Bilharziose

  • Hallo Mila,
    und ob ich mich dafür interessiere! Schließlich wollen wir im Juli auf die Insel und ausgerechnet in den Süden!


    Wie es aussieht, gibt es eine Behandlungsmöglichkeit mit vielen Nebenwirkungen und eine Prophylaxe mit Kermesbeeren. Darüber weiß ich allerdings noch zu wenig. Falls das Thema nicht hinreichend geklärt werden kann, werden wir die Flüsse meiden und nur im Meer baden. Das wäre natürlich ausgesprochen schade!
    Bin mal gespannt, was Thomas darüber weiß....


    Heinz

  • "Bin mal gespannt, was Thomas darüber weiß...."


    ehrlich gesagt bislang nichts ! auf die Schnelle habe ich das hier gefunden: Plusieurs cas de bilharziose en Corse du sud - France 3 Corse ViaStella. Danach stehen alle bislang bekannten Fälle in direktem Zusammenhang mit dem Cavu-Fluss.
    Ich werde versuchen mich zu informieren, ein guter Bekannter ist (zusätzlich auf Tropenkrankheiten spezialisierter) Arzt hier im Fiumorbo und ich werde ihn bei nächster Gelegenheit dazu befragen.
    Kann aber ein paar Tage dauern, wird aber nicht vergessen, da es mich selber natürlich auch interessiert.


    Gruss
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank liebe Mila für diese doch sehr beunruhigende Information. Als begeisterte Flussbade-Familie haben wir 2014 gerade den Cavu in der Nähe unseres .
    Deshalb lieber Thomas bin ich sehr daran interessiert, was du herausfinden kannst.

  • Hallo, zusammen!


    Leider kenne ich den Cavu (oder besser glücklicherweise) nicht aus eigener Badeerfahrung. Deshalb hier meine Fragen an die User, die den Fluss kennen:
    Was zeichnet den Cavu als Träger der Bilharziose denn besonders aus?
    - Ist das Wasser besonders warm?
    - Ist der Fluss besonderen Belastungen durch menschliche Ausscheider ausgesetzt (Stuhl/Urin)?
    - Gibt es dort eine besondere Art von Süßwasserschnecken, die als Zwischenwirkt eine Voraussetzung für die Verbreitung von Bilharziose sind?


    Heinz

  • den Cavu kenne ich sehr gut.
    Er ist weder besonders warm noch belastet.
    Sicher hat es bedingt durch einen ausgedehnten Brand vor vielen Jahren viel Baumbestand verloren und es kann durchaus sein das es weiter oben am Flusslauf Becken gibt welche sich stärker erwärmen. Das kann man von der Badestelle, z.B unterhalb der Brücke im oberen Flusstal (wers kennt) nicht behaupten. Die Wassertemperatur dürfte bei den meisten Becken nicht über 20° liegen und wenn nur kurzfristig bei entprechender Sonneneinstrahlung. Teilabschnitte sind zum Baden gesperrt wegen Trinkwasserentnahme. So gehe ich davon aus das das Wasser auch kontrolliert wird.


    In dem Artikel wird angemerkt das Infizierte die Krankheit weiter verbreiten können. Dies suggeriert indirekt das Personen sich gegenseitig anstecken können. Eine Übertragung Mensch - Mensch ist nicht möglich.

  • Hallo Dieter,


    bei den Fällen aus Frankreich ist es tatsächlich so, dass die Urlauber 2011 in der Nähe des Cavu Urlaub gemacht haben, die Bilharziose ist aber anscheinend erst jetzt diagnostiziert worden. Aber die betroffenen Urlauber aus Deutschland waren wohl letztes Jahr dort.



    Liebe Grüße


    Mila

  • Hallo, die Würmer sind unter Umständen von Badegästen eingeschleppt worden. Theoretisch reicht es, wenn ein Infizierter in einer stillen Ecke sein "Geschäft" verrichtet. Dann regnet es und die Dinger sind im Wasser. Reinpinkeln eicht vermutlich auch schon aus. Den Grund für meine Vermutung habe ich in der Apothekenrundschau gefunden. Zitat: "Die Wurmpaare lassen sich nun in den Gefäßgeflechten von Blase und Darm nieder, wo sie Jahre bis Jahrzehnte lang leben können. Sie ernähren sich von Blutbestandteilen. Ihre Eier gelangen in oft großer Zahl in den Urin oder Stuhl. Wenn infizierte Fäkalien Gewässer verunreinigen, können sich aus den Eiern wieder Wimpernlarven entwickeln".


