Auswirkungen des Klimawandels auf Korsika

  • Hallo zusammen,

    gestern war ein Artikel auf CNI, der sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Insel beschäftigt.

    +4°C d’ici 2100 : quelles conséquences en Corse ?
    La Corse fait face à un réchauffement climatique accéléré. D’ici 2050, les températures moyennes pourraient augmenter de +2,7°C, et atteindre +4°C en 2100,…
    www.corsenetinfos.corsica

    Laut einer Untersuchung von Météo-France könnten die Durchschnittstemperaturen bis 2050 um 2,7 °C und bis 2100 um 4 °C steigen. Die Auswirkungen sind (erwartungsgemäß) vielfältig:

    • Höhere Trockenheit mit Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen. Weniger Schneefall führt zu weniger Speicherung von Wasser, was die Flüsse un Bäche dann früher austrocknen lässt. Die trockenere Fauna begünstigt Waldbrände.
    • Höhere Meerestemperaturen, die zum Abwandern bisheriger und Einwandern neuer Tier- und Pflanzenarten führen werden (kann man heute schon beobachten)
    • Bis 2100 könnte der Meeresspiegel um bis zu einen Meter über das heutige Niveau steigen. Die würde zur Erosion der Küsten führen und einen Teil der Küste, insbesondere der Ostküste, unbewohnbar machen. Die Bevölkerung müsste umgesiedelt werden und Küstengrundstücke müssten enteignet werden.
    • Die höheren Temperaturen begünstigen die Ausbreitung von Tropenkrankheiten wie das Dengue-Fieber oder Malaria.

    Trotz dieser Vorhersagen, stimmten alle darin überein, dass es noch möglich sei, etwas gegen die globale Erwärmung zu unternehmen. Die Regierung habe dazu ihren dritten nationalen Plan zur Anpassung an die Klimaveränderungen und zur Bekämpfung des Phänomens vorgestellt. Das wichtigste sei es, Wasser zu sparen. Es wird aber auch benannt, dass eine Erwärmung auch positive Effekte habe, Schildkröten würden z.B. mehr Eier legen.

    Grüße
    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Es wird aber auch benannt, dass eine Erwärmung auch positive Effekte habe, Schildkröten würden z.B. mehr Eier legen.

    Bei Schildkröten gibt es aber die "temperaturabhängige Geschlechtsdetermination", das heißt: Die Temperatur im Boden bestimmt das Geschlecht des Individuums.

    Temperaturabhängige Geschlechtsdetermination – Wikipedia

    Die allgemeine Temperaturerhöhung führt dann wohl eher zum Verschwinden der Schildkröten, wenn es nur noch Männchen oder nur noch Weibchen gibt.

  • Ich will ja nicht den Pessimisten raushängen lassen, aber man könnte sowieso meinen, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern und es fraglich ist, ob eine Vermeidung noch gelingen kann.

    Nach dem Motto:

    Treffen sich 2 Planten. "Wie geht's dir?"

    "Ach, gar nicht gut, ich hab Mensch."

    "Nicht so schlimm, das geht vorbei."

  • Und wenn es dann irgendwann nur noch Schildkröten und Kakteen gibt und eine neue Eiszeit kündigt sich an, werden eben diese Schildkröten und Kakteen denken: So schön warm wie in dem Moment ist der Idealzustand und so muss es koste es was es wolle auch bleiben. Und dann werden die Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass es nie so sein wird wie vor ihrer Weltherrschaft...

    Mal drüber nachdenken: Mit welchem Recht behaupten wir, das Klima muss zwingend so sein wie jetzt bzw. der vorindustriellen Zeit? Wieso halten wir die momentane Zeit für die mit Abstand wichtigste in der Erdgeschichte? Hätten wir mal die ollen Römer gefragt, die hätten es gerne wärmer als jetzt gehabt. Oder die Mammuts, die hätten es gerne kälter als jetzt. Oder die riesigen Pflanzen im Tertiär, die hätten gerne das Doppelte an Co2 in der Luft. Und die Amöben wären froh, wenn überall Wasser wäre...

