Guten Morgen ihr Lieben!
Da mir einige Mitglieder bei meiner Planung zur ersten Korsika Reise sehr geholfen haben und ich viele Anregungen aus älteren Beiträgen mitnehmen konnte, möchte ich euch nun kurz einen Reisebereicht zukommen lassen. :-)
Dienstag, 16.05.17
Heute sollte es losgehen, mit meinem besten Freund für 12 Tage nach Korsika. Unser Flieger ging von Köln/Bonn nach . Von der Fahrt durchs Ruhrgebiet an einem Dienstagmorgen möchte ich gar nicht sprechen. Aber dennoch schafften wir es pünktlich da zu sein und es ging mit Germanwings Richtung Süden.
Flug war ruhig und nach 1,5 Stunden waren wir schon da.
Eingemummelt in unseren dicken Wintersachen wurden wir erst einmal auf der Rollbahn in der Mittagssonne vor verschlossenen Türen stehen gelassen. Alle schauten sich fragend an, aber dann ging endlich die Tür auf und es dauerte ganze 10 Minuten von Passkontrolle übers Gepäckabholen bis zum Europcarschalter. Das ging wirklich fix. Da war ich sehr begeistert.
Auch am Europcarschalter ging es fix. Die Dame sprach recht gutes Englisch (zur Info: Wir können KEIN Wort französisch, außer Merci und Bonjour). Kurze Freude, dass wir einen Peugeot 2008 bekamen, wesentlich größer als die Kategorie, die wir bezahlt hatten und dann: "Sie müssen den Wagen gewaschen wiederbringen, sonst kostet das 135 Euro Strafe!" Bitte was genau?? Also ernsthaft...das habe ich noch nie erlebt. In Andalusien sah unser Auto furchtbar aus nach 2 Wochen, da haben wir das noch von uns aus vorgeschlagen und der Typ von der Autovermietung meinte nur: "Ach Quatsch, dass ist im Mietpreis mit drin!".
Okay...also Autowaschen auf die Liste setzen und abhaken unter der Rubrik: "Andere Länder, andere Sitten!".
Dann ging es auf die Straße. Der Reiseführer berichtete von kriegsähnlichen Zuständen auf den Straßen und ich machte mich darauf gefasst (ich war Alleinfahrer, da unfassbar schlechter Beifahrer...). Aber mmh..erster Eindruck war jetzt nicht so schlimm. Eher entspannt ging es für uns 20 Minuten nach San Nicolao zur Résidence Sognu die Rena, die für die nächsten Tage unser Domizil sein sollte.
Dort hatten wir ein Appartement für 6 Personen gemietet (man gönnt sich ja sonst nix). Dort angekommen...um ca 13 Uhr. Geschlossen. Siesta. Ich musste erstmal lachen. "Sind wir denn hier in Spanien?". Mmh..okay..auf dem Parkplatz erstmal in kurze Klamotten geschlüpft, Sonnencreme im Koffer gesucht und erstmal weitergefahren zum Supermarkt und die Kathedrale "La Canonica" besucht. Die stand eh auf unserer To-Do Liste und zum Zeitüberbrücken schien sie uns sehr gelegen.
Was soll ich sagen...ja..für einen Stopp ganz nett, aber nichts außergewöhnliches.
Zeit rumbekommen, Rezeption geöffnet. Wir da rein. "Hello, do you speak english?" "Ja geht, aber wir können auch einfach deutsch sprechen!"
Ja okay...oder so.
Die Résidence wird von 2 deutschen Damen geleitet, sehr nett und hilfsbereit.
Und sofort: "Ach Mensch, hätten wir gewusst, dass sie heute Mittag kommen, dann wäre ich länger geblieben!"
Na ja..gut...wussten wir nicht. Ich bin ein absolutes Hotelkind. Ich kenne eigentlich nur durchgehend geöffnete Rezeptionen, daher hatte ich mich nicht damit beschäftigt. Mein Fehler ;-)
Also Bude bezogen und Anlage inspiziert. Sehr gepflegte Appartmenetanlage, 2 Pools, ebenfalls sehr gepfelgt und Strandabschnitt. Sowas mag ich ja.
Mittowch, 17.05.17
Wir sind beide Frühaufsteher. 7:30 Uhr war unsere tägliche Weckerzeit, um 8 Uhr sollte der Bäcker mit einem kleinen Wagen vor der Residence auftauchen, was auch jeden Tag funktioniert hat. Sehr cooler Service!
Also Croissants geholt, auf dem Balkon mit Meerblick gefrühstückt und auf geht's in den ersten richtigen Tag auf Korsika.
Erste Station sollte die Schildkrötenfarm "A Cupalatta" sein. Also einmal quer über die Insel. Der erste Teil der Fahrt zog sich etwas, aber dann eröffneten sich immer schönere Ausblicke auf die Bergwelt, teils mit noch schneebedeckten Gipfeln.
Kurze Stopps machten wir an der Genueser Brücke bei Altiani (toll!) und einem weiteren Aussichtsparkplatz, bevor wir schließlich ankamen.
Schildkrötenfarm...ich dachte dass es vielleicht nach dem 5. Gehegen mit Schildkröten langweilig werden würde...aber nee, eher im Gegenteil. Tolle Farm, super Gehege, schöne Artenvielfalt. Kann ich nur jedem empfehlen. Infos auf Englisch teils Mangelware, aber dieser Punkt sollte uns 12 Tage lang begleiten.
Danach machten wir einen weiteren Stopp am Cascade du voile de la mariée. Sehr schöner Wasserfall. Festes Schuhwerk sollte man dabei haben.
