Noch ein paar Aspekte zur Thematik „Wohnmobile/Freies Campen“:
Wie ein Blauwassersegler von einem Ankerplatz in einer paradiesisch einsamen Bucht in der Südsee mit weißem Sandstrand und Palmen träumt, wünscht sich der Wohnmobilist - entsprechende Fotos in Werbeprospekten suggerieren es - einen exklusiven Standplatz direkt an einem schönen Strand oder in beeindruckender Berglandschaft.
Nachzuvollziehen ist dieser Wunsch ja, doch wie in anderen Bereichen auch kommt es auf die Dosis an. Ein, zwei Wohnmobile an einem derartigen Standplatz wären für die Natur sicher kein Problem, sofern sich deren Bewohner vernünftig verhalten, und auch die optische Störung hielte sich in Grenzen.
Anders sieht es natürlich aus, wenn die Wohnmobildichte auf einer relativ kleinen Insel wie Korsika entsprechend hoch ist. „Wilde“ Campingplätze wie in den 70er- und 80er-Jahren sind selbstverständlich sowohl aus naturschützerischen wie auch aus optischen Gründen abzulehnen. Doch wie mit den fahrenden Wohnungen umgehen?
Die Einführung dieser Wohnmobil-Taxe halte ich für den falschen Weg, denn es geht hier meiner Meinung nach nur um eine finanzielle Abzocke. Wenn man argumentiert, durch das freie Stehen von Wohnmobilen würden den Campingplätzen Einnahmen entgehen, müsste man logischerweise zumindest einen Teil der erhobenen Taxe eben diesen Campingplätzen zukommen lassen. Aber wie soll das gehen?
Vielleicht sollte man sich lieber mal überlegen, so zu agieren wie mittlerweile viele Gemeinden in Deutschland, Österreich etc., die spezielle Stellplätze für Wohnmobile eingerichtet haben, weil sie merkten, dass auch Wohnmobilisten Geld in den Urlaubsgebieten ausgeben.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich fahre selbst kein Wohnmobil und mir gefällt eine Anhäufung dieser Fahrzeuge auch nicht, genauso wenig wie die Wohnwagensiedlungen auf Dauercampingplätzen.
Übrigens beeinträchtigen nicht nur diese großen weißen Kästen die Optik, sondern auch verschiedene Einrichtungen durch die Kommerzialisierung von Stränden (Jet-Ski-Verleih etc.). Ich sage nur beispielhaft: Plage de Palombaggia. Wer den Strand aus den 70er-Jahren kennt, kann nur noch die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Aber der Zweck, nämlich Kohle zu machen, heiligt die Mittel.