  • Klimawandel gab es doch schon öfters.

    Heute ist es einen Grund uns dafür das Geld noch mehr aus der Tasche zu ziehen.


    Ich möchte ja nicht bestreiten, dass wir das beschleunigen.

    Das geschrei was darüber gemacht wird geht mir auf den Sack.


    Wenn man es drastisch und schnell verbessern will= Keine Schiffe mit Schweröl - keine Kriege - Flugverkehr mind. 70% kürzen - usw

    Lachhaft sind die ganz strengen Abgasnormen in Europa und in Afrika/Südamerika/Indien usw schert man sich drum.


    Das ganze scheinheilige getue ist ............. (mir fehlen die passenden Worte)


    Nachtrag:

    aber genau das passt dazu

    Absurde: Für eine Strasse zum Klimagipfel werden Tausende Hektare Regenwald abgeholzt
    Um den Klimagipfel in der brasilianischen Stadt Belém zugänglicher zu machen, werden Zehntausende Hektare Amazonas-Regenwald abgeholzt. Bei Einwohnern führt…
    www.20min.ch
  • Wir haben uns ziemlich auf das ausgeglichene, milde europäische Klima eingerichtet. Natürlich hat es immer schon andere Bedingungen gegeben, aber halt ohne uns.

    Je weniger wir prohylaktisch tun, desto mehr müssen wir eben nach erfolgtem Wandel anpassen. Proaktive Maßnahmen kann man planen (sozialverträglich auslegen, mit öffentlichen Mitteln puffern, ...), die "Anpassung nach erfolgtem Wandel" ist dann Katastrophenhilfe.

    Die Vorschläge von belgier zu den Treibhausgasen sind einleuchtend, es bietet sich an die auch ohne regulativen Zwang zu verfolgen. :)party:Natürlich sind viele Emissionen (Vulkanismus, Brände, ...) nicht in unserer Hand, aber immerhin reden wir ja derzeit von einem menschgemachten klimawandel, d.h. der schädliche (will sagen: den Wandel bewirkende) Anteil geht auf uns zurück.

    @Klimagipfelautobahn:

    Die ist doch für Radfahrer gebaut =)/aber sowas ist insgesamt einfach nur Whataboutism.

    • Offizieller Beitrag


    1. Was bedeuten die Veränderungen konkret für Korsika?

    Korsika ist eine Mittelmeerinsel mit markanten Gegensätzen: Hohe Berge im Landesinneren, die bis zu 2.700 Meter aufragen, und eine Küstenlandschaft, die wichtige Lebens- und Tourismusräume bietet. Diese geographische Ausgangslage macht Korsika besonders anfällig für bestimmte Auswirkungen des Klimawandels:

    1. Zunahme von Trockenheit und Brandrisiko
    - Mediterrane Sommer sind bereits heiß und trocken, steigende Temperaturen und längere Trockenperioden verstärken dieses Problem.
    - Waldbrände treten schon jetzt häufig auf. Höhere Temperaturen und geringere Niederschläge könnten die Brandgefahr nochmals massiv erhöhen und sowohl Natur als auch bewohnte Gebiete bedrohen.

    2. Rückgang von Schneemengen in den Bergen
    - In den Hochlagen speichert der Schnee über Winter hinweg Wasser, das in den Sommermonaten schrittweise abfließt und die Flüsse speist.
    - Mit weniger Schneefall (bzw. früher einsetzendem Schmelzen) sinkt die Wasserverfügbarkeit insgesamt. Das kann die Wasserversorgung und den Tourismus beeinflussen: Wenn Flüsse, Bäche oder Wasserreservoirs im Hochsommer austrocknen, leidet die Landwirtschaft, und Gäste bleiben eventuell fern.

    3. Veränderungen an den Küsten
    - Steigt der Meeresspiegel weiter, drohen an erosionsanfälligen Küsten Abschnitte zu verschwinden oder zeitweise überschwemmt zu werden. Zwar ist Korsika nicht so flach wie beispielsweise manche atlantischen Küstenregionen, dennoch sind tiefer gelegene Uferbereiche gefährdet.
    - Auch Temperaturanstiege im Meer beeinflussen Ökosysteme vor Ort, etwa die Verlagerung von Fischbeständen oder das Auftreten neuer (teils invasiver) Arten, was den lokalen Fischfang beeinflusst.

