Archäologie: Etruskergrab freigelegt

  • Hallo Dieter,

    entschuldige die für dich vielleicht naive Frage, aber warum ist dies eine Sensation? Schließlich siedelten die Etrusker meines Wissens nach so ziemlich genau gegenüber der Insel Korsika auf dem italienischen Stiefel oder irre ich mich?


    VG

    Mario

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    mich irritiert vor allem die sensations-heischende Manier der Berichterstattung. ;(party:


    Zu meinem Abitur schenkten mir meine Eltern ein Buch über die Etrusker und ihre Geschichte: "Denn sie entzündeten das Licht". Sehr faszinierend für mich, im Geschichtsunterricht gab es die damals quasi nicht!

    Um dann zu erfahren dass Rom vom Etrusker-Fürsten Lucius Tarquinius Priscus gegründet wurde ... :rollparty:


    Also das mit dem "Erstmals seit Jahrzehnten haben Archäologen ein gut erhaltenes Etrusker-Grab im Mittelmeerraum freigelegt." scheint mir nicht plausibel, die Etrusker sind gut erforscht lt. meiner damaligen Lektüre.

    In dieser Lektüre war das etruskisch-politische Gebilde aus mehreren Stadtstaaten "vis-à-vis" von Korsika allerdings auf das Festland beschränkt beschrieben. Und von dort stammen auch die gängigen Grabbeschreibungen.


    Allerdings waren die Etrusker ja nicht alleine im Bereich Bologna - Neapel - insofern ist ein Etrusker-Grab auf Korsika schon interessant ... aber halt nicht wirklich überraschend! Denn:


    schon in meiner damaligen Lektüre (heute frisch nachgeschaut! 8)party:) wurde beschrieben dass aufgrund einer absehbaren Blockade durch u.a. auch der Punier ihr Handelsraum bedroht war, und man hatte deshalb schon Stützpunkte auf Korsika eingerichtet.

    "Sie bezogen aus dem dichtbewaldeten Korsika von den Einheimischen Holz, Honig und Wachs."


    Anno 564 vor unserer Zeitrechnung besetzten dann zum Erschrecken der Etrusker Kolonisten aus der Ägäis (Phokäer!) die Westküste Korsikas rund um Alalia ...

    Das scheint mir rein hafen-technisch irgendwie nicht plausibel! - eher: das spätere Aleria??


    Umständehalber verbündeten sich die Etrusker dann mit Karthago und führten 535 v.Chr. dann im Herbst (rechtzeitig vor den Winterstürmen dort) einen Seekrieg gegen die Phokäer - wohl im Kanal zwischen Korsika und Sardinien.

    Insgesamt waren 180(!) "50-Ruderer" daran beteiligt! Ergebnis: die Phokäer unterlagen und mussten flüchten ... nach Sizilien??

    Es war wohl die größte Seeschlacht seit der von Ramses III anno 1200 v.Chr. im Nildelta!


    Den Besatzungen der eigentlich siegreichen Schiffe der Verbündeten wurden (soweit noch lebend) in der etruskischen Stadt Caere "vorgeführt und gesteinigt" ... warum? Meine Lektüre schweigt dazu!


    Vermutlich ca. 460 v.Chr. fuhr eine griechische Flotte unter "Tyrann" Dyonisius I von Caere aus gen Korsika, alle Etrusker wurden vertrieben. Er gründete als Erinnerung daran "Porto Siracusano" - heute: [definition='18','[object Object]'][definition='18','[object Object]'][definition='18','[object Object]'][/definition][/definition][/definition]!

    ist wohl auf auf einer ehemals etruskischen Siedlung errichtet worden.

    Damit verbunden sind Sterben der Stadtstaaten und des Handels der Etrusker.


    Insofern scheinen mir die veröffentlichen Funde aus "zwischen 300 und 350 v.Chr." ziemlich fragwürdig - der Etrusker-Staat war da schon ca. 100 Jahre zuvor zerbrochen! h/%


    Meine LG aus Etruskeriorum

    Ernest


    PS: viele hier aufgeführten Information. Zitate und sinngemäße Zitate sind hier entnommen:

    - Titel: "Denn sie entzündeten das Licht"

    - Verlag: Droemer Knaur (Autor: Werner Keller)
    - Erstauflage: 1970

    - ISBN: damals noch nicht vergeben - derzeit wohl auch im Fachhandel nicht mehr verfügbar

  • Hallo,

    die Berichterstattung in der "Die kleine Zeitung" übertreibt in der Überschrift (Übersetzungsproblem).

