Vorsicht vor freilaufenden Schweinen...

  • Wie wäre es ganz einfach mit Tiere?


    Da muss man keine Sprache verhunzen oder sonst irgend etwas.


    Die Sprache bestimmt sehr, wie wir miteinander umgehen.


    Und ob jetzt Viecher abwertend oder nicht gemient ist bzw. verstanden werden kann, bestimmt auch sehr der Kontext, in dem der Begriff verwendet wird.


    Aber wenn ihr diesen Ausdruck so toll findet bzw. nichts unangemessen daran findet, könnt ihr ja so weitermachen. Wir leben schließlich (noch) in einer freinen Gesellschaft.

  • Mag sein, dass mancher Hunde von der Größe eines Chihuahua nicht als vollwertigen Hund ansieht. Ich finde die Geschichte trotzdem tragisch und nicht geeignet für Scherze. n((// Und wenn jemand denkt, die Viecher machen einen Unterschied zwischen großen und kleinen Hunden, den darf ich enttäuschen. Wir sind bei einer Wanderung in der Castagniccia unverhofft mitten in eine Rotte von vielleicht 20-30 Tieren jeglicher Größe gekommen. Wenn man dann noch so einen Burschen an der Leine hat, der mehr Mut als Verstand hat, kann das sehr unangenehm werden. Unser Hund ist mit seinen 37kg ganz sicher nicht klein, aber von ihm wäre im Fall der Fälle wahrscheinlich auch nichts übrig geblieben.

    Hier werden sehr viele eher psositiv konnotierte Begriffe für Tiere verwendet. Nur für die Schweine, die wohl gerade der "Feind" sein sollen, werden als Viecher bezeichet. Das meine ich. Das scheint mir nicht die typische Anwendung irgend eines Traditionsbegriffs aus dem allgemeinen Sprachgebrauch zu sein, den man hier liebevoll oder scherzhaft verwenden will.

  • Ich komme übrigens auch aus Bayern und bin sowohl in Niederbayern als auch in Oberbayern verwurzelt. Insofern ist mir der "kulturelle" Gebrauch des Begriffs Viecher durchaus geläufig. In seiner positiven, wie in seiner negativen Färbung.

  • vielleicht 20-30 Tieren jeglicher Größe gekommen.

    miluparo

    Wenn du meine ersten Beitrag gründlich gelesen hättest und nicht nur das, was du lesen und/oder erkennen/ hineininterpretieren wolltest, wäre dir das sicher aufgefallen.

    Aber schön, das wir hier eine solch kompetente linguistische Kontrollinstanz haben. :thumbupparty:

    Mir und vielleicht anderen eine tierfeindliche Einstellung auf Grund der vermuteten Konnotation eines Wortes zu unterstellen, empfinde ich persönlich schon fast als beleidigend.

    Solltest du mal in eine ähnliche Situation geraten wie ich, darfst du ja gern mit einer tiergerechten Ansprache versuchen den Schweinen oder auch Rindern zu erklären, dass a) dein aufgeregter Hund ordnungsgemäß an der Leine und keine Gefahr für die Jungtiere ist und b) du nicht zu der Touristenspezies gehörst, die ihre Verpflegung nur zum Zwecke der Fütterung mit sich herum schleppen.

    Ich würde mal prognostizieren, dass zumindest der Hund das Schicksal des Chihuahua teilt.

    Ich kann auch nicht erkennen, dass der Threaderöffner und alle anderen hier eine Tierart zum Feindbild stilisierten. Es wurde lediglich auf die Gefahren im Umgang mit den freilaufenden Haustieren Korsikas, in dem Fall Schweine, und den persönlichen Erfahrungen damit hingewiesen.

    Nochmals zum mitmeiseln - entscheidender ist, wie wir mit Tieren umgehen und nicht, ob wir sie mit einem eventuell im negativen Kontext stehenden Wort bezeichnen. Wenn allein deine Begriffsnutzung ein Abbild deines Verhaltens ist, dann möchte ich für deine Umgebung hoffen, dass du dich stets korrekt zu Wort meldest. Für meine Wenigkeit möchte ich dich bitten, eine solch völlig verschobene Persönlichkeitsanamnese zu unterlassen. Du kennst mich so wenig, wie ich dich und deshalb solltest du mit deinen (Vor-) Urteilen ein wenig vorsichtiger sein.

    Damit verabschiede ich mich aus diesem Thread, der sonst eventuell noch mehr abdriftet.

