Cinto-Massiv

  • Hallo,


    schön, dass ich dieses Forum gefunden habe. Wir planen nach Sisco, Moriani und Villanova nun unseren vierten Korsikaurlaub. Es soll im September 2015 soweit sein. Wir wollen uns eine Ferienwohnung mieten, und von dort dann Wandertouren unternehmen, Bergsteigen ist nicht so unser Ding.
    Neben Wanderungen in der Castanicca soll es diesmal das Haut Asco werden, wir wollen - falls das Wetter passt - auf den Monte Cinto. Nun wohnen wir aber gerne in Meeresnähe, schon mal, weil wir das zu Hause nicht haben.
    Kommt man von Il'Rousse gut dorthin, oder wäre eine Unterkunft in der Nähe von [definition=26]Porto[/definition] besser?


    Gruß Andreas

  • Wir wollen uns eine Ferienwohnung mieten, und von dort dann Wandertouren unternehmen, Bergsteigen ist nicht so unser Ding.


    Hallo Andreas,


    wie soll man obige Aussage verstehen?
    Den Cinto zu besteigen erfordert sehr gute Kondition und Bergerfahrung. Vom Asco Tal aus sind das 1300 hm und 5 Std. einfach, also nur der Aufstieg.
    Von Calasima aus (Niolotal) ab Ende der Piste 1350 hm und ebenfalls 5 Std. Aufstieg. Abstieg dann ca. 4 Std.
    Warum gleich den anstrengensten Gipfel wählen?
    Übrigens das Ascotal erreicht man am besten von der RN 197 nördl. von Ponte Leccia abbiegen auf die D 47.
    [definition=26]Porto[/definition] ist für die Anfahrt ins Ascotal viel zu weit. Ille Rousse oder Ostriconi wäre besser.
    Mit einer Karte und einem Wanderbuch kannst du dich am besten orientieren und bis dahin viel von Korsika träumen. ::))) und vielleicht schon mal vorher die Zugspitze besteigen die ist etwa gleich hoch wie der Cinto :winking2:
    viel Spaß
    Helen

  • Den Cinto zu besteigen erfordert sehr gute Kondition und Bergerfahrung.

    Den Cinto habe ich vor rund 15 Jahren das letzte Mal erwandert. Damals noch gefühlt
    ca. 20 Kilo leichter.


    Wir waren damals auf dem im Asco Tal, sind um ca. 5.00 Uhr mit dem Bike los
    und nach Haute Asco gefahren. Anschließend den "Schinto" hoch. Zeitansatz
    wie von Helen beschrieben.
    Die Tour ist im Rother Wanderführer beschrieben.
    Für mich war es damals eine anstrengende Tour mit Trittsicherheit.


    Viele Grüße aus dem Kalifornien Deutschlands


    Uwe

  • Hallo Andreas, ich kann mich da den anderen nur anschließen. Ohne etwas Erfahrung, Kondition und der richtigen Ausrüstung ist die Wanderung zum Gipfel vom Monte Cinto nicht ratsam. Es gibt einige steile Stellen und Geröllfelder über die man teilweise auch klettern muss....=> Wanderung auf den Monte Cinto
    eine Wanderung durch die Castanicca ist ein Sparziergang dagegen ....aber das muss jeder selber entscheiden......


    ich würde empfehlen euch eine FW in der Nähe von [definition=26]Porto[/definition] zu suchen (z.B. Piana). Dort seit Ihr fast am Meer und es gibt viele Wandermöglichkeiten in der näheren Umgebung. => Spelunca-Schlucht / Calanche / Scandola....
    Weitere Wandermöglichkeiten mit Anfahrt => Forêt d'Aitone / Col de Vergio / Niolotal.....


    Gruß Chris

  • Hallo Andreas!


    Du schreibst "Bergsteigen ist nicht so unser Ding". Dann ist der Monte Cinto wohl nicht das richtige Ausflugsziel für euch - wie auch die anderen schon bemerkt haben.
    Wandern hingegen kann man auch wunderbar in der Balagne. Ich würde daher Ile Rousse als Urlaubsort empfehlen. Ein wunderschönes Städtchen mit vielen kleinen Geschäften, einem großen, zentralen Platz, wo man unter Platanen seinen Café oder Pastis trinken kann, einem schönen Sandstrand - falls ihr nicht nur in der Nähe des Meeres wohnen, sondern auch ab und zu mal ins Wasser springen wollt. Im September ist das ansonsten recht quirlige Städtchen eher ruhig, aber noch nicht tot. [definition=26]Porto[/definition] gefällt mir persönlich nun ganz und gar nicht. Für einen Abstecher ja. Aber um dort Urlaub zu machen eher nicht. Ein reiner Touristenort, der im Herbst und Winter ziemlich öde sein kann. Außerdem ist dort der Strand sehr steinig. Bei Wellengang bekommt man schon mal eine Ladung Kies ab - kann sehr schmerzhaft sein, wie ich aus Erfahrung weiß. Falls ihr euch für Wanderungen in der Castagniccia entscheiden solltet (wieder eine ganz andere Gegend!), wäre Cervione oder ein anderer Ort an der Ostküste wahrscheinlich der bessere Ausgangspunkt. Leider kann ich da keine Empfehlung aussprechen. Aber die Gegend kennt ihr ja schon von euren letzten Korsika-Urlauben.


