Beiträge von Fren

    Danke Ernest für deine Zahlen, ich habe hierzu noch diesen Link gefunden: https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/Informationen_Nachhaltigkeit/nickel.pdf?__blob=publicationFile&v=3 mit einer Karte auf Seite 4.

    Eine "Hype" um die Lagerstatten am Cap Corse sehe ich aber nicht, momentan gibt es ja nur erst mal Voruntersuchungen und Absichtserklärungen.

    Was geopolitisch für die Strände spricht: Es liegt mitten in der EU und eben nicht in irgendwelchen Problemzonen auf der Welt wie Russland oder China. Da spielt die Unabhängigkeit unseres Kontinents schon eine große Rolle und die 35.000 Tonnen können entscheidend sein. Außerdem ist der Abbau wie zuvor beschrieben spottbillig: Nix Tagebau, nix Sprengen oder Zertrümmern, nix Chemikalie. Nur baggern, magnetisch filtern und fertig.

    Danke an Capitella für den französischen Erklärungstext, aber so richtig sympathisch kommt das Anliegen der Petition da jetzt aber nicht rüber. Das scheinen mir ganz schöne Radikalinskis zu sein, vor allem der dritte Abschnitt stößt mir etwas auf. Da wird dem interessierten Unternehmen vorgeworfen, nur im Herbst und Winter baggern zu wollen: "Am widersprüchlichsten erscheint uns jedoch die Idee, in der nicht-touristischen Zeit, im Herbst und Winter... eine Bergbauindustrie zu etablieren."

    Und noch ein Gedanke, der sich aber womöglich 70 Jahre später nicht klären lässt: Gab es damals in den 50er Jahren eigentlich Protest gegen die Mine und die Verlandung der Strände? Ich meine, wenn ich in Albo gewohnt hätte und hunderte Jahre konnte man von den Wohnhäuser direkt aufs Meer schauen und nun plötzlich schwemmt es mir die ganze Bucht mit schwarzen Steinen zu - da wäre ich aber auf die Barrikaden gegangen! Auf jeden Fall zehnmal mehr, als wie wenn jemand kommen würde, um die Bergbaukippe wieder zu entfernen.

    Hallo Phacelia,

    willkommen hier und schon mal schöne Tage auf der Insel!

    Was die Straßen betrifft, kann ich dir nur den Tipp geben, die Route mal auf google maps / street view "abzufahren". Kommst du z.B. mit der Auffahrt von Bastia Richtung Saint Florent klar? Z.B. 6528 D81 - Google Maps oder auch Web visite - Google Maps? Meiner Meinung nach sinds die Kurven, nicht die Abhänge. Meisten hat es ja inzwischen auch Randabsicherungen und Leitplanken. Trotzdem ist Korsika natürlich von allen Mittelmeer-Inseln die bergigste...

    Hier noch ein Link, der etwas technischer angehaucht ist: Aurania Resources entdeckt nickelhaltige Strandseifen in Frankreich und unterzeichnet Absichtserklärungen

    Interessant ist die Tatsache, dass das begehrte "Awaruit" in dem Sand in seiner Zusammensetzung dem von rostfreiem Stahl entsprechen soll. Man hat da wohl 130 Kilogramm Sand entnommen und erprobt: Ergebnis: Fast ein Drittel davon war magnetisch! Hat das schon mal jemand ausprobiert? Einfach mal mit nem Magneten über den Strand und dann mal geguckt, was dran kleben bleibt? Das müssen ja gewaltige Mengen sein...

    Dort steht auch, dass die Schwermetalle das Wasser verseuchen und der Strand auch völlig steril sein soll. Und tatsächlich, großartig wachsen tut dort nichts. So richtig wohl hab ich mich da nie gefühlt, einzig der Blick vom Turm im Dorf runter auf den Strand ist natürlich einzigartig und toll und wird viel gerühmt.

    Richtig ist aber auch, dass man den blumigen Versprechungen des Unternehmens mit einer gehörigen Portion Skepsis begegnen muss.

    Ja ich war dort natürlich schon, hab sogar mal meinen Namen aus hellen Steinen da ausgelegt. "Müllkippe" ist in übertragenem Sinne zu verstehen, da liegt natürlich kein Unrat herum sondern das Wort soll ausdrücken, dass der ganze Strand aus verklappten Bergbauresten besteht und zu hundertprozent unnatürlichen Ursprunges ist.

    SO, ich habe ein wenig geschmökert - und werde die Petition nicht unterschreiben.

    Zunächst einmal: Die Strände sind eine Müllkippe. Eine völlig unnatürlich verlandete Felsküste und nur entstanden, weil das Canari-Bergwerk weiter nördlich den Abraum ins Meer verklappt hat und dieser durch Strömung und Wellen dann den Albo- und den Nonza-Strand und die beiden kleineren dazwischen aufgetragen hat. Die Häuser von Albo zum Beispiel standen einst direkt am Meer und eine Mole hats da auch mal gegeben. Am Nonza-Strand befanden sich einst große Getreidespeicher, von dort wurde Getreide auf Schiffe verladen - Ruinen sind per Luftaufnahme noch zu erkennen. Ich verstehe nun wirklich nicht, warum man etwas dagegen haben sollte, dass sich jemand um eine Müllkippe kümmert. Ich weiß, das wir den Strand nur so kennen, und der hat in seiner Optik ja auch einen hohen touristischen Wert. Aber Müllkippe bleibt Müllkippe.

