Kühe auf Korsika

  • Hallo!


    Wir bereisen die Insel heuer zum ersten Mal und haben gelesen, dass es auf Korsika Wildkühe geben soll, die laut Zeitungsberichten auch manchmal Einheimische oder Wanderer attackieren. Ein Freund von mir meinte, dass ihm auf einer Radtour einmal eine Kuh schnaubend nachgelaufen sei, Nun habe ich schon bei uns in den Alpen immer ein äußert mulmiges Gefühl, wenn ich durch eine freilaufende Kuhherde gehen muss, und würde mir diesen "Nervenkitzel"der unangenehmen Art im Urlaub gerne ersparen. Könnt ihr mir Ecken empfehlen (von den Städten abgesehen), an denen man keine oder nur sehr wenige freilaufende Kühle antrifft? Und wo halten sie sich am öftesten auf? Wir wandern sehr gerne (auch weite Strecke), am Strand oder im Mittelgebirge.


    Und eine zweite Frage: Stimmt es, dass ab Oktober den ganzen Winter über keine Fähren nach Elba gehen?


    Vielen Dank für eure Hilfe.

    • Offizieller Beitrag

    Wolfi07

    es gibt hier keine "Wildkühe"...

    Kühe laufen hier prinzipiell frei herum, eingezäunte Weiden gibt es höchstens in der Ebene. Aber auch dort und an vielen Stränden kannst du freilaufenden Rindern begegnen.

    Diese sind nicht unbedingt aggressiv, aber auch nicht mit braven deutschen Bauernhoftieren vergleichbar. Unangenehm wird es meistens wenn die Kühe Kälber haben, man sich mit einem Hund nähert oder ganz generell die Intimsphäre der Tiere nicht respektiert. Aggressive Tiere gibt es vereinzelt auch, aber die allermeisten Zusammenstöße zwischen Mensch und Tier sind dem unangepassten Verhalten des Menschen geschuldet.

    Gleiches gilt übrigens auch für eine Begegnung mit den allgegenwärtigen umherlaufenden (Haus-) Schweinen.


    Fähren zwischen Korsika und Elba gab es im Winter meines Wissens nach noch nie.

    • Offizieller Beitrag

    Wildkühe geben soll,

    Hallo Wolfgang,


    ohne es genau zu wissen würde ich sagen, dass das keine Wildkühe sind sondern freilaufende Hauskühe. Und zumindest ich habe die bisher nur in kleinen Gruppen oder sogar als Einzelgänger erlebt. Und wir haben sie in Ruhe gelassen und sie uns auch.


    Wenn dann treten eher Ziegen und Schweine in größeren Gruppen auf und man hat auch hier im Forum schon von aggressiven Angriffen durch die freilaufenden Hausschweine berichtet. Aber das war auch wenn die Leute sie gefüttert haben und unvorsichtig ein Selfie machen wollten. Ich kann da auch noch über kein persönliches negatives Zusammentreffen berichten und ich habe mit dem nötigen Abstand schon manches Ferkel fotografiert. :thumbupparty:


    Und wenn man einen Hund hat sollte man auf den auch achten und an die Leine legen.

  • Danke für eure schnellen Antworten.


    Ich beziehe mich hauptsächlich auch auf verschiedene Pressemeldungen (Diese hier ist schon ein paar Jahre alt, aber es gibt auch neuere):


    Bisswunden: Korsika schließt wegen aggressiver Kühe die Strände - L'essentiel (lessentiel.lu)


    Mir ist klar, dass man sich Mutterkuhherden nicht nähern darf, jedoch sind sie - zumindest hier in den Alpen - nicht immer leicht zu umgehen: Oft stehen die Tiere mitten am Wanderweg, andere links und rechts davon. Da weiß man nicht, wie man ausweichen soll. Viele, aber nicht alle Zwischenfälle gehen auf Fehlverhalten zurück, z.B. hier:


    Témoignage : attaquée par une vache en divagation dans les Agriate, une touriste belge raconte son traumatisme (corsematin.com)


    Gibt es denn wenigstens Gegenden, in denen man nur selten auf welche trifft?


    Finde ich schräg, dass man eine Insel, die in Sichtweite liegt, über Monate nicht erreichen kann, denn Flüge gibt es ja auch keine nach Elba.

  • Hallo Wolfgang,


    wir sind schon mehreren Kühen auch auf sehr schmalen Wegen begegnet und es war kein Problem. Am Strand kann man sie umgehen und auf schmalen Wegen etwas warten die gehen dann schon auch zur Seite. Wir haben es nicht als Problem gesehen.....


    Viele Grüße

    Birgitta

  • Finde ich schräg, dass man eine Insel, die in Sichtweite liegt, über Monate nicht erreichen kann, denn Flüge gibt es ja auch keine nach Elba.

    naja, diese Aussage finde ich ehrlich gesagt ein wenig schräg.... Man kann die Insel ja schon erreichen, aber eben nicht auf direktem Weg. So viele Leute werden wohl kaum von Korsika nach Elba übersetzen, schon gar nicht ausserhalb der Saison. Das Ganze muss sich für die Betreiber der Fähre ja irgendwo auch rechnen.

