Korsika bietet in Seenot geretten Flüchtlingen Hafen an

  • Hunderte Flüchtlinge suchen sicheren Hafen

    Korsika greift in die Debatte ein, die seit 24 Stunden zwischen Italien und Frankreich über das Schicksal des humanitären Schiffes geführt wird, das in der Nacht von Mittwoch (10.) auf Donnerstag (11.) in internationalen Gewässern in der Nähe von Korsika ankommen sollte.

    Die Ocean Viking der europäischen NGO SOS Méditerranée hat in der Tat kein grünes Licht erhalten, um in Italien anzulegen. "Angesichts des ohrenbetäubenden Schweigens Italiens", erklärte SOS Méditerranée, dass sie am Dienstag, den 8. November, Frankreich aufgefordert habe, der Ocean Viking einen sicheren Hafen zuzuweisen, die "voraussichtlich am 10. November in internationalen Gewässern in der Nähe von Korsika ankommen wird".

    Quelle: CNI 9.Nov. 2022


    Hoffentlich wird dieses humanitäre Angebot Realität. Korsika hat in der Vergangenheit dies immer wieder angeboten .

  • Hoffentlich wird dieses humanitäre Angebot Realität. Korsika hat in der Vergangenheit dies immer wieder angeboten .

    Italien hat es begründet, warum diese "Schlepperschiffe" nicht mehr anlegen dürfen.



    So lange die "Flüchtlinge" für viel Geld in Seenot gebracht werden, wissend, dass sie ja schon aufgenommen und NICHT zurück in ihr Land gebracht werden , so lange wird es diese Notfälle auch geben


    Und sorry, meiner Meinung nach liegt wirklich, genau da, die Ursache für diese Situation


    Ich wünsche mir, dass alle Seenotretter, die die Flüchtlinge aufnehmen, sie definitiv "in ihr eigenes Land" zurück bringen

    Dann ist kurzfristig allen geholfen und langfristig wird sich diese Situation nicht mehr stellen

    Schöne Grüße aus dem Südharz
    Gilla mit Ihrer Suzuki V-Strom DL 1000

    • Offizieller Beitrag

    Und sorry, meiner Meinung nach liegt wirklich, genau da, die Ursache für diese Situation

    Das greift aber sehr kurz und wird der Komplexität dieser Problematik kaum gerecht. Da ich seit Jahren mit dem Thema auch beruflich beschäftigt bin, weiß ich, dass ein konstruktiver Austausch zu diesem Thema über das Medium Forum nur schwer möglich ist und zu vielen Missverständnissen führen kann.

  • Liebe Gilla,

    Denkst Du an die Oligarchen, die mit sehr viel Geld gerne einen EU Pass auf z.B. Malta kaufen können (alle Menschen sind gleich…) - die kommen doch im Privatjet! Und sind gern gesehen. Oder meinst Du die Bootsflüchtlinge, die unter Lebensgefahr dem Tod in der Heimat entkommen wollen?

    Nach ersten Angaben aus Frankreich sind diese Flüchtling auf der OCEAN Viking überwiegend Kriegsflüchtlinge aus Syrien, aus den Gefängnissen in Libyen, Afghanen oder aus dem Maghreb.

    Vielleicht irrst Du also ganz gewaltig! Es sind alles Gebiete, in denen die Menschen nach jedem Strohhalm einer Rettung in der Not greifen lässt. Genügend Informationen hierzu könnte mann/frau ohne großen Aufwand erhalten, daher erspare ich mir weitere Ausführungen.

    Was mich bewegt Dir zu antworten ist diese Einstellung: es handele sich hier um Ware, die Du bei „Nichtgefallen“ einfach an den Absender zurücksenden möchtest. Menschen sind aber keine Ware und die Seenotrettung ist ein international verbrieftes Recht. Trotzdem versagen Staaten und auch Europa bei dieser Aufgabe im Mittelmeer, umso mehr Anerkennung und Unterstützung verdienen Organisationen wie SOS Mediterrane.