    Gruß
    Manuela

  • ... (z.B. Piana). Dort seit Ihr fast am Meer und es gibt viele Wandermöglichkeiten in der näheren Umgebung. => Spelunca-Schlucht / Calanche / Scandola....
    Weitere Wandermöglichkeiten mit Anfahrt => Forêt d'Aitone / Col de Vergio / Niolotal.....


    Gruß Chris

    Da gebe ich Chris voll Recht.
    [definition=26]Porto[/definition] ist nicht mein Geschmack, hingegen meiner Frau gefällt dieser Ort, so verschieden ist das.
    Piana würde ich Euch auch empfehlen.
    Ist ein netter, kleiner und schön gelegener Ort.
    Das mit dem Cinto würde ich an Eurer Stelle nochmal überdenken, nicht dass wieder der Hubschrauber ausrücken muß. s$a/d
    Um Piana habt Ihr sooo viel zu bewandern - Capu Rossu, Calanche zum Capo d’Orto, Spelunca Schlucht bis Evisa,Col der Vergio zur Bergerie Radule usw.
    Alles kann man garnicht auflisten.
    Zum baden ist der Plage d'Arone oder der Stand von Ficarola nicht weit.
    Ich würde meine Planung dahingehend gestalten.


    LG Burkhardt

  • Hallo,


    vielen Dank für die vielen Infos. Piana ist schon ein schöner Ort, von dort sind wir mal hoch zum Capo d’Orto (vorbei an vielen Tafoni-Felsen über die Foce d'Orto), auch die Calanche selbst, das Capu Rosso, waren alles schöne Touren. Nachteilig war es beim letzten Mal, dass es von Piana nordwärts sehr eng (langsam) auf der Straße wurde. Wir wohnten in Villanova, nordlich von Ajacciu.


    Ein wenig Bergerfahrung haben wir. Dolomiten so einiges, (oft auch höher als der Cinto), Kreta in den Lefki Ori, Auf den Kanaren in den Cañadas oder auch Gomera, auf Malle alle 1000er außer den Pic Major. So einiges haben wir schon unternommen. Die 1700Hm sind schon eine Hausnummer, die 1200 von Süden sollten aber gut machbar sein.
    Nun habe ich nicht vor, nach Korsika zu fahren, und hoch auf den Cinto. Zuerst will ich eine Woche, vielleicht 10 Tage Castanicca oder südlicher sein (ist noch ein wenig offen) dort einige Touren, und dann eben an die West- oder Nordwestküste. Und mal sehen wie es läuft, wie vor allem das Wetter ist, die Kondition - dann eben einige Toren und gegen Ende meinethalben der Cinto, Man muß doch ein Ziel haben! :bergheil:
    Bei unserem letzten Urlaub im Mai 2008 haben wir es gerademal auf die Bergeries des Pozzi geschafft, darüber war alles verschneit. 4 Wochen waren wir unten, es hat 2 Wochen fast pausenlos geschüttet. Als wir nach Hause sind, lag nicht weniger Schnee, als zu Beginn des Urlaubs. Deshalb diesmal September.


    Und Mit Bergsteigen meine ich, so richtig mit Seil und Haken. Das machen wir nicht. Alles was erwanderbar ist, mit kleinen Kletterpassagen o.K.,mehr nicht.


    Gruß Andreas


    Übrigens, in Piana spielt doch der Film "Die Schachspielerin"

  • Und Mit Bergsteigen meine ich, so richtig mit Seil und Haken. Das machen wir nicht. Alles was erwanderbar ist, mit kleinen Kletterpassagen o.K.,mehr nicht.


    Hallo Andreas,


    aha, jetzt ists klar! Übrigens im Touristenbüro von Moriani gibts jetzt ein Kartenset mit 25 Wanderungen und einer Landkarte für 2 €. Im Wald ist alles ziemlich gut orange markiert und die Wege führen ins Herz der Castagniccia - einfach herrlich. Für jeden Geschmack und Anforderung ist was dabei.
    Du begegnest fast nur dem korsischen Triumphirat: Ziege, Schwein, Kuh!
    viele Grüße
    Helen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    ich melde mich nach meinem Bergwander-Urlaub in der Haute-Provence jetzt auch mal hier im Thread! ::)))
    Es gibt einfach Gipfel, die zwar hoch oder exponiert oder bekannt oder manches davon sind - und trotzdem kein gesundes Verhältnis zwischen Aufwand und Genuss bieten!
    Der "Schindo" ( :lol_1: , vielen Dank an Eva!) gehört für mich defintiv dazu ...


    LG Ernest

  • Und Mit Bergsteigen meine ich, so richtig mit Seil und Haken. Das machen wir nicht. Alles was erwanderbar ist, mit kleinen Kletterpassagen o.K.,mehr nicht.

