Beiträge von Geb

    piucore: Danke für den Hinweis. Ich liebäugle tatsächlich mit Ultraleicht und habe mich auch in den verschiedenen Foren schon umgesehen. Für eine Wanderung wie diese gilt aber die alte Regel: Nichts fest einplanen, was ich nicht vorher getestet habe. Na gut... nichts Wichtiges jedenfalls. :-)


    Ich habe tatsächlich vieles weggelassen, das ich nicht unbedingt brauche, aber bei Dingen wie Schuhen möchte ich auf so einer Tour keine Experimente machen. Ich habe viel darüber nachgedacht, doch nur meine leichteren Trekkingschuhe zu nehmen. Aber dann stelle ich mir vor, wie ich am vorletzten Tag nachmittags mit vorletzter Kraft ein langes Geröllfeld hinabsteigen muss... und sage mir: kein Risiko an der Stelle. Ich bin halt auch keine 30 mehr. Und für die Übernachtung gilt das gleiche: Ich brauche einen gewissen Schlafkomfort, damit der Urlaub sich auch erholsam anfühlt. (Und für viele meiner Freunde und Kollegen ist das so schon weit von Erholung entfernt.)


    Wenn es gut läuft, dann probiere ich es nächstes Mal aber mit weniger. Und den Harzer Hexenstieg wollte ich gern mal an einem Wochenende gehen, da stelle ich mir meinen Laufrucksack als Gepäck vor.


    Mein Rucksack wiegt jetzt übrigens so um die 14kg ohne Proviant, dafür mit Zelt und Schlafsack. Ich habe mich entschieden, doch eine kleine Thermoskanne mitzunehmen. Abends einen Tee kochen, dann kann ich morgens ohne Frühstück aufbrechen und das nach ein bis zwei Stunden nachholen.

    Hi Tom,


    ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Das Hubba Hubba hat ja nur eine Firststange, leider gibt es oberhalb der Kniehöhe keine Abspannpunkte, Schlaufen o.ä. Hast Du da zusätzlich eine Schlaufe angenäht?

    Hallo die Runde!


    Ich bereite mich ja gerade auf meine GR20-Wanderung vor. Manche halten mich für verrückt, weil ich bereits 4 Wochen vor dem Start eine Gepäckliste in Excel mit dem Gewicht jedes einzelnen Gegenstandes habe. Ich stelle gerade fest, wie praktisch das ist. Deshalb möchte ich meine Gedanken mit Euch teilen. (Und vielleicht kriege ich ja auch noch die eine oder andere wertvolle Anregung.)

    Teil 1: Bei Null starten — wie komme ich überhaupt zu einer Gepäckliste?


    Ich bin ein Mensch, der sehr strukturiert denkt. Das heißt, ich fange nicht mit den Dingen an, sondern mit ihrer Struktur. Welche Arten von Dingen brauche ich eigentlich für eine 3wöchige Wanderung? (Und auf dieser Ebene ist die Liste "erstaunlicherweise" die selbe wie für eine 2tägige Wanderung.)


