So richtig freuen kann ich mich da leider nicht:
1. Dass ein einzelner Präsident einfach mal weil er sich davon irgendwas verspricht, Neuwahlen ansetzen kann, ist für mein Verständnis ein Unding und undemokratisch, in Frankreich wegen der herausragenden Stellung des Präsidenten aber möglich.
2. Was auch immer der Macron vorhatte, es hat nicht geklappt und seine Truppe ist geschwächt. Präsident bleibt er trotzdem, das riecht ja schon nach Konflikt. Davon abgesehen halte ich den für einen eitlen Gockel und nun ist dieser Narzist ein Stück weit in die Ecke gedrängt worden. Das hat so eine unberechenbare Komponente, das ist nie gut. Hat man ja schon bei der unerwarteten Neuwahl-Ansetzung gesehen. Und die Erfahrung, dass es nun erstmalig nur mit einer Koalition geht, muss er erst noch machen.
3. Nun sind die linken Umverteiler am Drücker und klar, gleich als erstes soll die Rentenreform zurückgedreht werden. Selbst von einem Eintrittsalter von 64 Jahren kann unsereiner nur träumen. Da wird das Haushaltsdefizit von irre hohen 5% sicherlich nicht weniger, stattdessen wird Frankreich noch mehr als bisher versuchen, europäische Schulden aus Eigennutz einzuführen. Wer bezahlt die? Na die Geberländer natürlich!
Also meine Begeisterung über die Vorgänge beim Nachbarn halten sich in Grenzen, und zwar unabhängig davon, was von dieser LePen-Truppe zu halten ist.