Was kündigt die FLNC an ?

  • Also: der Staat und das Weltwirtschaftssystem sind die Totengräber ddes korsischen Volkes. Die FLNC hat sich zu 16 Anschlägen, die sich in letzter Zeit ereignet hatten, bekannt. Darunter der Brand am Capu di Fenu, diverse Anschläge auf Zweitwohnsitze, auf zwei Baufirmen, zwei Polizeifahrzeuge und ein Brand auf einem Campingplatz in Aleria, bei dem 36 Mobilhomes in Feuer aufgingen. Natürlich im Namen von Yvan Colonna, dem ausdrücklich gehuldigt wird.


    Gilles Simeoni wird kritisiert, man setzt nicht viel auf den kommenden Besuch des Innenministers bzgl. der Autonomie Korsikas. Dann wie immer: Siedlungskolonisation, Bauwahn, Betonisierung, Drogenkosnum, Prsie für landwirtschaftliches Gelände, Kontrolle der touristischen Strukturen durch Festlandskonzerne. Die FLNC erwartet hier einen Paradigmenwechsel von der (nationalistsichen) Regionalregierung. Sie fordert: 1.) Die offizielle Anerkennung des korsischen Volkes, 2.) Die EIinrichtung einer sofortigen politischen Übergangsautonomie und 3.) Die Erlangung der Selbstbestimmung innerhalb von fünf Jahren.


    Das in Kürze, das vollständige Kommuniqué kann man bei interesse hier nachlesen:



    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Die Welt brennt! Gleich ob man nach Somalia, Mali, Ukraine, Niederlande, Frankreich....... schaut. Es wird enger, viele werden oder sind bereits ihrer Existenz beraubt und wissen nicht wie sie das Morgen bestreiten sollen. Wird bei uns das Gas abgedreht, wird das auch bei uns zu bisher nicht gekannten Unruhen führen. In den Niederlanden ist bei dem aktuellen Aufstand der Landwirte bereits von einem Bürgerkrieg die Rede. Haben Verteilungskriege bereits begonnen?


    Viele Grüße

    Jürgen

  • Es gibt keine aktuellen Aufstand der Landwirte in den Niederlanden. Die Situation ist folgende, der Stickstoffeintrag durch das verklappen von Gülle auf den Feldern steigt seit Jahren unaufhörlich. Güllen ist ein Abfallprodukt der Agraindustrie mit denen man düngen kann, aber eben nicht in den Mengen. In Deutschland, gerade hier im Grenzland dürfen die Niederländer ihren Müll nicht entsorgen. Auf den Feldern jetzt auch nicht mehr. Das Problem ist seit Jahren bekannt, freiwillig unternommen hat die Agraindustrie nichts!

    Wer nicht hören will, muss fühlen!

  • Es gibt keine aktuellen Aufstand der Landwirte in den Niederlanden. Die Situation ist folgende, der Stickstoffeintrag durch das verklappen von Gülle auf den Feldern steigt seit Jahren unaufhörlich. Güllen ist ein Abfallprodukt der Agraindustrie mit denen man düngen kann, aber eben nicht in den Mengen. In Deutschland, gerade hier im Grenzland dürfen die Niederländer ihren Müll nicht entsorgen. Auf den Feldern jetzt auch nicht mehr. Das Problem ist seit Jahren bekannt, freiwillig unternommen hat die Agraindustrie nichts!

    Wer nicht hören will, muss fühlen!

    Proteste und Blockaden: Niederländische Bauern bringen Premier Rutte in Bedrängnis - Politik - Stuttgarter Zeitung (stuttgarter-zeitung.de)

  • Ich bin ein bisschen näher dran, als die Stuttgarter Nachrichten. Es gab eine Blockade auf der Autobahn und ein Teil der Fischer haben die Fähre nach Texel blockiert.

    Und nochmal, die Senkung der Grenzwerte ist seit Jahren bekannt, das Problem zu lösen kostet Geld und das ist Sache der Agraindustrie! Von Verteilungskampf zu sprechen ist, ein wenig wie Zombie-Apokalypse....

  • Wer nicht hören will, muss fühlen!

