Honig aus Korsika

  • Hallo Honigfreunde,


    derzeit steht bei uns folgenderkorsicher Honig auf dem Frühstückstisch:



    Über Honig habe ich mir allgemeinen keine Gedanken gemacht. Er steht da und man ißt ihn.


    Dieser Honig ist aber mal Superklasse. Hat jemand zum korsichen Honig weitergehende Infos??


    Grüße aus dem Kalifornien Deutschlands




    Uwe

  • :hi:
    der Honig Link und Honigkönnte dir weiterhelfen.
    Leider kann man das Etikett deines Honigglases,auf dem Foto nicht richtig Lesen :search: ,um zu bestimmen, in welchem Gebiet der Hersteller ansässig ist.
    Das Siegel :arrow: 1998 war das Jahr, in dem die Qualität der korsischen Honigsorten – genau wie schon der Wein seit Jahrzehnten – offiziell mit Gütesiegeln gekennzeichnet wurden: mit dem französischen Label AOC (Appellation d‘Origine Contrôlée, der Garantie für die genaue Herkunft) und mit dem europäischen AOP (Appellation d’Origine Protégée, dem Label für die Garantie der für das Terroir charakteristischen Herstellung).
    Der Reichtum an unverfälschter Natur und das überlieferte, spezifische Wissen der Imker von Korsika erlauben hier die Erzeugung charakteristischer Geschmacksrichtungen.
    Die Skala des Angebotes umfasst 6 Varietäten, die sich an den Saisons orientieren:
    - Der Frühlingshonig mit dem Hauch von Blüten und mildem Geschmack wird zwischen März und Mai geerntet und erinnert an Lilien und Clementinen…
    - Der „Maquis de printemps“, überwiegend aus dem weißen Heidekraut der unendlichen Weiten der Macchia und in den Bergen in Meeresnähe, besitzt delikate Karamelle- und Kakao-Noten im Geschmack und duftet nach Süßholz und Kokos… Erntezeit ist das ganze Frühjahr.
    - Der „Miellats du maquis“ (Zistrose, Eiche und Mastixstrauch) wird in den Küsten- und Waldgebieten zwischen Mai und September gewonnen, schmeckt leicht nach Malz und duftet nach Süßholz, Karamelle, Beeren…
    - Der „Maquis d’été“ wird ab August geerntet und ist fruchtig und aromatisch… eine unvergessliche Melange von Anthyllis, Thymian von Korsika (erba barona), Ginster, Gamander und den typischen Bergkräutern.
    - Der Kastanienhonig wird ab Juli geerntet, ist stark Tannin haltig mit leichter Bitternote, erinnert an Esskastanie und Brombeere, Anthyllis und Klematis, Ginster oder auch Majoran.
    - Der „Maquis d’Automne“ wird von Oktober bis Februar überwiegend aus den Blüten des Erdbeerstrauches gewonnen. Sein Geschmack ist kräftig mit einer nicht unangenehmen Bitternote. Infos von Portail officiel du tourisme en Corse - Visit-corsica.com - Votre guide sur la Corse en ligne.
    Die Honigvielfalt ist in den Regionen Korsikas, gefühlt, sehr hoch.Miterleben kann man das beim Honig Fest immer im September in der Ortschaft Murzo
    Bei jedem Aufenthalt auf der Insel,wird für zu hause der Honigvorrat ergänzt und ist auch als Mitbringsel sehr beliebt. w&&((k

  • @U Liamone:


    Ich lese auf dem Etikett: "U Bugnu Casinchese", und hier kann man lesen, dass er in U Viscuvatu ansässig ist (wenn Du mehr brauchst kannst Du jetzt anrufen : 0495382430). In dieser Gegend hat auch Petru-Santu Guelfucci seine Bienenstöcke! Es ist "miel de la châtaignerie", Kastanienhonig, mein Lieblingshonig...


    À bona dumenica à tutti!