    4. Gesundheitsfragen und Lebensqualität
    - Mit höheren Temperaturen steigt das Risiko, dass sich Stechmückenarten (z. B. Tigermücken) leichter ausbreiten, die Krankheiten wie Dengue-Fieber übertragen können.
    - Häufigere Hitzeperioden belasten vor allem ältere Menschen und Kinder sowie Personen mit Vorerkrankungen.

    Kurz gesagt: Korsika – ohnehin eine feueranfällige Insel – sieht sich bei steigenden Temperaturen und Trockenperioden wachsenden Umwelt- und Gesundheitsrisiken gegenüber. Der Tourismus als wirtschaftliche Haupteinnahmequelle könnte stark unter der Verschlechterung der Umwelt leiden.

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    2. Fakten zum Klimawandel: „Den gab es doch schon immer …“

    Es stimmt, dass sich das Klima auf der Erde seit jeher gewandelt hat. Allerdings unterscheiden Klimaforscher*innen klar zwischen **natürlichen Klimaschwankungen** (z. B. Eiszeiten und Zwischeneiszeiten) und dem aktuellen, **menschengemachten Klimawandel**. Die wichtigsten Punkte dazu sind:

    1. Tempo und Ausmaß
    - Historische Klimawandelprozesse (z. B. Übergang vom Eiszeitalter ins Interglazial) erstreckten sich oft über Zehntausende Jahre.
    - Die derzeitige Erderwärmung, ausgelöst durch Treibhausgas-Emissionen (CO₂, Methan etc.), verläuft in einem deutlich schnelleren Tempo – ein paar Jahrzehnte bzw. wenige Jahrhunderte, was in geologischen Maßstäben eine „Sekunde“ ist.

    2. Ursache: Menschliche Aktivitäten
    - Der hohe Ausstoß von CO₂ seit Beginn der Industrialisierung hat die Konzentration dieses Treibhausgases in der Atmosphäre massiv erhöht (von ca. 280 ppm vor der Industrialisierung auf über 420 ppm heute).
    - Gleichzeitig hat die Abholzung von Wäldern, die Urbanisierung und Massentierhaltung große Veränderungen in den natürlichen CO₂-Kreisläufen verursacht.

    3. Klimamodelle und Messungen
    - Unzählige Messreihen (Temperaturaufzeichnungen, Eisbohrkerne, Satellitendaten) belegen den Zusammenhang zwischen Emissionen und Temperaturanstieg.
    - Klimamodelle, die menschliche Einflüsse herausrechnen, können die rasche Erwärmung nicht erklären. Erst wenn man die menschlichen Emissionen berücksichtigt, passt das Modell zu den realen Temperaturdaten.

    4. Folgen sind heute schon sichtbar
    - Die Gletscherschmelze beschleunigt sich weltweit.
    - Extremwetterereignisse (Hitzewellen, Starkregen, Dürren) nehmen zu, was in Statistiken klar belegt ist.
    - Das Abschmelzen von Eis in Grönland und der Antarktis trägt zum Meeresspiegelanstieg bei.

    Fazit: Ja, Klimawandel gab es schon immer. Aber es gab ihn nie **so schnell**, **in direktem Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten** und mit **so starken Auswirkungen** auf die globalen Ökosysteme in so kurzer Zeit.