    Stell Dir vor Du hast einen schweren Motorradunfall auf Korsika und niemand will Dir helfen, niemanden interessiert es. Und Du hörst noch so Sprüche wie „Man weiß doch das Motorradfahren gefährlich ist“ oder „wie teuer uns die Behandlung all der Knochenbrüche kommt“ – „diese Disney Touristen nerven uns “ – „hat hier jemand einen Spendernotfallkoffer “, „unsere Krankenhäuser sind voll“ etc. etc. …..

    Denke mal beim nächsten Korsika Urlaub daran. Auf Korsika siedeln seit Jahrtausenden Menschen aus allen Ecken des Mittelmeeres. Immer kamen fremde Menschen über das Meer und wurden aufgenommen, sesshaft und integriert. Natürlich blieben nicht alle und das ging nicht ohne Konflikte ab.

    Aber – das möchte ich vermitteln - vor diesem Hintergrund gibt es auf Korsika –noch- das starke Gefühl den Flüchtenden zu helfen und auch dem Verfolgten vor z.B. dem Staat zu schützen. Während der Besatzung im 2. Weltkrieg durch Italien und dann Deutschland lieferte Korsika keine jüdischen Flüchtlinge an Deutschland aus. Im krassen Gegensatz zu besetzten Ländern auf dem Kontinent. Trotz massiver Strafandrohung aus Vichy – es wurde boykottiert und verhindert. Es gab einen einzigen Fall in Ajaccio, wo von einem Spitzel ein jüdischer Flüchtling aus Österreich denunziert, überstellt wurde und starb. Der Spitzel war ein Festland Franzose – auf diese Feststellung legen die Korsen allergrößten Wert.Die Ocean Viking ist nun in Toulon. Heute Vormittag flog noch ein Marine Hubschrauber aus Solenzara zur Ocean Viking und holte 3 Schwerstkranke und eine Begleitperson von Bord. Zur Notaufnahme in das Krankenhaus von Bastia.Korsika Merci.

  • Mich hat die Nachricht der Hilfsbereitschaft ebenfalls gefreut.

    Auch war ich dankbar, als Korsika als ärmste Region Frankreichs erklärte, ukrainische Kriegsgeflüchtete aufzunehmen, noch bevor dies aus „behaglicheren“ Regionen Europas angekündigt wurde.

    Wir haben das Privileg, in einem einem sicheren Teil der Welt zu leben, in Frieden. Ersteres ist in der Regel Zufall, Letzteres war zumindest für unsere Eltern oder Großeltern mal ganz anders. Sollten wir nicht vergessen.

  • Hilfsbereitschaft auch überstraphazieren.

    Wenn du damit die enorme Hilfsbereitschaft der Geflüchteten meinst, die schon seit Jahren im Niedriglohnsektor in Deutschland schuften, dann stimme ich dem zu.

    Wir wären gut beraten, unsere Fremdenangst in den Griff zu bekommen und uns über jede helfende Hand in unserem Land freuen. In den kommenden Jahren gehen die „Geburtenstarken Jahrgänge“ in den Ruhestand. Schon jetzt haben wir nicht nur einen massiven Fachkräftemangel, sondern bereits einen Kräftemangel.

    Ich bin kein Sozialromantiker, ich weiß um die Herausforderungen, die eine Einwanderungsgesellschaft zu meistern hat. Gerade auch dann, wenn die Einwanderung aus einem anderen Kulturkreis stattfindet. Es wäre aber intelligent, wenn wir in den Geflüchteten eine Chance und keine Gefahr sehen würden.

    Noch ein Gedanke: Wir stehen nicht nur vor einer Flüchtlingswelle, sondern bei fortschreitender Klimaveränderung, ist mit einer Völkerwanderung zu rechnen. Davor warnt die Wissenschaft schon seit Jahrzehnten, so wie sie vor den Folgen des Klimawandel und auch in Deutschland schon seit Jahren vor dem Fachkräftemangel gewarnt hat.

    Wer jetzt glaub man müsste nur die Grenzen zu Europa dicht machen, der ist nur Opfer seiner Fremdenängstlichkeit.

    Wie sagt ein Sprichwort, „Wo die Angst ist, da ist dein Weg“. Das gilt hier im Besonderen.

    Die Welt von morgen wird eine andere sein. Sie muss aber nicht zwingend eine schlechtere sein.


    Flüchten oder davon laufen, ist die Frage

    Ich glaube du läufst vor der Realität davon und flüchtest vor den Herausforderungen!

