Korsika 2022 - die Touristen bleiben aus

  • Ich würde es begrüßen, wenn du dich positionierst! Das sprengen von fremden Eigentum ist in Frankreich eine Straftat und die FNLC ist eine terroristische Vereinigung.

  • Umso interessanter und wichtig finde ich den Beitrag und ich hoffe, dass es hier eine Lösung vor allem auf den kleineren Campingplätzen gibt.

    Das Thema wird für alle Vermieter in naher Zukunft akut werden. Es bedeutet bei einem Elektroauto ja, dass man seine gesamten Mobilitätskosten auf der Insel über seine Unterkunft beziehen könnte. Ein Vermieter eines Ferienahauses hat es da noch relkativ einnfach, wenn seine Immobilie pro Mieter einen eigenen Stromzähler hat.

    Viele Campingplätze haben in den ketzten Jahren ihre Stromanschlüsse erneuert. Das konnten wir selbst miterleben. Jedoch sind alle uns bekannten (bis auf einen, der wurde aber auch nicht erneuert) vorher wie nachher vollkommen frei zugäglich. Mindestens während der Nachtzeiten schließen auch Campingplatzbesucher Geräte an, ohne für den Strom zu bezahlen. Das kann man ganz offen beobachten. Mal sind es nur Handys, mal Kühlboxen, mal ganze Kabeltrommeln.... Am nächsten morgen sind sie wieder verschwunden. Bis jetzt mag sich das für die Vermieter noch rechnen, aber wehe, wenn die merken, dass sie damit einen größeren Verlust einfahren. Dann hilft denen erst mal nur abschalten. Ich habe da zunehmend ein schlechtes Gefühl, mich darauf zu verlassen, dass ich Strom für unsere Kühlbox bekommen kann, ohne die ich eigentlich nicht in den Campinurlaub im Süden fahren möchte.

  • Gibt es denn in Frankreich im Zuge aktueller Entwicklungen überhaupt höhere Strompreise? Es hieß doch, man setzt dort voll auf Atomkraft und da dürften doch höhere Gas- und Ölpreise keinen Einfluss haben?


    Viele Grüße & schöne Ostern!

  • Gibt es denn in Frankreich im Zuge aktueller Entwicklungen überhaupt höhere Strompreise? Es hieß doch, man setzt dort voll auf Atomkraft und da dürften doch höhere Gas- und Ölpreise keinen Einfluss haben?

    Bezieht Korsika Atomstrom aus Frankreich?

  • Fren


    folgende Preise sind meinen Stromrechnungen entnommen:

    Preise kwh

    2012 HT* 8,3ct TTC 12,0ct
    2017 HT* 9,0ct TTC* 16,0ct

    2020 HT* 10,1ct TTC * 16,5ct

    2021 HT* 10,3ct TTC* 16,1ct

    ab Feb 2022 HT* 13,7ct TTC* 16,0ct


    *HT ohne Steuern *TTC incl. aller Steuern und Umlagen


    irrgendwie komisch, daß der Endpreis in den letzten Jahren pro kwh gleich geblieben ist....

  • ab Feb 2022 HT* 13,7ct TTC* 16,0ct


    *HT ohne Steuern *TTC incl. aller Steuern und Umlagen

    Bei diesen Preisen wundert mich dann natürlich gar nichts mehr. Ich hätte die nicht für möglich gehalten.


    Das bedeutet ja konkret, dass ich bei einer üblichen Pauschale von 4 EUR für 25 kWh bezahle. Wie im richtigen Leben finanziert dann der kleine Camper mit Kühlöbox und Abendbeleuchtung den großen Luxuswohmobilisten mit Klimaanlage. Die 4 EUR pro Tag tun ja weder der einen noch dem anderen weh.


    Umso deutlicher sollte aber werden, dass das Konzept nicht zukunftsfähig ist, weil der Strompreis politisch ist und nichts mit der (wirtschaftlichen) Realität zu tun hat.. Wenn sich politisch alles in Richtung Strom fokussiert, ist eine Differenzierung über unterschiedliche Energieträger hinweg nicht mehr in der gewohnten Weise möglich. Wir in Deutschland haben das Problem ja schon länger bei der politisch gewollten unterschiedlichen Besteuerung von Diesel und Heizöl. Also die gleiche "Flüssigkeit" unterliegt einer unterschiedlichen Besteuerung und wird deshalb anders eingefärbt, um einen möglichen Betrug nachweisen zu können. Beim Strom als universellem Energieträger wird man das anders machen müssen, aber wie?


    Jedenfalls mit Bezug auf das Thema: Der Strompreis dürfte dieses Jahr noch nicht dafür sorgen, dass Touristen ausbleiben. So jedenfalls meine abschließende Einschätzung §"!((

    • Offizieller Beitrag

    Wie im richtigen Leben finanziert dann der kleine Camper mit Kühlöbox und Abendbeleuchtung den großen Luxuswohmobilisten mit Klimaanlage.

    So ist es. Letztes Jahr sah ich wie auf dem CP ein riesiges "Schiff", größer als ein normaler Linienbus, zusätzlich mit Mini-Cabrio auf dem Hänger sich seinen Weg zum Stellplatz bahnte. Bäume wurden fast angekratzt und Äste hochgehoben. Was der allein an Strom braucht, willst gar nicht wissen. Und die zahlen auch nur die 3 Euro täglich, genau wie ich mit meiner Kühlbox ohne Abendbeleuchtung.