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    3. Antworten auf häufig geäußerte Kritik

    3.1 „Das ist doch alles nur, um uns mehr Geld aus der Tasche zu ziehen“

    - Kurzfristige Kosten vs. langfristige Folgen**: Klimaschutzmaßnahmen wirken oft wie ein zusätzlicher Kostenfaktor (z. B. CO₂-Bepreisung, Emissionshandel, Steuern). Doch man darf nicht vergessen, dass die **Folgekosten** extremer Wetterereignisse, Ernteausfälle oder Gesundheitsbelastungen gewaltig sind. Wenn wir nichts tun, zahlen wir in Zukunft weit mehr für Schäden (z. B. Deichbau, Reparaturen nach Stürmen und Bränden, Umsiedlungen, Gesundheitskosten).
    - Vorsorgeprinzip**: Politische Maßnahmen, die heute Geld kosten, sollen die Gesellschaft vor weit größeren Schäden bewahren. Dafür sind gemeinsame Regeln nötig, ähnlich wie man Steuern für Straßenbau, Bildung oder das Gesundheitssystem erhebt. Ohne diese Investitionen würde die Gesellschaft als Ganzes im Schadensfall unterliegen.

    3.2 „In Afrika, Südamerika oder Indien schert man sich nicht um Emissionen – warum dann Europa?“

    - Historische Verantwortung: Industrieländer haben über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, den Großteil der weltweiten Emissionen verursacht. Entwicklungsländer haben oft weniger Ressourcen und Möglichkeiten für teuren Klimaschutz.
    - Internationale Zusammenarbeit: Klimaschutz kann nur funktionieren, wenn möglichst viele Staaten mitmachen. Dabei müssen besonders die reicheren Länder vorangehen und Technologien sowie Finanzmittel bereitstellen. Gleichzeitig gibt es bereits klimafreundliche Projekte und Initiativen in Afrika, Lateinamerika und Asien – nur erreichen diese oft nicht die gleiche Sichtbarkeit in europäischen Medien.
    - Vorbild- und Innovationsfunktion: Strenge Normen in Europa (beispielsweise beim Abgas- oder CO₂-Austoß) können Innovationen anstoßen, die später weltweit zum Einsatz kommen. Das beschleunigt den globalen Wandel hin zu saubereren Energien und Technologien.

    3.3 „Das Geschrei geht mir auf den Sack – es reicht, wir kennen’s schon“

    - Warum so laut? Die deutlichen Warnungen von Wissenschaft und Umweltverbänden sind eine Reaktion auf die Dringlichkeit. Jahrzehntelang waren die Warnungen leiser, doch es hat sich global zu wenig getan. Je länger man wartet, desto enger wird das Zeitfenster, um schwerwiegende Folgen abzuwenden.
    - Überdruss vs. Realität: Dass die ständige Konfrontation mit Katastrophenszenarien anstrengend ist, ist verständlich. Allerdings sind viele der genannten Szenarien eben keine ‚Panikmache‘, sondern Konsequenzen, die sich bei weiterhin hohen Emissionen relativ sicher einstellen werden.
    - Mediale Zuspitzung: Manche Berichterstattung ist polarisierend, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Hier hilft es, auf seriöse Quellen (wissenschaftliche Studien, Berichte von renommierten Instituten wie dem IPCC oder Météo-France) zurückzugreifen, um sich fundiert zu informieren.

    3.4 „Wenn man es drastisch und schnell verbessern will – Keine Schiffe mit Schweröl, 70 % Flugverkehr kürzen usw. …“

    - Radikale Einschnitte vs. machbare Kompromisse: Forderungen wie das sofortige Verbot von Schweröl in Schiffen oder die massive Kürzung des Flugverkehrs hätten sicher einen großen Effekt auf die Emissionen. Aber das ist politisch und wirtschaftlich nur schwer sofort umsetzbar.
    - Realistische Schritte: Stattdessen gibt es Zwischenlösungen: sauberere Treibstoffe, effizientere Motoren, Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Bahn, Ausbau von Wasserstoff- oder E-Antrieben für Schiffe. Diese Schritte erfordern Investitionen und Zeit, bringen aber reale Fortschritte.
    - Gesamtheit aller Maßnahmen: Klimaschutz besteht aus vielen Bausteinen (Energiewende, Verkehrswende, nachhaltige Landwirtschaft, Wärmedämmung). Kein einzelnes Verbot oder eine einzelne Regelung kann das Problem allein lösen.

