Hallo,
wir sind wieder zurück. Es war natürlich wie immer beim Urlaub, viel zu kurz.
Bezüglich unserer drei Etappen des GR20: Wir haben es geschafft, auch wenn es wirklich anstrengend war. Für alle die es noch nicht wissen, es ist kein Spaziergang, auch würde ich sagen kein Wandern mehr sondern wirklich bergsteigen bzw. einfach richtiger Ausdauersport und das 6-8 h am Tag. Es geht so gut wie nur rauf und runter, und das richtig steil. Ebene Wege hatten wir fast keine :)
Es hat uns schon gefallen, allerdings war es wirklich heftig anstrengend. Den gesamten GR20 sollte man wirklich nur angehen wenn man sich auch trainingsmäßig entsprechend vorbereitet hat. Wenn man nur "wandern" möchte sind andere Wege auf Korsika sicher empfehlenswerter.
Die Hütten waren recht gut ausgestattet, besser als ich es erwartet hatte. Auch sind die Verpflegungsmöglichkeiten recht gut. Also man kann auch ohne Proviant für Frühstück und Abendessen auskommen. Billig ist es naturgemäß nicht, aber günstiger als ich dachte.
Die erste Etappen von der Bergerie de Grotelle zur Refugee Pietra Piana haben wir in 6h 15 Min geschafft (inkl. Pausen). Ein Schild an der Bergerie de Grotelle weist darauf hin, dass die reine Gehzeit 5 h beträgt. Das stimmt also tatsächlich, aber trödeln darf man dabei wahrlich nicht. Toller Blick über die Seen (melu, capitello, rinoso) und tolle Landschaft am Lac de Melu.
Die Hütte war recht beengt und wir durfte in der Loggia schlafen. An sich spannend allerdings mit dem hoch und runter kraxeln etwas unpraktisch. Was die sanitären Anlagen angeht: Hier muss man schon schmerzfrei sein, denn wenn für ca. 60 Personen 2 Stehklos zu Verfügung stehen... kann man sich ja denken. Die eiskalte Dusche bei war auf jeden Fall erfrischend.
Im Nachhinein hätte wir evtl. auch die Mietzelte bevorzugt. Hier hat man doch etwas mehr Ruhe und Privatsphäre.
Die zweite Etappe führte uns zur Refuge de L'Onda. Landschaftlich hat uns diese Etappe am besten gefallen, da sie auch mal ein bisschen angenehm durch den Wald und (nicht steil nur rauf und runter) an wirklich tollen Badegumpen entlang verläuft. Die Hütte ist auch toll. Etwas geräumiger. Da es örtlich ca. 70hm von den Campern getrennt ist, ist es auch nicht so beengt im Allgemeinen und an den Sanitäreinrichtungen. Man kann sogar gegen 2 EUR warm duschen.
Mit dem Wetter hatten wir bis dahin Glück. Sonnenschein. Etwas Nebel in der Dämmerung. Nicht zu heiß. Nicht kalt.
Was der GR20 dann auch sein kann (nämlich gefährlich wenn man nicht vorsichtig ist), durften wir am nächsten Morgen auf dem alpinen 600hm Anstieg zur Crete de Muratello erfahren. Kurzzeitig heftiger Regen und recht stürmischer Wind, Kälte und dunkle Wolken. Da war uns leicht mulmig. Ein sich am Pfadesrand übergebender Franzose hat es dann auch nicht besser gemacht. Ihm wurde dann aber von tapferen Freunden geholfen und gemeinsam haben alle den Gipfel erreicht. Auf der anderen Seite ging es dann bei wieder gutem Wetter 1200hm immer immer immer runter bis zum Bahnhof nach Vizzavona. Eine Herausforderung für die Knie.
Also es war eine Erfahrung, aber ob ich das 14 Tage durchhalten würde bzw. möchte, wie manche der kurzen Bekanntschaften. Ich weiß es nicht :) Naja muss ich auch nicht!
Danke noch einmal für eure Infos im Vorfeld. Hat uns sehr geholfen.
lg Leo
Hier noch ein Bild eines Wegweisers bei der Bergerie de Grotelle
Wegweiser an der Bergerie de Grotelle