Achtung ab 1. Juli Höchstgeschwindigkeit 80 kmh


  • Hallo Bernd.

    Dein Einwand ist Grundlegend richtig, nur nicht in Bezug auf meine Person, denn ich meinte mit 80 80 und nicht Tacho 80! Wobei ich erstaunt war, mein jetziger Tacho hat nur einen Vorlauf von knapp 5 km/h, nicht wie die vorgänger von knapp 10 km/h....


    Ich habe schon vor Jahren angefangen meine Geschwindigkeit in erster Linie mit Extrenen Navis zu bestimmen, daraus den Vorlauf meines Tachos bei den unterschiedlichen Geschwindigkeiten einzuschätzen und meinen Tempomat entsprechend einzustellen. Heißt, ich weiß auf was ich meinen Tempomat stellen muss, damit ich bei 80 auch wirklich 80 (oder eher 81) fahre, und trotzdem drängeln hier viele LKWs, vor allem ältere aus dem Osten....

    Viele Grüße

    Nina

  • Hallo NIna,

    sorry, dann habe ich das falsch interpretiert.

    Hier sind es wirklich häufig die östlichen Anrainer-LKW, in F fahren die auch zahmer, weil es richtig kostet.


    Der Vorlauf hängt wirklich von den Rädern ab.

    Meine Winterreifen haben 7 km Vorlauf, meine neuen Sommerreifen nur 1km.

    Da muss ich mich immer wieder umgewöhnen. Zuletzt wurde ich mit 5km drüber geblitzt, weil ich noch im Winter-Modus war...

    Gruß

    Bernd

  • Mir fällt bei dieser Diskussion auf, dass keine Rede von den Opfern der Raserei auf der Insel ist! Oder? Vorgestern ist wieder ein Fußgänger auf der T 10 getötet worden bei dem Versuch die Strasse zu überqueren. Niemand interessiert das Leid der Familien, der Schwerverletzten und Verletzten - sind die nicht viel wichtiger wie Sommer oder Winterreifen ??? Wenn in Frankreich auch so hohe Geldbußen wie in der Schweiz verlangt würden, wäre die Teilnahme am öffentlichen Verkehr für alle entspannter und ungefährlicher.... und Ich bin auch dafür , als Währung in SFR statt in Euro zu kassieren! Und bei Wiederholungstätern hilft eh nur Führerscheinentzug auf Zeit, damit Raser lernen sich mal wieder als Verkehrsteilnehmer zu Fuß zu bewegen. Damit Sie dann wissen, wo es am gefährlichsten ist:


    https://www.corsematin.com/article/article/en-haute-corse-cinq-routes-concentrent-75-des-tues>


    Mal Nachdenken wünscht sich...

  • Gérard:


    du hast leider nicht alles gelesen! In meinem 2. Beitrag habe ich genau auf das hingewiesen, dass die T 10 die Straße mit den meisten Todesfällen in ganz Frankreich ist. Dabei finde ich es gleich erschütternd, ob Fußgänger, Motorradfahrer oder Autofahrer ums Leben kommen. Ich glaube nicht, dass den Leuten die hier über Geschwindigkeit diskutiert haben das Leid der Verunfallten nicht genauso nahe geht.


    Grüße

    Helen

  • Völlige Zustimmung, Helen! Natürlich ist man über jeden Verkehrstoten erschüttert. Letztes Jahr bin ich an einem Unfallort Richtung vorbei gefahren und das sah richtig übel aus. Hatte das hier im Forum auch geschrieben, ob jemand der Insulaner was dazu gelesen hat. Das nimmt einen natürlich mit. Man verdrängt es aber auch irgendwo, da man ansonsten kaum noch angstfrei Auto fahren könnte.


    Hier wird über den Sinn eines Limits von 80 statt 90 diskutiert. Das kann man schon hinterfragen, ohne ein gewissenloser Raser zu sein.


    Ich ärgere mich auch über Tempolimits, die überzogen/ nicht angebracht sind. Da rede ich aber von Tempo 70 an Stellen, die völlig ohne Gefahrenpunkt sind o.Ä. Tempo 90 auf Landstraßen fände ich auch in Deutschland gut. Ein Tempolimit auf den Autobahnen ist überfällig, auch wenn dieses de facto in weiten Teilen schon besteht. Trotzdem müsste allgemein auf 130 limitiert werden. Sicherer, Ressourcen, Straßen und Nerven schonender!

