Elektroautos auf Fähren

  • Liebe Leute,


    ein offenbar durch ein E-Auto ausgelöster Brand eines Frachters auf der Nordsee macht mir etwas Sorgen im Bezug auf solche Fahrzeuge im Bauch der Fähren. Sollte dort ein Brand ausbrechen, ist eine Katastrophe nicht auszuschließen, denn es sind nicht 30 Leute an Bord sondern >2.000. Ich denke da muss dringend eine restriktive Lösung zu unser aller Sicherheit her, denn solche Fahrzeuge mit ihren Batterien sind quasi unlöschbar.

    Viele Grüße


    Jürgen

  • Die müssten im Grunde in luftdichten Boxen geparkt werden, die bei Bedarf komplett geflutet werden können. Das wäre eine sichere Lösung. Oder ganz außen, so daß sie einfach automatisch ins Meer gekippt werden können, wenn da was zu warm wird.


    Ist die reale Gefahr nicht groß genug, als daß da reale Vorkehrungen getroffen würden oder muss man das erste große Drama abwarten, bis entsprechende Vorsichtsmaßnahmen eingerichtet werden?


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Vielleicht solltet ihr euch zunächst mal zu den Hintergründen bzgl. Brennbarkeit, neue Akkutechnologien etc. informieren, bevor hier restriktive Lösungen gefordert werden. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Elektromobilität ist die Zukunft (inwiefern sinnvoll etc. pp ist eine andere Frage). Wir können also schlecht sagen, dass wir alle E-Autos von Fähren verbannen. Das hört sich hier übrigens auch vom Duktus hier recht polemisch an, bin aber mal gespannt, wie der Thread weitergeht.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht solltet ihr euch zunächst mal zu den Hintergründen bzgl. Brennbarkeit, neue Akkutechnologien etc. informieren, bevor hier restriktive Lösungen gefordert werden. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Elektromobilität ist die Zukunft (inwiefern sinnvoll etc. pp ist eine andere Frage). Wir können also schlecht sagen, dass wir alle E-Autos von Fähren verbannen. Das hört sich hier übrigens auch vom Duktus hier recht polemisch an, bin aber mal gespannt, wie der Thread weitergeht.

    Deshalb muss ja auch ne Lösung her. Nur, juckt das bislang jemanden an entscheidender Stelle?

    • Offizieller Beitrag

    Die erste Reederei hat ja schon reagiert:


    Zitat

    Kann ich ein Auto mitnehmen?

    Wenn Sie ein Auto mitnehmen möchten, müssen Sie es im Voraus buchen.

    Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffautos sind an Bord verboten.

    Häufig gestellte Fragen - Havila Voyages

  • Wir können also schlecht sagen, dass wir alle E-Autos von Fähren verbannen.

    Wer hat das gefordert? Fakt ist, daß wenn so ein Ding brennt, es sich einfach schlechter löschen lässt, als ein Fahrzeug mit das mit Kohlenwasserstoffen betrieben wird bzw. es muss lange nachgekühlt werden. E-Autos brennen nicht häufiger als Verbrenner, aber schneller. Hannes Schumann vom VDA erklärt, daß ein E-Auto binnen Sekunden in Flammen stehe, bei einem Verbrenner dauere es Minuten. Das können die entscheidenden Minuten sein.


    Zitieren wir mal den den Herrn Heinrich, Leiter der Schiffs- und Transportversicherung der Allianz: "Lithium-Ionen-Akkus sind eine wichtige Energiequelle und an sich nicht das Problem, weil sie grundsätzlich nicht häufiger brennen als andere Güter. Nur wenn sie sich entzünden, sind sie schwieriger zu löschen".


    Die norwegische Reederei Havila Kystruten transportiert z.B. seit diesem Jahr keine E-Autos mehr. Das sei das Ergebnis einer "Sicherheitsbewertung". (Edit: Gunther war hier schneller)


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Vielleicht solltet ihr euch zunächst mal zu den Hintergründen bzgl. Brennbarkeit, neue Akkutechnologien etc. informieren, bevor hier restriktive Lösungen gefordert werden. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Elektromobilität ist die Zukunft (inwiefern sinnvoll etc. pp ist eine andere Frage).

    Hallo Pinarello,

    vielleicht solltest du dich einmal über darüber informieren... Alle Berufsfeuerwehren haben mittlerweile -von den jeweiligen Bundesländer-n entsprechende Container erhalten in denen abgekühlte Lithium-Ionen Batterien, respektive die kompletten Fahrzeuge, in Wasser oder feinem Quarzsand versenkt werden. Da die Batterieblöcke nachzünden.


    Die Dinger bringen es durch Überladung oder mechanische Beschädigung auf weit über 870 °C an der Zelloberfläche. Da brennt jeder Kunststoff / Gummi in der Umgebung. Durch den Überdruck in den Zellen wird der Inhalt teilweise abgeblasen, was absolut Gesundheitsschädlich ist (Zersetzungsstoffe der Batterie). Selten kann es vorkommen, das Bauteile aus dem Batterieblock herausgeschleudert werden. Nach Untersuchungen der DGVU mit Geschwindigkeiten von über 400 km/h bei "Kleinen Akku" von Bohrschraubern etc. Also wir reden hier nicht über eine Technologie, die alles nur gut macht.