    Zum Vergleich die Luftbilder auf Cap Corse: Projekt zur Ausbeutung der Strände von Nonza und Albu zur Gewinnung von Nickel: Vorsicht vor Asbestgefahr! (U Levante ist wohl so eine Art Umweltverband)

    Dieses Nickel wird ja bekanntlich dringendst in Größenordnungen für die von einigen heiß geliebte, von den meisten aber inzwischen abgelehnte "Energiewende" benötigt. Wenn ich es recht verstanden habe, will keiner die Strände abbaggern, sondern nur die nickelhaltigen Bestandteile sollen rausfiltert werden. Diese sind nämlich magnetisch. Also soll es da einen schwimmenden Sandbagger geben, der Unterwasser Material reinholt, per Elektromagnet die nutzbaren Bestandteile rausfiltert und die Kiesel und den nichtmagnetische Sand an Ort und Stelle verbleiben lässt. Da das Material durch den früheren Bergwerksbetrieb schon ausreichend zerkleinert wurde, soll es nirgends auf der Welt so einfach sein wie hier, Nickel zu gewinnen. Ohne Chemikalien, ohne Sprengen, ohne afrikanische Kinderhände, die in der Erde kratzen müssen. Alles, was größer ist als 1mm soll am Strand verbleiben: Aurania Resources gibt Umweltverträglichkeitsstudie in Korsika in Auftrag | Handelsmeldungen.de

    Interessant ist auch dieser Bericht "Wenn es sich um eine Gewinnung aus der Luft handelt, ist die Gefahr sicher": Ein Bergbauprojekt in Cap Corse ist umstritten Hier wird durch die Blume formuliert, dass selbstverständlich fließende Lizensgebühren für die Aktion ins Staatssäckel fließen werden (weil das Meer wohl öffentliches Eigentum ist), nicht aber auf direktem Wege den Anliegern zugute kommt. Da hätte ich als Anwohner natürlich auch etwas dagegen.

    Und noch zu der Petition selber: Da steht als Initiator "Collectif Ni-Albo-Ni-Nonza", aber wer ist das? Dorfbewohner? Konkurrenten des Bergbauunternehmens? Die korsische Mafia, die ihren Teil vom Kuchen abhaben möchte? Keiner weiß es, und was mit der Petition passieren soll steht auch nirgends.

    Summasumarum: Es ist mir schleierhaft wie man die Verklappung von Bergbauresten ins Meer toll finden kann, deren Entfernung oder "die fürs Weltklima nützliche Verwertung" derselben aber nicht.

    Soweit meine Meinung dazu, viele Grüße,
    Swen

    Leider kann ich deine Meinung betreffs einer Schönheit da nicht teilen, denn was auf dem Foto zu sehen ist, IST brutal zerstörte Landschaft! Bitte nicht vergessen: Die dunklen Steine sind allesamt Abfall aus Bergbautätigkeit, der Strand ist eine einzige Bergbaukippe, bei deren Aufschüttung sowohl die Küstenlinie als auch der Meeresboden massivst geschädigt wurde. Vergleichsweise hierzu Luftaufnahmen aus den 50er Jahren: Visualisation cartographique - Géoportail

    Wenn da jetzt jemand kommt und aus dem furchtbaren Abfall noch etwas verwertbares zu machen gedenkt, da kann man sich das zumindest mal anschauen. Eure Links werd ich heute abend mal durchackern und mir ein genaueres Bild von der Sache machen.

    Bevor ich unterschreibe: Kann man zu diesem Projekt irgendwo etwas nachlesen?

    Wenn dieser durch früheren Bergbau asbestgeschädigte Strand abgetragen und abtransportiert wird, ist das doch erst einmal nicht unvernünftig? Es könnte ja der Naturzustand wiederhergestellt werden, wer weiß das schon?

    Das völlige Fehlen von Informationen in der Petition hinterlässt bei mir doch schon Zweifel, auch die Formulierung "Wir wollen das Projekt weder... untersuchen noch bewerten".

    Viele Grüße,

    Swen

    Oh vielen Dank! Durch Belgodere schon ein halbes Dutzend mal durchgereist, aber dieses Dorf Palasca tatsächlich stets links liegengelassen... Wird nachgeholt!

    Weiß jemand von euch, wo man die Kapelle auf dem Buch ganz links finden kann? Oder ist das ein Motiv, welches nicht von Korsika stammt...

    Hallo Anja, herzlich willkommen!

    Ja das ist schon faszinierend, mit was für ungeheurem Aufwand damals die breiten Pfade in die Hänge und über die Pässe trassiert wurden. Umso bedauerlicher, dass viele verfallen und zuwachsen...

