Leihzelte an Hütten

  • Hat jemand Erfahrungen mit den Leihzelten an den Hütten des GR20 gemacht?
    Wir planen zu zweit ab Mitte Juni den GR20 zu gehen und scheuen uns wg. der Bettwanzen etwas, in die Hütten zu gehen. Unser eigenes Zelt ist zwar relativ leicht, aber auch klein und mit der ganzen Ausrüstung sind es doch ein paar Kilo, die wir uns sparen könnten. Gleichzeitig fürchte ich auch die Unwetter und weiß nicht, ob mein Zelt dem Stand hält.
    Also Leihzelt?
    Was spricht aus eurer Sicht dafür, was dagegen?

    Danke für eure Erfahrungen!
    Katharina

  • Hallo Katharina,

    wir sind fast in genau derselben Situation, außer dass wir noch nicht ganz sicher sind, ob wir es in diesem Jahr machen. Wenn ja, auch Mitte Juni, auch zu zweit, auch ein Zelt (2300g), tendieren aktuell zu mitnehmen, weil man dann nicht alles vorreservieren muss an den Hütten und schauen kann, wie es so läuft, auch mal ne Pause machen kann etc. Aber klar, man schleppt das dann…

    Mich interessieren auch die Erfahrung von anderen und ich freue mich über Berichte 8)party:

    Grüße

    Sonja

  • Hallo Katharina, Hallo Sonja,

    vorab: auch die Leihzelte sollten reserviert werden.

    Meine Tochter und ich(20 und 59 Jahre) waren Ende Juni 2022 unterwegs und hatten Leihzelte in Petra Piana, Manganu und Ref. Puscaghia. Diese waren mit einer Matte pro Person ausgestattet und ausreichend groß.

    Mit unseren eigenen Matten dazu war es fast komfortabel. Zur Sicherheit hatten wir ein eigenes Zelt und eben auch Matten dabei. Sehr angenehm war, dass die Zelte fest auf Holzpodesten standen (ausser in Puscaghia), so dass wir vor Feuchtigkeit geschützt lagen. Ausserdem spart es das Abbauen und Verstauen des klammen Zeltes am Morgen. Sauberkeit war ok.

    Viel Spass bei der Planung von Andreas

  • Hallo zusammen,

    ich kann die Leihzelte nur empfehlen… zu zweit haben wir diese letzten Juli auf dem GR genutzt. Sauber waren alle, wobei das sicherlich vom Vornutzer abhängt. Wir haben auch ohne Reservierung immer einen Platz gefunden.

    Im Nachhinein hätte man gar keine eigene Matte gebraucht, die waren nämlich schon drin.

    Die Zelte sind allerdings natürlich nicht riesig, tlw muss der Rucksack draußen bleiben.

    LG

    Lorenz

  • Vielen Dank Euch beiden für die Antworten und Berichte!


    Die Ambivalenz bleibt: will man Flexibilität und Sicherheit, trägt man das eigene Zelt mit, nutzt es aber nicht zwingend, da die Mietzelte teils an besseren Spots stehen usw. Will man sich andererseits das Gewicht des eigenen Zelts sparen und dennoch nicht vorplanen, klappt es wahrscheinlich, ist aber bisschen teurer und es gibt keine Garantie…

    Wir tendieren zur ersten Lösung, die eigenen Matten würden wir sowieso mitnehmen wegen Komfort und zusätzlicher Isolation.


    Was meint Ihr, wie kalt und voll es in der zweiten Junihälfte dort ist? Ich habe irgendwo gelesen, Juni und September sollen die vollsten Monate sein, was ich kaum glauben kann.


    Herzlich

    Sonja

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe irgendwo gelesen, Juni und September sollen die vollsten Monate sein, was ich kaum glauben kann.

    PozziLand

    du darfst das ruhig glauben... Juli/August ist vielen mit Recht zu heiß, früher hat's oft noch zu viel Schnee, und im Oktober kippt das Wetter und die refuges sind nicht mehr vollständig bewirtet.

    will man Flexibilität und Sicherheit, trägt man das eigene Zelt mit

    da unterwegs biwakieren streng verboten ist, bringt ein eigenes Zelt nicht sooo viel Flexibilität, ausser du willst wirklich nicht vorreservieren und die ein oder andere refuge überspringen.


    Normalerweise wird es in der zweiten Junihälfte zum ersten Mal richtig sommerlich, in der Höhe können die Nachttemperaturen aber immer noch im einstelligen Bereich liegen, Frost ist eher selten.


    wie auch immer...bonne randonnée

  • Vielen Dank auch von mir!

