GR20 mit öffentlichem Verkehr

  • Hallo liebe Mitglieder im Forum,


    Ich habe jetzt stundenlang recherchiert und bin ziemlich verzweifelt.

    Ich möchte von München nach Korsika reisen, um den GR20 zu gehen.

    Aber wie es scheint, sind die Verbindungen alle nicht kompatibel.

    Nachtzug kommt um 9.38 in Genua an, die schnelle Fähre fährt schon um 8.45. Die nächste erst um 11, kommt aber auch erst um 18.30 in Bastia an, wo kein Bus mehr fährt. Von Bastia geht die frühe Busverbindung nach Calenzana um 10.30, bin dann trotzdem erst um 13.30 am Start, zu spät um loszugehen....


    Hat jemand schon die Anreise "ökologisch freundlich " gemacht und kann mir seine Erfahrungen schildern/ Tipps geben, wie ich nicht so viel Zeit bei An-/Anreise verliere? Vielen Dank schonmal :hail:

  • Hallo Heike,


    ich gehe zwar nicht den GR20 und versteife mich nicht auf "ökologisch freundliche" Anreisewege, fahre aber pragmatischerweise mit Zug und Fähre (zuletzt vergangenen Oktober).


    Das sieht so aus: per Zug von München nach Marseille, sprich München ab 5:00 Uhr, Umstiege in Karlsruhe (knapp) und Straßburg, von dort per TGV nach Marseille (Ankunft kurz nach 15 Uhr). Metro bis zum Hafen ("La Joliette", 2 Stationen). Von dort dann mit der Fähre über Nacht nach Ile Rousse, Ablegezeit gegen 19 Uhr. Die fährt 3x wöchentlich (montags, mittwochs und freitags) und hat günstige Kabinen.


    Die Zugverbindung lässt sich leicht online recherchieren und buchen; es werden auch (Super-)Sparpreise für diese Relation ausgewiesen für knapp 100€ (inkl. Reservierung zwischen Karlsruhe und Marseille).


    Anreisewege über Italien schenke ich mir, wenn ich nicht grad nach Bastia oder an die Ostküste will. Marseille ist gerade für Fußgänger die komfortabelste Variante.


    Philipp

  • Vielen Dank für deine super hilfreiche Beschreibung! Das gab mir kurz Hoffnung. Aber: da ich südlich von München wohne (fast in Salzburg) spuckt mir die Bahn nur eine Verbindung aus, mit der ich 21.46 in Marseille bin. Die Fähre geht aber um 19 Uhr... Und zurück von Conca/ Porto Vecchio ist es noch schwieriger...

  • Dankeschön für eure Beiträge. Natürlich kann man Übernachtungen/ Puffer einbauen etc, aber mir geht es ja darum, möglichst wenig Zeit auf der An-/ und Abreise zu verlieren, ohne fliegen zu müssen. Leider habe ich nur 3 Wochen Urlaub zur Verfügung, und 16 Tage benötige ich für den GR20 - ohne Puffer 😉. Da wird es schon eng...

  • Dankeschön für eure Beiträge. Natürlich kann man Übernachtungen/ Puffer einbauen…Da wird es schon eng...

    Als ich vor einigen Jahren auf dem GR20 unterwegs war, wurde es zeitlich knapp. Hatten insgesamt nur zwei Wochen und haben uns dooferweise einmal noch schön verhauen am Ende einer Doppeletappe. Das hat uns einen Tag gekostet.


    Haben am Col de Verde Schluss gemacht mit der Wanderung und ein Schweizer Paar hat sich erbarmt, und uns mit ihrem Bulli nach Ghisoni gefahren. Den Abend haben wir an der Hotelbar mit den Schweizern verbracht. Sehr, sehr lustig war das. Wir haben im Hotel übernachtet, die beiden in ihrem Bulli an der Straße. Am nächsten Morgen sind wir, übel verkatert, nach P-V getrampt. Von P-V dann den Bus nach Bastia am nächsten Morgen.


    Was ich sagen will:

    Vielleicht mal losgehen und schauen, wie du/ihr voran kommt und sich die Sache entwickelt. Einfach mal den Abspruch zur Seite legen, den GR20 von Calenzana nach Conca zu gehen. Der Weg ist das Ziel.


    Ich bin 2/3 gegangen und bereue heute Nullkommanull, dass mir drei oder vier Etappen fehlen. Es war großartig!


  • Was ich sagen will:

    Vielleicht mal losgehen und schauen, wie du/ihr voran kommt und sich die Sache entwickelt. Einfach mal den Abspruch zur Seite legen, den GR20 von Calenzana nach Conca zu gehen. Der Weg ist das Ziel.