    Dachte ich mir... bei der volkstümlichen Definition beginnt Bergsteigen da, wo man sich anseilt


    Das braucht man auf den Cinto-Normalwegen nicht. Kletterstellen sind nur punktuell und richtig ausgesetze Ecken habt es keine. Nur Leidensfähigkeit:
    1. Sehr früh aufstehen (sonst steckt man oben in den Wolken und sieht nichts). Dann kommt man auch besser durch -- Fahrzeit Ile Rousse - Haut Asco etwa 1 1/4h; am besten so einrichten dass man mit Ende der Morgendämmerung (!) ankommt.
    2. 4-5h Aufstieg.
    3. Und vor allem danach noch die Konzentration, damit man beim Abstieg keine Fehler macht (Ausrutscher, Weg verlieren, ...)


    Wem das zu lang ist, der gehe von Asco zur A Muvrella -- klettertechnische Anforderungen ungefähr gleicht, auch sehr gut markiert (die Orientierung ist auf Korsika oft die eigentliche Schwierigkeit) aber nur 1 1/2 - 2 h Aufstieg und trotzdem sehr schöne Rundsicht.


    Die Südseite vom Cinto mag ich nicht empfehlen.
    Die Piste ist zwar breit, aber für viele nicht fahrbar und wenn man an deren Anfang losläuft sprengt es fast den Rahmen einer Tagestour.
    Der Anstieg ist voll der Sonne ausgesetzt und schuttig.
    Landschaftlich ist die Asco Seite Größenordnungen schöner (der Trimbolaccio-Talkessel oberhalb von Haut Asco auf der Cinto-Norseite dort ist m.M.n. DAS Highlight der Korsischen Berge...).
    Mit Übernachtung auf der Ercu-Hütte wäre der Südanstieg entspannter, aber das ist vor einigen Jahren eine ziemliche Bruchbude gewesen.


    Gruß, Martin

  • Hallo,


    ganz so möchte ich das mit den Südanstieg nicht stehenlassen. Der hat seinen eigenen Reiz, und wenn man ein paar Dinge beachtet, ist es mit dem "Schindo" gar nicht so schlimm:


    1. In Lozzi giebt es zwei Zeltplätze. Wenn man dort übernachtet (oder auch länger bleibt), kann man bereits im Dunkeln losmarschieren.
    2. Die Piste hoch kann man auch ein MTB schieben, dann ist die Abfahrt am Nachmittag relativ knieschonend und weniger anstrengend.
    3. Sonnenaufgang am Ende der Piste oder an der Ecu-Hütte - ein Erlebnis.
    4. In der Morgenkühle das Schotterfeld hoch.
    5. Der Rest bis zum Gipfel ist sehr kurzweilig, in der Regel hat es Wind in der Höhe!
    6. Abstieg über den Cintu-See. Traumhaft schöne Landschaft.


    Zu den Wolken: Ich war mehrmals am Cintusee und auf dem Cinto und der Paglia Orba, auch auf dem Monte Albanu, immer nach dem 18. August, und hatte immer eine herrliche Sicht und keine Wolken. Die in allen Führern beschriebene Problematik der früh aufziehenden Wolken trifft wohl eher auf den Früh- bzw. Hochsommer zu.


    Überlegenswert ist auch ein Aufstieg auf den Cinto über das RefugeTighiettu und die Bocca Crucetta hinüber zur Pt. Ebolis und weiter zum Gipfel, ev. mit Übernachtung in der Hütte.


    flachlandtiroler: Glückwunsch zum Capu Larghia, von Norden oder von Süden?


    Grüße


    Hans

  • Hallo Hans,


    Capu Larghia war jetzt von Haut Asco; der Versuch vom RefugeTighiettu aus vor einigen Jahren ist in einem nächtlichen Wolkenbruch untergegangen... konnte ich gleich ausschlafen.
    Diesmal habe ich mich an dem P.1693 ziemlich verlaufen (bin zu weit rechts hoch, hat ziemlich Zeit gekostet), und das obwohl ich diesen Abschnitt eigentlich noch von der Punta Minuta kennen sollte... btw., hat jemand schon mal die Mehrseillänge an diesem P.1693 gemacht oder ist an den Sportklettertouren auf der gegenüberliegenden Talseite gewesen?


    Auf dem Cinto war ich auch Anfang Oktober mal oben und hatte gegen zehn ... elf oben soeben noch SIcht. Dann hat es sich zwar nicht grundsätzlich eingetrübt, aber die Thermik trieb immer wieder Wolken die Südflanke hoch.


    Auf dem Refuge Ercu haben wir vor vier Jahren übernachtet glaube ich und auch da wurde es nachts sehr sehr ungemütlich -- ein Sturm der genau in die Talfurche reindrückte; Tür musste ich befestigen, das Dach war bereits vorher an einer Stelle über den Lagern abgedeckt und den Ofen konnte man auch vergessen. Morgens lag dann ab gut 2000m Neuschnee.
    Gebe Dir aber gerne recht: Wenn man eine Übernachtung investiert, lösen sich viele der genannten Probleme beim Südanstieg von selber.


    Gruß, Martin

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