Unwetter 2023 und ihre Auswirkungen auf das Restonica-Tal und anderswo

  • Tja, leider kommen die Hochwasser, die früher alle Hundert Jahre kamen, nun alle fünf Jahre. Und das wird nicht besser werden. Von früher dabei auf heute zu schließen, führt einem dabei in die falsche Richtung.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Gab es vor fünf Jahren im Restonica-Tal ein Hochwasser, was Brücken weggeschwemmt hat? Nein, die Straße wurde wohl Anfang der 1950er Jahre nach damaligem Stand der Technik errichtet und hat somit 70 Jahre gehalten! Gab es in den letzten fünf, zehn, meinetwegen zwanzig Jahren eins im Ahrtal? Nein, das vorletzte war dort z.B. vor über einhundert Jahren (1910). Sich von Gefühlen leiten zu lassen a la "gerade jetzt ist es besonders schlimm" halte ich für falsch.

    Richtig ist aber, dass eine Kosten/Nutzen-Analyse betreffs der Straße im Restonica-Tal zuungunsten eines Neubaus ausgehen kann, denn das wird richtig richtig teuer. Wie gesagt hätte ich nichts gegen einen Wanderpfad wie im benachbarten Tavignanu-Tal und auf dem Grotelle-Parkplatz wird so eine Art Refuge de la Sega errichtet.

  • Den Pfad an der Restonica zur Grotelle gibts doch schon immer. Ab Pont Timozzo über pont de Grotelle zur Bergerie Grotelle. Die Idee find ich gut, erst Wanderung und dann die Bergerie Grotelle ähnlich wie die Segahütte auszubauen.

    Nur die Hirten wollen ja im Herbst ihre Tiere per Laster ins Tal bringen(s. Artikel im Corse matin).

    • Offizieller Beitrag

    Hoffentlich gibts den Pfad noch, denn der war ja auch ziemlich flußnah...

    die Befürchtung habe ich allerdings auch.

    Aber: meint ihr wirklich, die klassischen Melosee-Besucher wären mit einer Unterkunft à la Sega zufrieden? Ich denke, das müsste schon etwas sein mit mindestens dem Komfort einer AV-Hütte.. und ob das mit dem Status einer site classé vereinbar ist, wage ich zu bezweifeln. Aber die Idee an sich ist durchaus charmant.

  • Die Besucher, die an Wanderungen länger als zwei, drei Stunden keine Freude haben, wird es in diesem Falle wohl nicht mehr geben. Unabhängig davon, wie hoch das Niveau einer Unterkunft wäre. Von daher muss es glaub ich gar nicht besser sein als man es von den GR20-Refuges gewohnt ist.


    Was auch nicht ganz unwahrscheinlich ist wäre ein Wiederaufbau der Straße "auf Pump" in Kombination mit einer hier im Forum bereits diskutierten Straßenbenutzungsgebühr, die deutlich über das Niveau der bisherigen Parkgebühr hinausgeht. Sagen wir in der Größenordnung 20€. Nicht dass ich das toll fände, aber so könnte die Straße über die Jahre finanziert werden. Dafür hätte ich Verständnis und könnte damit leben.

  • Hallo,

    viel sinnvoller fände ich den einspurigen Wiederausbau der Straße mit anschließendem Fahrverbot, ausgenommen Anlieger (Hirten usw.) und Fahrräder mit Einrichtung einen Pendelbusses, der regelmäßig dort hochfährt. Bei uns hier im Allgäu gibt es das in allen Tälern.

    Gruß

    Hans

  • In Corte las ich im Sommer irgendwo den Hinweis auf einen Pendelbus Corte - Restonica-Tal.

    Man musste am Vorabend telefonisch reservieren und die Fahrt kostete um die 15€.


    Aufgefallen ist mir ein solcher Bus nie, obwohl ich einige Male mit Rad bzw. Auto (vor der Wanderung…) auf der Straße durchs Restonica-Tal unterwegs war.


