Zugangsbeschränkungen für überfrequentierte Regionen

  • Wegen des massiv zunehmenden Tourismus werden Maßnahmen diskutiert, die nicht jedem gefallen werden, vermutlich aber unumgänglich sind.


    Strände von Lotu und Saleccia

    Saison estivale 2023 en Corse : vers une régulation de la fréquentation touristique des plages du Lotu et de Saleccia
    Les plages des Agriates sont parmi les plus belles de Haute-Corse. Et les plus célèbres. Leur fréquentation, durant l'été, inquiète le conseil de gestion du…
    france3-regions.francetvinfo.fr


    Restonicatal

    Corse : comment concilier tourisme et environnement ? Épisode 2 : la Vallée de la Restonica
    Chaque année, 2,5 millions de touristes choisissent la Corse comme destination de vacances. La plupart d'entre eux sont attirés par les paysages sauvages de…
    france3-regions.francetvinfo.fr

  • Ja, das wird mancherorts notwendig und sinnvoll sein. Im Restonica gibt es dies ja schon länger. Und Korsika wäre ja keine Ausnahme mit solchen Maßnahmen in Europa. In Österreich werden z.B. in manchen Skigebieten keine Tagesskipässe mehr verkauft ... Beispiel Lech/Zürs ... Limitierung Tagsspassverkauf wenn zu hoher Andrang. Für die Befahrung des Restonicatals in der Hochsaison eine Maut verlangen ... eine Maut die zumindest ein kleine bißchen an den Geldbeutel geht. Desgleichen für den Bavellapass z.B. vom Süden ab Zonza. Von Norden ab ...?... CP Rosumarinu ?

    Das würde die Besucherzahl sicher verringern ... sag ich mal. Das hat es in den Alpen auch. Wenn ich per Auto zu einer höher gelegen bewirtschafteten Berghütte will ist meist eine Benutzergebühr für das Bergsträßchen ... Auto + Personenzahl im Fahrzeug ... fällig. Oder Maut für Nockalmstraße, Malta-Hochalmstr. ... usw. .

    Würde ich voll akzeptieren.

    Die für den Tourismus Verantwortlichen dürfen halt keine Scheu vor solchen Maßnahmen haben. Es sollte aber generell ein Inselweites schlüssiges Konzept auf den Tisch gelegt werden.

    Viele Grüße Günter


    Einmal editiert, zuletzt von Guenter ()

  • Ich bin da schon im ganzen eurer Meinung. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es z.B. in Zonza von den Geschäftstreibenden einen Aufstand geben könnte. Denn sie leben vom Tourismus. Und wenn dieser durch eine Art" Maut" eingeschränkt wird, werden die Preise nach oben explodieren und leittragend sind die jenigen, die eine Mautgebühr bezahlt haben.

    Dann müssten sie auch noch differenzieren, ob Einheimische oder Touri.

    Genauso sehe ich dieses mit den Stränden. Diese sind auch nicht so einfach zu regulieren. Der 4X4 und auch der Bootstransfer an den besagten Strandabschnitten wäre sehr wohl zu regulieren.

    Aber um dem ganzen Trubel im Sommer auf der Insel Herr zu werden, müsste es schon bei der Anreise, eine Art " Limitierung" geben. Dann hätten wir eine Chance. Aber so, sehe ich dem alles sehr skeptisch gegenüber.

    Einen Ansatz ist immer noch besser, als gar keinen...

  • Ganz ehrlich, in dem Bericht werden die Besucherzahlen der Corona-Jahre 2020 und 2021 mit den ganzen Reisebeschränkungen mit denen von 2022 ohne diese Beschränkungen genommen und daraus wird dann eine Steigerung und Überfrequentierung abgeleitet. Das ist mieser Stil und man nennt es "politische Instrumentalisierung". Desgleichen die Mautgedanken. Auch in den Alpenländern ist die Maut nicht etwa zum Regulieren der Besucherströme gedacht, sondern zum Unterhalt der Straßen und zum Geldverdienen.