  • Stell Dir vor Du hast einen schweren Motorradunfall auf Korsika und niemand will Dir helfen, niemanden interessiert es. Und Du hörst noch so Sprüche wie „Man weiß doch das Motorradfahren gefährlich ist“ oder „wie teuer uns die Behandlung all der Knochenbrüche kommt“ – „diese Disney Touristen nerven uns “ – „hat hier jemand einen Spendernotfallkoffer “, „unsere Krankenhäuser sind voll“ etc. etc. …..

    Etwas abstruser Vergleich, Gilla wird nach der notwendigen Behandlung (die sie selbst oder ihre Krankenkasse bezahlt) wieder nach Hause gehen.

  • Vom Beginn einer Völkerwanderung habe ich bereits 2015 gesprochen. Und eben dafür ist der gesetzlich verankerte Anspruch auf Asyl, welchen ich ausdrücklich befürworte, nicht gedacht und geeignet. Und noch etwas. Deutschland zieht aus ärmeren Ländern Fachkräfte ab. Etwa Ärzte. Diese fehlen dort natürlich und verschlimmern die Situation. Was man auch modernen Kolonialismus nennen. Einwanderungsland klingt natürlich besser. Und noch eine persönliche Erfahrung. Vor dem Mauerfall haben viele der DDR den Rücken gekehrt. Die Mauer haben jene zu Fall gebracht, welche sich gewehrt haben.

    Das Thema ist vielschichtig und ich lass es jetzt dabei belassen.

    Werner

  • Etwas abstruser Vergleich, Gilla wird nach der notwendigen Behandlung (die sie selbst oder ihre Krankenkasse bezahlt) wieder nach Hause gehen.

    abstruser Vergleich ??? Lese mal die Nachricht heute im Spie... über einen Vorfall in Deutschland:

    "Rettungskräfte übel beschimpft - Autofahrer bilden keine Rettungsgasse …..die anrückenden Einsatzkräfte daraufhin beschlossen hätten, zu Fuß zur Unfallstelle zu laufen. Laut »Sächsischer Zeitung« handelte es sich um eine Strecke von gut drei Kilometern. Unterwegs seien die Feuerwehrleute von den wartenden Autofahrern übel beschimpft worden, berichtet ein Lokalreporter der »Sächsischen Zeitung«. »Wichser«, »Arschloch« und »Verpisst euch« sei ihnen zugerufen worden. Die Polizei Leipzig bestätigte ….."

    Der verunglückte Fahrer wurde über die Gegenfahrbahn geborgen.Die Wirklichkeit heute scheint noch einiges drastischer zu sein wie mein fiktives Beispiel ....

  • uns über jede helfende Hand in unserem Land freuen

    ja, da lohnt mal einen schönen Spaziergang durch die Frankfurter City zu machen ...z.B. Bahnhofsviertel ... da finden sich in jeder Hausnische "helfende Hände" ... meist aus den Maghreb-Staaten.

    Und ich weiß über einen Sportkollegen dessen Frau in Frankfurt Sozialarbeiterin und auch auf der Straße unterwegs ist das ein Großteil dieser helfenden Hände Flüchtlinge (ca. 80%) sind bzw. man spricht in Frankfurt von Zuwanderern.

    Meist illegal da gar nicht erfasst bzw. direkt nach betreten von deutschen Boden untergetaucht.

    Wohl wissend das die Chance auf Asyl gegen Null geht.

    Auch das ist oft bereits organisiert.

    Man muss da einfach von gezielter organisierter Kriminalität sprechen.

    Ziel ist so schnell als möglich und so viel als möglich Geld zu machen um dann wieder zu verschwinden.

    Gutmenschtum ist da keine Lösung.

    Das Problem muss in deren Heimat angegangen werden.

    Keine Frage ... Menschen die In Not sind und in Ihrer Heimat um Ihr Leben fürchten müssen muss geholfen werden.

    Und ja ... es braucht Arbeitskräfte in Deutschland. Und es dauert viel zu lange bis Asylsuchende arbeiten dürfen.