  • Hallo Gerard,


    da du die Sommer- und Winterreifen hier direkt ansprachst, auf die ich zur Erklärung der Tachoanzeige in Bezug auf die real gefahrene Geschwindigkeit eingegangen war, fühle ich mich angesprochen.

    Mir geht es nicht darum, das Schnellfahren zu propagieren oder die Raserei schönzureden.

    Mir ging es in meinen Beiträgen darum, die wirkliche Geschwindigkeit, die man fährt, zu wissen bzw. zur ermitteln, um diese auch ohne schlechtes Gewissen ausnutzen zu können, um nicht als Hindernis unterwegs zu sein. Denn auch gerade diese Hindernisse können zum Überholen verleiten bzw. zu Unfällen führen.


    Dass man seine Geschwindigkeit den Verkehrsbedingungen anpasst und nicht immer ans erlaubte Limit geht, sollte für jeden verantwortungsbewussten Menschen selbstverständlich sein. Aber wenn die Bedingungen passen, dann habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich ans Geschwindigkeits-Limit gehe.


    Auch ich bin für höhere Strafen wie z.B. in der Schweiz, aber dann möchte ich auch ein Gehalt in Schweizer Größenordnung, wenn man schon diesen Vergleich zieht. Den Schweizer selbst jucken seine höheren Strafen wahrscheinlich weniger als den Touristen.

    Die französischen Strafen schätze ich in diesem Zusammenhang sogar höher ein.


    Gruß

    Bernd, dem jedes Kreuz an der Straße zu denken gibt und häufig als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs ist.

  • Ich glaube nicht, dass den Leuten die hier über Geschwindigkeit diskutiert haben das Leid der Verunfallten nicht genauso nahe geht.

    Oh Helen, wie kannst Du so was behaupten.


    Ob 80 oder 90 kmh. Entscheidend ist das Verhalten der Autofahrer. Gegen Rücksichtslosigkeit, Raserei, Unachtsamkeit, etc. hilft weder 80 noch 90kmh. Die Strafen so erhöhen das es wehtut wäre sicher angebracht.

    Aber viele zeigen sich auch davon unbeeindruckt. Bis (vielleicht) diese mal tatsächlich erwischt und zur Kasse gebeten werden. Aber vorher kann so manch schwere Unfall passieren.

    Ich bin relativ viel auf der Straße unterwegs. Schaut doch einfach mal in die PKWs, LKWs. Egal welche Situation gerade. Wie oft sieht man doch das Handy am Ohr!

  • Hallo zusammen,


    danke für die Klarstellungen - hier sind also keine "Schnellfahrer" unterwegs! Das müssen alles Korsen,Franzosen oder gar Italiener sein. Persönlich wäre ich ja schon froh, wenn etwas mehr Rücksicht genommen würde, darum geht es mir . Gerne würde ich mal mit meinen Enkeln mit dem Mountainbike auf korsischen Straßen den Sommer genießen - das wird wohl noch lange ein Traum bleiben....

  • Gerne würde ich mal mit meinen Enkeln mit dem Mountainbike auf korsischen Straßen den Sommer genießen - das wird wohl noch lange ein Traum bleiben....

    Ich schüttel auch immer den Kopf wenn ich auf unseren Strassen, sprich Teritoriale, radfahrer sehe.

    Das ist schon mit dem 50er Motorroller gefährlich und dann evt. noch mit Sack und Pack und einem

    Fahrradanhänger. Da würde mir täglich die Düse gehen. Also Gérard, geduld, vielleicht wird mit den

    Europäischen Subventionen zum Ausbau des Korsischen Strassennetzes irgendwann ein Radweg um

    die Insel geklebt.

  • mit dem Mountainbike auf korsischen Straßen den Sommer genießen - das wird wohl noch lange ein Traum bleiben....

    wie der Name mountainbike schon sagt, ist die Fahrbahn nicht die Straße:rollparty:

    Aber einfach nur radeln auf korsischen Straßen, auch den Nebenstraßen ist und wirds leider auch bleiben: saugefährlich. Auf den Straßen im Hinterland bei uns glauben die Einheimischen immer noch,dass da sonst keiner unterwegs ist und schneiden sämtliche Kurven. Gerade noch auf der alten Bahntrasse kann man noch einigermaßen dahin radeln, aber vorsicht an den Brücken, die rosten schon durch.

