Neue (militante) Untergrundgruppierung gegründet: GCC "Ghjuventù clandestina corsa" - Verbindung zu rund 20 Brandanschlägen

Zitat von Giacchetto

doch...viel früher allerdings, so in den 80ern da gab es so was schon öfter:

Das war vor meiner (Korsika)Zeit...

Mittlerweile hat sich die FLNC zu den Anschlägen bekannt. Und zwar mit einem einzigen Satz: "Wir haben kein gemeinsames Schicksal mit Frankreich (...) A Francia Fora". Den Weg zu Verhandlungen ebnet sowas ganz bestimmt nicht.

INFO CORSE-MATIN. Série d'attentats en Corse : le FLNC revendique les actions clandestines des 8 et 9 octobre dans un communiqué

INFO CORSE-MATIN. Série d'attentats en Corse : le FLNC revendique les actions clandestines des 8 et 9 octobre dans un communiqué

www.corsematin.com

Grüße

Georg

Drei interessante Kommentare zum letzten Artikel im CM:

"Niemand auf Korsika ist blind, man sieht sehr gut, wem diese Attentate nützen.....keinesfalls Korsika..."

"Hallo, Autonomie wird nicht durch die Zerstörung von Zweitwohnsitzen erreicht. Meiner Meinung nach werden all diese Taten von Personen in Auftrag gegeben, die die Autonomie ablehnen und alles dafür tun, dass die französische Regierung diese Autonomie ablehnt. Das dient nur den sehr großen Bauunternehmern, um den Immobilienmarkt für sich zu monopolisieren. Es gibt einen Namen dafür: MAFIA"

"Die korsischen Nationalisten sind nur frustrierte "Früher war alles besser"-Menschen, die das Abitur nicht bestanden haben und wie wir alle von der Globalisierung eingeholt wurden."

Grüße

Georg

Hier äußert eine betroffene Korsin ihr Unverständnis:

Témoignage d'une corse, Anne-Marie Orenga de Gaffory, propriétaire d'une maison ciblée par un attentat à Erbalunga

Témoignage d'une corse, Anne-Marie Orenga de Gaffory, propriétaire d'une maison ciblée par un attentat à Erbalunga

www.corsematin.com

Sie hätte niemals damit gerechnet, mal ein Opfer eines derartigen Anschlags zu werden:

"Wie können Korsen andere Korsen plastinieren? Und damit meine ich nicht, dass das generell akzeptabel ist, denn ich glaube, dass es viele andere Möglichkeiten gibt, unsere Insel zu schützen. Im Moment wollen wir nur die ganze Welt vertreiben. "

"Ich verstehe das nicht, ich bin Korsin. Ich bin in der Nähe des Turms aufgewachsen, ich bin auf dieser Piazzetta gelaufen und ich hatte dieses Haus mit meinem Mann gebaut, mit dem wir einmal im Monat nach Erbalunga zurückkehren. Wir hatten den Plan, dauerhaft dorthin zurückzukehren", gesteht sie. "Als Korsin bin ich von einigen Korsen enttäuscht".

Ich stelle mir auch die Frage nach der Strategie hinter dieser Aktion. Der Autonomieprozess ist doch am Laufen bzw. irgendwo am Anfang mit natürlich noch unbekanntem Ausgang. In Ansätzen nachvollziehbar wäre so eine Reaktion, wenn der Prozess ins Stocken gerät oder der französische Staat am Ende nur Minimalzugeständnisse macht. Aber das ist doch zum jetzigen Zeitpunkt in meinen Augen noch gar nicht absehbar!? Seine Verhandlungsposition stärkt man mit soetwas nicht gerade.

Das Kommuniqué der FLNC ist diesbezüglich auch ein bißchen mager ausgefallen. Franzosen raus. Ja toll.

Ein Kommentaor im CM stellt sich ähnliche Fragen:

"Wie bei jeder Verhandlung über den Status von Korsika werden die Gespräche von illegaler Gewalt überschattet. Was sind die Ziele dieser selektiven Gewalt, die sich nur gegen individuelle Güter richtet und nicht gegen Immobilienkomplexe, die von korsischen Banditen gehalten werden? ?????

1 Den Präsidenten der CDC aus reinem politischen Führungskalkül diskreditieren?

2 Druck ausüben, um über die Autonomie hinauszugehen und in die Unabhängigkeit zu flüchten?

3 Die Polizei mit der Jagd auf "Natios" beschäftigen, anstatt die Nase in die Angelegenheiten der korsischen Mafiabanden zu stecken?

Wählen Sie die richtige(n) Antwort(en)."

Alle, denen an einem fruchtbaren Prozess gelegen ist, müssten doch jetzt auf die Straße gehen. In meinen Augen sind die Korsen (wenn ich hier verallgemeinern darf) in dieser Hinsicht jedoch Duckmäuser. Hinter verschlossenen Türen oder vorgehaltener Hand was sagen, sich aber bloß nicht öffentlich äußern. Man könnte ja die Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder irgendjemandem - in dessen Augen zu fest - auf die Füße treten. Man ist es gewohnt, die Angelegenheiten unter sich zu regeln und ja nichts an die große Glocke zu hängen. Ich meine damit die große schweigende Mehrheit.

Grüße

Georg

Mir ist auch etwas schleierhaft, warum die französische Justiz denen nicht auf die Schliche kommt. Im allgemeinen ist Frankreich bei sowas ja nicht zimperlich. Die müssen sich abgesprochen haben, das ganze muss koordniert gewesen sein. Das hat ja alles nahezu gleichzeitig stattgefunden, d.h. da waren doch bestimmt mindestens 40 Leute involviert. Entweder, die schaffen es, ihre gesamte Kommunikation tatsächlich offline zu halten oder die Überwachung der Telekommunikation funktioniert da gar nicht.

Spekulation.

Grüße

Georg