    Und in dem Restonica-Artikel wird es ganz gut auf den Punkt gebracht: Ab wann ist viel "zu viel"? Das sieht wohl jeder anders. Mir zum Beispiel ist es wurscht, wenn der Restonica-Parkplatz mittags rappelvoll ist weil ich schon früh um sieben dort bin, ein anderer stört sich dran des er am Melo-See nicht alleine ist.

  • Auch in den Alpenländern ist die Maut nicht etwa zum Regulieren der Besucherströme gedacht, sondern zum Unterhalt der Straßen

    ... das ist sicher richtig. Aber es wäre ein Mittel zur Regulierung. Und genau für den Zweck (Unterhalt Straße, Wanderwege, ...) wären die Einnahmen auch verwendbar.

    Nur ... geschehen muß schon etwas um Hotspots zu entspannen.



    z.B. in Zonza von den Geschäftstreibenden einen Aufstand geben könnte.

    ...die Maut müsste natürlich nach Zonza erhoben werden



    Vielleicht entspannt sich die Situation auf Corse auch wieder wenn die Coronanachwirkungen ausklingen und andere Reiseziele wieder verstärkt in den Focus rücken.


    Allerdings ...wir sind seit 1979 auf der Insel zugange ... Restonica, Bavella, Hahnenpiss, waren damals schon Hotspots ... auch die Badegumpen am Bavella, Solenzara ... Strände wie Palombaggia.

    Okay ... sicher noch nicht in dem Maß wie die letzten Jahre ... Badegumpen am Bavella waren noch deutlich entspannter ....die Masse kam erst als das Thema Canyoning richtig puplic wurde.

    Hat man die ganze Insel im Blick, gerade das Inselinnere, kann man noch nicht vom Massentourismus reden.

    Die frequentierten Orte hat es und da ist es die Aufgabe des Tourismusverbandes , der Politik .... dafür Lösungen zu erarbeiten.

  • Gerade an den Beispielen Bavella-Pass und Restonica wird klar, das mit dem Thema Geld nix zu regulieren ist. Denn gerade dort gibt es ja seit vielen Jahren schon Parkgebühren (Ich kenne das Restonica-Tal noch ohne). Ergebnis: Keine Verringerung des Verkehrs. Ganz ehrlich: Wenn ich im Urlaub bin und mir eine Anreise im Wert von 300 € für Sprit geleistet habe, dann sind mir selbst 20 Euro Gebühr egal, wenn ich etwas sehen will. Anderes Beispiel, die Alpen. Wenn ich da in einer Berghütte bin schrecken mich die Bierpreise, für die man im LAden einen ganzen Kasten bekommt, auch nicht. Ganz extrem kommt beides in den Dolomiten an der Dreizinnenhütte zusammen: Bierpreise von knapp 7 €, eine Mautstraße von 4km für sage und schreibe 30 € (!!) - und trotzdem alles rappelvoll, weils ja Urlaub ist und man das sehen will.

    Meine Meinung: Durch eine Bemautung lässt sich gar nix regulieren, es dient nur dem Geld verdienen.

  • Durch eine Bemautung lässt sich gar nix regulieren, es dient nur dem Geld verdienen

    ... ja, weiß nicht ob es tatsächlich zum regulieren taugt ... zumindest kämen die Einnahmen für die Unterhaltung der direkten Infrastruktur zugute ... wenn, ja wenn dafür verwendet.

    Klar ist das es Lösungen geben muss.

    Uns hat es im letzten Jahr gegraut als bei den Parkplätzen Gumpen, Bavellapass und Zugang Hahnenpiss vorbei.

    Wäre ja auch mal zu überlegen welche Pesonengruppe so massiv diese Ziele frequentiert.

