Taugen die Schlappen noch was oder sind sie ein Fall fürs Museum?

  • Hallo zusammen,


    hier liegt noch ein Paar mehr oder weniger historischer Wanderschuhe rum:



    Ich bin zugegebenermaßen nicht der große Wandersmann und hoffe, daß ich mich mit der Frage nicht lächerlich mache: Taugen die noch oder gebe ich die lieber im Heimatmuseum ab? Die Sohlen lösen sich jedenfalls noch nicht auf…


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    Schorschi

    auf den ersten Blick sehen die Schuhe gar nicht sooo "fatigue" aus, und auch das Sohlen Profil könnte noch die ein oder andere Tour aushalten.

    Nur befürchte ich, daß sich trotzdem nach wenigen Wanderstunden die Sohle lösen wird, das sieht man vorher nicht unbedingt. Wie alt genau sind denn die Treter? Auch erkennt man anhand des Bildes nicht, ob das Leder schon brüchig wird, ich nehme mal an, daß sie schon lange weder Fett noch Wachs gesehen haben.


    Wenn du sie unbedingt ausprobieren willst, such dir dafür eine leichte, nicht allzulange Wanderung und nimm Ersatztreter mit.


    Achja, vorm einlagern sollte man seine Schuhe auch putzen ;)party: Zumindest könntest du sie noch als Gartenarbeitsschuhe benutzen

  • Hallo Thomas,


    Vielen Dank für Deine Einschätzung!


    Zum Alter kann ich keine genauen Angaben machen, ich glaube, die habe ich zusammen mit meinem Vater mal aus einem Abbruchhaus gerettet. Das dürfte so ungefähr 25 Jahre her sein.


    Ja, das Leder ist trocken, aber (noch) nicht brüchig. Lederfett müsste ich noch irgendwo haben. Ich kann sie ja mal einbalsamieren und beim nächsten Spaziergang einfach mal anziehen.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    25 Jahre...das ist echt ein stolzes Alter!

    Also, ganz klare Meinung: auf keinen Fall auf eine lange Wanderung anziehen. Vermutlich dürfte das Leder auch ziemlich hart und unbequem sein, Blasenrisiko erhöht. Mal auf einem Spaziergang testen, oder wie gesagt für den Garten.


    Kann es sein, daß es sich bei dem Schuh um einen alten hanwag Futura handelt (der mit der asymmetrischen Lasche) ?

  • Asymmetrische Lasche? Keine Ahnung:




    Zu lesen gibt es auf dem Schuh nichts, auf der Sohle steht: ROCCIA Transit und „teva“ oder „teua“.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Ich empfehle zusätzlich zu allem Gesagten noch ein paar Schnürsenkel

    §"!((

    Auch ich würde die Schuhe erst einmal im Garten oder auf kleinen Wanderungen ausprobieren, ich hatte vor ein paar Jahren in Norwegen das Vergnügen, dass mir am Ende einer Wanderung die Sohle abflog, auch bei Schuhen die lange Schrank gelegen hatten und von denen ich dachte, sie würden noch 100 Jahre halten, also da würde ich nichts riskieren.

    Aber zum Wegwerfen zu schade, dann Heimatmuseum

    Gruß Bernd

  • Die Schuhe haben noch keine Sohle mit einprogrammierter Hydrolyse. Trotzdem würde ich die höchstens noch zur Gartenarbeit nehmen. Wenn du eh keine großen Wanderungen machst, besorg dir ein paar Leichtwanderschuhe. Am bestens Halbschuhe ohne Gore o.ä.

  • Nähte abdichten nicht vergessen. Schuhcreme reinschmieren und diese anzünden und kurz brennen lassen. So fließt das Fett dann weiter in die Nähte rein.


    Alternativ könntest du die Schlappen auch zu Ötzi ins Museum bringen.

  • Hallo Schorsch,


    ich würde damit keine Wanderungen unternehmen. Kumpel und ich waren in den spanischen

    Pyrenäen. Er hatte auch so alte Dinger an, die er vor gefühlt 30 Jahren gekauft hat. Während der

    Tour haben sich dann die Sohlen gelöst. War kein Spaß 1000 Höhenmeter mit praktisch nichts

    an den Füßen abzusteigen.


    Ich würde die Dinger maximal als Badelatschen für den Bodri nehmen oder an Faßnacht tragen.


    Oder nimm sie als Blumentopf für die Treppe. Da passen sicher so edle Gewächse wie Alpenveilchen

    oder Stiefmütterchen rein. :appl:


    Grüße aus dem Kalifornien Deutschlands


    Uwe

  • Ich hab` ein paar ähnliche Schuhe dieses Jahr entsorgt ('82 auf dem GR 20 getragen :rollparty: ).

    Sichtbar neben den Müllplatz gestellt, waren sie schnell weg ... n///==co

    Offensichtlich noch zu gebrauchen!

    Heutzutage gibt es besseres Material!


    Bonnes randonnées!


    Gruß Capitella :winke:

  • Stimme der Ferndiagnose zu 100% zu. In der Stilllegunsverordnung würde ich noch eine weitere Begründung anführen.

    Selbst wenn die Sohlen mit dem Oberschuh noch eine Weile zusammenhalten sollten, bietet die Gummimischung null Grip. Nicht wegen des Profils, sondern wegen chemischer/physikalischer Prozesse, die das Gummi mit der Zeit spröder und härter werden lassen. (wie bei Autoreifen)

    Du wirst den Unterschied allein vom Grip her bei einem neuen Schuh wie Tag und Nacht feststellen. Vom Rest des Schuhs ganz zu schweigen.

    Einsatzzweck: leichtere Bau- oder schwerere Gartenarbeiten, Oktoberfest, Museum


    Ist natürlich Geschmacksache, aber ich kann mich dem Tipp von reib nur anschleißen: Leicht und nix Leder.

    Nur mal so in den Raum gestellt: Ganz schön Vieles unterhalb der Steigeisenfähigkeit geht theoretisch (und praktisch) auch mit Trailrunningschuhen.


    Gruß

    Bobby

Zur Forenübersicht

Bitte diesem Link zur Forenübersicht folgen. Hier können auch neue Themen gestartet werden.