Eigentlich waren unsere Tagespunkte damit "abgearbeitet". Da wir aber noch Zeit hatten, steuerten wir den nächsten Geocache (wir sind beide Cacher) an: Cascade de anglais.
Mein Kumpel meinte noch: Noch ein Wasserfall. Toll! Also irgendwie in die Nähe gefahren. Angehalten auf einem recht großen Parkplatz. "Wie weit isses denn noch bis zum Cache?" "750 m Luftlinie! Ist nicht weit!"
Haha...selten so gelacht. Das wurde ein Spießroutenlauf über Stock und Stein. Zwischendurch waren wir uns nicht mehr sicher, ob der Weg überhaupt weiterging, aber letztendlich wurden wir mit einem tollen Wasserfall belohnt. Den Cache haben wir nicht gefunden, aber das war egal. Der Wasserfall ist wunderschön und die Kraxelei dorthin hat tierisch viel Spaß gemacht.
Donnerstag, 18.05.17
Heute sollte es nach Sant’Antonino gehen. Einem kleinen Festungsdorf in den Bergen. Was soll ich sagen? Die Anfahrt war...etwas spektakulär. Wir haben immer gehofft, dass kein Bus von vorn kommt.
Am Eingang des Dorfes ist ein großer Parkplatz. Dieser kostet pauschal 2 Euro. Das ist für mich völlig okay. Es gab sogar ne öffentliche Toilette (was ja absolute Mangelware auf der Insel ist, wie wir in den nächsten Tagen feststellen sollten).
Und dann schlenderten wir durch die kleinen in den Berg gehauenen Gassen.
Leute....wer noch nicht dort gewesen ist. Fahrt hin. Es ist wunderschön! Wir waren total begeisert.
Gegen Mittag verabschiedeten wir uns und fuhren runter nach zur Zitadelle. Mmh...da waren wir ehrlich gesagt enttäuscht. Wir sind beide Fans von solchen Anlagen, aber diese konnte uns absolut nicht überzeugen.
Also wieder ins Auto und weiter zum Fango-Tal. Es lag ein wenig auf dem Weg und eigentlich hatten wir nicht vor Baden zu gehen (und auch keine Badesachen mit dabei). Na ja..wie das so ist... da waren viele andere die am Baden waren...dann kamen wir an einen komplett einsamen Badegumpen...na ja.... sagen wir so: es war sehr unangenehm mit einer nassen kurzen Jeanshose 2,5 Stunden nach Hause zu fahren. Aber es hat sich gelohnt und wir hatten super viel Spaß!
Freitag, 19.05.17
Für heute war Regen gemeldet. Was tun? In der Anlage bleiben? Nee...Ab ins Auto. Im echt strömenden Regen sind wir dann durch das Desert de Agriates gefahren. Hat uns jetzt landschaftlich nicht so umgehauen, aber im Regen wars irgendwie auch witzig. Als wir dann im Westen wieder an der Küste angekommen sind, haben wir den Parc de Saleccia besucht. Ist sehr schön angelegt. Für Botanikfanks sehr interssant. Es war nahezu menschenleer, obwohl mittlerweile wieder die Sonne schien und dadurch herrlich entspannt.
Samstag, 20.05.17
STEINTAG! yeah... ich bin absoluter Menhir und Dolmenfan. Und ja..von San Nicolao ist es echt ne weiter Weg, aber das nahmen wir in Kauf. Also wieder komplett über die Insel Richtung Filitosa in den Park.
Die Fahrt dorthin ist sehr echt anstregend, aber die Landschaft wunderschön. Wir haben mehrfach angehalten um Fotos zu machen. So waren wir deutlich mehr als 3 Stunden unterwegs. Aber dann waren wir im Le Site Préhistorique de Corse angekommen und konnten in Ruhe die Menhire bestaunen. Es gab sogar Infos auf deutsch. Wir waren schwer beeindruckt.
Also an euch....wer Spaß an sowas hat: Hinfahren! Wer aber nicht so davon begeistert werden kann, für den lohnt es sich wohl eher nicht.
Ich fands toll :-)
Deswegen sind wir danach auch direkt weitergefahren, zum Plateau von Cauria. Auch dort sollten Dolmen und Menhire zu finden sein. Die Anfahrt sorgte wieder für etwas steigenden Adrenalinspiegel, aber dann waren wir auf dem Wanderparkplatz angekommen und wir machten uns auf den gut beschilderten Rundweg.
Um ehrlich zu sein, fand ich es hier sogar noch viel schöner als in Filitosa (und es ist kostenlos).
Nach einer laaaaaaaaaaangen Fahrt zurück (bei dem unsere Bremsen zwischendurch mal ne Pause brauchten) ging ein langer aber spannender Tag zu Ende.
Sonntag, 21.05.17
Heute hatten wir unseren "Wir sind planlos" Tag. Also erstmal irgendwie losgefahren. Wir wollten Geocachen und uns über die Insel treiben lassen. Dazu besuchten wir erstmal unseren "Hauswasserfall" cascade de l'ucelluline. Der ist ja wirklich mal sehr schön.
Das Cachen hier auf der Insel ist sehr anstregend und wir haben den Plan dann bald aufgegeben. Zum einen springt das GPS im Gebirge sehr stark und zum anderen führte es uns immer wieder auf unasphaltierte Wege, die mit dem Mietwagen so ja eigentlich nicht befahren werden dürfen.
Den ein oder anderen schönen Spot haben wir dennoch entdecken können. Aber gegen frühen Nachmittag packten wir unsere Sachen und unsere Nerven, fuhren zurück zur Anlage und sprangen einfach noch ne bissl ins Meer.