Von der ehemaligen Frasseta-Brücke sinds reichlich fünf Kilometer, da wird das mit den drei Stunden hinkommen. Vom Tuani-Camping sinds knapp zehn Kilometer…
Ich glaube nicht, dass die Unpassierbarkeit ein Dauerzustand bleiben wird. Aber im Moment geht’s halt nicht anders. Aber den Köder „woanders wandern ist auch schön“ wird keiner schlucken. Die beiden Seen sind nun mal das Ziel schlechthin. Kein Mensch würde nach Paris fahren, wenn es unmöglich wäre, den Eifelturm zu sehen, und niemand nach Pisa, wenns den schiefen Turm nicht gäbe. Warum also sollte Corte nicht mit den Pfunden wuchern, die es hat? Die stehen doch dort auf völlig verlorenen Posten, wenn die mit der Bergerie Rivviseccu anfangen…
Ich würde es dem Restonica-Tal ja gönnen, wenn die Besucher auch die unteren Kilometer zu schätzen wissen. Ich habe die Fahrt hinauf jedesmal genossen, weil das ist schon eine wilde Gegend. Auch die Wanderungen abseits (Rotondo, Plateau d’Alszo, Lombarduccio usw…). Aber wir dürfen nicht von uns Wiederholungstätern ausgehen. Die meisten Urlauber werden in Größenordnungen seltener auf die Insel kommen, und da sollen die die Highlights ruhig auch erleben dürfen. Und das geht nun mal nur mit einer zügigen Abfahrt.
Kennt jemand die Hohe Tatra? Da gibt es im polnischen Teil eine ähnliche Situation: Eine 8 Kilometer lange, für die Öffentlichkeit gesperrte zweispurige Straße ins Tal hinein zum Hotspot schlechthin, den beiden herrlichen Bergseen Morskie Oko (=„Meerauge“) und Czarny Staw. Kann man durchaus mit Melo- und Capitellosee vergleichen, die polnischen sind nur deutlich größer. Jedenfalls großer Parkplatz am Talausgang, keine Autos erlaubt, es fahren nur Pferdekutschen. Und trotzdem setzt sich bereits in den allerfrühesten Morgenstunden ein Menschenstrom sondergleichen in Bewegung, die den zweistündigen Straßenhatscher wie selbstverständlich in Kauf nehmen. Am Morskie Oko stehen dann zwei schöne traditionelle Berghütten für die Übernachtung und dort beginnen dann auch die richtigen Berg- und Klettertouren.
Und so etwas würde ich mir wirklich, wirklich wünschen, dass dann am Grotelle-Parkplatz irgendwie eine wie auch immer geartete Übernachtungsmöglichkeit entsteht. Meinetwegen so, wie es im Asco-Tal gelöst ist, mit einem Hotel am Straßenende und von mir aus kommt man da mittelfristig auch nur mit Bus hin.
Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest!
PS: Weiß jemand Details um die Bewohnbarkeit/Benutzbarkeit der Bergerie de Pozzi unterhalb der Bocca Gallichelli bzw. der Bergerie de Timozzu am Rotondo?