    Habe mal überlegt ... die CP's ...so viel mehr sind es, denk ich, in den letzten Jahren nicht geworden. Hatte auch nicht das Gefühl das die CP's generell in der Hochsaison "complet" waren. Zur Corona-Hochzeit eh nicht.

    Eine Zunahme gab/gibt es eindeutig im Bereich der Ferienwohnung/-häuser. Mag sein das deren Mieter mobiler sind ... sein müssen ... als die CP`ler ... die meist doch in Strandnähe und so nicht zwingend auf ein Auto angewiesen.

    D.h. die Fewo-Gruppe fährt dann, wenn man eh ins Auto muss auch schon mal, viel gezielter und öfters "Hotspots " an. Wäre für mich vorstellbar. Den wenn ich an manche CP'ler denke ... da herrscht schon eine gewisse Bequemlichkeit. Da ist eher der direkte Strand angesagt als viel mit dem Auto unterwegs :hmm:

    Viele Grüße Günter


    Einmal editiert, zuletzt von Guenter ()

  • Beispiel 3 Zinnen: hier habe ich es auch schon erlebt, dass die Straße zugemacht wurde, wenn oben alles voll war. Wir sind dann später hoch, war immer noch voll, zumindest bis zur ersten Hütte, weiter sind die Flipflop-Touristen nicht gekommen.

    Wäre am Bavella-Pass aber beispielsweise schwierig, da man ja den Leuten schlecht die Überfahrt verwehren kann, wenn sie vielleicht gar nicht zum Pass wollen.

    Anders wäre das sicher im Restonica-Tal oder auch in Canaglia als Ausgangspunkt fürs Manganellotal.

  • Parkgebühren (Ich kenne das Restonica-Tal noch ohne

    Da gibt es einen Thread hier im Forum ...damals wegen der Sperrung des Restonicatals wegen Unwetterschäden .... darin z.B. eine Post von Cornelia nachdem die Zfahrt hoch zur Bergerie beschrankt war und für die Weiterfahrt ein Obolus entrichtet werden musste .... man hat umgedreht ... hatte also schon Wirkung :)party:

  • und für die Weiterfahrt ein Obolus entrichtet werden musste .... man hat umgedreht ... hatte also schon Wirkung :)party:

    Falsch :

    Wir haben umgedreht , weil ein Erdrutsch die Strasse nur zu einem Drittel befahrbar machte es war Anfang - Mitte Mai !

    Der Thread von damals bezog sich vom Thema her nicht auf eine Gebühr, sondernauf einen Erdrutsch

    Wir waren mit einem nagelneuen Geschäftswagen unterwegs und wir hatten ganz schöne Probleme zu wenden ! Wir wußten auch nicht, wie es weiter oben aussah

    ich kenne das Tal nur ohne Obolus !

    Und wenn ..... eine Gebühr hätte uns bestimmt nicht abgehalten !

    Ganz sicher nicht

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Hallo Cornelia, okay ...aber Deine Antwort bezog sich direkt auf das vorhergehende Post ...und da war letztlich die Schranke .... es war nicht anderst zu verstehen als das Ihr wegen der Schranke und Obolus gewendet habt ... aber alles gut.

  • Swen (Fren) hat es schon geschrieben:


    Diese Statistik von 2020 --> 2022 taugt bestenfalls als Beispiel für "Lügen mit Statistik" (Buchtitel: Walter Krämer!). Da wird das erste Coronajahr in dem der Tourismus in ganz Europa am Boden lag mit dem Jahr 2022, das weitgehend einschränkungsfrei war, verglichen. Dieser "Jounalist" hat entweder bewußt Realitätsknitterung betrieben (betreiben wollen) oder aber Mathe in der 6sten Klasse abgewählt :-).


    Ich kann nur für Saleccia sprechen, aber dort war es im Juni dieses Jahres (auf dem CP) nicht voller als in den Jahren davor (meine Historie reicht nur bis 2015 zurück). Andererseits: was ist dann eigentlich mit der neuen Zufahrtsstraße? Wenn die weniger Touris wollen, müsste die doch konseqenter weise eingespart werden, oder mach ich da einen Denkfehler?