    Gute Informationen dagegen bei "Corse net Infos".

    Die interessante Neuigkeit ist, dass das Etruskergrab unter römischen Gräbern in Korsika gefunden wurde. Und das muss man meiner Meinung nach nicht so lapidar bewerten. Hier die Übersetzung:


    Aleria: Unter der römischen Nekropolis die seltenen Entdeckung eines etruskischen Grabes.


    Das etruskische Grab, das unter einer römischen Nekropole in der Stadt Aleria im Bereich Lamajone im Rahmen einer präventiven archäologischen Ausgrabung auf Privatgelände entdeckt wurde, enthüllt nun nach über 25 Jahrhunderten seine Geheimnisse. Inrap (Institut national de recherches archéologiques préventives), das diese außergewöhnlichen Ausgrabungen seit Juni 2018 durchführt, hat eine Sammlung bemerkenswerter alter Überreste aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. freigelegt, darunter eine römische Nekropolis und darunter ein etruskisches Grab und seine farbenfrohen, bemerkenswert gut erhaltenen Grabbeigaben. Diese in Frankreich seltene Entdeckung ist die erste ihrer Art seit 40 Jahren.

    "Das ist eine seltene Entdeckung. Seit den Ausgrabungen von Jean Jehasse hat niemand eine etruskische Grabstätte gesehen, nicht nur auf Korsika, sondern sogar auf dem Kontinent! In Italien gibt es noch nicht einmal eine aktuelle Forschung. Noch nie hat jemand einen aktiven Archäologen gesehen! Noch weniger, eine solche Dichte von Vasen...." Laurent Sévègnes, regionaler Kurator für Archäologie, mag Superlative nicht viel mehr als INRAP-Archäologen, die Qualität ihrer Entdeckungen, aber er gibt zu: "Rarität macht das Ereignis". Wenn Vorsicht und Strenge geboten sind, warten bei den Vertretern des korsischen Kulturministeriums mit gierigen Gesichtern und echter Aufregung alle darauf, die Plane anzuheben, um die ersten Entdeckungen zu enthüllen, indem sie Regen und Kälte mit den Füßen im Schlamm vergessen lassen. "Wir haben ein etruskisches Grab freigelegt, das von mehr als hundert römischen Gräbern bedeckt war, die wir seit September ausgehoben haben", sagt Laurent Vidal, verantwortlich für präventive Ausgrabungen am Standort Aleria-Lamajone.


    Grabkammer mit Flur/Korridor/Zugang


    Die Entdeckung einer römischen Nekropolis und zweier Straßenabschnitte wurde im Februar von INRAP veröffentlicht. "Wir hatten die Anwesenheit eines unterirdischen etruskischen Grabes bemerkt, weil wir die Treppe und den Gang zur Bestattungskammer gefunden hatten", fährt Laurent Vidal fort. Er begrüßt auch "eine wichtige Entdeckung, die auch in Frankreich eine Ausnahme darstellt, denn dieses Modell eines Kammergrabes mit einem Korridor existiert nur in Italien und Korsika. Die Bestattungskammer verfügt über einen sehr großen Zugangskorridor, der etwa sechs Meter lang und 1,10 Meter breit ist". Jean Jehasse hatte Korridore dieser Größe hervorgehoben, die aber Räume dienten, die etwas größer waren als die, die wir gerade entdeckt hatten".

    In den 1960er und 1980er Jahren hatte der Archäologe, der die wohl besten Erkenntnisse zu haben scheint, mehr als hundert Gräber einige Schritte weiter auf dem Gelände von Casabianda exhumiert. Seit 40 Jahren war kein solches Grab mehr bekannt geworden.

    "Jean Jehasse begnügte sich mit den Mitteln der Zeit. Heute verfügen wir über modernste Techniken, die viele Analysen mit Feldausgrabungen kombinieren."


    Zweifarbige Vasen


    Der in den Boden gegrabene Korridor/Flur führt zu einer verdichteten Erdtür, die sich zur Grabkammer hin öffnet. "Der Körper wird in einer Grube in dem zu bestattenden Boden/Areal eingebracht, und dieser ist von anderen Begräbnisstätten umgeben. So könnte man sich ein Bestattungsritual vorstellen . Die Erdtür wird wieder verschlossen, aber es ist möglich, dass sie wieder geöffnet wird, so wie es heute in einigen Ländern der Welt geschieht, wo Menschen auf Friedhöfe zurückkehren, um einmal im Jahr die Toten zu besuchen. Wir kommen zurück, vielleicht zu der Zeit, um ein Trauerbankett auf dem Grab um den Toten zu inszenieren.