    Naja ganz so einfach ist das auch nicht. Der Stickstoffeintrag durch Gülle in das Grundwasser ist ohne Frage zu hoch und muss zwingend reduziert werden das steht fest. Aber pauschal einfach per Gesetz eine Reduzierung von 50% zu beschließen, ist halt auch kein wirklich guter Ansatz. Ob bei diesem Gesetz die Bauernverbände gehört und gemeinsam konstruktiv nach Lösungsansätze gesucht wurde, können wir alle nicht beurteilen. Für mich entsteht so ein wenig der Eindruck, das hier von oben herab was per Gesetz durchgedrückt werden soll, was aus meiner Sicht so nicht funktionieren kann. Das es dann zur Eskalation unter den Bauern kommt, wundert mich nicht wirklich. Da schwingt mit Sicherheit nicht nur das aktuell beschlossene Gesetz in Holland mit, sondern auch noch andere von der EU beschlossene nicht umsetzbare Maßnahmen. Fakt ist aber auch, wir können so halt nicht weitermachen, aber dazu müssen alle Parteien an den Tisch und nach vernünftige und praxisorientierte Lösungen gesucht werden, die auch Umsetztbar sind.Hat mit Korsika jetzt nichts zu tun, aber so kann ich eine Aussage nicht stehen lassen. Und was den Sinn und insbesondere den Unsinn so mancher EU Regelung und Gesetzgebung im Agrarbereich betrifft , da kann ich aus erster Hand bestätigen, da ist viel Praxisferne Gülle dabei.


    Gruß


    Kai

  • nach vernünftige und praxisorientierte Lösungen gesucht werden, die auch Umsetztbar sind.

    Und wer sagt, dass es diese Lösungen überhaupt gibt bzw. geben kann? Kann es nicht sein, dass das Modell der Vergangenheit ganz einfach am Ende ist und sich das nur keiner zu sagen traut?


    Es gibt nicht für alles einen Lösung, für das man sich das wünschen würde! Das ist der grundsätzliche Denkfehler. Wir haben verlernt uns das bewusst zu machen.


    Die Politiker wollen wiedergewählt werden, das kann man ihnen nicht verübeln. Deswegen gaukeln sie der Bevölkerung vor, dass es für alles eine Lösung geben könne. Ist aber nicht so.


    Opium für das Volk sozusagen...

  • Ich habe ja auch geschrieben, das es so nicht weitergehen kann. Das alle Lösung schlucken müssen die nicht den Wunschvorstellung entsprechen ist mir schon klar. Nur meint jeder der noch nie mit dem Bereich Agrar zu tun hatte er wüsste es besser ohne sich mit den Details auszukennen. Ich kann zum Beispiel auch nicht einfach beschließen den Pflanzenschutzmitteleinsatz um 50% zu reduzieren ohne mir drüber Gedanken zu machen was dann mit den Erträgen passiert. Das diese wenn es schlecht läuft zu 80% einbrechen können, muss jedem klar sein der das fordert. Nur damit man mich nicht falsch versteht, ich bin absolut auf der Seite der Biobauern und unterstütze jegliche Reduktion von chemischen Pflanzenschutzmittel denn nur das bringt uns weiter. Das es einen gewissen Druck aus der Politik und Bevölkerung braucht ist wichtig und richtig, aber bitte mit Maß und Ziel, vor allem aber mit Sachverstand.

  • Sorry, das ist natürlich zu einfach. Das stimmt schon. Ich habe beruflich u.a. mit der Landwirtschaft zu tun und dort mit einem bunten Durchschnitt von Köttern und Herrburen. Es ist schon eine spezielle Sorte Mäuse, die nicht gerne zu hören und sich mit Veränderungen schwer tun. Ich kenne das noch aus der Zeit wo ich zwei Höfe bei der Umstellung auf Ökolandbau in meinem Behufe begleitet habe. Das war manchmal arg, heute läuft das prima und die Eigentümer sind echte rege.

    Die Diskussionen in NL ist nicht neu und ist jahrelang von den Verbänden blockiert worden, jetzt gibt es halt ein Gesetz.

    Hat aber nur am Rande mit den Terroristen zu tun.

  • Hallo zusammen,


    kann es denn nicht sein, dass es gewaltig unter der Oberfläche brodelt? Nicht nur in den Niederlanden sondern im gesamten Westeuropa. Dann braucht es nur einen Funken.
    Probleme gibt es ja genug, Wohnungsnot, Inflation, Verkehrsnetz, Corona etc. Ich glaube schon, dass da noch etwas auf uns zukommt, denn wie meine Vorredner schon schrieben, die Politik schieb die Probleme nur vor sich her, hat aber keine Visionen mehr, um die Herausforderungen zu lösen. Leider kommt von der Wissenschaft auch nur der Hinweis auf die Probleme aber es fehlen die ganzheitlichen Lösungsansätze.

  • Ein schwieriges Thema...aber die Bewegungen in vielen europäischen Ländern die eine Autonomie einer bestimmten Region fordern

    sind irgendwie aus der Zeit gefallen. Egal ob Basken, Korsen, Südtiroler, Bayern oder was auch immer. Man beruft sich auf Landesgrenzen von vor hunderten von Jahren mit anderen Rechtsformen,

    Regierungen und Handelswegen.


    Was glaubt man damit zu erreichen? Glauben die Beführworter wirklich, dass es dadurch besser wird?

  • kann es denn nicht sein, dass es gewaltig unter der Oberfläche brodelt?

