Bitte nehmt die Räder mit, Ihr würdet sonst viel versäumen.
Seit 1987 bin ich viele tausend Km mit dem Rad auf Corsica unterwegs. Ganze 2 mal wurde es lebensgefährlich und ich konnte mich nur mit knapper Not vor den festlandfranzösischen Autos in Sicherheit bringen. (Zum Vergleich 50000 RadKm in Deutschlands Fahrradmetropole Münster brachten mir in 7 Jahren 8 unverschuldete Unfälle mit Autofahrern.)
Die Korsen selbst haben mich nie in ernste Gefahr gebracht. Man sollte allerdings mit Eigenheiten der korsischen Fahrweise rechnen, die man so in D glücklicherweise seltener erlebt. Es gibt nämlich sehr viele Korsen, die beim Überholen von Radfahrern einen seitlichen Abstand von 20, 30 cm für geradezu üppig halten. Allerdings kennen die Korsen die Breite ihres Autos i.A. sehr, sehr genau. Was viele überhaupt nicht zu kennen scheinen, ist das Gefühl der Unsicherheit, das sie so bei Radlern hervorrufen. Wenn man mit dieser Fahrweise rechnet, ist es weniger heikel.
Seit einigen Jahren begleite ich geführte Radtouren auf Corsica. Da sind inzwischen etwa 30000 Gäste mitgeradelt. Maximal 25 von ihnen waren in Stürze verwickelt, immer selbst verschuldet. Sie waren zu sehr von der Landschaft fasziniert und haben zu wenig auf den Weg geachtet. Das brachte ihnen ein paar Schrammen. Alle anderen haben sich besser an unsere Ratschläge gehalten und konnten die Tour uneingeschränkt genießen. Unfälle mit Autofahrern gab es überhaupt keine.
Ich denke, das Wichtigste ist, eine vernünftige Auswahl der Strecke und vorsichtiges Verhalten.
-Meidet die Hauptstraßen -Bonifacio und -Ponte Lecchia.
-Rechnet immer mit Hindernissen, wie Tieren, Kuhfladen, Steinen, Kies, Sand und Schlaglöchern.
-Seid auf den Leichtsinn der anderen Touristen vorbereitet. Sie sind womöglich von der Schönheit der Insel verzaubert und nicht ganz bei sich.
Ansonnsten ist Radfahren ja immer so gefährlich, wie Ihr es gestaltet.
Genießt Euer Corsica
Ray