    Wir haben keine archäologischen Beweise für diese Praxis, aber es ist eine Hypothese", sagt Laurent Sévègnes.

    "Wir konnten die die Leiche untersuchen die dort begraben wurde. Sie wurde auf ihre Seite gelegt.

    Um den Körper herum gibt es eine ganze Reihe von Vasen", ergänzt Laurent Vidal.


    Unter den noch nicht untersuchten Objekten befinden sich einige mit farbigen Verzierungen, eine Polychromie, die bereits bei anderen Ausgrabungen festgestellt wurden. Diese Grabbeigaben verbinden den Verstorbenen offenbar mit dem etruskischen Kulturkreis. Erst wenn die Grabbeigaben vollständig entfernt, gereinigt und analysiert sind kann man wird man den sozialen Status des Begrabenen erkennen können.


    Wertvolle Informationen


    Das ist der Sinn der anthropologischen Untersuchung von Catherine Rigeade. Der Inhalt der Vasen müsste auch Informationen über die Bestattungspraxis enthalten. Die Analyse der Knochen wird feststellen, ob der Verstorbene ein Mann oder eine Frau war. Aber es stellen sich andere Fragen, die schwieriger zu lösen sind: War der Verstorbene ein Etrusker oder war er ein Inselbewohner, der den Gewohnheiten und Bräuchen des Eindringlings angepasst war? Wenn die Grabbeigaben genügend aussagekräftig sind, geben sie ein wenig Erhellung über die begrabenen Menschen. Die Gräber, die von Jean Jehasse entdeckt wurden, lieferten Waffen, Schwerter, Bronzehelme, Beinschutzschilder.... alles Material, das nicht viel über den Krieger aussagt, der sie trug. "Die Etrusker auf Korsika sind aus den Grabbeigaben der Gräber und den Inschriften der Nekropole Kasabiens bekannt, aber es bleibt noch viel zu erfahren, wie sie in der Stadt lebten, wie sie das Gebiet besetzten und wie sie es bewirtschaften. Wir haben praktisch kein Wissen über diese Menschen! Wir kennen die Grabbeigaben archäologisch, aber nicht deren Verwendung. Essens- oder Bestattungspraktiken sind unbekannt. Wir wissen fast nichts über das Wohnen, den Alltag der Menschen, den Zustand der Gesellschaft, wie diese funktionierte", erklärt Laurent Vidal. Die Informationen werden umso wertvoller sein, als Aleria der einzige nicht-kalkhaltige Sektor auf Korsika ist, in dem Knochen gefunden werden.


    Man wird lange beschäftigt sein


    Wenn die Entdeckung eine seltene ist, ist sie überhaupt nicht verwunderlich. "Im Zusammenhang mit den Entdeckungen von Aleria und Jean Jehasse mussten wir eines Tages damit rechnen, ein etruskisches Grab in der Gegend zu finden", sagt der Grabungsleiter. "Die römische Nekropole, die später von der Nekropole Casabianda bedeckt wurde, entwickelte sich entlang einer Ost-West-Route, die von der griechischen und etruskischen Stadt Aleria zu den Teichen oder der Mündung des Flusses führte. Sie befindet sich am Stadtrand, 200 Meter von der historischen Stätte und den Stadttoren entfernt. Es ist eindeutig der Friedhof der Bewohner von Aleria". Die Besiedlung der historischen Stätte erstreckt sich vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert nach Christus. Zwischen 300 und 400 v. Chr. stand Aleria unter etruskischer Kontrolle. Um 259 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert, die ihre politischen Herren wurden. Die Entdeckung von Gräbern zeugt von ihrer Anwesenheit bis zum Jahr 220 n. Chr.