    Grüße

    Helen

  • Auf den Nebenstraße per Rad unterwegs wäre im Grunde kein Problem. Wir sind immer viel auf den kleinen Sträßchen unterwegs. Oft kommen einem im Landesinneren nur wenige Autos entgegen oder fahren in die gleiche Richtung. Gegen Abend kann es anders aussehen wenn diejenigen die an der Küste arbeiten in Ihr Dorf zurückfahren.

    Fakt ist tatsächlich, wie cinto Helen sagte, die Einheimischen sind schnell unterwegs und Kurven werden "gerne " geschnitten. Besonders die Feierabendler sind meist sehr flott unterwegs. Aber auch diejenigen die des nachts auf der Straße sind. Man kann die korsischen Autofahrer vielleicht in zwei Gruppen unterteilen ... die zügig, kurvenschneidend und die die sehr langsam unterwegs sind (gibt es nämlich auch).


    Anmerkung: Bevor es zu Mißveständnis kommt. Wir sind mit dem Auto unterwegs





    Viele Grüße Günter


    Einmal editiert, zuletzt von Guenter ()

  • Ja, die gibt es auch - wie bei uns mit "Hut" - am liebsten mit ner Gitane im Mund, Arm hängt aus dem Seitenfenster ... haben alle Zeit der Welt. Übrigens auch die "Schnellfahrer" wenn diese nicht mehr am Steuer sondern im Dorfcafe sitzen.... Vielleicht machen wir ja was falsch? Und mich wundert das sich noch kein Motorradfahrer(-Tourist) hier gemeldet hat: So tolle Maschinen und jetzt immer 80 km auf den Straßen? Geht das überhaupt oder haben die auch so einen Tempomat drin?


    Übrigens: Mein VTT ist STVo straßentauglich, Bremsen funktionieren bestens,immer gewartet etc. und ich fahre nur auf ausgesuchten Strecken denn es ist in der Tat sehr gefährlich für Fahrradfahrer. Und ich fahre auch mein Auto, einen Kleinlaster vom Nachbarn und meinen Traktor auf Corse ....

  • Da vieles erklärt worden ist und es letztlich einfach nur nervt, diese Runtersetzung melde ich mich als Motorradfahrer.

    Unsere Kisten sind sehr alt und haben keinen Tempomat, selber hatte ich seit 1982 einfach nur Glück, nie eine Strafe mit dem Zwei- und Dreirad. Dafür wird dieses Thema unter französischen Motards sehr emotional behandelt.

    Dies ist nicht nur aus deren Vernetzung über die FFMC, die Federation Francaise des Motards en Colere, soviel wie zornige Motorradfahrer zu erklären. Es hat sich für die Motards viel verändert in der letzten Zeit und die Absenkung war dann wohl doch zuviel. Die Geschichten mit den Blasröhrchen ging ja alle Verkehrsteilnehmer an, für Zweiradfahrer gab es aber noch Zusatzschmankerl.

    Mal wollte man das Elsass komplett sperren, dann Reflektoren vorschreiben, Sondersteuer für große Maschinen, keine Ausnahme für Umweltzonen, ebenso vorgeschriebene Parkplätze in diesen Umweltzonen.

    Jetzt neu sind die vorgeschriebenen Handschuhe, EC geprüft bis hin zum Vorschlag auch sonstige Schutzkleidung vorzuschreiben.

    Klar ist ja vieles vernünftig aber meine speziellen Wintermotorradhandschuhe, ich fahre den Winter durch, wären in Frankreich nicht zulässig. Bedenkt man jetzt aber, daß diese Teststrecken mit Achtzig keine Senkung der Unfallzahlen aufzeigte, in der Normandie seit April 26 getarnte Autos in Zivil als Radarmobile eines Privatunternehmens blitzen und zwar Acht Stunden am Tag, man diese Anzahl auf landesweit auf 350 erhöhen wird, geht es um eine neue Einkommensmöglichkeit für Frankreich und um sonst nichts.

    Ergo werden wir nur noch auf den Tacho achten, trotzdem Unfälle machen und uns über die blöden Knöllchen ärgern. Aber richtig ärgern werden wir uns wenn die anderen Länder in Europa auch auf diesen Trichter kommen.

    Nochmal zum Tacho, es fiel mir in Frankreich zuerst auf, die elektronischen Warntafeln, die einem die Geschwindigkeit aufzeigen, sie sind für uns Moppedfahrer genial um den eigenen Tacho zu kontrollieren, viele von uns alten Hasen richten sich eh fast nur nach dem Drehzahlmesser. Ein anderes Problem ist folgendes, Autofahrer gehen nie davon aus, daß wir uns verkehrsgerecht verhalten, sie gehen immer davon aus daß wir überholen werden. Wenn man aber mit dem Motorrad die Geschwindigkeit einhält wird man früher oder später sehr riskant von den Nachfolgenden überholt. Dies haben vor allem in Italien erlebt, drum fahren die meisten von uns wirklich nur noch in der Fahrbahnmitte, was viele natürlich als Provokation ansehen uns aber ein Sicherheitsplus beschert.

