zunächst Korsika wie vor 33 Jahren, dann doch Schock

  • Bin vor 5 Tagen nach 33 Jahren erstmals wieder nach Korsika gereist, so schnell ging's noch nie, denn die fast neue Fähre brauchte nur knapp 3 Stunden für die Überfahrt von Livorno nach .


    Noch erwähnen möchte ich, dass in Livorno der Camping Mare e Sole bereits geschlossen hatte und der Hafenbereich sich auch im VW-Bully kaum zur Übernachtung eignet. Fanden dann dann einen idyllischen an einem See - Agriturismo Lago Le Tamerici - schwer zu finden, aber nur 12 km zum Hafen - einfach googeln.


    In Korsika dann schnell für ein erstes Sonnenbad zum Camping Calamar (50km südlich von ) und da war ich schon fast wieder "zuhause", fast leerer Platz und Strand, dabei ist die Anlage nicht besonders luxuriös, aber liebevoll gepflegt in einem großen Oliven-Hain, bietet aber sicherlich in der Hochsaison nicht genügend Toiletten und Waschräume.




    Übrigens 26 Grad Luft- und noch 24 Grad Wassertemperatur.


    Schon etwas "rot gebräunt" fuhren wir nach drei Tagen die D71 Richtung . Die Castagniccia hat sich wenig verändert, nur die Strasse wird derzeit an vielen Stellen verbreitert, das ändert nichts daran, dass Kühe, Ziegen und Wildschweine immer noch Vorfahrt haben. Jedenfalls ist diese Fahrt immer wieder lohnend, besonders in der Frühe ist das Licht umwerfend.




    Kurz vor ging es mit meinen Illusionen "den Bach runter", besonders aus dem kleinen - eigentlich nie besonders attraktivem L'Ile-Rousse ist ein riesiges Apartment-Zentrum geworden und in Algajola konnte man in Strandnähe kaum noch wo parken - in der Nebensaison!


    In war ich dann am Strand geschockt - eigentlich ist er kaum noch vorhanden, mindestens 20 Meter hat sich das Meer zurück geholt, da ist eigentlich nichts mehr attraktiv, wenigstens hat man den freien Parkplatz direkt am Meer 2 km östlich des Ortszentrums noch erhalten. Der Ort ist selbst in der Nachsaison noch sehr lebhaft - hunderte von neuen Geschäften und Restaurants sind entstanden. Eigentlich nicht mehr meine Welt.


    Darauf suchte ich meinen Lieblings-Campingplatz mit der urigen Kneipe (C. International) auf, der sympatische frühere Eigentümer gab dort rauschende Feste, leider hat er die vielen Gitannes und den Pastis erwartungsgemäß nicht bis zu seinem 90. Geburtstag überlebt - Gott hab ihn selig.


    Der Platz gehört jetzt zu Camping Les Castors mit völlig neuer Sanitärausstattung und schönem beheizten Pool (28 Grad).
    Deshalb habe ich auch wieder etwas zu viel Sonne abbekommen und mache für heute mal Schluss, denn nachher wartet noch ein gutes Essen in der früheren Kneipe (boite), die jetzt zum Restaurant umgewandelt wurde, das auch von vielen Einheimischen frequentiert wird.


    Ich melde mich wieder, wenn mich nicht noch im Oktober ein Sonnenstich dahin rafft. xx§§7

  • Hallo, ja der Rückgang der Strände ist besorgniserregend. Und die
    Betonbunker an der Ostküste.
    Hier im Westen ist es a bisserl besser. Strände noch breiter, sauberer.
    Aber die Immobilienhaie fressen.
    Es leben die kleinen Dörfle an den Hängen hoch. Crem Dich gut ein- es bleibt sonnig!!
    Korsische Abendgrüsse
    Cornelia