    • Unterbekleidung (Unterwäsche, Socken)
    • Oberbekleidung (Hose, T-Schirt, Pulli...)
    • Schuhe (könnte man auch in eine der anderen Kategorien einordnen, spielen aber für eine Wanderung eine zentrale Rolle)
    • Wetterschutz (gegen Kälte, Wind, Regen, Sonne. Also Jacke, Mütze, Halstuch, Sonnenbrille, auch die Sonnenmilch)
    • Übernachten (Schlafanzug, Schlafsack, Isomatte, Zelt...)
    • Trekkingausrüstung (Rucksack natürlich und was ich sonst alles für
      draußen brauche, was sich nicht direkt auf die Übernachtung bezieht, also Stirnlampe, Taschenmesser, Kompass...)
    • Hygiene (Zahnbürste, Deo, Duschgel... das Handtuch und alles, was normalerweise im Kulturbeutel mitkommt)
    • Medizin (könnte man mit zu Hygiene fassen, aber ich möchte gern trennen zwischen dem, was ich auf jeden Fall brauche und dem, was ich nur für den Notfall mitnehme: Pflaster, Schmerztabletten, Erste-Hilfe-Set)
    • Verpflegung (zunächst erstmal nicht die Verpflegung selbst, sondern was ich sonst dafür brauche: Geschirr, Besteck, Flaschen, Behälter...)
    • Reiseunterlagen/Geld (Ausweis, Kreditkarten, Geld, Reiseverbindungen, Tickets, Wanderkarten, Reiseführer)
    • Freizeit (Kamera, Bücher, Spiele...)
    • Kommunikation/Elektronik (passt nicht perfekt in die Systematik, weil diese Dinge unterschiedliche Zwecke erfüllen: Handy, Ladegerät, Tablet...)

    Die Liste erfüllt für mich zwei wichtige Aufgaben. Einerseits nutze ich sie später als Packliste. Und andererseits kann ich so schon frühzeitig sehen, was mein Gepäck wiegen wird und ob ich das eventuell nochmal überdenken sollte.


    Und was wiegt das jetzt?


    Für das Gewicht des Gepäcks summiere ich zunächst die Dinge in den einzelnen Kategorie auf. Denn wenn es um grundsätzliche Entscheidungen geht (z.B. Zelt vs. Hütte), spielt sich das oft innerhalb einer Kategorie ab. Auch wenn man Gewicht sparen möchte, kann man gut kategorieweise vorgehen. Zum Beispiel würde ich erwarten, dass sich bei "Freizeit" das meiste einsparen lässt. Oder man kann innerhalb der Kategorien optimieren, austauschen etc., also Hemd statt T-Shirt, oder die Frage, ob ich eine Wind- und eine Regenjacke brauche, oder ob eine von beiden reicht.


    Eine Grundsatzfrage habe ich mir noch gestellt, die wichtig wird, wenn man das Gewicht vergleichen möchte: Was zählt eigentlich zum Gepäck? Die Wanderstiefel? Die Bekleidung? Die Dinge, die ich tagsüber meist am Körper trage, Portemonnaie, Sonnenbrille, Wanderstöcke? Das macht einen erheblichen Unterschied!


    Ich habe für mich die Definition getroffen, dass ich die "normale" Bekleidung, die ich während der Wanderung trage, jedoch ohne Wetterschutz und Extras, nicht als Gepäck zähle. Heißt: Wanderstiefel, 1x Unterwäsche, Socken, Hose, Shirt. Der Rest zählt für mich zum Gepäck. Also auch Wanderstöcke, Mütze, Geld, Handy.


    Im nächsten Beitrag gehe ich auf die einzelnen Gruppen ein.

    Das neue Zelt im Paxistest


    Nachdem Ihr mir schon vor einiger Zeit erfolgreich die Hüttenübernachtungen vermiest habt, (nein, auf Wanzen habe ich wirklich keine Lust) habe ich mir ja ein leichtes Zelt zugelegt: MSR Hubba Hubba NX, das ist die Variante für 2 Personen.


    Jetzt habe ich probehalber die ersten zwei Nächte im Garten darin geschlafen und bin sehr angetan:


    Im Dunklen bei Taschenlampenlicht ohne Eile in 12 Minuten aufgebaut, "bezugsfertig" inklusive Heringe und Abspannung. Das Zelt ist groß genug auch für große Erwachsene (hier: 1,87m) und wenn ich allein darin schlafe, passen bequem auch die Stiefel und der Rucksack hinein. Ich kann mich darin bequem umziehen, Luftmatratze aufpusten und alles. Lässt man das große Gepäck draußen, dürfte es auch für 2 Erwachsene einigermaßen bequem reichen. (Das 1-Personen-Modell hatte ich im Geschäft probegelegen, das war mir aber zu eng. 500g "Luxussteuer".)