    Aber ob das so am Cavu ist???? Baden werde ich da also nicht. Aber Panik ist fehl am Platz. Ist am Ende wie mit Zecken. Habe ich bei mir zuhause auch. Nach dem Grillabend muss man ab und zu schon gucken, ob was gebissen hat.
    Gruß
    Werner

  • das eine Inefektionsgefahr am Cavu oberhalb Beginn der Ansiedlungen besteht möchte ich bezweifeln. Da passen einfach die äußeren Umstände nicht. Was anderes ist es mit dem Mündungsbereich am Cavu (dessen Situation sich von Jahr zu Jahr ändert). Die Mündung ist Lagunenartig. Fast stehendens Wasser. Im Sommer nur schmaler Zufluss ins Meer. Und dieser ist versandet. Die Leute am Strand waten durch oder schwimmen auch im Mündungsbereich des Cavu. Das Wasser dürfte dort warm, veralgt und nicht gerade allerbester Reinheit sein. Das wäre für mich der Infektionsbereich. Campingplätze gibt es am unteren Cavu eigentlich nur einen ... der Camping in Pinarellu ... und der liegt ein ganzes Stück vom Cavu entfernt.

  • das Ausscheiden alleine reicht nicht . Es muss der passende Zwischenwirt vorhanden sein. Aber grundsätzlich wird es so sein das entweder bereits befallene Schnecken auf irgendeine Art und Weise eingeschleppt wurden ... wer weiß ..vielleicht von einem Frachtschiff, von Afrika kommend, das vor der Küste seine Wassertanks gereinigt hat ...wäre ja nicht das erste Mal und bei stärkenen Wellengang wurde Wasser davon in die Lagune gespült ... unwahrscheinlich q?rr&% ... vielleicht. Mich davon abhalten im oberen Flußbereich des Cavo zu baden würde mich das Ganze jetzt erst Mal nicht.

  • Hallo,
    sehe ich das jetzt richtig, Cavu ist der Fluß beim Hochseilgarten in St. Lucie de ? Wir wollten dort eigentlich, während unsere große klettert, mit unserem kleinen (11 Monate) dort planschen gehen. Jetzt bin ich etwas verunsichert...
    Gruß, Sonja

  • Bon jour a tous!
    Die Verbreitung wird nicht vonSchiffen ausgegangen sein, die ihre Tanks vor der Küste leeren. Wie schon bemerkt, braucht es für die Vermehrung Süßwasserschnecken, die qua definitionem nicht im Meer vorkommen.
    Ich denke am ehesten an die Einschleppung durch Touristen, die aus Infektiionsquellen in Afrika oder sonstwo angereist sind und dann über ihren Stuhl oder Urin für eine Verbreitung gesorgt haben.
    Insofern ist man auch nicht auf der sicheren Seite, wenn man flussaufwärts badet, in der Annahme, dass die Ausscheidungen der Ansiedlungen zur Infektion geführt haben.
    Wenn man das Risiko aber trotz aller Unwägbarkeiten eingehen will, sollte man auf die sicheren Zeichen einer Infektion achten (wie z.B. Eindringstellen auf der Haut ....)


    Heinz

  • bin ja mal echt gespannt was da letztlich aufgeklärt werden kann. Was ich mit den Schiffen gemeint habe ist , das kontameniertes Wasser iin denMündungsbereich eingeschwemmt wurde. Ob dies möglich ist weiß ich nun auch nicht. Da zur Vermehrung stehendes Wasser + passende Temperaturen über 20° notwendig sind würde ich den Oberlauf des Cavus ausschließen. Dieses stehende wasser findet man dann bei der Mündung. Ich war jetzt schon ziemlich lange zurück zuletzt an der Mündung und weiß nicht wie es in den letzten Jahren dort aussah da sich dieser Bereich je nach Wasserführung des Cavos doch stark verändert. Wo wir auch bei einem weiteren Punkt wäre wegen dem ich den Oberlauf auschließen würde. Hat es im Hinterland Gewitter oder gar größere Unwetter führt der Cavo ordentlich Wasser zum Meer. Die Gumpen werden entsprechend gut durchgespült. In Folge keine Entwicklungschance für die Bilharziose-Erreger und ... es muß sich der passende Zwischenwirt finden. Das ist meine Meinung als Nichtfachmann. In der Hoffnung das dies zumindest auf den oberen Flusesbereich mit seinen schönen Badestellen zutrifft.
    Nachtrag: Es gibt auf Korsika eine Schneckenart aus der Gruppe der Posthornschnecken welche als Zwischenwirt dienen kann. Lebensraum stehendes oder träge fließendes Wasser. Temperaturbereich für die Vermehrung ab ca. 15° bis 35°.

  • Hallo, bin neu hier!



    Gibt es denn auf Korsika niemenden der sich jetzt zum Kontrollieren dieses Flusses verantworlich fühlt? Irgendeine höhere Stelle müsste sich diesem Problem doch jetzt annehmen. Oder liege ich da völlig falsch?



    Bianca




    Edit Mila: Formatierung angepasst

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