Fragen zum Cirque de la Solitude

  • Hallo zusammen,


    wir wollen dieses Jahr im August den GR20 von Nord nach Süd gehen. Ich habe nur einige Bedenken bezüglich des Cirque de la Solitude und bin momentan auf der Suche nach einer geeigneten Umgehung. Diese kann auch gerne zwei oder drei Tage vom eigentlichen GR20 abweichen. Hat hier jemand Erfahrungen?


    Vielen Dank für eure Antworten ::)))

  • Hallo Anito,


    du kannst vom Ascoplateau aus den Weg über den Monte Cinto , Pointe de Eboulis, nehmen, Abstieg über den Cintosee nach Calacuccia. - Übernachtung .
    Von dort den Mare a Mare Nord über Albertacce zum Col de Verghio.
    Oder von Calacuccia den Weg nach Calasime,(man könnte von dort auch über den Monte Albanu) dann bist du wieder im Virutal und kannst von dort zum GR 20 zurück, zur Bocca di Foggiale und zum Refuge Ciottoli di Mori, weiter auf dem GR 20.


    Grüße
    Helen

  • Anito:


    theoretisch sind folgende "Umgehungen"möglich:


    a) von Asco überdie Bocca Borba-Pointe des Eboulis-Bocca Crucetta zum Refuge Tighjettu. Sehr lang, wahrscheinlich nicht ohne Biwak, ebenfalls anspruchsvoll und erfordert gute Orientierung. Wird im Winter als Skialternative bevorzugt.


    b) von der Scharte oberhalb des Lac de Muvrella nach W absteigen und durch das Maghine-Tal nach Barghiana im Fango-Tal. Ich bin diesen Weg vor Jahren schon gegangen, er war machbar aber teilweise stark zugewuchert. Wie es aktuell aussieht müsste man in Erfahrung bringen. Am nächsten Tag über die Bocca di Caprunale zum Refuge Puscaghja und weiter über die Bocca di Guagnerola hinab ins Golo-Tal (wo man wieder auf den GR trifft).


    c) per Autostopp von der Station Asco runter nach Asco Village und zur Genueserbrücke. Durchs Pinera Tal zur Bocca di Serra Piana und weiter über die Bergeries de Caracuto nach Corscia (Gite). Über Lozzi und Calasima bis man nach den Bergeries de Prugnoli wieder den GR erreicht (unterhalb der Bocca di Foggiale).


    Alle diese Routen sind auch nicht ohne, erfordern vor allem eine gute Orientierung und ein Gespür fürs Gelände. Und: unterwegs ist eher nichts mit Verpflegung und Hütten.


    Die großräumigste und sowohl einfachste wie komfortabelste Umgehung wäre folgende:
    Abstieg von der Piobbu Hütte zum Forsthaus von Bonifatu (gite), auf dem TMM nach Tuarelli (gite), dem Fango aufwärts folgen nach Barghjana und weiter wie oben unter b)beschrieben zum GR im Golo-Tal



    Gruss
    Thomas


    PS. da waren cinto: und ich mal wieder zeitnah im Forum unterwegs....

  • Anito:
    ich kenne keine kurze umgehung, die hätte ich auch immer gerne gehabt n///briid


    du könntest ab bonifatu auf dem "sentier de la transhumance" bis ins obere golu-tal gehen,
    da kommst du am 4.tag auf den "fra li monti" (gr 20) und schaffst es noch
    bis zur bergerie radule oder zum hôtel verghju zum übernachten. so hättest du
    am 2.tag eine kurze etappe mit viel baden im fangu, passt nach der 1. langen gut.


    bin das noch nicht gelaufen, hatte es aber in der planung.


    viel freude da oben eva


    PS: hatte die anderen antworten nicht gesehen, meine variante ist also die mit markierten, freien wegen und hütten.

  • Jetzt hab ich doch noch eine Frage zum Cirque de la Solitude:


    Kann man den denn gehen als einigermaßen erfahrener Alpenwanderer? Ich bin zum Beispiel vor zwei Jahren den "Traumpfad" von München nach Venedig gelaufen und letztes Jahr den E5 von Konstanz nach Verona und auch sonst des öfteren in den Bergen unterwegs. Nun habe ich hierbei allerdings wirklich so meine Bedenken, die Bilder sehen für mich ziemlich steil aus h/%

  • hast du knie- oder ähnliche probleme? dann ist es nix für dich.
    bist du nicht absolut schwindelfrei? dann auch nicht.
    da wird nicht gewandert, sondern geklettert, weisst du selbst, ob du das kannst, oder?
    wenn's dich beim anschaun der videos bei youtube gruselt, lass es vielleicht besser:)
    auch wenn da immer wieder leute rauskommen, die falsche ausrüstung haben
    und halbtot sind vor angst und/oder erschöpfung.