    Mich beruhigt es, wenn ihr schreibt, dass die Leihzelte ganz in Ordnung sind. Und eine zusätzliche Isolierung durch Holz von unten ist auch ein guter Nebeneffekt gegenüber dem eigenen Zelt.

    Ich gehe davon aus, dass man sich bei schlechtem Wetter trotzdem auch in den Hütten aufhalten und die Mahlzeiten mit buchen kann, oder?


    Besten Dank

    Katharina

  • Hallo zusammen,


    wir haben spontan auch mal einen Tag länger gemacht, waren dadurch einen Tag im Verzug. Hatten alles reserviert und haben dem Gardien jedes Mal gesagt „wir haben reserviert, aber für gestern“. War gar kein Problem, wurde anerkannt, Zelt gesucht und Punkt.

    Insofern besteht auch hier die Möglichkeit Flexibilität zu leben. Vorreservieren würde ich schon.


    Wir waren 2022 Anfang Juli unterwegs und ich fand es nicht überfüllt. Es gibt einige Hütten wie zB Manganu, die an Knotenpunkten liegen und aufgrund von „Kurztourengehern“ traditionell mehr bevölkert werden. An den meisten anderen ging es für meine Begriffe human zu. Die Tour ist nun mal in aller Munde und allein dass hier jeder Knabe den GR kennt, zeigt ja wie beliebt das Ganze ist. Charme hat es auch im Juli und das ganz ohne Karawanen-Stil. Meine Ruhe bevorzuge ich dennoch, aber dann muss man eben woanders hin auf der Insel…


    In den Hütten ist nicht ewig Platz, das darf man nicht überschätzen. Prinzipiell gilt: wer in der Hütte schläft hat Vorrecht! Einige wenige Hütten sind auch Outdoor-(leidlich)überdacht (mir fällt da jetzt Pietra Piana oder Mori ein), in L‘Onda passen 80% nach drinnen. Das sollte man aber nicht allgemeingültig sehen.


    LG

    Lorenz

  • Hallo Katharian,

    es handelt sich bei den "Hütten" nicht um DAV/ÖAV Hütten. Hiervon sind die "Hütten" am GR 20 weit weg!

    Mahlzeiten buchen... eher nicht! Das sind 1 Personen Stationen mit der Aufgabe die Nächtigungsgebühren einzusammeln und für Ordnung um die Hütte zu sorgen. Plus dem Jobe als Beobachtungs- bzw. Meldestelle für Waldbrände.


    Drinnen bei Schlechtwetter aufhalten, sehr begrenzt bis nein. Siehe die Antwort von Lorenz. Wir saßen 2019 an der Manganu drei Tage wegen Sturm und Dauerregen fest (im eigenen Zelt und Lebesmitteln) und waren SEHR Froh um unseren eigenen Raum.


    Gute Zeit

    Micha

  • Hallo zusammen noch einmal,

    ich habe meine Frage gestern schon in einem älteren Thread gepostet, aber dort passt sie vielleicht nicht hin bzw. hoffe ich jetzt, dass für die Chancen höher stehen, dass es jemand sieht, der *die eine Antwort weiß, und KatharinaD interessiert es vielleicht auch:


    Ich habe auf einer französischen GR20 Info-Seite den Hinweis gefunden, dass man die Reservierungen fürs Biwakieren ausgedruckt(!) mitbringen soll. Kann mir wer sagen, ob das stimmt bzw. ob keine Bestätigungen auf dem Handy akzeptiert werden? Wir wollten nämlich erst nach den ersten Etappen entscheiden, wie es weitergeht, dann ggf. für weitere Unterkünfte noch buchen und bezahlen wenn mal Netz ist. Mit dem aktuellen Wetter macht es ja wenig Sinn, auf gut Glück mal eben 10 oder mehr Übernachtungen an fixen Daten zu buchen.


    Und wir hatten jetzt geplant, trotz eigenem Zelt zu reservieren, und vor Ort dann ggf. nach einem Mietzelt zu fragen, wenn es welche gibt, die leer und gut (gerade) stehen, dann muss man immerhin weniger Bargeld einsetzen, als wenn man gar nichts vorbucht.


    Zu guter letzt noch an diejenigen, die aktuell vor Ort sind, vielleicht hatte wer schon die Gelegenheit, mal an die Nordhängen zu gucken: Crampons/Grödel ab nächster Woche noch essentiell oder verzichtbar? Mitte Juni ist ja genau der Zeitpunkt bis zu dem der PNRC dazu rät.



    Viele Grüße

    Sonja

  • Hallo Sonja,


    Nein du musst nichts ausdrucken, im Zweifel würde das Handy reichen. Ich wurde noch nie nach einem Ausdruck gefragt. Im Grunde wurde man nur nach dem Namen gefragt, das reicht bereits aus.