  • und
    1.
    bei mir werden die Geschmacksnerven immer mehr angeregt! Ein einfacher Menue-Tip: einen einzigen Teelöffel korsischen Kastanienhonig in eine französische Zwiebelsuppe zum Schluß eingeben - und es wird eine echt-korsische Zwiebelsuppe draus ! Toller Geschmack. Machen wir immer zu Beginn unserer Maronen- Mitmachsammelwoche im Herbst.....
    2. findet schon nächstes Wochenende das große Käsefest in Venaco statt - siehe A FIERA DI U CASGIU - dort kann man nicht nur unglaublich viel Käse direkt vom Berger probieren, sondern auch all die leckeren beschrieben Honigsorten direkt kaufen! Schnell hinfahren .....

  • wenn man im Frühjahr die blühende Macchia sieht und riecht, kann man sich ja vorstellen, dass es wunderbaren Honig geben muss. Da ich in Deutschland ein paar Bienevölker halte, hab´ich mir immer gewünscht, auch auf Korsika Honig zu ernten. Vor drei Jahren habe ich von einem Imker aus Patrimonio mein erstes einheimisches Bienenvolk bekommen und den ersten eigenen korsischen Honig geschleudert. Die Bienen sind aber gewöhnungsbedürftig: ganz anders als in Deutschland kann man sich ihnen nur in voller Schutzkleidung nähern - eben wie das Land: tres sauvage!


    Was das Bio-Imkern angeht habe ich vorort allerdings so meine Zweifel. Hier in Deutschland wird die obligatorische Milbenbehandlung primär mit Ameisensäure durchgeführt (also wirklich biologisch). Als ich dafür auf der Insel welche kaufen wollte, gab es auf ganz Korsika (na jedenfalls habe ich es an vielen Orten versucht) keine! In Deutschland kann dir jede Apotheke welche bersorgen. Wenn ich die korsischen Imker nach ihrer Behandlungsmethode gefragt habe, gab es immer nur Schweigen - ich tippe deshalb auf den Einsatz von BASF und Co.


    Vielleicht haben Giacchetto: oder Marilena: ja hier auch nähere Insider-Informationen.


    Grüße Gunter,


    der erst in 4 Wochen seine korsischen Bienen wieder besuchen kann

  • Was man bei korsischem Honig immer beachten sollte: wie Wein kann jeder Honig von Jahr zu Jahr im Geschmack und Konsistenz deutlich variieren. Es hängt immer davon ab, welche Blüten zur jeweiligen Sammelperiode tatsächlich in welchem Umfang geblüht haben. Wetter,Temperatur etc. haben anscheinend ebenfalls einen Einfluss auf gen Geschmack. Ich entsinne mich an eine Jahr ( 2001 oder 2002) als der miel d'automne eine aussergewöhnlich cremige Konsistenz und nicht die Spur seiner sonst -nach meinemGeschmack sehr markanten- Bitterkeit aufwies. Der Grund war damals eine verspätete/ eingeschränkte Blüte der für diesen Honig typischen Erdbeerbäume (Arbutus). Im letzten Jahr hingegegen war der miel de chataigne bei vielen Imkern eher "oberflächlich" im Geschmack.
    d.h. nicht jeder z.B. maquis de printemps schmeckt gleich, es gibt starke Unterschiede von Jahr zu Jahr und von Imker zu Imker, wenn man die Möglichkeit hat, in einem "Produits Corse" oder auf einer foire verschiedenste Honigs zu probieren, sollte man sich dieses Geschmackserlebnis nicht entgehen lassen und danach auswählen.
    Die in D so gern auf dem Frühstückstisch anzufindenden Lang****-Honigs bestehen übrigens aus einer Mischung einer Vielzahl verschiedener Honigsorten um -wiederum ähnlich wie bei Wein- eine Art gleichbleibenden "cuvee" zu kreieren.
    Zum Thema Milben werde ich mich erkundigen. Freunde von uns sind professionelle Imker (konventionell,nicht Bio), aber ich glaube mich dunkel daran zu erinnern, daß das Problem mit der Varoa-Milbe auf der Insel -noch- nicht so schlimm ist.