    VG

    Jörg


  • Es gibt viele wirksame Mittel, die Besucherströme zu steuern. Das wird ja auch überall (teils unbewußt) gemacht, nur fällt es den wenigsten auf. Bei einigen korsischen Plätzen ist dies auch dringend nötig. Krawall gibt es nur, wenn zunächst zu viele Besucher irgendwo hingelotst wurden und dies dann korrigiert werden soll. Hier also einige mögliche Maßnahmen

    > Entfernung vom letzten, nächst gelegenen Parkplätz zur Sehenswürdigkeit festlegen (z.B. Strände, bei denen die Schranke 800 m vom Meer installiert wird)

    > Parkraumbewirtschaftung (Anzahl Parkplätze, Gebührenhöhe) inkl. Hinweise wie "Parkplatz voll" an welcher Stelle

    > Zustand der Zufahrtswege/straßen (Ausbau, Beschaffenheit, Breite...)

    > Zufahrtsbeschränkungen (Höhe, Breite, Typ von Fahrzeugen)

    > (Online)Zugangstickets in limitierter Zahl

    > (zeitweise) Freigabe nur für öffentlichen Verkehr, z.B. Shuttle-Bus Service

    > Ausgestaltung der Angebote an der Site, z.B. Restauration

    > notfalls Rückbau von Straßen oder (zeitweise) Sperrung, also Freigabe z.B. nur für Radfahrer, Fußgänger oder PMR (Behinderte)

    All diese Maßnahmen sind je nach Ausgestaltung sehr wirksam, am besten wenn sie intelligent kombiniert werden.

    In Zeiten von Insta etc. wird es immer wichtiger, dass die örtlichen Akteure hier vorausschauend, intelligent und tatkräftig handeln, zum Wohle aller.

  • Immerhin steht im Artikel etwas davon, das die Gebühr nur in der Hochsaison und auch nur von 9 bis 18 Uhr erhoben wird. Scheint so, als ob Frühaufsteher nach wie vor umsonst fahren dürfen...


    Was mich aber bei der ganzen Geschichte ein wenig verwundert: Wenn man will, dass das Gebiet nicht so arg frequentiert wird, warum saniert man dann die Straße? Würde sie "dem Schicksal" überlassen, kämen irgendwann nur noch Allradler dahin und schon hat man doch die angestrebte Nutzungsbeschränkung...?

  • … Was mich aber bei der ganzen Geschichte ein wenig verwundert: Wenn man will, dass das Gebiet nicht so arg frequentiert wird, warum saniert man dann die Straße? Würde sie "dem Schicksal" überlassen, kämen irgendwann nur noch Allradler dahin und schon hat man doch die angestrebte Nutzungsbeschränkung...?

    Genau, nur noch Offroad-Cowboys, die mit überdimensioniertem Kriegsgerät einfallen und die Piste völlig ruinieren!


    Eine Zugangsbeschränkung lässt sich doch auch verwirklichen, wenn nur so viele Fahrzeuge passieren dürfen, wie unten freie Parkplätze vorhanden sind.

  • hängt ein genialer Tag an einem genialen Strand für manchen wirklich an EUR 4,50 Gebühr oder nicht?

    Welchen Anteil hat eigentlich eine solche Gebühr an den Gesamtkosten des Urlaubs?

    Wer will schon ein womöglich 3-stöckiges Parkhaus für 1.000 Pkw, SUVs und WoMos an diesem Strand?

    Ich bin Fan und war schon dort per Boot, zu Fuß und mit den Radl - alles herrlich.

    Alles was dazu dient, diese einmalige Natur zu schützen, ist mir willkommen.

Zur Forenübersicht

Bitte diesem Link zur Forenübersicht folgen. Hier können auch neue Themen gestartet werden.