    3.5 „Alles scheinheilig!“

    - Heuchelei vs. notwendige Realpolitik: Sicher sind Kompromisse zwischen Wirtschaft, Politik und Umweltschützern oft nicht ideal. Das kann den Eindruck von Scheinheiligkeit erwecken. Doch Fortschritte in der Demokratie entstehen oft erst durch Verhandlungen, manchmal zum Preis langsamer Veränderungen.
    - Fehlende Perfektion heißt nicht, dass alle Bemühungen wertlos sind: Nur weil in anderen Teilen der Welt die Standards niedriger sind oder manche Lobby sich durchsetzt, sind die Maßnahmen in Europa nicht automatisch falsch. Jeder vermiedene CO₂-Ausstoß zählt.
    - Weltweites Ungleichgewicht: Solange kein globaler Konsens herrscht, wird es diese Ungleichgewichte geben. Doch ohne dass irgendwer vorangeht, käme gar keine Bewegung in die Sache.

  • Und nun? Bist Du so konsequent und nutzt zum Aufladen Deines PKW keine Kernkraft? Könnte bei der Nutzung der Ladestationen in Frankreich schwierig werden. Auf Korsika erst recht. Da ist die Chance erneuerbare Energie zu erhalten noch geringer als auf dem Festland. Das wäre ein Schritt um sich vom Vorwurf der Scheinheiligkeit abzugrenzen.

  • Hallo Klaus, abgesehen davon, dass dein "Faktenchecker-Stil" (für mich) einen überheblich-unsympathischen Beigeschmack hat (Es hat sich ja inzwischen herumgesprochen, dass die Faktenchecker-Szene zutiefts ideologisch motiviert ist und nur existiert, um mühelos an Staatsknete zu kommen):

    Man kann aus reinem Gutmenschentum trotzdem das Falsche und komplett Sinnlose tun, weil man nicht mitbekommt, dass man Ideologen auf den Leim geht.

    • Offizieller Beitrag

    Und nun? Bist Du so konsequent und nutzt zum Aufladen Deines PKW keine Kernkraft? Könnte bei der Nutzung der Ladestationen in Frankreich schwierig werden. Auf Korsika erst recht. Da ist die Chance erneuerbare Energie zu erhalten noch geringer als auf dem Festland. Das wäre ein Schritt um sich vom Vorwurf der Scheinheiligkeit abzugrenzen.

    Moin Heiko,

    Ich verstehe deine Bedenken und danke dir für den Hinweis :)party:. Mir ist bewusst, dass es in Frankreich – und ganz besonders auf Korsika – aktuell schwierig sein kann, Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Trotzdem ist es mir ein wichtiges Anliegen, so weit wie möglich auf saubere Energien zu setzen. Dabei ist klar, dass es nicht immer und überall möglich ist, komplett auf Kernkraft oder andere fossile Energien zu verzichten. Dennoch empfinde ich es als wertvoll, Schritt für Schritt nach Alternativen zu suchen und bewusstere Entscheidungen zu treffen, wo immer es geht. Ich verstehe deinen Einwand sehr gut und sehe das Dilemma. Und ja, damit ist man schnell in der Rolle des “scheinheiligen ...”. Aber sind wir nicht alle ein bisschen Sünder, wenn es um unseren Energieverbrauch geht? Mal schnell mit dem Auto zum Bäcker gefahren, den Standby-Modus des Fernsehers nicht beachtet oder, wie du sagst, Strom aus nicht ganz lupenreinen Quellen getankt.

    Ich versuche trotzdem, Schritt für Schritt bewusster zu handeln, wo immer es geht. Und selbst wenn es nicht überall perfekt klappt – jeder kleine Beitrag zählt und bringt uns ein Stück weiter in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Klaus, abgesehen davon, dass dein "Faktenchecker-Stil" (für mich) einen überheblich-unsympathischen Beigeschmack hat (Es hat sich ja inzwischen herumgesprochen, dass die Faktenchecker-Szene zutiefts ideologisch motiviert ist und nur existiert, um mühelos an Staatsknete zu kommen):

    Man kann aus reinem Gutmenschentum trotzdem das Falsche und komplett Sinnlose tun, weil man nicht mitbekommt, dass man Ideologen auf den Leim geht.

