Hallo zusammen,
heute ist ein längerer Bericht über die Ameisenart "Tapinoma magnum" im CM zu lesen, ich versuche mal eine Zusammenfassung. Diese invasive Art breitet sich nach und nach überall auf der Insel (sowie in Ketsch auf dem Friedhof) aus und sorgt für zunehmenden Verdruss. Die sehr widerstandsfähige und in Mega-kolonien auftretende Art dringt in Wohnungen und Häuser ein, beschädigt Gemüsepfplanzen in Gärten. Zudem sind sie wohl recht angriffslustig, sobald eine Erschütterung um das Nest zu spüren ist, kommen sie zu Hunderten mit unglaublicher Geschwindigkeit aus den Löchern und stürmen Schuhe und Stiefel.
Eine Ziegen- und Hühnerzüchterin wird mit den Worten zitiert: "Es ist die Hölle...unser Grundstück ist verseucht!". Sehr gerne mögen sie wohl Zucchini, die sie auch mal fressen und die Blüten bevölkern. Das befallene Gemüse ließe sich nicht mehr vermarkten. Andererseits übernähmen sie aber auch - in Ermangelung von Hummeln - die Rolle der Bestäuber. Manche Bewohner in Vescovato gäben im Sommer bis zu 400,- € für die Bekämpfung aus, mit dem Ergebnis, daß sie im nächsten Jahr wieder da seien. Verzweifelte Leute in Bigorno haben Holzstücke mit der großen schwarzen Ameise in ihren Garten gebracht, das habe Tapinoma etwas zurückgedrängt.
Sie liebt trockene Böden und Hitze und frisst so gut wie jedes Gemüse und Obst und sorgt durch ihre Gänge um Baumwurzeln dafür, daß diese vetrocknen. Viele Gärten in Ville die Petrabugno seien bereits wegen ihr und den riesigen Kolonien aufgegeben worden. Uch der Bürgermeister von Biguglia kennt das Probelem, aber keine Lösung. An der Ostküste streuen die Leute, wenn sie draußen essen, schon Ameisenpulver um die Tischbeine, damit man einigermaßen Ruhe hat. Allerdings verliere das Pulver nach ein paar Stunden seine Wirkung. Die Stechmücken seien dagegen ein Witz.
Die Bekämpfung ist wohl alles andere, als einfach. Der unkontrollierte Einsatz der im Handel erhältlichen Mittel verschlimmere die Situation nur noch. Sie bremsten zwar Tapioma eine Zeit lang aus, zerstörten aber auch alle anderen Ameisenarten. Davon wiederum profitiert dann Tapioma, die dann rasch die freigewordenen Flächen besiedelt.
Natürlich bekämpfen kann man die Viecher effektiv wohl nur im Winter. Tapioma mag weder Kälte noch Nässe, daher sollte man en einem sonnigen Wintertag die Nester ausfindig machen. Diese sind im Winter wohl wesentlich kleiner, als im Sommer und befinden sich weniger als 20 cm unter der Erde. Wenn man ein Nest gefunden habe, solle man einen kalten Tag oder einen mit starkem Regen abwarten und dann mit einem Spaten das Nest umgraben. Das schwäche die Ameisen und könne bei mehrmaliger Wiederholung die Nester zerstören bzw. die Entwicklung der Kolonie deutlich beeinträchtigen.
Ein Kammerjäger aus Borgo berichtet, daß er täglich Anrufe wegen der Ameisen erhalte. Es sei aber unmöglich, ein Nest zu behandeln. Er beklagt, daß aufgrund von Umweltgesetzgebungen die zur Verfügung stehenden Präparate weniger wirksam seien, als früher. Die Produkte, die man in Supermärkten erhalte, erhalten noch weniger Wirkstoff, dafür würden sie von den Privatleuten dann in zehnfacher Menge eingesetzt, was der Natur auch nicht nutzen würde.
Hat von Euch schon jemand Bekanntschaft mit den Biestern gemacht?
Grüße
Georg