  • Halloa Anito,


    schau dir mal die Bilder vom Randoblog an:RANDOBLOG P.N.R.C: Info gr Cirque de la Solitude


    Es ist steil und erfordert höchste Wachsamkeit und Trittsicherheit, insbesondere mit dem großen Rucksack. Es gibt z.T. versicherte Ketten, eine ziemliche Gefahr stellt Steinschlag dar, da viele Leute unterwegs sind.
    Wie immer im Gebirge spielt das Wetter ein große Rolle.
    Wahrscheinlich könnte eric: von Abenteurer Korsika Auskunft geben.
    Grüße
    Helen

    • Offizieller Beitrag

    Salute,


    als Ausweichstrecke wurde ja schon die über ref pussacacchia, tuarelli, bonifatu genannt. die einzig sinnvolle ohne schwierige Passagen.



    Grundsätzlich rate ich den GR 20 Nord vom Süden aus zu gehen. Nur Vorteile:


    1. Aus dem Norden die 1.etappe calenzana - ortu di i piobbu wenig schatten, wenig Wasser dazu der erste Tag, gerade im August nicht unwichtig landschaftlich für mich die uninteressanteste.
    2. Die 2. Etappe bis carozzu über den Grad ist nicht zu unterschätzen und ein ziemlicher Hammer für den 2. Wandertag.
    3. Der Einstieg von Norden in den Süden im Cirque ist sofort Steil an Ketten Hinunter.


    Diese Punkte sind bei einer Laufrichtung aus dem Süden besser zu meistern.


    Der Einstieg von Süden her ist am Anfang nicht so Steil und es geht sozusagen "langsam" in den Cirque.
    Die Etappe Carozzu - Ortu di i Piobbu kann eingelaufen besser genossen werden.


    Eingelaufen: Denke das ist der entscheidende Faktor. Wer aus dem Süden kommt ist für die letzten Tage am Norden meistens am besten eingelaufen um die Schwierigen Passgagen zu meistern. Hatte im laufe der Wandertage Zeit sich genügend bei entgegenkommenden Wanderern zu informieren und kann sich dann bestimmt besser einzuschätzen.


    Ein weiterer Vorteil bei gwarmen Temperaturen. WIr kommen mit unseren Gruppen am Tag vorm Cirque oft schon am frühen Nachmittag an die Bergerie Ballone. Hier bleiben wir und erholen uns und Baden in den schönen Gumpen....


    Etappe Haut Asco - Refuge de Tighjettu


    Ansonsten alles eine Wetterfrage. Im August ist alles möglich von grosser Hitze und Wasserknappheit, bis schwere Gewitter mit Hagel...

  • Hallo


    Keine Angst vor den Cirque ,bin selber schon mehrfach durch . Von Asco 30 min runter und von unten wieder 40 min hoch . Kein Grund für stundenlange Umwege . Ketten braucht man nicht ,dienen nur Flachländern zur Sicherheit .Gruß

  • Anito: Harald:


    Es kommt immer darauf an, wie sicher und erfahren man ist. Richtig ist, daß der cirque für klettererfahrene Bergsteiger beileibe kein unüberwindliches Hindernis darstellt. Ebenso richtig aber auch, daß ich schon öfter Wanderer mit blassen Gesichtern und wackligen Knien am Col Perdu gesehen habe, die fassungslos hinunter in den Kessel sahen....
    Und: es zeugt durchaus von Mut, sein eigenes Können in Frage zu stellen um nachher nicht zu denjenigen zu gehören, die aufgrund ihrer eigenen Unsicherheit andere gefährden und mit Hilfe der Bergrettung aus dem für sie zu anspruchsvollen Gelände gerettet werden müssen. Nicht umsonst gibt es jedes Jahr genügend Unfälle auf dem GR und gerade im cirque. Falls im Frühsommer noch Schnee im Kessel liegt, dann bekommt das ganze nochmals eine andere Dimension, meine erste Begehung fand unter noch fast winterlichen Bedingungen statt und wir haben damals vom Col Perdu zur Bocca Minuta schlappe sechseinhalb Stunden gebraucht.


    Erics Argumente haben auch etwas für sich. Wenn du von Süden kommend bis zum Col de Verghju bereits erhebliche Schwierigkeiten gehabt hast, dann vermeide auf alle Fälle den cirque. Falls dir das Gelände auf dem GR bislang wie ein Spaziergang vorkam, nun ja, dann kannst du es dir überlegen.


    Noch ein letztes: falls du über die Puscaghja gehen solltest verpasst du zwar die hochalpine Königsetappe des GR, dafür aber wirst du an der Puscaghja ein Stückchen einsames Korsika kennenlernen und auf einem uralten geschichtsträchtigen Hirtenpfad vom Niolu ins Fangotal gelangen. Landschaftlich ebenfalls großartig, ist für mich dieses Teilstück schon immer ein Ziel für sich alleine gewesen.


    Gruss
    Thomas

  • Vielen Dank für alle Eure lieben und hilfreichen Antworten.
    Wir haben uns jetzt dazu entschieden, von Süden her zu starten. Genau aus den oben genannten Gründen: man kann sich besser einlaufen in den einfacheren Südetappen und sich auch noch besser vor Ort informieren. Dann möchten wir gerne erst dort entscheiden, ob wir den Cirque umgehen oder ihn uns zutrauen.


    Liebe Grüße
    Anita

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