    Das Zelt ist in hellgrau ziemlich hell, so dass man innen genug Licht hat, gerade auch, weil das Innenzelt z.T. nur aus Netzstoff besteht. Evtl. nichts für Leute, die beim ersten Lichtstrahl nicht mehr schlafen können, aber ich finde es gut. Innen ist mit zwei Taschen am Kopf- bzw. Fußende und 4 Schlaufen unter dem Zeltdach genug Platz, um den ganzen Kleinkram sicher zu verstauen oder aufzuhängen. Die Eingänge rechts und links sind sinnvoll platziert, die Reißverschlüsse leichtgängig und gut zu bedienen.


    Insgesamt merkt man, dass der Hersteller sich viele Gedanken um die Feinheiten gemacht hat. So mag ich das! Das Aufbauen ist ein Vergnügen. (Wenn man es mal probehalber gemacht hat und verstanden hat, wie alles zusammen gehört.) Vorderes und hinteres Ende sind durch unterschiedlich farbige Schlaufen markiert, so dass man beim Innen- wie beim Außenzelt sofort sieht, welches Ende in welche Richtung gehört. Alles lässt sich leicht ineinander stecken und passt perfekt, lässt sich später festziehen oder nachspannen. Auch ohne Heringe steht das Zelt stabil und lässt sich noch versetzen. Es ist sogar möglich, bei Regen erst das Überzelt aufzustellen (inkl. Heringe und Abspannung) und dann erst die Bodenmatte und das Innenzelt. Das ist ein bisschen fummelig und möchte vor dem ersten Starkregen einmal ausprobiert sein, könnte einem dann aber die Nacht retten. Umgekehrt lässt es sich auch so abbauen, dass außer dem Außenzelt nichts ernsthaft nass wird. Außer dem Besitzer natürlich. :-)


    Heute Morgen bei 2 Stunden kräftigem Dauerregen aufgewacht, innen kein Tropfen, so soll das sein. Allerdings sind Außen- und Innenzelt an manchen Stellen sehr dicht beieinander, da frage ich mich, ob das sich bei starkem Wind oder Sturm bewährt.


    Das ist auch der einzige Schwachpunkt, der mir bisher aufgefallen ist: Das ist ein Ultraleichtzelt. Es wiegt 1800g, mit der Bodenplane ("Footprint") gerade mal 2000g, und bietet zwei Personen Platz. Dafür ist das Material hauchdünn, das Gestänge minimalistisch und die Abspannung setzt nicht höher als auf Kniehöhe an. Anders lässt sich eine solche Leichtigkeit nicht erreichen. Irgendwo muss man dafür Abstriche machen. Und da würde ich mich beispielsweise bei ernsthaftem Sturm in meinem 15 Jahre alten Igluzelt sicherer fühlen. Mit ein paar extra Leinen sicher abgespannt, steht es wie ein Baum. Beim Hubba Hubba gibt es nichtmal die Möglichkeit für eine zusätzliche Abspannung. Warten wir ab, wie es sich bei "echtem" Wetter macht.


    Und danke Helen für den Hinweis. Tatsächlich lese ich die relevanten Threads hier schon seit einer ganzen Weile mit und habe auch schon viele wertvolle Anregungen aufgenommen. (Genauso wie ich hoffe, dass die Diskussion hier auch dem einen oder anderen weiter hilft, nicht nur mir.)

    Vor allem auch deutlich länger. Das ist sicherlich eine ernste Herausforderung.


    Für mich hat es einen kleinen reizvollen Nebeneffekt: Ich komme quasi automatisch vor der Haustür des Monte Cinto vorbei und kann mehr oder weniger spontan entscheiden, ob ich da noch hoch möchte. Gerade wenn man aus dem Süden kommt, kann man diese Entscheidung sehr spät treffen und dann je nach Wetter und Kondition machen oder lassen.