    Lösung: Abrechnung nach Verbrauch, was aber nicht machbar ist. Oder man passt die Pauschale an den zu erwartenden Verbrauch an, was durchaus möglich wäre.

  • Puhhh…

    Es gab unlängst eine Reportage im TV über ein Paar, das sich ein solch riesiges schwarzes „Schiff“ maßanfertigen ließ, um dann immer „spontan und flexibel Individualurlaub“ machen zu können.

    Welche Vorzüge eines Campingplatzes nutzen diese Touristen außer Strom? Sie dürften ja alles Nötige an Bord haben, inkl. Dusche (Heizung für Warmwasser), Induktionskochfeld und Abendanimation für schlechtes Wetter.

    Und das für lausige 3€?

    Sollte der CP durch die Beherbergung eines solchen Gefährts seine Finanzen aufbessern könnte, bitteschön.

    Wenn aber das auf dem Boden vor seinem Minizelt hockende junge Pärchen diese Art des Urlaubs mitfinanziert, steht es ja in keinerlei Verhältnis.


    Es gibt doch bestimmt eine Vereinigung von CP-Besitzern, die sich hierzu Gedanken machen, oder?


    Sabine

  • Na gut, ich weiß ja nicht wie das man beim Camping an Strom verbraucht

    3 Euro am Tag sind ca. 90 im Monat

    Da verbrauch ich hier in meiner Wohnung nicht mal für die Hälfte Strom ……. ::,,II8

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • Sicherlich ist es keine 1:1-Kalkulation. Die CP-Besitzer müssen ja auch ein paar Euro verdienen. Wahrscheinlich ist alleine das Übernachten auf dem CP teurer als eine Mietwohnung hier.

    Alleine der kalte Rosé am Abend aus der angestöpselten Kühlbox wäre mir schon fast 3€ wert.


    Sabine



  • Die Grundlast wird schön länger über diese Verbindung gewährleistet.

    SACOI – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Die Kraftwerke vor Ort fahren im Normalfall nur die Spitzen ab. Sie können aber kurzfristig auch einen grossen Teil der Grundlast tragen. Das aber auch wirklich nur für einen begrenzten Zeitrau.

  • Teemitrum


    mea culpa !!! die SACOI: Sardaigne-Corse-Italie - Verbindung Sardinien-Korsika-Italien hatte ich komplett vergessen... dabei bin ich erst vor kurzem genau dort vorbeigekommen wo das von Sardinien kommende Kabel in Korsika "an Land geht", nämlich an der Cala Sciumura östlich von Bonifacio.


    Was die Stromversorgung Korsikas allgemein betrifft, dazu habe ich das hier gefunden: https://fr.wikipedia.org/wiki/…3%A9lectrique_de_la_Corse (aus diesem Artikel stammt wohl auch das Bild von neo71 )


    Ich zitiere jetzt nur mal die in diesem Artikel angegebenen Zahlen, ohne Gewähr !!!


    Die SACOI lieferte urspünglich 50 MW pro Jahr nach Korsika, inzwischen sind es 100 MW (Zahlen aus 2010) , indirekt dadurch auch Atomstrom, da Italien erhebliche Strommengen aus Frankreich importiert und diese über diese Verbindung natürlich auch die Insel erreichen.


    Ansonsten produzieren Vazzio 132 MW, Lucciana insgesamt 233 MW

    Wasserkraft 192 MW, Windkraft 18 MW, Biogas 1,7 MW, Photovoltaik 158 MW


    Wie aktuell diese Zahlen heute noch sind, weiß ich nicht, ich werde morgen mal suchen ob ich bei der EDF noch was dazufinde. Auf alle Fälle hätte die Insel damit einen vergleichsweise hohen Anteil an erneuerbarer Energie...(früher standen manche Zahlen auf der EDF Rechnung, seitdem alles ohne Papier abläuft ist das nicht mehr so) und der Anteil der über Italien kommt wäre vergleichsweise gering.


    Geplant war eigentlich auch über das Projekt "Galsi" ab 2014 Erdgas per Pipeline von Algerien über Sardinien und Korsika bis nach Italien zu liefern. (sozusagen Mediterranée-Stream 1 :Pparty: ) Gescheitert ist es an einer Preisoffensive von.............Gazprom !! Dann sollten die beiden 'Kraftwerke der Insel von Schweröl auf Erdgas umgestellt werden.

  • Die SACOI lieferte urspünglich 50 MW pro Jahr nach Korsika, inzwischen sind es 100 MW (Zahlen aus 2010)

    Megawatt pro Jahr passt nicht. Das dürfte die übertragbare Leistung sein, die man über das Kabel schicken kann.


    Mich hat schon vor dreißig Jahren gewundert, daß die Campingplätze nicht mehr mit Solar machen. Das war schon damals in anderen Gegenden rund ums Mittelmeer Gang und Gäbe.


    Grüße

    Georg


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Megawatt pro Jahr passt nicht. Das dürfte die übertragbare Leistung sein, die man über das Kabel schicken kann.

    Das sollte eigentlich klar sein. 50 MW sind 50000 kW. Ein Haushalt verbraucht ca. 3000 kWh das wären dann also etwas mehr als 15 Haushalte, wenn man den Fehler begeht, die Leistungsangabe mit der gelieferten Energiemenge zu verwechseln. Also man kann auch sagen, ein (durchschnittlicher) 4 Personen Haushalt verbraucht ca. 3 MWh pro Jahr an Strom.

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