kurzer Fährbericht: Marseille - Ajaccio mit CorsicaLinea "A Nepita" im Mai 2022

  • Hallo in die Runde,


    da u.a. auch ich CL immer wieder als Alternative zu CF ins Spiel bringen wollte ich euch kurz von unserer Fahrt Mitte/Ende Mai berichten:


    Wir haben (wie schon öfters) bewusst den Umweg/längere Anreise über Marseille gewählt, da die Überfahrt mit CL unserer Meinung nach deutlich komfortabler ist. Gerade in unserer aktuellen Kostellation (ein Kind mit 3,5 Jahren sowie ein Baby mit 4 Monaten) ist eine sichere Überfahrt (im Sinne Verspätung, Verlegung) viel Wert... :) Vorab: Auch bei CL gibt es Verschiebungen, unsere Ankunft bei Rückfahrt wurde mit ca. einem Monat Vorlauf um eine Stunde vorverlegt, die Abfahrt um 30min. Information erfolgte aber per Mail.

    Die Fahrtzeiten nach Ajaccio (hin: 18:45 bis 8:00, zurück: 18:18-6:45) sind recht großzügig/komfortabel gehalten. Gerade mit Kindern m.E. ideal, da genug Zeit bleibt, etwas zu Essen, das Schiff zu erkunden und zu schlafen.


    Die Überfahrt erfolgte sowohl auf Hin- als auch Rückfahrt mit der "A Nepita", eine rund 20 Jahre alte Fähre die schon für einige Reeder unterwegs war. Ursprünglich Superfast, später unter anderem auch für ein Jahr SNCM, StenaLine und weitere... Seit 2020 hat CorsicaLinea das Schiff gechartert, zuvor wurden neue Kabinen und Scrubber (Abgasreinigung) verbaut. Man merkt, dass das Schiff nicht mehr brandneu ist, der Zustand ist jedoch sehr gepflegt.


    Ansonsten in Stichpunkten zusammengefasst:

    • Check-In in Marseille erfolgt in festen Häuschen (ähnlich einer Mautstation), in Ajaccio analog zu CF.
    • auffällig freundliches Personal, gerade auch in Hinblick auf Familien
    • sehr entspanntes Beladen: Wir sind mit unserem T6 auf dem LKW-Deck gelandet. Einweiser fragt mich, ob ich an die Heckklappe muss, ich meinte vielleicht kurz, schon durfte der Hintermann nur mit Abstand parken ;) Dann beim Laufen zum Treppenhaus hat der Lademeister direkt das weitere Beladen unterbrochen, damit wir mit Kind und Kegel sicher die 20m zum Treppenhaus gelangen konnten...
    • mittlerweile keinerlei Corona-Maßnahmen mehr an Bord (Passagiere haben keine Masken getragen, bei der Crew waren es vielleicht 30%). Dennoch verläuft sich das Ganze recht gut an Bord (trotz ausgebuchten Kabinen auf der Hinfahrt).
    • komplett auf franz. Markt eingestellt - keinerlei Ansagen bzw. Beschilderungen auf Englisch (sofern nicht aus der Historie des Schiffes vorhanden). Wir waren soweit wir das beobachten konnten, das einzige Auto, dass kein franz. Kennzeichen hatte...
    • Restaurant auf Hin- und Rückweg jeweils "complet", man kann einen Piepser erhalten und wird sobald ein Tisch frei ist, "angefunkt". Haben dann aber aufgrund der Kinder den Snack gewählt und dort eine Pizza/Salat gegessen (lecker, aber recht viel Müll, auch wenn das Einweg-Besteck anscheinend auch Avocado-Kernen besteht...). Restaurant hat eine recht attraktive Karte (viele korsische Produkte/Weine - u.a. das Tiger-Bio Kalb von Abbatucci). Im Snack gab es (neben Bier und Wein) zumindest korsisches Eis ;). Frühstück als Buffett im Restaurant möglich oder in der Bar (letzteres ähnlich zu CF)
    • Pietra vom Fass zum einigermaßem fairem Kurs ;)
    • Hatten eine 3er Kabine mit Doppelbett und Einzelbett gebucht und zu unserer Überraschung eine total schöne, riesige Frontkabine erhalten. Kühlschrank mit Zilia-Wasser vorhanden, ebenso großer TV mit Bord-eigener Mediathek. Aufgrund der Frontlage absolut ruhig. Etwas nervig: Anders als bei anderen Schiffen gibt es keinen Code zum öffnen der Tür sondern man muss an der Reception eine Magnetkarte abholen. Die hat auf der Hinfahrt 2 mal nicht funktioiert bis uns dann der Receptions-/Hotelchef samt Laptop/Codierer begleitete...
    • Fahrten jeweils +/- pünktlich. Hin waren wir 6min nach offizieller Ankunft auf festem Boden, zurück hatten wir ca. 10min Verspätung sodass es hier rd. 15min (nach gepl. Ankunft) dauerte, bis wir festen Boden unter uns hatten ;)

    Soweit kurz der Bericht, es folgen noch einige Impressionen (Mix aus Hin-und Rückfahrt).



    Zusammenfassend wie die letzten Male eine sehr angenehme Überfahrt.


    Viele Grüße,

    Fabe

  • Danke für den ausführlichen Bericht... die positiven Erfahrungen mit der Nepita und dem Personal können wir bestätigen - und die Reise ist viel besser organisiert wie bei den Gelben. Wir reisen mit der Bahn an und weiter mit der Nachfähre am nächsten Tag. Und sind morgens um 9h dann "zuhause" - wieder mit dem Zug.

    Allerdings: Zu Corona Zeiten wurde uns eine ausgefallende Buchung bei CL nicht erstattet. Keine Antwort, kein Ansprechpartner, nichts. Die stellen sich einfach tot und wissen, das die Kosten für eine Klage hoch sein können. Ach ja: Dasselbe Problem hatten wir mit Eurowings (Lufthansa). Mit Rechtschutz geklagt, Verfahren beim Gericht voll gewonnen - dann hat mir die Advocard den seit ca. 30 Jahren bestehenden Vertrag gekündigt. Begründung am Telefon "Wir wollen Sie nicht mehr" .....

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