    Hätte eigentlich jemand Bedenken, den Rucksack unbewacht an der Abzweigung zurück zu lassen und nur mit kleinem Gepäck (Wasser, Wetterschutz, Wertgegenstände) den Abstecher zum Gipfel zu machen?

    Offenbar bieten die auch weder Internet-Stream noch Mediathek an. Schade, schade...


    (Auch wenn es Off-Topic ist: Das gehört bei Arte und Consorten zu den von meiner Rundfunkgebühr bezahlten Dingen, für die ich sehr dankbar bin!)

    Ja... "brauchen" tue ich das GPS natürlich nicht unbedingt, jedenfalls nicht zur Orientierung. Ich würde aber zu gern die Etappen als Tracks aufzeichnen, dann würde ich das tatsächliche Höhenprofil sehen (also auf "meiner" Strecke, selbst wenn ich irgendwo mal einen Umweg oder Abstecher mache) weiß, wie schnell ich war, wo ich Rast gemacht habe und so weiter.
    Und wenn man es sowieso schon hat, ist es natürlich sehr komfortabel, wenn man genau sehen kann, wo man ist. (Was nicht heißt, dass ich auf Karten aus Papier verzichten würde.)


    Ist aber ein Luxus, der wie alles andere nochmal auf den Prüfstand muss.

    Heute bin ich endlich mal dazu gekommen, die angefangene Gepäckliste fertig zu stellen und alles zu wiegen. Und das Ergebnis ist gleichzeitig beruhigend wie beunruhigend:


    Das Beunruhigende ist, dass ich nicht mehr als 15kg auf dem Rücken haben wollte und die Liste schnell bei 17kg angekommen war. Und dabei hatte ich doch schon auf so vieles verzichtet! (Und Wasser und Proviant sind noch nicht dabei! Nur die leeren Flaschen)


    Dann habe ich konsequent eine Reihe Dinge rausgestrichen, die ich nicht "unbedingt" brauche. Zwischen meiner LIeblings-Regenjacke und der ultraleichten Lauf-Regenjacke liegen immerhin 500g!!! Und wasserdicht sind sie beide. Thermoskanne: raus. Drei T-Shirts... wer braucht 3 T-Shirts? Handtücher können auch erschreckend viel wiegen. Das gute BW-Campingbesteck bringt fast 200g auf die Waage. Da tun es auch Kunststoff-Löffel bzw. -Gabel zu 20g. Ein Messer habe ich eh extra und so weiter.


    Jetzt bin ich bei 14,2kg.


    Und das ist der beruhigende Teil: Denn ursprünglich, als ich noch in den Hütten übernachten wollte, hatte ich mir 13kg als Ziel gesetzt. Jetzt sind noch 2,5kg Zelt und Isomatte dazu gekommen, was heißt, dass ich mit der ursprünglichen Planung unter 12kg gelandet wäre. Cool.


    Ändert aber nichts daran, dass ich mit Proviant und 4l Wasser doch in die Gegend von 20kg komme.



    Dinge, die nennenswert Gewicht auf die Waage bringen und auf die man verzichten könnte, wozu ich mich aber (noch?) nicht durchringen kann:


    Solar-Ladegerät und externer Akku für das iPhone (Ich möchte es als GPS-Gerät nutzen können und daher von Steckdosen unabhängig sein): 500g


    Kompaktkamera mit Hülle und Ladegerät: 550g


    Wander-/Trekkingstöcke: 420g


    Beim Zelt hätte man auch 500g sparen können. Dafür habe ich jetzt die 2-Personen-Variante mit extra Unterlage. Heißt: Außer mir passen auch die Stiefel und der Rucksack rein. (ein MSR Hubba Hubba übrigens)


    Stiefel: Die wiegen über 2000g und damit 900g mehr als die Trekkingschuhe. Dafür gehen sie über die Knöchel und bieten Halt und Schutz. An der Sicherheit wird nicht gespart!
    (Außerdem rechne ich die nicht mit ein, weil sie nicht im Rucksack sind.)