    Im Gegensatz zu den Fähren sind die Autotransporter von hinten bis vorne offen -ohne ein Schott. Die Fahrzeuge stehen Spiegel an Spiegel, was das überspringen eines Feuers an den Reifen absolut vereinfacht.

    Die entstehende Hitze und die verbauten Materialien lösen dann, den hier eingetretenen Lawineneffekt aus. Ich vermute dass der Kahn noch mehrere Woche außen gekühlt wird und innen durchbrennt und sich dann samt Inhalt auf den Weg nach Westafrika macht zum Abwracken. Nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn". :ill:


    Gute Zeit

    Micha

  • Wer hat das gefordert?

    Restriktiv heißt ein- oder beschränkend. Ich gehe also davon aus, dass es nicht darum geht, E-Autos dahingehend einzuschränken, dass alle mitfahren dürfen. Eher war wohl das Gegenteil gemeint. Nur, wie sehe ich das über eine "jetzt muss man aber mal schnell was machen"-Haltung hinaus, denn wie geschrieben ist das eben die Zukunft. Daher mein Einwand. Zum Beispiel verbaut Tesla LFP-Akkus, die praktisch nicht mehr brennen. Trotzdem wird eine Stimmung gemacht, die durch Statistiken und eben neue Technologie nicht gestützt werden kann. Ich finde das Thema an sich auch spannend, glaube aber nicht, dass man mit "ihr dürft nur noch eingeschränkt (gar nicht?!) mitfahren" im long run nicht weiterkommt.

    • Offizieller Beitrag

    Im Februar 22 ist ja schon ein Autotransporter mit über 4.000 Neuwagen abgebrannt. Ursache vermutlich auch ein Akku. Der hat es nicht nach Afrika geschafft und ist gesunken. In 2 Jahren 8.000 Autos plus zwei Riesenschiffe ist nicht wirklich gut für die CO2 Bilanz der Elektroautos. ::,,II8

  • Hallo Pinarello,

    vielleicht solltest du dich einmal über darüber informieren...

    Habe ich bereits gemacht, danke für den Hinweis. Auch daher meine Einschränkung, inwiefern das sinnvoll ist etc. pp. Aber aufhalten lässt es sich eben nicht mehr. Und wir sprechen hier eben nur von Lithium-Ionen-Akkus, die so stark brennen, LFP-Akkus tun das eben nicht mehr. Hierzu darf sich gerne auch jeder einmal informieren. Vielleicht ist die Lösung also nicht nur Restriktion.

  • Die Fahrzeuge stehen Spiegel an Spiegel, was das überspringen eines Feuers an den Reifen absolut vereinfacht.

    Du meinst also, so wie bei CF üblich? ;)party:


    Bringen die Schotts im Brandfall eigentlich wirklich was? Da stehen dann ja immer noch ziemliche viele Autos beisammen, die zusammen ziemlich viel Treibstoff und brennbare Kunststoffe auf die Waage bringen. Man will sich den Fall der Fälle nicht vorstellen, wobei der gemeine Nutzer davon ausgeht, daß für solche Fälle Vorkehrungen auf den Schiffen vorgeschrieben sein sollten, die die Katastrophe verhindern. Vielleicht ist das aber auch nur ein Wunschdenken.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Hallo Schorsch,


    also bei der Titanic waren die Schotts... nix. Im Brandfall aber absolut. Die Sauerstoffzufuhr für einen Flächenbrand ist eingeschränkt. Du kannst das Segment -theoretisch- fluten.

  • Bei Corsica Linea wurde ich bei der Buchung gefragt, ob ich ein E- bzw. Hybrid-Fahrzeug buche.

    Es ist in dem Fall die „A Galeotta“ (?), also deren neuestes Schiff.

    Ob sie jetzt generell bzw. pro forma fragen, seit es E-Autos gibt oder weil sie entsprechende Schutzvorkehrungen in ihren neueren Fähren eingebaut haben, wäre interessant zu erfahren.

  • Ob sie jetzt generell bzw. pro forma fragen, seit es E-Autos gibt oder weil sie entsprechende Schutzvorkehrungen in ihren neueren Fähren eingebaut haben, wäre interessant zu erfahren.

    die a-galeotta fährt ja wahlweise mit erdgas. das erhöht den effekt wenn der tesla kokelt.


  • Hallo,

    Beim Buchen einer Fähre nach Skandinavien fragte man auch, ob man ein E-Auto führe.

    Da war nur jede dritte Fähre geeignet.

    Ich bin mir sicher, dass es da nicht um die Sicherheit ging ,sondern vielmehr um die Möglichkeit, an Bord laden zu dürfen.

    Ich habe jetzt noch in keinem Bericht gehört, dass es sich um neue Fahrzeuge handeln würde. Üblicherweise, wenn Autos mit dem Schiff in großer Menge nach Afrika transportiert werden, handelt es sich ja um Gebrauchtwagen, für die es in Europa keinen Markt mehr gibt. Da vermute ich dann eher keine Elektroautos darunter. Naja , am Ende war es vielleicht doch nur ein Wildschwein...😉

    Hoffen wir dass alles gut ausgeht!

    Gruß Bernd



    Gruß Bernd

  • Hallo zusammen,


    ich war ja gerade mit meinem Plug in Hybriden in Norwegen. Da gab es sogar Ladestationen in den Fähren. und bei der E-Auto-Dichte dort, (gefühlt 75%) und den doch vielen Fähren, wäre ich auf eine Umsetzung des Verbotes gespannt.

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