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  • " ... Irgendwie ist das ein bißchen wie mit den Häusern an der Ahr. Eigentlich müsste man weiter weg vom Bach, aber so einfach ist das ja nicht... ..."

    zumal die gelder von versicherungen sowie staatlicher unterstützung nur für sanierung bzw. wiederaufbau an gleicher stelle fliessen, soweit ich weiß. h/%

  • Laut dem Corse matin gibt es am 29.11. eine Pressekonferenz zum Thema Restonica-Tal und man denkt über einen Kran bzw. eine Behelfsbrücke im Bereich des Zeltplatzes unterhalb der Citadelle von Corte nach.

  • Ja das stimmt.

    Eventuell wird ja bei der Pressekonferenz schon eine grobe Idee skizziert, was die nächsten Jahre im Restonica-Tal passiert oder eben nicht passiert, daher fand ich den Artikel recht interessant.

  • Laut der Facebook-Seite der Parkverwaltung hat es leider auch den Weg durch die Spelunca-Schlucht hart getroffen.

    Er ist nachhaltig beschädigt worden, sodass er jetzt offiziell gesperrt werden musste.

    Na hoffentlich steht die altehrwürdige Pont de Zaglia noch. Dabei hat man die erst vor rund zehn Jahren umfangreich restauriert und mit wieder mit Seitenwänden versehen...

    (Obwohl der Charme der Brücke, die scheinbar nur aus einem dünnen Bogen bestand, dadurch freilich schon sehr gelitten hat.)

  • Hallo zusammen,


    die Pläne für das Restonicatal konkretisieren sich. Der Wiederaufbau des Zugangs zum Tal soll in drei Phasen erfolgen. Für die Zugänglichkeit sollen zunächst 30 Kilometer Wanderwege renoviert werden. Die Straße wird 2024 nicht wieder hergestellt werden. Desweiteren sollen diverse Untersuchungen und Studien stattfinden, die auch die Ursachen für die Zerstörungen beleuchten sollen. Hier wird bis zur Jahresmitte 2024 mit Ergbenissen gerechnet. Erst dann können mögliche Szenarien für den Wiederaufbau konkretisiert werden (frei befahrbare Straße, Pendelverkehr, Seilbahn...). Die wirtschaftliche Bedeutung des Tals für Corte soll erhalten bzw. wiederhergestellt werden, unter Berücksichtigung der Umweltaspekte. Alles in allem wird es bis zur endgültigen Wiederherstellung allerdings noch Jahre dauern.


    Was die Finanzierung der Vorhaben angeht, klingt Simeoni recht optimistisch: "Die Frage der Mittel stellt sich nicht. Ein gutes Projekt findet immer Mittel und Wege, um es zu Ende zu bringen, und hier geht es auch darum, das Tal in eine andere Dimension zu führen."


    VIDEO. Restonica : La vallée sera accessible pour la saison 2024 mais pas grâce à la route
    VIDEO. Restonica : La vallée sera accessible pour la saison 2024 mais pas grâce à la route
    www.corsematin.com


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    Jedenfalls bestätigt diese Pressekonferenz meine spontane Einschätzung beim ersten ansehen der Helikopter-Aufnahmen.

    Auch wenn sich die Wanderung zu den Seen ab Frassetta um mindestens eine Stunde (a/r mindestens 2h) verlängert, so trennt man dadurch natürlich auch die Spreu vom Weizen und es werden weniger -und vor allem weniger ungeübte- Wanderer dort unterwegs sein.

    Was dann in Zukunft passieren wird ist ja momentan vollkommen offen, positiv bewerte ich aber auch, daß man sich Gedanken macht wie es überhaupt zu diesen Zerstörungen kommen konnte und wie man das in Zukunft vermeiden kann.


    Wie sagt man doch so schön: á suivre

    • Offizieller Beitrag

    abre

    ich würde das französische Wort "dimension" in diesem Fall eher mit "Perspektive"übersetzen. Und optimistisch interpretieren hinzufügen: "das ist jetzt die Gelegenheit neue, umweltfreundliche und nachhaltige Maßnahmen in die Wege zu leiten"

    Was mich dabei aber irritiert, ist die Möglichkeit einer Seilbahn...sowas hat in den Alpen immer eher schlechtes bewirkt.

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