    Familiengräber


    Das Ereignis würde uns fast vergessen lassen, dass die Stätte Lamajone zuerst eine römische Nekropolis mit hundert Familiengräbern und ziemlich gut erhaltenen Knochen enthüllte. "Römische Gräber zeigen Familien, die im kleinen Familiengräbern bestattet wurden. Einige Anlagen sind erhalten geblieben. Die Gräber überschneiden sich, aber mit Respekt vor den Gräbern der früher Bestatteten. Der Verstorbene, der zuvor begraben wurde, wird nicht an einen anderen Ort verbannt. Es ist ein bisschen wie unsere heutigen Friedhöfe. Wenn man in einem Familiengrab bestattet, respektiert man die Gräber der Älteren". Diese Praxis der mehrschichtigen Gräber wurde durch die Geographie des Bodens begünstigt. "Das Gelände ist etwas schwierig wegen eines Bodenphänomens. Die Erde sammelt sich in einem Hohlraum und lässt den Boden aufsteigen. Während der verschiedenen Nutzungsphasen der Nekropolis ist der Boden leicht gestiegen, so dass sich die Gräber übereinander stapeln. Dadurch bleiben die ältesten Gräber teilweise erhalten".


    Zukünftige Ausgrabungen


    Die Ausgrabungen, die im Juni 2018 begannen, werden in etwa zwei Wochen abgeschlossen sein. Die Erde wird dann wieder aufgefüllt, und an seinen Besitzer zurückgegeben, der ursprünglich ja ein Einfamilienhaus bauen wollte. Die entdeckten Objekte werden von verschiedenen Spezialisten in den nächsten 4 bis 5 Jahren untersucht, bevor sie im Museum von Aleria ausgestellt werden. In der Zwischenzeit werden weitere Ausgrabungen in dem Gebiet, insbesondere auf der anderen Seite der Landstraße, nahe dem Meer, durchgeführt. "Jede neue archäologische Untersuchung wird neue Daten über Aleria liefern (vor allem aufgrund der langjährige Besiedlung vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 18. Jahrhundert) und damit über seinem ultimative Veränderung in Form des des Weilers Forts Matra. Wir wissen sehr wenig über die Organisation der Straßen in der Stadt. Diese Lamajone-Grabung enthüllte zwei neue Wege, die nicht bekannt waren", sagt Laurent Vidal. Ist Lamajone die Heimat anderer unberührter etruskischer Nekropolen? "Im Moment gibt es in dem gesamten Gebiet, das wir ausgegraben haben - das geologische Gelände ist fast überall - keine anderen Gräber. Aber zehn Meter von der Ausgrabung entfernt, kann es noch andere geben. Heute können wir das noch nicht beurteilen".


    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator / nachbearbeitet von Ernest



    Grüße

    Helen

  • hallo,

    nachträglich habe ich entdeckt, dass es im übersetzten Text Dopplungen gibt, die ich leider nicht mehr korrigieren kann, da das Aufrufen meines Beitrags bereits nicht mehr geht.

    Sorry

    Helen

  • Es ist doch schön, dass eine eher nischenhaftes Thema durch 'sensations-heischende Manier' mehr Aufmerksamkeit hervorruft.

    Nicht die Etrusker auf Korsika ist die 'kleine Sensation', sondern die Entdeckung eines nennenswertes Grab mit Beigaben seit Jahrzehnten.


    Ernests Etruskerlektüre hat schon fast 50 Jahre auf dem Buckel, da gab es zukünftig noch viel zu Entdecken und Forschen. Aber in der Jetztzeit sind neue Erkenntnisse und Ausgrabungen über Etrusker rar geworden. Und dann dieser Fund auf der Insel. SENSATIONELL!!!


    Gruß

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    nachträglich habe ich entdeckt, dass es im übersetzten Text Dopplungen gibt, die ich leider nicht mehr korrigieren kann, da das Aufrufen meines Beitrags bereits nicht mehr geht.

    Hallo Helen,


    vielen Dank für Deinen Beitrag! Ist in der Form so echt schwer zu lesen ...

    Ich erlaube mir daher gleich ihn sowohl formatierungs- als auch lese-technisch zu überarbeiten!

    Ich gehe davon aus dass uns das allen nützt und Du damit einverstanden bist ... 8)party:

    Ansonsten meckere mich gerne an! n((// Entweder öffentlich oder via Konversation! :)party:


    Meine LG aus Etruskeriom

    Ernest

    • Offizieller Beitrag

    Hallo hier zusammen in einem archäologischen (Forums)Thread (welches Forum hat so was schon zu bieten??)! :rollparty:

    Die interessante Neuigkeit ist, dass das Etruskergrab unter römischen Gräbern in Korsika gefunden wurde.

    Naja, so interessant ist das nun wirklich nicht!! :rollparty: Gräber der Römer kamen halt einfach später obendrauf ...