    Fragt sich nur, ob ich eigentlich alles in den Rucksack kriege... aber das kläre ich ein andermal.

    Leute, Ihr schafft mich...


    Das ist eine der Fragen, die ich mir auch gestellt hatte, und natürlich habt Ihr völlig recht. Ich weiß selbst, dass es gut ist, so früh wie möglich auf der Strecke zu sein. Aber glaubt mir, ich kann ohne weiteres weiterschlafen, wenn um mich herum der große Trubel ausbricht. Bei meiner letzen GR20-Tour (vor 15 Jahren) waren wir häufiger die letzten, die in der Hütte aufgebrochen sind. Dieses Jahr soll das anders werden...

    Danke für die Antworten. "Capitaine Train" muss ich mir mal ansehen. Wobei ich die persönliche Beratung sehr zu schätzen weiß, insbesondere bei ungewöhnlichen Vorhaben. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich plane meine Reisen gern selbst, auch Zugreisen, nutze Online- und Handyticket quasi im Schlaf. Umso mehr genieße ich es, die Sonderfälle mit Leuten zu diskutieren, die sich wirklich auskennen.


    Habe ich noch Fragen? -- Ja, bestimmt. Ich werde bestimmt mal meine Gepäckliste vorstellen. Aber im Moment bin ich damit beschäftigt, noch ein paar Probestrecken zu wandern. Das habe ich die letzten zwei Jahre etwas vernachlässigt. Kräftemäßig bin ich durch das Laufen ganz gut trainiert, aber für die Füße ist es doch etwas völlig anderes.


    Noch 7 Wochen!

    Ich gebe mal ein Update zu meinen Reiseplänen.


    Zwischendurch sah es so aus, als würde es mit dem Urlaub nicht klappen, und auch eine Probewanderung hat mich ziemlich frustriert. Man wird ja irgendwie auch nicht jünger. Inzwischen hat sich das aber alles soweit geklärt, und ich freue mich wieder auf die drei Wochen Quälerei im Hochsommer. (Zwischendurch frage ich mich allerdings, warum...)


    Jedenfalls habe ich mich für ein schönes Zelt entschieden, das ein paarmal auf- und abgebaut, probehalber eine Nacht auf meiner alten Ultraleicht-Luftmatratze verbracht. Das war weniger schlimm als befürchtet. Ich überlege ja, ob ich mir auch eine moderne UL-Isomatte zulege, aber jetzt habe ich erstmal einen Vergleichswert. Der alte Dauenschlafsack ist jedenfalls noch völlig ausreichend.


    Außerdem habe ich eine Gepäckliste angelegt. (Sowas mache ich mit Excel.) Der nächste Schritt wäre dann, alles zu wiegen, was auf der Liste steht -- und dann vermutlich rigoros zu streichen. :-)


    Eigentlich hatte ich geplant zu fliegen, nur für die Rückfahrt hatte ich über Fähre/Zug nachgedacht, weil ich dann terminlich flexibler wäre. Aber nach einem Telefonat mit meinem Lieblingsreisebüro habe ich mich komplett für Zugfahren entschieden.


    Das ging so: "Guten Tag, ich wandere auf Korsika und überlege, mit dem Zug zurückzufahren. Da bräuchte ich die Zugverbindungen von Livorno nach Hannover." Spontane Antwort: "Ja, warum wollen Sie denn von Livorno fahren? Nehmen Sie doch die Nachtfähre nach Marseille, von dort gibt es einen durchgehenden Zug nach Frankfurt mit Anschluss nach Hannover. Das sind nur 10 Stunden Fahrt." Ich liebe es, von Experten beraten zu werden!!! Gleisnost in Freiburg übrigens, die Werbung haben sie sich verdient!