    Trotzdem freue ich mich auf jeden Kilometer Frankreich und hoffe auf eine weitere Glücksträhne, siehe oben. Es sollen ja an die 370000 Kilometer sein,...

    Grüsse vom Hans

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Zusammen,


    nachdem wir am Freitag und Samstag das erste Mal nach Einführung der Tempo 80 Regel einmal quer durch Frankreich gefahren sind möchte ich mal unsere Beobachtungen mitteilen.


    Die Franzosen fahren jetzt wieder so wie in den 80iger Jahren, nur in Zeitlupe :conduciendo:. Nachdem sich viele an die neue Regelung halten und oft sogar etwas langsamer als 80 fahren sind die anderen Autofahrer viel agressiver unterwegs. In den 80iger Jahren wurde in Frankreich ja noch auf Teufel komm raus überholt und jeder war ein kleiner Walter Röhrl. Mit Einführung der vielen Geschwindigkeitskontrollen in Verbindung mit drastischen Strafen wurden die Franzosen zu extrem braven Autofahrern, wenn ich mal einen überholt habe, hatte ich schon fast ein schlechtes Gewissen.


    Seit Jahren habe ich in Frankreich nicht mehr so viele aggressive Fahrverhalten gesehen wie am Samstag. Es wird extrem dicht aufgefahren, auch wie befürchtet von LKWs, und ohne Rücksicht auf Verluste an den unmöglichsten Stellen überholt. Da man durch die niedrigen Geschwindigkeiten auch mit hohen Gängen in niedrigeren Drehzahlen unterwegs ist ziehen die Autos beim Überholen auch nicht so schnell weg wie die Fahrer erwarten und dann geht es manchmal haarscharf gerade so aus... Spannend sind auch LKWs, die auf kleinen Landstraßen gleichzeitig an 4 oder 5 PKWs vorbei ziehen.


    Wenn das so bleibt möchte ich die Unfallstatistiken in den nächsten Jahren nicht sehen.

  • Hallo,

    auch ich habe Frankreich vor zwei Wochen und gestern einmal von Ost nach West und dann von West nach Ost durchquert, jeweils gut 1200 km je Strecke, davon weit mehr als die Hälfte auf Nationalstraßen (z.B. N79,141,145) und Departement-Straßen.

    Ich habe auch bemerkt, dass doch einige unter 80km gefahren sind, während man früher die 90 ziemlich genau gefahren ist. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Französichen Tachos meist die ungeraden Zehner in Großschrift anzeigen und die Fahre die kleinen Zwischenstriche der geraden Zehner nicht so gut erkennen. Ich habe in den zwei Wochen aber keine riskanten Manöver erlebt, ganz anders als Gunther oben schrieb. Im Gegenteil hatte ich den Eindruck, dass die PKW-Fahrer jetzt nicht wie früher auf GEdeih und Verderben die LKW überholen wollen, die ja 10 km langesamer fahren dürfen. Alles glitt so mehr oder weiniger gleichmäßg dahin, auch wenn man sich immer auf eine 110km/Passage gefreut hat.

    Und ein paar mobile Blitzer auf den N-Straßen sind mir auch aufgefallen.

    Um Bordeaux herum ist mir auf den Anzeigetafeln aufgefallen, dass dort geschrieben stand, dass man Motorräder bei Stau zwischen den Schlangen durchfahren lassen und Rücksicht auf sie nehmen soll. Hat jetzt mit den km/h nichts zu tun, fand ich aber gut. Fahre eh immer an den Rand, um sie vorbeizulassen und bekomme dafür das "ausgestreckte Bein" zu sehen, dass man hier gar nicht kennt.

    Gruß

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd. Schade da hätten wir uns hier bei uns ja mal treffen können.


    Wir haben heute eine Bekannte meines Vaters in Labenne besucht. Inzwischen auch weit über 80 Jahre alt. Unterwegs waren wieder viele Autofahrer deutlich langsamer als 80kmh unterwegs. Weil ich mich defensiv dahinter gehalten habe wurden wir 2 Mal recht gefährlich überholt.

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