    Das kannst du dir also sparen!

    Wir waren letztes Jahr ja auch einen Tag hinter unserer Route, hatten aber alles reserviert. Das war völlig unproblematisch und unbürokratisch. Platz gabs immer.


    LG und viel Spaß

  • Hallo Sonja, wir waren letzte Woche im Nordteil unterwegs und haben die Etappe von Haut Asco nach Refuge Tighettu mit einem Shuttlebus umfahren, da es lt. dem Hüttenwirt zu gefährlich sei, vor allem ohne Grödeln/Steigeisen. Das war am 02.06. Einige sind rauf, aber ein Wanderer meinte, es war noch sehr viel Schnee oben und die Markierungen dadurch verdeckt und er fand es noch sehr gefährlich, da auch das Wetter aktuell täglich ab 13, 14 Uhr stark umschlägt- Ich würde auf jeden Fall den Hüttenwirt nochmal fragen, er hat uns davon abgeraten aufzusteigen, auch mit Steigeisen.

    Die Mietzelte waren in einem Top Zustand, würde ich jeder Zeit wieder so machen.

    LG Stephanie

    • Offizieller Beitrag

    die Wetterprognosen sind auch für die kommende Woche noch die gleichen: ab mittags stehen täglich Regen und Gewitter auf dem Programm. Die Warnungen der Hüttenwirte sollte man unbedingt ernst nehmen.

    Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch noch mal an das Unglück im cirque de la solitude vor einigen Jahren...

    Stabileres Wetter gibt es wahrscheinlich ab etwa 20. Juni, dann wird es wahrscheinlich von heute auf morgen hochsommerlich heiß.

    Fiffie83

    meinen Respekt zu eurer Entscheidung, diese Etappe zu vermeiden habt ihr! Chapeau !

  • Danke Thomas, die Entscheidung ist uns schwer gefallen, aber wollten auf keinen Fall zu viel riskieren. Wir konnten auch zum Glück das schlechte Wetter vermeiden, indem wir jeden Tag vor Sonnenaufgang los gewandert sind :-) Ein Traum, man kommt dann zu Mittag an und kann dann bei Regen ein Schläfchen im Zelt halten. In der Hitze mag ich mir das gar nicht vorstellen, so war es viel besser, auch wenns ganz schön kalt war in der Nacht.

    • Offizieller Beitrag

    konnten auch zum Glück das schlechte Wetter vermeiden, indem wir jeden Tag vor Sonnenaufgang los gewandert sind :-) Ein Traum, man kommt dann zu Mittag an und kann dann bei Regen ein Schläfchen im Zelt halten.

    Fiffie83

    genau richtig gemacht !!! ich habe noch nie verstanden, wenn Wanderer - unabhängig vom Wetterbericht- erst am späten Vormittag aufbrechen. Aber vor allem Franzosen ticken da oft anders.

  • Fiffie83 und Giacchetto

    Vielen dank für die wertvollen Tipps und Infos.

    Wir wollten jetzt endlich mal buchen, weil die Wetterprognose es zulässt, aber nun lässt uns das Reservierungsportal die Ortu und die Carruzzo Hütten nicht mehr buchen, nicht einmal eine einfache Bivouac Reservierung.

    Da hier ja einige im Forum die These vertreten, dass man mit eigenem Zelt (haben wir), entgegen der Hinweise auf der Webseite des Parks, keine Reservierung benötigt: meint ihr, wir können es wagen dort einfach aufzutauchen? Etwas seltsam ist es schon, denn Asco lässt sich reservieren und die beiden anderen Hütten gingen an verschiedenen andern Probedaten im Juni auch nicht.


    Etwas doof, wir wollten eigentlich nicht angekündigt kommen, aber eben auch warten, bis sich das Wetter beruhigt.


    Viele Grüße

    Sonja

    • Offizieller Beitrag

    PozziLand

    betrifft das nur bestimmte Tage oder ist das generell?

    Falls ersteres, sind da vielleicht größere geführte Gruppen unterwegs.

    Ansonsten :hmm:::,,II8

    an der piobbu gibt's ja sowieso nur Zeltmöglichkeiten, dafür eigentlich recht viele. An der carozzu ist der Platz meiner Erinnerung nach limitierter.

    Wie es mit eigenem Zelt ohne Reservierung aussieht wage ich nicht zu beurteilen, ich bin schon seit Jahr(zehnt) en nicht mehr zu bewirteten Zeiten an einem refuge gewesen.

    Allerdings sollen trotz des Wetters extrem viele Wanderer unterwegs sein.

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