    So treffe ich auf der Hinfahrt Freunde in Frankfurt, Paris und Marseille (na gut, da kenne ich niemanden) und komme dann am nächsten Morgen direkt in [/definition] zu landen und zu hoffen, dass man den letzten Bus kriegt.


    Jetzt habe ich also eine gebuchte Hinfahrt, Rucksack, Zelt, Isomatte, Schlafsack, Gepäckliste... und noch 7 Wochen Zeit bis zum Start. Ich freue mich drauf!

    Damals waren wir (zu zweit) regelmäßig die letzten beim Aufbruch und oft genug auch abends bei der Ankunft. Dass ich unterwegs Fotos für eine Ausstellung gemacht habe, hat uns ja auch nicht schneller gemacht. :-) Plätze haben wir immer bekommen, nur einmal mussten wir auf ein bereitgestelltes Zelt ausweichen. Aber das ist ja auch schon lange her.


    Ich bilde mir ja ein, dass ich noch Reserven für Extraausflüge haben werde, insofern bin ich da für Tipps und Hinweise dankbar. Was sich davon umsetzen lässt, wird sich dann vor Ort zeigen. Für den Monte Cinto würde ich in jedem Fall einen Extratag einplanen, allein schon, weil ich auf die Durchquerung des Cirque de la solitude nicht verzichten möchte. Da war der Gedanke bisher, das als Pausentag einzuplanen, und dann spontan zu entscheiden, ob ich die Pause brauche oder eben die Bergbesteigung mache. Da bin ich aber mit Zelt tatsächlich flexibler.


    Wie ist es denn eigentlich mit den Mahlzeiten? Ich habe verstanden, dass man Pech haben kann, wenn man zu spät kommt. Aber wenn ich zeitig aufstehe und zügig wandere, muss ich mir dann Sorgen machen? Ich wollte ja eigentlich nicht kochen müssen und am liebsten auch nicht mehr Proviant mitschleppen als unbedingt nötig. (Wobei ich auf einen Käse und eine Flasche Wein dann und wann trotzdem nicht verzichten würde.) Kann bzw. muss man da vorbestellen in den Hütten?

    Erst schonmal herzlichen Dank für Eure Antworten. Ich habe sie mit Interesse verfolgt und mir auch schon so meine Gedanken dazu gemacht, auch wenn ich gerade nicht so viel Zeit zum Antworten habe.


    Helen: Danke für den Hinweis mit den Wanzen. Der hat mir erstmal den ganzen Tag verdorben. :-( Ich schlafe doch so ungern auf Isomatten, und ein Zelt wollte ich auch nicht mitschleppen. Inzwischen habe ich mich wieder gefangen und mir mal eine Übersicht verschafft, was das für Konsequenzen hätte. So ca. 2kg zusätzliches Gepäck, das ist ja nicht sooo viel. Und vielleicht kann man das ja auch irgendwo anders einsparen. Und Wanzen will ich ja auch nicht...


    Den Link zur Parkverwaltung kannte ich tatsächlich schon. Wenn ich aber eh mit Zelt unterwegs bin, dürften die Schlafplätze wohl nicht ganz so schnell ausgebucht sein? An der Strecke arbeite ich jedenfalls noch. Also an der Frage, wo ich z.B. Zeit für Pause bzw. einen optionalen Extraausflug einplanen möchte.


    Martin: Ich habe auch schon ein wenig Trail-Running-Erfahrung, aber das Tempo traue ich mir auf dem GR20 nicht zu. Und dann braucht man plötzlich doch ein paar Sachen extra. Ich lege auch Wert auf ein gewisses Minimum an Komfort. Zum Beispiel schlafe ich schlecht, wenn ich zu hart liege. Nur nur mit Tarp wäre mir auch zu wenig. Aber es gibt ja auch zweiwandige Zelte zwischen 1,5 und 2kg. Da findet sich bestimmt etwas. Und bei den UL-Fans schaue ich mich auch mal um. Ich werde aber in nächster Zeit mal eine erste Variante einer Gepäckliste machen. Dann weiß ich, in welcher Größenordnung ich lande.