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  • Hallo Dreamcaster,


    erstmal beneiden wir Dich, dass Du eine Zeit im Jahr 2016 auf Korsika verbringen konntest. Das war uns leider in diesem Jahr nicht vergoennt und im kommenden Jahr wahrscheinlich auch nicht. Wir finden aber, dass ein Vergleich mit dem Zustand von vor 33 Jahren nur eingeschraenkt lohnenswert sein kann. Es ist richtig, dass immer mehr Idylle verlorengeht. Den kurzfristigeren Vergleich stellen wir auch an, seit wir erstmals 1993 auf Korsika waren und seitdem fast regelmaessig. Stehenbleiben darf aber auch die Zeit auf Korsika nicht, und solange die Insel nicht derart zubetoniert ist wie Ballermanium etc., finden wir die Veraenderungen ertraeglich. Und davon sind wir ueberzeugt, dass es auf Korsika nicht soweit kommen wird.
    Wir koennen es nur mit dem vergleichen, was wir gerade heute von unserem Schwager und Schwaegerin per Whatsapp gelesen haben. Sie sind gerade nach 5 Jahren wieder zwei Monate mit dem Womo auf Korsika. Route von aus an der Westkueste entlang nach Sueden und im Osten wieder Richtung . Zur Zeit sind sie am Golf von und am 8.10 fahren sie nach Deutsachland zurueck. Sie geniessen Natur, Land und Leute und ihre Nachricht endet mit dem Satz "Korsika war dieses Jahr wieder ein voller Erfolg".
    Der "Schock" nach 33 Jahren war bestimmt unausweichlich, aber freu Dich an den positiven Erlebnissen, sie sind es wert.


    LG senden Wolfgang und Marianne

  • in Algajola konnte man in Strandnähe kaum noch wo parken - in der Nebensaison!


    Ich habe die vorhergehende Woche in Algajola verbracht und muss mich etwas wundern über diesen Befund. Jeder, der nicht mit einem überlangen LKW oder einem sonstigen monströsen Gespann unterwegs gewesen ist, hätte Platz gefunden. Zumal die Parkmöglichkeiten ja üppig und überall kostenlos sind. Eng wirds nur im "Zentrum" rund um den Bahnhof. Ich selber hatte zwar kein Auto dabei, ging aber an viel freiem Parkraum vorbei.


    Andererseits: ist es denn schlecht, wenn auch Ende September noch was los ist; wenn die Paillotes, Restaurants, Wassersport- und Fahrradverleihe noch offen haben? Wäre umgekehrt ein Tourismusbetrieb besser, der sich wie früher nur auf die französischen Schulferien konzentriert und dann in einem 10-monatigen Dämmerschlaf versinkt?


    Am Vorabend meiner Abreise kamen übrigens deutsche Urlauber in der Bungalowanlage an, um dort die letzte Woche ihres dreiwöchigen Korsika-Urlaubes zu verbringen. Die wunderten sich auch, wie belebt hier noch alles ist.


    It could be much worse.


    Philipp (der im Jahre 1981 erstmals seinen kleinen Fuß auf korsischen Boden setzte)

  • Guten Morgen, ich marschier demnächst zum Bäcker hier in Piana. Ab neun hat das Touristikbüro auf. Ich frag nach für dich.

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  • hallo Cornelia:
    was meinst du mit :


    "Betonbunker an der Ostküste"??? wo?


    die Ostküste hat kilometerlangen Sandstrand, in meist unverfälschter Natur. Wir sind fast alleine am Strand mit glasklarem Wasser, fast schon einsam. Ich kann da nicht behaupten, die Westküste sei besser. Jeder Inselabschnitt hat seinen eigenen Reiz.
    In der Nähe die Castagniccia oder das Fiumorbu, mit vielen neuen gut markierten Wanderwegen. Die einzelnen Gemeinden geben sich viel Mühe zur Erhaltung und Neuanlage und Markierung. Die Etangs mit vielen Wegen locken zum Spazierengehen. :winke:
    Auch südlich von siehts nicht anders aus.