  • Also lass dich nicht verrückt machen, mir sind bei etwa 15 Jahren Korsikaurlaub vielleicht 3x Kühe begegnet und die waren gelangweilt bis schläfrig. Und Kühe beißen eigentlich nicht, so eine abstruse Geschichte. Die meisten Strände sind kuhfrei und mutwillig (muuuhtwillig) greift dich keine Kuh an, wenn du a) keinen Hund dabei hast und b) ihr und ihrem Kalb grad nicht den Weg versperrst. An den Stränden zwischen Porto Vecchio und Tonnara hab ich übrigens noch nie welche gesehen.

    • Offizieller Beitrag

    mir sind bei etwa 15 Jahren Korsikaurlaub vielleicht 3x Kühe begegnet und die waren gelangweilt bis schläfrig.

    dann weiß ich nicht wo du unterwegs warst... ich habe in über 40 Jahren nahezu keine Wanderung gemacht, auf der mir keine freilaufenden Kühe begegnet sind. Ausser natürlich im tiefsten Winter.

    Und Kühe beißen eigentlich nicht, so eine abstruse Geschichte

    nee, aber haben spitze Hörner und viel mehr Masse als ein Mensch.. und daß Kühe mit schlechter Laune Menschen "auf die Hörner nehmen" kommt sooo selten auch nicht vor - sogar mitten in den Dörfern.


    Natürlich, daß Risiko ist nicht sehr groß - aber man sollte immer im Hinterkopf behalten, daß es halbwilde Tiere sind und die korsischen Berge kein Strichelzoo sind.

    • Offizieller Beitrag

    Wolfgang, sei beruhigt, man lebt dort ungefährdet

    vermutlich ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man über eine unbeleuchtete Zeltschnur stolpert. §"!((

    • Offizieller Beitrag

    ich habe damals die betreffenden Originalartikel in den hiesigen Medien auch gelesen. Da wurde das Wort "encornė" verwendet. Das heißt keineswegs "gebissen" sondern ich würde es am besten mit dem Begriff "auf die Hörner genommen" übersetzen.

    Dem Opfer ist es aber wahrscheinlich egal ob Horn oder Zähne.

  • Zähne wären mir definitiv lieber...


    Bernd, der als Jüngling recht hurtig über einen Stacheldrahtzaun hüpfen musste, weil der Wiesenbulle nicht damit einverstanden war, dass ich ihm seine Champignons geklaut habe.

    Ansonsten hatte ich noch nie eine gefährliche Begegnung mit einem vierbeinigen Rindvieh.

    • Offizieller Beitrag

    bei mir waren es drei Begegnungen der besonderen Art, auch nicht gerade viel in über vierzig Jahren


    - ein übermütiger Jungstier am plage de Saleccia, der überhaupt nicht einsehen wollte, daß er den Weg versperrt und schnaubend mit den Hufen gescharrt hat. Wir haben nachgegeben und sind ihn weiträumig umgangen


    - ein noch weitaus spielfreudigerer Jungstier am sentier de douaniers in Barcaggio, der auf einem schmalen Pfad meiner Frau hintergergerast ist, bis sie sich schließlich seitwärts ins Gebüsch werfen musste um ihn vorbeizulassen


    - Kuh mit Kalb auf dem Pozziplateau. Tourifamilie mit freilaufendem Hund... der Hund war zum Glück flink und wendig, Ich war damals mit Mitarbeitern des PNRC dort oben. Auf unsere Empfehlung, den Hund doch bitte anzuleinen, wurden wir fast noch beschimpft.


    Also: kein Grund zur Panik mit den Kühen, aber ein respektvoller Umgang hilft allen

  • in den Bergen sind mir schon viele von den "Halbwilden" begegnet, regelmäßig freche Ziegen,Eseln, Hunden, die mitlaufen wollen, sog. Wildschweine, aber den Weg haben oft die Kühe dicht gemacht. Beim Abstieg von der Bocca Oreccia standen mehrere an genau der Stelle am Bach, an der wir ihn auch überqueren wollten. Sie rückten einfach nicht ab und glotzen blöd, da half nur Geduld...!

    Grüße

    Helen

  • Giacchetto Ja, als Österreicherin ist mir das bewusst, es sterben ja fast jedes Jahr Touristen auf den Almen durch Unfälle mit Kühen. Wer weiß, wie man sich verhält, ist aber zu 99% sicher unterwegs und wenn man kein gutes Gefühl hat, dann macht man halt mal einen Bogen. Und in Bezug auf, wo ich war, mhm... weiß ned, Kühe gehören bei uns zum Landschaftsbild, vielleicht seh ich sie deswegen ned überall "lauern" und ich halt mich eher im Süden auf, bei Bonifacio grasen auch keine Klippenkühe. Alles gut.

    • Offizieller Beitrag

    In Pomarez, eines der Nachbardörfer hier am Atlantik, werden die jungen Stiere für den Course Landaise gezüchtet. Gleich neben der Konservenfabrik einer befreundeten Familie. Die trainieren die "Kühe" dort auch. Da würde ich nicht über den Zaun steigen.

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