    Bin jedenfalls noch nicht abgeschreckt. :-)

    Hallo die Runde,


    ich hatte mich ja schon einmal kurz vorgestellt. Jetzt möchte ich Euch von meinen aktuellen Wanderplänen berichten. Ich erzähle einfach mal relativ ausführlich, weil es mir auch hilft, alles zu strukturieren. Es muss ja niemand lesen. :-) Vieles ist vorläufig, und ich freue mich über Rückfragen, Diskussion, auch kritisches Hinterfragen.


    Nachdem ich den GR20 im Jahr 2000 schon einmal gewandert bin, ist er jetzt also wieder dran. Damals bin ich mit einem Kumpel (der im Gegensatz zu mir französich sprach) zusammen unterwegs gewesen. Wir sind von Nord nach Süd gewandert, hatten viel zu viel Gepäck, weil wir nämlich beide mit großer Fotoausrüstung gewandert sind. Im Anschluss habe ich hier in Hannover eine Fotoausstellung von den Aufnahmen gemacht. Andererseits hat sich das Gewicht gerächt und ich habe auf der Strecke starke Knieschmerzen entwickelt, so dass wir die letzten 2 Etappen oder so auslassen mussten. (Wir sind damals nach einer "Notübernachtung" bei einem freundlichen Korsen nach Zicavo abgestiegen.)


    In den folgenden Jahren habe ich mehrtägige Wanderungen auf Kreta, Mallorca und auch im Harz gemacht, aber nichts vergleichbar Langes oder Anstrengendes. Andererseits bin ich heute mit Mitte 40 vermutlich fitter als damals: Seit drei Jahren laufe ich wieder regelmäßig und mache ein bisschen Krafttraining, so dass ich einen Großteil des zwischenzeitlich angesammelten Wohlstandsspecks wieder los bin. Laufen ist für mich immer auch Fortbewegung. Letztes Jahr bin ich nach langer Zeit mal wieder einen Marathon gelaufen, und meine liebste Trainingsstrecke ist eine 35-km-Runde im Harz über den Brocken. (Leider kommen dazu immer noch je 2 Stunden Zugan- und -abfahrt. Das heißt aber auch, dass ich da mit Rucksack unterwegs bin.)


    Die Idee, den GR20 wieder zu wandern, kam mir vor eineinhalb Jahren, als ich merkte, dass ich dazu körperlich wieder dazu in der Lage war. Leider hat sich in meinem Freundeskreis niemand gefunden, der sich auf so lange Zeit im Voraus auf so eine Tour festgelegt hätte. Mir wurde dann aber klar, dass ich mir die Tour heute (im Gegensatz zu damals) auch allein zutrauen würde. Ich meine, man ist ja nicht allein auf der Strecke, in den Hütten sowieso nicht. Das allein Wandern macht mir erstmal nichts aus, und wenn sich unterwegs nette Gesellschaft ergibt, umso besser. Und vom Risiko her halte ich es für überschaubar, denn ich bleibe ja auf der Hauptstrecke, und wenn ich nicht gerade als Letzter unterwegs bin, bleibe ich auch mit dem berühmten verletzten Knöchel nicht einfach unbemerkt liegen.


    Das einzige Manko war, dass ich fast kein Französisch konnte. Und plötzlich wurde mir bewusst, dass es mit genug Vorlaufzeit einfacher sein würde, die Sprache zu lernen, als unbedingt eine französischsprachige Reisebegleitung zu finden. Das habe ich also im letzten Jahr fleißig gemacht und fühle mich inzwischen so weit, dass ich im Land notfalls auch ohne Sprachunterstützung zurecht komme.