    Eine umgekehrte Auffindung wäre dann aber eine wirkliche Sensation! :thumbupparty:


    Es ist doch schön, dass eine eher nischenhaftes Thema durch 'sensations-heischende Manier' mehr Aufmerksamkeit hervorruft.

    In der Tat grandios ... ;)party:!


    Und dann dieser Fund auf der Insel. SENSATIONELL!!!

    Aber eben nicht unerwartet aufgrund der ziemlich langen Anwesenheit der Etrusker auf der Insel ... :thumbupparty:

    Sicherlich gibt es unterhalb der Römergräber in Aleria oder noch etliche Etruskergräber ... ist sehr wahrscheinlich und dann und daher auch absolut nicht sensationell! 8)party:


    Insofern scheinen mir die veröffentlichen Funde aus "zwischen 300 und 350 v.Chr." ziemlich fragwürdig - der Etrusker-Staat war da schon ca. 100 Jahre zuvor zerbrochen

    Ja, dieser Widerspruch steht übrigens immer noch im Raum ... :hmm:


    Meine LG aus Etruskeriom

    Ernest

  • Danke Helen für die Information auf deutsch, ich habe ihn auch so "verstanden". Schade das später manche Zeilen zitiert werden, irgendwie gefällt es hier mir hier zusehends weniger...Gruß Michel

  • Sorry, vielleicht poste ich etwas überholtes. Hab die zurückliegenden posts nur knapp überflogen.

    Sicher hatten die Ertrusker an der Insel große s Machtinteressen ... wird ja, so wie ich es gelesen habe in den Posts auch dargestellt.

    Was aber sicher für die Archäologie von Interesse ist. Man weiß eigentlich wenig über die Ertrusker.

    Noch nicht einmal die Schrift ist völlg entziffert.

    Es finden sich viele (reich beinhaltende) Gräber auf dem italienischen Festland. Auf Corse, auch wenn man weiß das die Ertrusker sich Ihre Machtansprüche dort sichern wollten, eigentlich keine (weiß jetzt nicht ob es weitere Ertruskergräberfunde auf Korsika gibt).

    So gesehen sind die Gräber sicher ein Sensationsfund.

    • Offizieller Beitrag

    Ich erlaube mir daher gleich ihn sowohl formatierungs- als auch lese-technisch zu überarbeiten!

    Hallo zusammen,


    ich bin endlich zu einem Ende gekommen! Ich habe versucht alles glatt zu ziehen:

    war umfänglich, denn in der Übersetzung fehlten etliche Absätze aus dem Original ... ;)party: Ist gerichtet ...

    Deepl ist zwar bestens, aber halt nicht unfehlbar! Noch nicht, leider ...

    Da gab es also etwa ein Dutzend irreführend übersetzte Verneinungen, etliche einfach schlechte Übersetzungen.

    Am lustigsten für mich: ich habe durchgängig die "Möbel" durch "Grabbeigaben" ersetzt ... :)party:

    Nachbearbeitung dank + durch "Leo" und meinem Handwörterbuch von Langenscheidt. Und mir ... h/%


    Lest also gerne in #4 nach, Verbesserungen oder Korrekturen meldet ihr bitte + gerne an mich. An zwei Stellen habe ich zwar den Original-Text verstanden, mir ist aber partout keine einfache + sinnvolle Übersetzung dazu eingefallen ohne den jeweiligen Absatz komplett anders zu übersetzen ... Da hakt es halt ein bisschen.

    Außerdem konnte ich die letzten ca. 10 Zeilen aus dem Original nicht als Übersetzung dort speichern! :dash: :rofl:Waren ca. 100 Zeichen zu viel ... der Beitrag ist also nicht vollständig!

    Ich hänge daher hier ein PDF an mit der vollständigen Übersetzung, Suche und Textauswahl sind möglich.


    Interessant auch angesichts eurer Kommentare zu meiner Ansicht "Nix Senstionelles!": in dem Artikel wird dem Fund auch "nix Senstionelles" zugeordnet, ist eher ein "unausweichlicher Fund" ...


    Ist alles Anlass dazu dass ich mir für meinen anstehend Urlaub mal neuere Bücher zum Thema zulege ... w§§§l/ng

    Ist aktuell erfolgt ...


    Meine LG aus Etruskeriorum

    Ernest

  • Hallo Ernesto, Teemitrum:

    désolée :rollparty:, für deine Nacharbeit des deepl Textes. Ich hatte die Schwächen der Übersetzung ja auch erkannt und wollte nacharbeiten, aber leider ließ das Forumprogramm das bereits nach kurzer Zeit nicht mehr zu.