    viele Grüße
    Helen

  • Wir sind seit 1979 ziemlich regelmäßig auf der Insel.
    Natürlich hat sich da was verändert. Sicher nicht alles zum Positiven. Klar wurde viel gebaut ... und das nicht immer da wo man dürfte. Aber Betonbunker? Ich hab da noch keine gesehen die ich im Vergleich zu anderen Küstenregionen am Mittelmeer so bezeichnen würde. Gut, es gibt ein paar Hotels/Ferienanlagen in der Ecke gen Süden. Da hat es ein paar höhre Gebäude in Strandnähe. Nur ... das sind so ein paar Altsünden. Ich meine die gab es bereits 1979. Heute dürften so nicht mehr gebaut werden. Korsika hat noch so viel ursprüngliches. Man muss nur ein paar Meter von den Hauptrouten weg. Ich persönlich finde es auch gut wenn sich am Strand oder in Strandnähe eine nette Strandbar/-Restaurant :prost_03: finden lässt. Und wie Philipp schon sagte ist es doch auch schön wenn in der spätzeren Jahreszeit (oder früheren) noch etwas los ist. Irgendwie ist es öde wenn man ganz alleine irgendwo sitzt ... außer man sucht es bewußt. Die Möglichkeit hat man auf Corse selbst in der Hochsaison.
    Will da vielleicht einen Vergleich beiziehen. Wer jetzt im Oktober im Pfälzer Wald auf Wanderung geht ist nicht alleine. Die Hütten sind gut besucht und wenn man Essen/Getränke bestellen möchte durchaus auch mal mit Anstehen verbunden . Das kann mal etwas nervig sein für den einen oder anderen. Mmuss man gelassen sehen. Die Schwätzchen mit dem Neben-/Vorder-/Hintermann/Frau sind meist lustig. Setzt man seine Wanderung fort geht es auf den Wegen und Pfaden sehr entspannt zu.
    Auf dem Heimweg noch einen Absacker bei einem Winzer z.B. Weingut Koch "Wenns Licht brennt is uff" ...ist dort zu lesen. Da finden sich am späteren Nachmittag viele die aus dieser Ecke aus dem "Wald" kommen ein um neben einem Weinchen auch noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu geniesen.
    Immer gut voll. Aber meist lustig. Trifft man doch durchaus wieder den /die Neben-/Vorder-/Hintermann/Frau von der Hütte :winke:


    Aber ... ich verstehe es auch wenn man zuhause im Alltag z.B berufsbedngt viel Streß oder einfach ständig mit vielen Leuten Kontakt hat ... das man dann wirklich die Ruhe sucht.

  • Dreamcaster:
    Arone ist offen.Geheimtipp :
    Fahr mal hinter Cargese, also Richtung Piana zum Chiuni Strand. Ist an der Hauptstraße Club med. Ausgeschildert.
    Regt jetzt keinen auf, wenn Du ganz hinten mal über Nacht stehen bleibst.
    Grüssle




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  • Hallo,



    wollte mich nochmals melden um meine ersten, schockierenden Eindrücke ein wenig zu berichtigen.


    Sicherlich hat die Zeit starke Veränderungen in Richtung Tourismus mit sich gebracht, aber im Verhältnis zu den Balearen oder manch griechischen Inseln ist Korsika noch sehr ursprünglich geblieben und wird auch künftig mein bevorzugtes Reiseziel bleiben. Besonders im Landesinneren hat sich recht wenig verändert, schade nur, dass ich nicht mehr so gut zu Fuß bin, was mir den vollen Genuss verwehrte. Das Zusammenspiel von Bergwelt und Stränden wird im Mittelmeer von keiner anderen Insel erreicht. Nächstes Jahr werde ich den Urlaub auf Sardinien ausweiten, das ich noch nicht so gut kenne.


