe. Zwei Kinder helfen dann schon ungemein, den Schnitt zu drücken. Für die fallen pro Tag 12 Euro oder sowas an Campingebühren an und so viel essen tun sie jetzt auch (noch) nicht, daß das wesentlich ins Gewicht fallen würde. Wäre ich alleine unterwegs, dann käme ich für drei Wochen auch wahrscheinlich nahe an die 1.100,- €. Aber wir reden ja immer noch von den Gesamtkosten und nicht von dem Teil, der auf der Insel bleibt.


    Paradisu Frank, wahrscheinlich liegt der Eindruck mit den vielen Campern daran, daß Du Dich vor allem auf dem Campingplatz bewegst, was die Betrachtung von Übernachtungsgästen angeht, und da sieht man natürlich vor allem Camper und weniger die Leute, die ein Ferienhaus buchen oder im Hotel wohnen. In der Stadt oder am Strand sieht man's den Leuten ja nicht unbedingt an, wie bzw. wo sie wohnen. Aber stimmt schon, der recht niedrige Anteil ist mir auch aufgefallen. Da sind bestimmt die bösen Wohnmobilisten dran schuld, die alle Verpflegung von zuhause mitgebracht haben und dann noch wild rumstehen... Ok, war jetzt etwas sarkastisch, will da keinesfalls wieder die Diskussion lostreten. Nee, eben, vergleich mal die Kosten für den Campingplatz für vier Köpfe mit denen für ein Hotel.


    Aber ich bin da auf alle Fälle mit Euch, im Urlaub (und auch sonst nicht) wird der Pfennig nicht zweimal umgedreht, da steht der Genuss im Vordergrund.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Oooh Schorschi ,

    Sag mir bitte wie s geht :

    3 Wochen allein. 1100 Euro!

    Auf den Betrag komm ich alleine nur Fahrt Fähre und Wohnung …

    Nee, es ist mehr :

    Wohnen pro Woche ca. 400 Euro

    ::,,II8

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Cornelia Das ist denke ich den besonderen Umständen geschuldet, daß ich vor Ort Wohnwägen nutzen kann, die sowieso das ganze Jahr rumstehen. Damit sind die Kosten für die Übernachtung halt minimiert. Wir haben da einfach Glück gehabt bzw. konnten/können von "alten Seilschaften" profitieren.


    Wenn Dir eine "rustikale" Umgebung nichts ausmacht, kann ich da auch gerne was vermitteln...


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Paradisu Frank, wahrscheinlich liegt der Eindruck mit den vielen Campern daran, daß Du Dich vor allem auf dem Campingplatz bewegst, was die Betrachtung von Übernachtungsgästen angeht, und da sieht man natürlich vor allem Camper und weniger die Leute, die ein Ferienhaus buchen oder im Hotel wohnen. In der Stadt oder am Strand sieht man's den Leuten ja nicht unbedingt an, wie bzw. wo sie wohnen. Aber stimmt schon, der recht niedrige Anteil ist mir auch aufgefallen. Da sind bestimmt die bösen Wohnmobilisten dran schuld, die alle Verpflegung von zuhause mitgebracht haben und dann noch wild rumstehen... Ok, war jetzt etwas sarkastisch, will da keinesfalls wieder die Diskussion lostreten. Nee, eben, vergleich mal die Kosten für den Campingplatz für vier Köpfe mit denen für ein Hotel.

    Stimmt schon, bei bislang 35 Korisikaaufenthalten war ich bislang lediglich 2 x im Hotel: Das 1. mal und vor einigen Jahren bei einem 3-tägigen Kurztrip. Ansonsten kann ich mir Korsika im Hotel eigentlich gar nicht vorstellen, uns zieht es eben in die Natur. Aber jeder wie er es gerne mag.


    Es würde mich aber dennoch mal interessieren, wie viele Menschen jährlich zum Camping kommen, wie viele Ferienhäuser nutzen und wie viele in Hotels sind. Kennt jemand da eine Statistik?

  • in die natur zieht's uns auch, aber halt nicht auf einen campingplatz.

    bisher hab ich immer ein freistehendes ferienhaus mit garten und natur drumrum gefunden.

    inklusive verpflegung sind die 1.100 pro nase für den 2-wochen-urlaub zu dritt dann durchaus in reichweite obwohl wir keine restaurantgänger sind.

    davon bleibt der löwenanteil aber auch auf der insel.

  • Wie sieht das bei Euch so aus?

    Wir haben, zu zweit für 4 Wochen Corse (Juli/August 21), ca. 4900 Euro ausgegeben. Da ist aber alles drinn ... Fähre, Tanken, Maut (~790 €), Übernachtung (Fewo), .... usw.

    Gut gelebt haben wir auch. Mehrfaches Essen gehen, viele Pichets an den Strandrestaurants :rollparty: und immer gut eingekauft für grilling .....

    Ca. 580 Euro Einkäufe im Supermarkt ... dazu den donnerstäglichen Einkaufsbummel auf dem Markt (Bravone) + diverse Einkäufe in Lädchen auf dem Land, beim Weingut, Mitbringsel, und so weiter. Was leider nicht zusätzlich mit dazugerechnet werden konnte wären z.B. die Tickets für die Nuits de la Guitare, I Muvrini usw. gewesen ...

    Viele Grüße Günter


    2 Mal editiert, zuletzt von Guenter ()

  • Da haben wir wohl 2021 den Jackpot ..... wir haben für 3 Wochen ( 21 Nächte - Hauptsaison) gesamt 6000 € ausgegeben.

    Wohnen in mini Villa 21 Nächte mit Endreinigung, Kurtaxe - 2 Personen waren schon 3130€

    Dann kamen Maut, Sprit ( für ca. 4500km ) und Fähre mit ca. 1600€

    Der Rest ist dann für Essen, Restaurant und Shopping.

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