    Gruss


    Thomas

  • Was man bei korsischem Honig immer beachten sollte: wie Wein kann jeder Honig von Jahr zu Jahr im Geschmack und Konsistenz deutlich variieren.


    Korrekt, und der Kastanienhonig ist z. B. uns viel zu bitter, und deshalb ein "no go". Aber, alles Geschmackssache!


    Grüße,


    Jürgen

  • Zitat

    Die Bienen sind aber gewöhnungsbedürftig: ganz anders als in Deutschland
    kann man sich ihnen nur in voller Schutzkleidung nähern

    schreibt Patrimonio


    Ob sie agressiver sind als die Festlandsbienen kann ich nicht beurteilen, was mir jedoch auffiel ist, daß ihr Gift sehr viel harmloser ist. Einen Dänemarkurlaub mußte ich vor Jahren wegen zweier Bienenstiche abbrechen (allergische Reaktion mit 40 Grad Fieber). Den Bienenstich auf Korsika habe ich nach einer halben Stunde nicht mehr gespürt. Ähnlich erging es 4 anderen Urlaubern auf Korsika, die im Laufe der Jahre in meiner Gegenwart von Bienen gestochen wurden. Alle waren angenehm überrascht, wie schnell der nicht sehr starke Schmerz vorrüber war. Also: Alles halb so wild.


    Gruß, Ray

  • Bienenstiche sind wirklich kein Problem; ihr Gift soll ja uns Menschen auch manchmal nützen. Anders dagegen die Wespen, deren Stiche sehr weh tun. Unser Mittel: aussaugen. Wenn man an eine Stelle nicht selbst hinkommt, einen lieben Menschen darum bitten, aber es muss sehr schnell gehen, bevor das Gift richtig wirken kann.

  • Hallo liebe Honigfreunde,
    an dieser Stelle ein ganz dickes Dankeschön an die Verfasser der Beiträge. War für mich sehr informativ. :crazy:

    der Kastanienhonig ist z. B. uns viel zu bitter, und deshalb ein "no go". Aber, alles Geschmackssache!

    jürgen,
    alles Geschmacksache, da gebe ich Dir recht. Gerade der Kastanienhonig ist mir am liebsten. Die bei uns erhältlichen Blüten- und Tannenhonige sind mir zu "flach". Rapshonig (das ist die weiße Schmiere) den es bei uns gibt ist für mich ein Highlight.


    Hoffen wir doch, dass uns die Bienen in Zukunft nicht im Stich lassen.


    Grüße aus dem Kalifornien Deutschlands



    Uwe

  • Hoffen wir doch, dass uns die Bienen in Zukunft nicht im Stich lassen.


    Hallo Uwe, die Borussia aus Dortmund ist im CL-Finale, insofern hat schwarz-gelb weiterhin Konkunktur! ;-)


    Grüße,


    Jürgen

  • Patrimonio:


    Habe heute mit meiner Imker-Freundin gesprochen....und hier die versprochenen Infos:
    Zum Thema Varoa-Milbe: ist natürlich auf Korsika auch schon seit langem heimisch, befallene Völker sterben ohne Behandlung...Behandlungsmethoden für AB (agriculture biologique) sind wie von dir bereits erwähnt Ameisensäure oder Thymol. Die Behandlung mit Ameisensäure erfolgt im September. Da es da oft noch richtig heiße Tage gibt, ist die Wirkung der Ameisensäure oft zu stark und greift ausser die Milben auch die Bienen selbst und vor allem die Könogin an. Die Sterblichkeitsrate sei extrem hoch und das Bienenvolk danach stark geschwächt. Eine Behandlung mit Thymol wäre recht wenig effektiv. Sie hätten es früher mit diesen biologischen Methoden versucht und wieder Abstand genommen. Die chemische Behandlungsmethode sei insgesamt effektiver und die Bienenvölker insgesamt bei besserer Gesundheit. Eine wohldosierte Anwendung empfiehlt sich alleine schon durch die hohen Kosten. soweit ihre Aussage, die ich nicht weiter kommentieren kann, da ich selber kein Experte bin.
    Sie meinte nur noch, daß es inzwischen viele "Hobbyimker" gäbe, mit ein,zwei Völkern, die ihre Bienen nicht behandeln würden. Dadurch würden sich sowohl die Varoa wie auch Krankheiten immer wieder weiter verbreiten und im erwerbsmäßigen Imkergeschäft für Probleme sorgen.
    Ach ja, die Agressivität der Bienen hänge von ihrem "Gemütszustand" ab - finden sie viel zu sammeln, geht es ihnen gut und sie seien ziemlich friedlich....


    auf alle Fälle viel Spaß mit deinen Bienen...


    Gruss
    Thomas

  • Lieber Thomas Giacchetto:,en


    danke für Deine Infos über die korsische Imkerin (ich war ein paar Tage unterwegs, deshalb erst jetzt die Antwort). Wenn ich von der Imkerei leben müsste, wäre wohl auch bei mir der Griff zur chemischen Therapie gegen die Milben naheliegend. Natürlich finde ich es schade, dass gerade auf Korsika, wo in der Macchia keine Pestizide zu erwarten sind, der Honig also relativ rein ist, die Chemie über die Milbenhandlung in den Bienenstock kommt. Hier in Deutschland behandle ich biologisch und die Bienen fliegen jetzt gerade auf die frisch gespritzten Rapsblüten...


    Man kann halt nicht alles haben!


    Gunter

  • Hallo zusammen,


    wir befinden uns zur Zeit auf Korsika ( sind begeistert) und würden gerne "richtigen" korsischen Honig kaufen.
    Habt ihr Tips, wo? Bei wem? Wir sind momentan noch im Südwesten.


    Liebe korsische Grüße


    Lara:-)

    • Offizieller Beitrag

    leo: Tach Lara,
    eigentlich überall.
    Beachte die vielen unterschiedlichen Sorten!
    Bei den "privaten" Händlern am straßenrand findest Du fast immer regionale Produkte, im Supermarkt in der dementsprechenden Ecke findest Du auch wirklich sehr gute Ware.


    Ich persönlich stehe ja voll auf Kastanienhonig oder Macchia-Honig aus Korsika, die mag nur nicht jeder, weil etwas strenger als gewöhnlich. Printemps ist sehr leicht und lieblich.
    Aber ist eigentlich alles logisch.


    Gruß
    wolfgang


    Oder wolltest Du konkrete Händler wissen?

  • Hallo Lara,


    in Serra di Ferro findet momentan jeden Freitag vormittag ein kleiner Markt statt, da gibt es Produkte wirklich nur aus der Region. Allerdings ist diese Woche Freitag 14. Juli, da denke ich wird vielleicht kein Markt sein... Der kleine Laden in Serra di Ferro neben dem "U San Petru" verkauft auch regionale Produkte... hat aber auch spezielle Öffnungszeiten und ich bin garantiert immer da, wenn gerade zu ist... sprich, ich kenne sie nicht... r4%/ Ansonsten ist auch in Sartène jede Woche Markt, aber da gibt es vielleicht jemanden, der dir sagen kann an welchem Wochentag, dass weiß ich nämlich auch nicht. w§§§l/ng
    Ich hoffe jetzt einfach mal, dass diese Orte Dir was sagen, da Du ja "Südwesten" geschrieben hast... <img src="wcf/images/smilies/wink.png" alt="w&&((k" title="wink" style="font-size: 0.8em;" />

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