  • Der Grundgedanken, schon die An- und Rückreise als spannenden Teil des Urlaubs zu genießen, geht nur allzuoft verloren - da schließe ich mich nach ungezählten Korsikareisen noch immer nicht aus.

    Das Wichtigste ist, daß pumukl Zeit hat - drei Wochen sollte man sich mindestens für JEDEN Urlaub nehmen - jedenfalls zum Wandern etc.

    Leider soll heute alles durchgetaktet sein, bestes Beispiel Hütten-Reservierunga-Pflicht und Fähren Hin- und her, Handyzwang.


    Meine GR20 Begehung war auch per Zug und Fähre. Mein erster Anlaufpunkt war Calvi. Nach paar Tagen "ankommen" und "Rucksack-Erleichtern", mußte ich los, weil mir das Geld knapp wurde ...!

    Zwei großartige Wochen später, teils allein unterwegs, teils (Cirque de la Solitude) in neuer, angenehmer Gesellschaft fuhr ich per PKW zurück zur Fähre. Den Autoschlüssel bekam ich von einem Ehepaar, dass von Süd nach Nord unterwegs war. So hatten sie ihr Auto am Endpunkt der Wanderung stehen, Passt!

    Wen ich bei dieser Reise noch kennen gelernt habe, erzähle ich jetzt nicht ... es würde zu lang. (Breitgrinse-Smiley)


    Ciao und danke für alle eure oft tollen Beiträge hier

  • Leider habe ich nur 3 Wochen Urlaub zur Verfügung, und 16 Tage benötige ich für den GR20 - ohne Puffer 😉. Da wird es schon eng...

    Nach meinem Verständnis hat der GR20 13 Etappen, "benötige" klingt als hättest Du weitere Tage bereits verplant?


    Ich würde es davon abhängig machen wie es läuft; sowohl am Anfang kann man einen oder zwei Tage rausstreichen, indem man gleich vom Forsthaus zur Orto di u Piobbu oder zur Carozzu aufsteigt statt von Calenzana. Und am Ende kann man ja auch am Bavellapaß aussteigen, was nicht nur einen Marschtag spart, sondern wahrscheinlich auch die Rückfahrt (via Solenzara statt via Conca) erleichtert.


    Bist Du in der Saison unterwegs, hast Du wahrscheinlich mannigfaltige Möglichkeiten, denn alle Deine Mitwanderer haben ja das gleiche Problem. Wann soll es denn losgehen?

  • also, der klassische Gr 20 hat wohl 16 Etappen.... aber man kann oder könnte natürlich je nach Verfassung die eine oder andere Etappe zusammen legen....

    das mit dem Weglassen ist so eine Sache, wenn man sich den GR20 in den Kopf gesetzt hat, möchte man natürlich auch alle laufen, und nicht später anfangen und früher aufhören....

  • Stimmt. Aber so fünfeinhalb Tage sollte man schon einplanen ;-)

    Ne klar... FKT sagt 30,5h im Wettkampf und 44h unsupported. Der GR20 so als reine Sportveranstaltung.

    (Mir sind aus alten Zeiten wirklich diese 13 Tage in Erinnerung; mag sein durch die Verlagerung von Hütten im Südteil hat sich da einiges geändert, aber die Strecke ist bis auf den Cinto/Cirque de la Solitude ja gleich geblieben.)


    Drei Wochen sind jedenfalls eine gute Zeitspanne, um es neben der reinen Strecke auch mal auf einen Gipfel und am Ende an einen Strand zu schaffen. Klar, dass man von dem Puffer für diese Extras möglichst wenig auf der An-/Abreise verlieren will. Wer unbedingt einen lupenreinen "thru-hike" braucht, tja. Mir wäre das nicht so wichtig.


    Was die Anreise-Optionen angeht, wie gesagt die Jahreszeit wäre relevant; neben den Fähren ab Genua kann man ja auch evtl. die vom nahen Savona checken, dort hin sollte es eine ÖPNV-Verbindung geben. Oder mal die Nachtfähren durchspielen, was einem dann tagsüber mehr Zeit auf der Insel ließe.

  • die frühe Busverbindung nach Calenzana um 10.30, bin dann trotzdem erst um 13.30 am Start, zu spät um loszugehen

    Hallo Heike,

    deine Frage ist ja an der Schnittstelle zwischen "Wandern auf Korsika" und "Anreise". Hattest du diesen Thread in der Rubrik Anreise gesehen?

    Katharina hatte freundlicherweise ein Feedback gegeben und berichtet, dass die die Verbindung von Bastia mit Zug, Taxi und erster Etappe an einem Tag geklappt hat:

Zur Forenübersicht

Bitte diesem Link zur Forenübersicht folgen. Hier können auch neue Themen gestartet werden.