    Ob interessant oder weniger ist eben immer subjectiv, aber ich fand das Thema, dank an Godot: Dieter, neben dem ständigen Camping, Auto, etc. Fragen, wirklich mal abwechslungsreich, sowohl historisch als auch forumsmäßig.

    Ist alles Anlass dazu dass ich mir für meinen anstehend Urlaub mal neuere Bücher zum Thema zulege ...

    Ist aktuell erfolgt ...

    siehste, das ist doch ein schöner Effekt für life long leanrning!:winke:

    Grüße

    Helen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen ihr lieben Etrusker-Interessierten,


    Ich hatte mir vor meinem Sardinien-Urlaub ja 3 recht neue Bücher zum Thema zugelegt, letztlich konnte mir nur das wohl aktuelle Standardwerk zum Thema Antworten liefern:

    [1] "Die Etrusker", Verlag Philipp von Zabern, Autor: Friederike Bubenheimer-Erhart, Ausgabe 2014 - hier: Sonderausgabe 2017 in 2. Auflage, ISBN 978-3-8053-5073-0

    Die folgenden Inhalte hier im Post zitiere ich daher inhaltlich zusammenfassend auf Basis dieser Quelle.


    Vorab: auch hier konnten die schon von meinem Buch vor jetzt 40 Jahren erschienen die entscheidenden Fragen nicht beantwortet werden:

    - wer sind die Etrusker bzw. woher kamen sie?

    - woher stammt ihre Sprache?

    Das große Problem sind die inhaltlich bescheidenen schriftlichen Überlieferungen (meist nur grabgemäße Formeln ab dem 7. Jhd. v.Chr.) und das Fehlen von Übersetzungen/Abschriften späterer Texte bzw. Zerstörung derselben ...

    Der Ursprung der etruskischen Schrift dürfte sich auf der griechischen Insel Euböa befinden.

    Überlieferungen etruskischer Kultur sind textmäßig erst aus römischen Schriften weit nach dem Untergang der etruskischen Kultur (ca. 4. Jhd. v.Chr.) erhalten, meist erst ab dem 1. Jhd. v.Chr. ... und damit wenig hilfreich!


    Das Reich der Etrusker und deren Kultur erschließt sich also weitestgehend nur aus archäologischen Belegen.


    Lt. meiner Quelle [1] ist mit der Villanova-Kultur ab dem 9. Jhd. v. Chr. eine metall-verarbeitende Kultur im etruskischen Landstrich am westlich Teil der italienischen Festlandsküste zwischen etwa Pisa und Ostia belegt.

    Im Rahmen der Villanova-Kultur war den Etruskern die Verarbeitung von Bronze wohl auch irgendwie bekannt, übergreifend übernommen wurde diese Metallverarbeitung wohl aber erst etwas später im 8. Jhd. v.Chr. zusammen mit der Eisenverhüttung von der damals parallelen aber technisch fortgeschritteneren Nuragher-Kultur auf Sardinien.

    Dies war den reichlichen Bodenschätzen Sardiniens zu danken. Erst ca. 100 Jahre später wurde den Etruskern bewusst welche reichlichen Bodenschätze sie in dem o.g. Bereich für sich selbst ausbeuten konnten.


    Etruskische Metallwaren waren ab dem 6. Jhd.v.Chr. wohl sehr begehrt im mediterranen Raum - die Archäologen finden sie allerorten! Und daher war dieser Handel definitiv einer der Kriterien für den den Aufstieg der etruskischen Kultur!!


    Um diesen Aufschwung zu unterstützen brauchte es halt den Nachschub von Roherzen - z.B. eben auch aus Korsika!

    Abbau von diesen Erzen ist in [1] vermerkt für mich annähernd an diesen (1:200T!) lokalisierten ;)party: Orten:

    - Silber: Aleria/Alalia

    - Blei: ca. Poggio-di-Nazzia

    - Kupfer: ca. Antisanti, Galeria und Murato


    Von daher ist es für mich persönlich sehr plausibel dass (in keiner von mir durchgesehenen Literatur vermerkt!) etruskische Händler am Hafen von Alalia auch siedelten und daher dort auch etruskischem Brauch zufolge dem auf dem Festland typischen Bestattungszeremonium huldigten.

    Also auch hier demzufolge: wohl KEINE Sensation auf dem Gebiet des heutigen Aleria ... 8)party:


    LG Ernest

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