    Unter der Oberfläche hat es schon lange, also in der Vergangenheit, gebrodelt. Jetzt brodelt es vielerorts ganz offensichtlich bereits/wieder an der Oberfläche und so wie es gegenwärtig aussieht, wird sich das in Zukunft immer weiter ausbreiten.

  • Das ist mir zu dystopisch, wenn ich ehrlich bin. Nur weil jeder bei FB rum mosert, steht noch kein Bürgerkrieg bevor.

  • Hallo Detlef,


    ich würde mich freuen , wenn es so wäre. FB interessiert mich nicht. Aber in Zeiten einer anhaltend hohen Dysfunktionalität in Europa ist es nur eine Frage der Zeit.
    Gerade in Deutschland können wir doch jede Woche nur noch mit dem Kopf schütteln, Wahlchaos (nicht nur in Berlin) Flughäfen, Bahnverbindungen, Schule, Gesundheitswesen, marode Brücken , keine bezahlbaren Wohnungen, fehlender Nachwuchs im Handwerk, das einzige was noch funktioniert ist der Mittelstand und auch dort werden die Ressourcen knapp.

  • Hallihallo,


    ich gehe jetzt mal nicht weiter auf die Niederlande ein, ich gebe zu das ich ein bisschen zu faul bin mir alles genau durchzulesen... Aber einen kleinen Kommentar zu der FLNC und Ihren Forderungen wollte ich gerne da lassen ...

    Alles was zubetonieren, zu viele Zweitwohnsitze etc. angeht, haben die ja am Ende recht und wenn sie eine sinnvolle Art und Weise finden würden darüber zu diskutieren und aufmerksam zu machen und Ihren "Lakaien" von Simeoni mal dazu zu bewegen hier wirklich was Vernünftiges auf die Reihe zu bringen, dann bin ich da absolut dabei. In die Luft sprengen funktioniert zwar um Aufmerksamkeit zu bekommen, aber sollte das nicht auch anders gehen...??? Ein bisschen mehr Hirn einsetzen und ein bisschen weniger "Ellenbogen" und wir hätten weitaus weniger Probleme. (nicht nur auf Korsika bezogen...)

    Hinzu kommt, dass viele Betonierungen und Zweitwohnsitze durch den Verkauf der Korsen selbst gemacht wurden.... Denn das Land gehörte ja mal einem Korsen, den lachten dann die Euroscheinchen ein bisschen zu sehr an, der verkauft, freut sich, und die FLNC bombt es hoch. Mmmm... (sicher ist das ein bisschen zu einfach dargestellt, vergessen darf man diesen Punkt aber nicht)

    Und wenn die dann bei Ihren Forderungen so bekloppt sind und Forderung 2 und 3 aufstellen, dann machen sie sich einfach nur lächerlich. Vor allem sollte die liebe FLNC vielleicht mal vorher ne Meinungsumfrage unter den Korsen machen.... Da ist nicht sicher, dass die Mehrheit genau das auch will. Und die, die das wollen, sind meist die, die mit dem letzten i-phone-Modell und nem nigelnagelneuen Pick-up durch die Gegend ziehen. Die will ich mal sehen, was die sagen, wenn alle Unterstützungen von Frankreich wegfallen.


    Jaja, ich weiß, alles schon 100-mal diskutiert, aber wirklich ernst nehmen, kann man die Forderungen von denen einfach nicht und das ist ehrlich gesagt schade, denn zum Teil haben sie ja Recht. Wir erleben hier gerade eine Entwicklung, die wirklich traurig ist. Wir wohnen ja eigentlich SHER ruhig. Diese Saison ist die erste wo mittlerweile 3-4 mal pro Woche Musik bis nachts um 2 und später zu hören ist. (Wir wohnen wirklich komplett in der Macchia, sprich die Veranstaltungen sind weit weg!) Wollen die aus Korsika ein neues Mallorca machen??? Jet Ski, Bananaboat etc. am Strand. Das ist doch nicht Korsika! Und wer machts??? Die Korsen selbst! Und wenn man sich mal ganz leise drüber aufregt heißt es "man müsse ja schließlich auch sein Brot verdienen... " Ja, klar, und dann die FLNC... ::,,II8 Wer soll das verstehen???


    Hatten wir nicht gehofft nach Corona wieder zurück zur Normalität zu kommen? Ich glaube wir sehen jetzt wie wenig das Leben zuvor wirklich "normal" war. Nach all den Einschränkungen wird jetzt noch eins drauf gesetzt und nachdenken ist definitiv ausgeschaltet...


    So, ich wünsche jetzt trotzdem schöne Ferien und Grüße von der Insel!

    Achtung ab Ende der Woche kommt ne nette kleine Canicule... 25° nachts... :dead:

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