    In einem Vorgänger-Forum hatte ich die Frage nach dem Alter auch schon mal gestellt gehabt, das ist aber zig Jahre her. Damals wusste es keiner, vielleicht es ist heute anders?

    Viele Grüße,

    Swen

    Vor allem aber: Wenn das CO2 so eine Riesen-Problem wäre, warum dann die teuerste Vermeidungsstrategie, nämlich den kompletten Fahrzeug- und Heizungsbestand unter exorbitanter Wohlstandsvernichtung und Bevölkerungsverarmung auszutauschen, wählen? Warum nicht die günstigste? Und die lautet meiner Meinung nach: Aufforstung im großen Stil, um die Photosynthese zu nutzen, gerne weltweit. Aus Co2 mach O2 auf ganz natürliche Weise, je Hektar Wald und Jahr sollen es wohl rund 10 Tonnen sein. Das kostet nen Bruchteil von dem, was gerade verpulvert wird.

    Noch besser wäre es, wenn es eine künstliche Photsoynthese gäbe, aber da bin ich nicht im Bilde wie da der technische Stand ist. Dann würde sich solche Ideen wie CO2-Verpressung auch erledigen.

    Kennt ihr eigentlich die Fußball-Liga der europäischen Minderheiten Europeada?

    Da würde eine korsische Mannschaft auch hingehören! Da sind die Südtiroler dabei, die sächsischen Sorben, die dänischen Minderheiten, Ungarndeutsche, Oberschlesier usw. Wie bei der WM treffen die sich aller vier Jahre einmal für eine Meisterschaft.

    Wegen eines üppigen Schneefalls Mitte April haben wir in Evisa mal die Wanderung abgebrochen und sind statt über den Col de Vergio zurück nach Porto und zwar direkt auf der Straße. Überraschenderweise fand ich es gar nicht schlimm, dort zu laufen, weil es da ja ständig was zu gucken gibt! Im Gegenteil, es gab plötzlich so einiges zu entdecken, was man vom Auto aus nie so in Ruhe hätte bewundern können. Die gesamte Straße ist ja eine einzige Panorama-Strecke.

    Es ging damals von Evisa über die Ruinen von Tasso nach Marignana auf nem schönen Wanderweg, von dort sind es noch 13 km nach Ota, also ~3 Stunden. Dann kommt man auch automatisch am Eingang zur Seplunca-Schlucht vorbei und kann dort gehen soweit man will und kann. Die abzweigende Straße runter zur Brücke hat übrigens auch ziemlich unter den Unwettern gelitten.

    Falls es doch das Taxi wird, seid ihr ja beizeiten am Ziel, daher eine Idee: Letztes Jahr bin ich von Ota aus im Uhrzeigersinn die Runde um den Capu di Larata gegangen. Der Hinweg war ein schönes Wandererlebnis mit einigen Aussichten (Capu San Petru lohnt sich meiner Meinung nach aber nicht). Der Capu di Larata kann mit Spürsinn und einiges an Kraxelei erstiegen werden, es gibt auch Steinmänner. Toller Blick hinüber zum Capu d'Orto! Der Abstieg und Rückweg über die Bergerie de Corgola zog sich dann allerdings etwas und Ende August in der Lonca-Schlucht zu laufen war dann sicherlich auch nicht der beste Einfall ;)

    Niemand redet davon, gefährliche Sachen jetzt plötzlich zu erlauben. Die Ereignisse des letzten Silvesters bestätigen ja meine These: Gerade WEIL sich die Chaoten sicher sein konnten, dass sie ob ihrer Masse weder alle erwischt und festgesetzt werden konnten, noch wenn sie in Gewahrsam kamen, empfindliche Strafen zu befürchten hatten, gerade DESWEGEN ist es ja zu den Ausschreitungen in erheblichen Maße gekommen, die Chaoten haben sich einfach sicher in ihrem schändlichem Tun gefühlt. Wie gesagt: Ein Verbot, was nicht kontrolliert werden kann (und flächendeckende Kugelbombenkontrollen waren ja offensichtlich nicht möglich) ist keines. Also macht Hinz und Kunz was er will, erst recht, wenn sich genügend viele Chaoten zusammenrotten.

    Ich gebe dir recht, dass wenn der Verkauf von Feuerwerkskörpern verboten wird, nur noch die illegal besorgten übrig bleiben. Das dürfte Kontrollen erleichtern.

    Ich lebe übrigens in nem kleinen 900-Seelen-Dorf. Da kann man anders als in der City keine Polizei in der Silvesternacht erwarten, erst recht nicht an jedem Gehöft und jeder Wald- und Wiesenecke. Wir haben da so einen Hügel von dem man prima die nächste Großstadt in der Ferne sieht, dort war es "wie immer" ;)

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Weder habe ich etwas gegen Jäger, noch etwas gegen Feuerwerk.

    Habe nur eine These aufgestellt, der kann man sich anschließen oder auch nicht oder sie widerlegen.

    Einig sind wir uns bestimmt in dem Punkt, dass es immer nur eine Minderheit ist, die für Ärger sorgt.

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