    Nachdem am 6.Oktober die ersten Gewitter kamen und sich regnerisches Wetter ankündigte und auch weil unverständlicherweise die meisten Campingplätze bereits Ende September/Anfang Oktober schlossen, bin ich nach Italien übergesetzt und bin mit "Kulturprogramm" fortgefahren.


    Die letzten beiden Tage verbrachte ich auf dem San Damiano, der etwa 10 km südlich des Hafens von liegt und wohl einer der - betreffs Ausstattung - besten Plätze der Insel ist, allerdings wird man im Sommer wohl nicht so ein exponiertes Plätzchen, wie auf dem Foto, finden.


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  • Hallo Luke,


    exakt auf diesem Platz direkt am Zaun habe ich auch schon einmal in der Vorsaison gestanden. Danke für deinen Bericht, wir werden diesen zum Anlass nehmen in 2017 nach nun 5 Jahren Korsikaabstinenz (dafür waren wir in dieser Zeit auf Sardinien) in 2017 wieder einmal einen längeren Korsikaaufenthalt zu planen um nachzusehen, was es Neues gibt. Ich denke nämlich auch, dass Korsika eines der Ziele ist, das sich trotz Tourismus etwas Ürsprünglichkeit bewahren konnte und daher nach wie vor eine Reise wert ist (z.B. Chez Antoine).


    Gruß Friedhelm

  • .... allerdings wird man im Sommer wohl nicht so ein exponiertes Plätzchen, wie auf dem Foto, finden.

    Naja, im Hochsommer (August) vermutlich nicht, aber an genau derselben Stelle haben wir schon oft Ende Juni / Anfang Juli gestanden


    Danke für Deinen interessanten Bericht - wir waren das erste Mal 2003, also vor 13 Jahren, auf der Insel. Und selbst in dieser "kurzen" Zeit hat sich schon das Eine oder Andere verändert. Positiv finde ich die mittlerweile schon deutlich besseren Straßen, muss ja auch mal erwähnt werden :vain:

    Viele Grüße
    Robert


    ************************************************************************************************************************************************************
    Schweigen bedeutet nicht immer Zustimmung. Manchmal hat man einfach keine Lust, mit Anderen zu diskutieren. :pardon:

  • Hallo Luke,


    99% der hier im Forum vertretenen Menschen schätzen die Ursprünglichkeit an Korsika, die man immer noch abseits der ausgetretenen Touristenpfade entdecken kann. Auch ich habe ein wenig Probleme mit der touristischen Vermarktung mancher Gegenden auf Korsika. Ich habe 1988 kennen gelernt und war 2004 zur Hochzeitreise das erste mal wieder da ( im übrigen hat sich meine Frau da unsterblich in die Insel verliebt). Ja die Zeit ist da nicht stehen geblieben, das stimmt. Man sollte aber eines nicht vergessen, für viele Einheimische ist der Tourismus die einzige Einnahmequelle von daher muss man auch ein gewisses Verständniss für manche Veränderung aufbringen. Das soll aber nicht heißen, das ich Bettenburgen und Betonbunker ( die man übrigens auch in Deutschland auf Sylt, Westerland und Timmendorfer Strand findet) befürworten würde. Bis jetzt haben die Corsen es einigermaßen verhindern können, das große Hotelketten so ein Mist bauen und ich hoffe das bleibt auch so. Für mich ist das der Hauptgrund, warum ich nicht das geringste Interesse an Ballerman oder vergleichbare Urlaubsgebiete habe. Wenn ich als Urlauber Allinclusive Hotels suche und jeden Abend Schnitzel mit Jägersoße essen möchte, kann ich auch in Deutschland bleiben, so sehe ich das.Wer Land und Leute kennen lernen möchte, muss nun mal raus aus dem Hotel. Im übrigen habe ich noch nicht eine Fastfoodkette auf der Insel gesehen und hoffe das bleibt so.


    Ich wünsche dir noch einen schönen Urlaub auf unserer Lieblingsinsel.


    Gruß


    Kai


  • Sehr schön

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