    Hallo Swen,

    Danke, dass du so offen deine Sichtweise teilst. Ich kann gut nachvollziehen, dass ein allzu belehrender Tonfall schnell als überheblich oder unsympathisch empfunden wird – dafür möchte ich mich entschuldigen, falls es so rüberkam. Was die ‚Faktenchecker-Szene‘ angeht, kenne ich unterschiedliche Initiativen: Manche engagieren sich aus aufrichtiger Überzeugung für die Verbreitung gesicherter Informationen, andere wirken vielleicht tatsächlich ideologisch motiviert – das lässt sich von außen manchmal schwer beurteilen.

    Was ich aber definitiv verstehe, ist dein Punkt, dass man selbst mit den besten Absichten danebenliegen kann, wenn man gewissen Ideologien oder Falschinformationen auf den Leim geht. Da ist niemand vollkommen gefeit davor. Aus meiner Sicht ist es deshalb wichtig, sich gegenseitig konstruktiv zu hinterfragen und immer wieder offen zu sein für neue Erkenntnisse.

    In diesem Sinne danke ich dir für deine Kritik und hoffe, wir können weiterhin respektvoll miteinander diskutieren, ohne uns gegenseitig in Schubladen zu stecken.“

  • Das stimmt, wir sind alle Sünder. Aber für mich gilt, Leben und leben lassen. Ich fahre auch elektrisch aber auch mit dem alten 124 er. Was mich so stört, sind die belehrenden und moralischen Töne. Ich fahre eine E- Kiste weil es einfach Spaß macht. Aber ganz ehrlich, wenn ich das Klima retten will, dann muss ich auch konsequent sein, bin ich es nicht, macht man sich lächerlich. Das ist auch das, was mich so nervt. Wenn die Politik wirklich wollen würde, gäbe es so viel Möglichkeiten, sofort den Energieverbrauch zu senken. Erster Punkt wäre das Abschalten der IT Server.
    Übrigens haben wir 2024 auch wieder über 22 Prozent des Strom mit Kohle erzeugt und dabei das sauberste und modernste Kohlekraftwerk in Moorburg schnell vorher noch abgeschaltet. Aber bestimmt gibt es auch hier gewichtige Gründe. Das sind so die Sachen, die mich an der Ernsthaftigkeit dieser Dinge zweifeln lassen. Wir haben uns in den letzten 20 Jahren von der Globalisierung abhängig gemacht. Und damit natürlich einen Großteil der Produktion ins Ausland verlagert. Das ist der Grund warum wir hier Energie sparen können. Die Energie wird doch aber trotzdem benötigt zur Fertigung, Kommunikation und zum Transport.
    Beispiel Lebensmittel, hier sind die Transportkosten explodiert. Früher gab es in jeder größeren Stadt eine Molkerei. Heute wird die Rohmich durch Deutschland gekarrt. Werkzeug für die Industrie, jede Region hatte ein größeres Lager, Heute kommt für uns hier in Verden jeder Bohrer aus Nürnberg, weil dort das einzige Lager ist. Ich kann über das ganze nur noch lachen. Und dann gibt es einen Vulkanausbruch irgendwo auf der Welt und der haut so viel CO2 raus, wie Deutschland in hundert Jahren nicht einsparen kann.

  • Und dann kommt auch noch ein Trumpeltier, das neben anderen, seltsamen Massnahmen, nur ans Ausbeuten der Natur denkt und das scheinbar auch erfolgreich umsetzen wird.

    "Nach mir die Sintflut...", einfach zum Kotzen.

  • Wäre auch mal interessant zu erfahren, wieviel CO2 wurde seit 2014 durch den Ukraine- Krieg freigesetzt?

    Was wird mit dem zukünftigen Sondervermögen der Bundeswehr finanziert und wieviel CO2 wird wohl dabei unser Einsparungsbudget belasten.
    Das interessiert irgendwie keinen, leider auch nicht bei den Parteien, die sich sonst so um die Klimaziele bemühen.

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