  • Gut, wir haben verstanden, dass es viele Hunde begeisterte, sehr sensible Menschen gibt.

    Aber nicht jede/r muss eine bestimmte Haltung teilen.

    "Nochmals zum mitmeiseln - entscheidender ist, wie wir mit Tieren umgehen und nicht" - das heißt eben für manche/viele Menschen, Hunde zu vergöttern und Schweine, die übelst gehalten werden, gerne lecker zu verspeisen.

    Auch ich habe großen Respekt vor Schweinen, die mir beim Wandern begegnen.

    Objektiv sind aber die Gefahren die einem z.B. durch Hunde oder durch Menschen (z.B. solche am Steuer) drohen natürlich erheblich größer.

  • Objektiv sind aber die Gefahren die einem z.B. durch Hunde oder durch Menschen (z.B. solche am Steuer) drohen natürlich erheblich größer.

    Die Gefahr geht auch bei den Hunden in vielen Fällen nicht allein von dem Tier aus. Bei der Kombination Hund / Hundehalter, besonders bei Hunden an der Leine, geht die Gefahr (und auch die eigene Gefährdung) viel zu oft vom Hundehalter aus. Und das ist jetzt nicht meine persönliche Meinung, sondern die Erkenntnis eines jahrelangen professionellen Umgangs mit sogenannten "gefährlichen" Hunden in Kombination mit den jeweils für sie verantwortlichen Menschen.

  • Das ist meiner Meinung nach ein ganz wichtiger Aspekt.

    Klar, vor frei herumlaufenden Schweinen sollte man Respekt haben.

    Wir können dem Artikel nicht entnehmen, ob der Chihuahua sich nicht vielleicht in die Leine gehängt und die Schweine wie bescheuert angekläfft hat. Vielleicht hat dieRotte deshalb „ungnädig“ reagiert und den flugs auf den Arm geretteten Kleinhund deshalb verfolgt.

    Da sind dann -zugegeben- meine Vorurteile gegenüber Hunden dieser Gewichtsklasse und deren Halter. Oft genug werden diese Tiere nicht erzogen oder ausgebildet, weil man sich bei unerwünschtem Verhalten das Tier ja unter den Arm klemmen kann, Schnauze zuhalten und gut is. Es gibt da sicherlich auch verantwortungsvollere Halter, aber das erlebe ich leider selten.


    Tragisch ist die Geschichte in jedem Fall.

  • Hmmm, denke schon auch, dass es hier vielleicht deshalb gefährlich wurde, weil der Mensch die Finger im (evolutionären) Spiel hatte: bei domestizierten Wildschweinen / wilden Hausschweinen… und bei den Hunden.


    Ein Jäger hat mir kürzlich berichtet, dass Wildschweine (die hiesigen) niemals einen Menschen bedrängen würden, es sei denn, eine Bache müsste ihren Nachwuchs verteidigen.

    Eine Rotte würde ansonsten ausnahmslos fliehen. Es sei eher ein Glück, überhaupt einem Wildschwein zu begegnen.

    Belehrt mich eines Besseren. Die Wildschweine, denen ich nachts mal beim Radeln begegne, rennen immer weg.


    Ein Hund, und sei er so klein wie ein Chihuahua, hat vermutlich immer das Bestreben, seine Besitzer zu verteidigen - wahre Liebe.

    Deswegen kann ich mir vorstellen, dass der Chihuahua bei der Begegnung mit den Schweinen „auf dicke Hose“ machte, um seine geringe Körpergröße zu kompensieren.

    Meine Katzen lieben mich (hoffentlich!) sich, aber sie würden sich anders verhalten als jeder Hund, es sind andere Tiere und sie sind definitiv weniger domestiziert: Ich wäre in dem Moment egal, entsprechend würden sie nur noch versuchen, sich selbst zu schützen und wären auf dem nächsten Kastanienbaum.

    Ein „Viech“ ist ein Nutztier. Deswegen gehört das korsische Schwein ein bisschen dazu, da es ja so ganz wild nicht mehr ist.


    Ich muss bei „Viech“ immer an was Schönes denken:

    Kürzlich wurde der von mir sehr verehrte Gerhard Polt 80. Die anlässlich seines Geburtstags ausgestrahlte Doku hieß:


    „Der Mensch ist ein Viech, was lacht“


    (eigentlich ja: „Da Mensch is a Viach, wos locht“ oder so ähnlich - bin Hessin…)

    Es dürfte ein Zitat von Karl Valentin sein.

    Sabine

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