Bonasera, da bin ich wieder.
Ja, der Andy hat es erkannt, ich bin schwerstens am Korsika Virus erkrankt.
Mit den aufgezeigten Rehamaßnahmen kann ich sehr gut leben (welche Kasse bezahlt?).Eine Behandlung, die auf Heilung abzielt lehne ich ab.
Ich hätte eine so schwere Infektion in der Kürze der Zeit nicht für möglich gehalten.
Der Franziska verspreche ich, gut mit ihrem Moriani umzugehen, ich hab heut am Strand beim Muscheln suchen (gibt keine) schon mal bisschen aufgeräumt (3kg Eimer türk. Joghurt,diverse italienische Plastikverpackungen) damit das hier so ein herrlicher Strand bleibt - menschenleer und das um die Zeit.
O.k., damit hier keiner denkt (oder hofft), es gibt nix mehr zu berichten, möchte ich dann doch von unserer gestrigen Unternehmung erzählen.
Wen`s nicht interessiert, für den ist jetzt Schluss.
Nach Studium der Wettervorhersage für die in Frage kommenden Regionen, entschieden wir uns für den Inselnorden.
Dort sollte es diesmal die Tour1 aus dem beliebten Wanderführer sein.
Startpunkt dafür ist das kleine Örtchen Pozzo oberhalb von Erbalunga. Allein schon die Auffahrt dorthin ist eine Wucht. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke auf die Küstenlandschaft, welche man aber tunlichst dem Beifahrer überlassen sollte,wenn man die Breite der Straße,deren kurvenreichen Verlauf und nicht zuletzt die Fahrweise der Einheimischen berücksichtigt.
In Pozzo geht es oberhalb des Friedhofes von einem kleinen Parkplatz los (alles gut zu finden). Die 2 fast kollabierenden Hunde gegenüber muss man nicht fürchten, sie hängen an der Kette, wobei ich dazu eine kontroverse Meinung habe.
Im Ort wird man dann erstmal,wie mittlerweile gewohnt, vom ortsansässigen Fellnasenadel begleitet, die aber auf eine Wanderung keine Lust haben.
Nach dem Ort geht es straff in der Macchia bergauf.Das ist für Augen (die immer noch begeisternden Ausblicke) und Nase (die Macchia duftet bei Sonnenschein sooo gut) ein Genuss, der Rest des Körpers würde sich dann schon über das eine oder andere Wölkchen am Himmel freuen.
Da bin ich auch schon bei die erste Empfehlung für Hundebesitzer,Der Aufstieg ist doch recht anspruchsvoll und durch das viele Geröll wahrscheinlich für kleinere Hunde zu ermüdent. Nach dem Aufstieg geht es dann entspannter dahin, allerdings war es auch mit der Sonne vorbei. Immer wieder haben die nackten Beine mit dem Gestrüpp Bekanntschaft gemacht, auch so ein Punkt, weswegen diese Tour eher nichts für kleinere Hunde ist. Bis zur Bergerie de Teghime hat man, so es die Wolken zulassen eine herrliche Sicht auf die westliche Seite des Cap`s. Die Bergerie sollte man für eine Pause nutzen, denn bis zur Bocca di Santa Maria hat es dann nochmal über 200 Höhenmeter und das in teils aufwendig zu steigendem Terrain. Die zu querenden Quellen haben wir genutzt, um unsere Flaschen zu füllen.
Von der Bocca schaut man dann in eine grandiose Bergwelt ,ein weit ausladendes Hochplateau und, wenn möglich, auch das Meer.
Der Aufstieg zum Monte Stello verläuft anfangs recht moderat, dann jedoch wieder über loses Gestein und schon recht hohe, bei Nässe wie bei uns, glatte Felsbrocken. Wenn man Glück hat, begegnet man unbewusst Forianern - also immer Augen auf. Ein Forumwimpel oder Ähnliches wären hier von Vorteil - ich nehme sofort einen.
Leider konnten wir den Ausblick auf dem Gipfel nicht so sehr genießen, da die Küste bei Nonza im Dunst verschwunden war. Dafür ist der Ausblick auf die Berge und die darin aufsteigenden Wolken, ich wiederhole mich gerne, grandios. Das sind Bilder, die vergisst man nicht, was uns die Wolken beim Abstieg nach Silgaggia bescherten auch nicht.
Das erste Stück des Abstieges gelingt nur über wirklich loses Gestein und Erde,was natürlich auch noch von Ziegen und Kühen (Was machen die hier oben und vor allem , wo sind die?) locker getreten ist. Hier oben sind Markierungen noch gut erkennbar,die im Wanderführer beschriebene Markierung mit Stangen ist nur noch sporadisch vorhanden.
Nach dem steilsten Stück geht der Wanderweg dann durch Gestrüpp, wer sich hier nicht orientieren kann (Karte) oder wie wir eine Trackingapp benutzt, bekommt Probleme, da die markierten Steine meist zugewachsen sind. Auch dieses Terrain ist nur für Hunde zu empfehlen, die sicher selbstgängig unterwegs sind, da eine Leinenführung durch das Wacholdergestrüpp? fast nicht möglich ist.
Dann kam, was wir nicht mehr gedacht hatten, aus dem Tal vom Meer hochziehende Wolken brachten erst Nebel, das ging noch, aber dann setzte mit einem bergauf! wehendem Wind Regen ein.Dieser war nicht sehr lang und stark aber durch denn Wind verloren unsere Ponchos ihren Sinn und wir wurden komplett eingeweicht.So etwas hab ich auf dieser Höhe noch nicht erlebt. Den einzigen, den das alles irgendwie nicht störte, war unser Hund.
Das geschah zwischen den Wegpunkten Plateau und Chemin carrossable, ausgerechnet dort war die Markierung mangelhaft ist und der Berg zur Rechten steil abfällt,zumindest soweit man das sehen konnte.
Als alles vorbei war, waren wir durch und um eine Erfahrung reicher. Der letzte Teil des Abstieges verläuft auf einem teilweise sehr gerölligem (weiter oben) und ausgespültem (immer mal wieder) Fahrweg und dann auf der Straße zurück nach Pozzo.
Fazit für diesen Tag:
-Tour generell für meine Begriffe durch steilen, teilweise rutschigen Aufstieg und Abstieg nicht leicht
-konditionell sollte man schon gut in Schuss sein, man bereut das sonst weiter oben und beim Abstieg
-die Empfehlung des Rother Wanderführers hinsichtlich des Abstieges unbedingt beachten!!!!!!
für Hundebesitzer:
-definitiv nicht an warmen Tagen,da keinerlei Schattenstrecke
-nicht für sehr große und kleinere Hunde geeignet, es sei denn Herrchen oder Frauchen können sie ein Stück tragen (die Kleinen)
-Wasser an den beiden Quellen zum Aufstieg auffüllen,ab Bocca di Santa Maria gibt`s keines mehr (nur von oben)
-Kondition bei Hunden wie unserem gut einschätzen,Strecke sehr weit und für Hunde definitiv anspruchsvoll
-Hund muss freilaufend sicher den Weg einschätzend und absolut trittsicher sein
Wenn das Alles gegeben ist - viiiel Spaß und macht euch auf viele phantastische Ausblicke gefasst!
Rastplatz unter herrlichen alten Olivenbäumen am Parkplatz in Pozzo
ist steiler,als es scheint
Blick auf Poretto
Bergerie de Teghime
Blick von der Bocca - atemberaubend !
man (Hund )genießt den Ausblick von ganz oben
So, das war`s für heut - guts Nächtle!