    Leider habe ich keine Auswahl, was die Reisezeit angeht. Es kommen nur die drei Wochen ab dem 15.8. in Frage. Aber immerhin gibt mir meine Familie drei Wochen frei, so dass mir genug Zeit für den kompletten GR20 bleibt: 16 Etappen plus zwei Tage für Pausen oder Extraausflüge, bleiben 2 Tage An-/Abfahrt bzw. Puffer am Ende. Das passt einerseits recht gut, heißt aber andererseits auch, dass mir keine Zeit für sonstige Besichtigungstouren o.ä. auf der Insel bleibt. Vielleicht ein Tag am Ende, aber da würde ich eher nochmal einen Tag irgendwo ausspannen, als groß etwas zu unternehmen.


    Mir ist bewusst, dass das in die heißeste Jahreszeit fällt, wo schon nicht mehr alle Quellen Wasser führen dürften und wo es außerdem relativ voll ist auf der Strecke. Da die einzige Alternative aber das Verzichten wäre, muss ich sehen, wie ich das Beste daraus mache. Mit Hitze komme ich normalerweise ganz gut klar, solange ich genug zu trinken dabei habe. Das muss ich gut planen.


    Ich will mich diesmal stark einschränken, was das Gepäck angeht. Ich habe mir vorläufig max. 15kg (pluss Wasser) vorgenommen, ohne das genau durchgerechnet zu haben. Vielleicht geht noch weniger. Dazu gehört auch, dass ich auf Zelt und Kocher verzichten möchte und stattdessen frühzeitig Plätze in den Hütten reserviere und auch das Essen dort in Anspruch nehme. (Da werde ich Euch nochmal wegen der Details löchern müssen.) Der Schlafsack muss natürlich mit, und wegen einer Isomatte überlege ich noch. Sie würde mir die Option bringen, statt nur in Schlafsälen auch mal im Zelt zu schlafen. Auch da bin ich für Tipps dankbar.


    Ursprünglich war ich mir sicher, dass ich die Strecke wie damals im Norden beginnen wollte. Von der Anreise her wäre das total praktisch, denn es gibt einen passenden Flug nach , und von dort ist man ja direkt in Calenzana, notfalls sogar zu Fuß. Nachdem ich aber einige Diskussionen hier im Forum gelesen habe, tendiere ich jetzt eher zur Süd-Nord-Strecke. Ich hätte am Anfang Etappen, von denen ich weiß, dass ich sie gut bewältigen kann, was ich gerade als Alleinreisender als Vorteil ansehe. Die allerschwersten Bergetappen könnte ich mir für das Ende aufheben. Und falls sich herausstellen sollte, dass ich mich mit der Sache doch übernommen habe, wenn ich zum Beispiel wieder Knieschmerzen entwickle, kann ich auf der Südhälfte leichter abbrechen als wenn ich im Norden in den Bergen stecke. Bis Vizzavona weiß ich ja, wie ich zurecht komme, und da gibt es auch mehr Spielraum für alternative Übernachtungen.


    Ungefähr so weit reichen meine Reiseplanungen bisher. Ein erster Reisefüher liegt inzwischen zuhause. Aktuell überlege ich, was für eine Kamera ich mitnehmen möchte. Ursprünglich wollte ich ganz darauf verzichten und nur mit dem Handy fotografieren. Aber da ist die Bildqualität doch nicht ganz das Wahre, und außerdem möchte ich vom Handy eigentlich so unabhängig sein wie möglich. Wenn ich es nur für den Notfall brauche, kann es meistens ausgeschaltet bleiben. Außerdem brauche ich mir dann keine Gedanken über die Stromversorgung zu machen.


    Soweit erstmal. Ich freue mich über Eure Gedanken und Anregungen.
    Und ich wünsche allen viel Spaß heute Abend in Frankfurt. Ich wäre auch gern mit dabei, konnte es aber nicht einrichten.
    Gruß, Martin

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