Einweihung einer Stele zu Ehren des corsischen Infanterieregiments 373 in Badonviller/Vogesen Beginn: 18. April 2013

  • Hallo


    Es ist schon bemerkenswert, wie sich manche Biographien, hier im Forum, ähneln.

    Auch ich wurde nach 10 Wochen Wehrdienst (unfreiwillig) vor dem Verwaltungsgericht als Kriegsdienstverweigerer anerkannt. Arbeite jetzt fast 40 Jahre (mit einer Ausnahme: Anfang der 80er durfte fast ein Jahr auf Korsika verbringen, wohl eine meiner schönsten Zeit) als Krankenpfleger in der Psychiatrie.
    Wenn solche Veranstaltungen zur Völkerverständigung beitragen soll’s mir recht sein, ist aber nicht so meine Sache.


    Gruß
    Dieter

  • Hier bei meinen Bildern könnte Ihr einige Impressionen sehrn... die Corsen waren begeistert über die Ehre, die wir ihren Vorfahren gewährten. Sie waren sehr überrascht von mir auf corsisch begrüßt und angesprochen zu werden. Auch unser Kranz, der sich ganz auf dieses Ereignis bezog, fand regen Ankalng. Fast alle von der 50-köpfigen Delegation ließen sich mit dem Kranz fotografieren. TV und Presse waren da, nebst etwa 300 Besuchern und unseren französischen kameraden, den Zouaven und unserer 15-köpfigen Gruppe. Man kümmerte sich rührend um uns , stellte uns Unterkunft, gab uns leckeres Essen und Wein, machte mit uns eine Schlachtfeldbegehung und freute sich mit uns zusammen über die ergreifende und gelungene Veranstaltung. Besonders freuten uns die Freundschaften mit diversen Corsen, die dort geschlossen wurden, aber auch die zum anwesenden General Bernaud, der uns gleich einludt zu einer weiteren Veranstaltung.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Micha!
    Ich danke Dir für diese tollen Informationen. Als Kriegsdienstverweigerer und Sohn eines ambitionierten deutschen Berufssoldaten habe ich mich eigentlich die letzten 30 Jahre mit diesem Thema auseinandergesetzt. Mein zweiter Vater war dann auch noch überzeugter Berufssoldat bei der Französischen Armee!! So kann es gehen.
    Heute stehe ich der Thematik offen gegenüber und bin ebenso offen für Ansichten eines Soldaten, welche meinen widersprechen. Die sind nämlich oft nachvollziehbar und auch ehrenwert. Aus dessen Sicht eben.
    TOLERANZ und KOMMUNIKATION lauten die Zauberwörter. newatt%%% Und genau das hast Du umgesetzt. Super!
    Grüße
    wolfgang

  • Édition du Mercredi 24 Avril 2013


    dort schauen unter: <<le chemin des Corses>>


    Wer jemals zum Col de la Chapelotte in den Vogesen kommen sollte, der muss auf eines achten... den Chemin des Corses, der zu dem Denkmal führt... einer Granit-Stele mit einer Marmorplatte auf der ein Hinweis zum corsischen Regiment 373 eingraviert ist und die von einem weißen Muflon gekrönt ist, dem Wappentier Corsicas und dieses Regiments. Und entlang dieses Weges eine sehr eindringliche Erfahrung... schaut man auf die eine Seite des Weges, findet man einen Nadelwald, der durchdrungen ist für dort völlig unübliche Bäume: corsische Kastanien... und auf der anderen Seite des Weges ist der Nadelwald durchdrungen von Buchen... Erklärung: die Corsen brachten sich Kastanien aus ihrer Heimat mit... sie aßen diese und warfen die Schalen weg, in denen ab und zu noch kleine Kastanien waren, die begannen zu wachsen... auf deutscher Grabenseite (dort herrschte erbitterter unterirdischer Minenkrieg) hatten die deutschen Soldaten kaum noch zu essen... sie brachten sich Bucheggern von zuhause mit und brieten sich diese... ab und zu waren in den Bucheggerngehäusen noch Samenkapseln, die sich dort vermehrten... so haben wir dort einen corsischen und einen deutschen Wald... entstanden aus bitterer Not und in 100 Jahren gewachsen zu einem sehr eindringlichen Mahnmal.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Micha,


    eine schöne Schilderung!


    Um die Örtlichkeit auch ausfindig machen zu können füge ich als Vogesen-Liebhaber noch diesen Link ein ...


    In Gedenken an die dort in Erinnerung gehaltenen Opfer und an die Opfer der tödlichen Auseinandersetzungen aller Art dieser Welt auch abseits der gängigen Erinnerung - ich verbeuge mich vor allen diesen ...


    Meine Grüße aus Mémoireorum
    Ernest

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