  • abstruser Vergleich ??? Lese mal die Nachricht heute im Spie... über einen Vorfall in Deutschland:

    "Rettungskräfte übel beschimpft - Autofahrer bilden keine Rettungsgasse …..die anrückenden Einsatzkräfte daraufhin beschlossen hätten, zu Fuß zur Unfallstelle zu laufen. Laut »Sächsischer Zeitung« handelte es sich um eine Strecke von gut drei Kilometern. Unterwegs seien die Feuerwehrleute von den wartenden Autofahrern übel beschimpft worden, berichtet ein Lokalreporter der »Sächsischen Zeitung«. »Wichser«, »Arschloch« und »Verpisst euch« sei ihnen zugerufen worden. Die Polizei Leipzig bestätigte ….."

    Der verunglückte Fahrer wurde über die Gegenfahrbahn geborgen.Die Wirklichkeit heute scheint noch einiges drastischer zu sein wie mein fiktives Beispiel ....

    Sorry, aber ich kann dir überhaupt nicht folgen.

  • Gutmenschtum ist da keine Lösung.

    Das Problem muss in deren Heimat angegangen werden.

    Keine Frage ... Menschen die In Not sind und in Ihrer Heimat um Ihr Leben fürchten müssen muss geholfen werden.

    AfD. Ungefiltert. Ungeschnitten. Bravo!

    • Offizieller Beitrag

    AfD. Ungefiltert. Ungeschnitten. Bravo!

    Völliger Unsinn. Nur, weil jemand etwas differenziert betrachtet, ihn gleich mainstreamgleich in die rechte Ecke zu stellen, ist zwar momentan üblich, macht es aber nicht besser. Ich kenne Günter persönlich und kann bestätigen, dass Dein Kommentar schlichtweg daneben ist. Ich selbst finde diese Unart, sofort jemanden einzugruppieren, absolut furchtbar.

    Auch ich habe eine Meinung, die mich mittlerweile sofort an den Pranger stellen lässt, bin politisch und charakterlich jedoch total liberal und tolerant. Dies jedoch mit Hirn und Menschenverstand.

    Hier diese Diskussion auszutragen führt zu nichts!

  • Völliger Unsinn. Nur, weil jemand etwas differenziert betrachtet, ihn gleich mainstreamgleich in die rechte Ecke zu stellen, ist zwar momentan üblich, macht es aber nicht besser. Ich kenne Günter persönlich und kann bestätigen, dass Dein Kommentar schlichtweg daneben ist. Ich selbst finde diese Unart, sofort jemanden einzugruppieren, absolut furchtbar.

    Auch ich habe eine Meinung, die mich mittlerweile sofort an den Pranger stellen lässt, bin politisch und charakterlich jedoch total liberal und tolerant. Dies jedoch mit Hirn und Menschenverstand.

    Hier diese Diskussion auszutragen führt zu nichts!

    La, das seh ich ganz genau so

    Der unsinnige Vergleich mit deutschen Unwegsamkeiten bei Rettungskräften oder Polizei, genau wie das Polarisieren in politische Lager, hilft nicht.


    Ich denke, das zeugt eher von Ärger über eine andere Meinung als die eigene

    und Unvermögen , das einfach so hin zu nehmen.


    Aber das ist im Korsikaforum sicherlich fehl am Platz, dafür gibt es bestimmt eigene Plattformen

    daher mag ich hier nichts weiter ausfühfren und hoffe, dass man sich eher mal auf ein gemeinsames Pietra trifft

    Schöne Grüße aus dem Südharz
    Gilla mit Ihrer Suzuki V-Strom DL 1000

  • Nur, weil jemand etwas differenziert betrachtet, ihn gleich mainstreamgleich in die rechte Ecke zu stellen, ist zwar momentan üblich, macht es aber nicht besser

    Stimmt genau. Aber wo wurde hier irgendwas "differenziert betrachtet"?


    Hier diese Diskussion auszutragen führt zu nichts!

    Bedenken wir dabei bitte auch, dass diese Diskussion durch eine Replik ausgelöst wurde, die Flüchtende in Anführungszeichen setzte und Rettende pauschal Schlepper nannte, deren Pflicht es sei, die aus dem Wasser gezogenen Kreaturen an ihren Ursprungsort, wo immer der auch sei, zurückzubefördern.


    Philipp

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