Wildunfall auf Korsika Strassen

  • Hallo liebe Forum Nutzer,


    man liest immer wieder, dass hinter der nächste Kurve auf Korsika Strassen ein (Wild)Tier sich befinden könnte.

    Wer von euch hatte schon (oder fast) mit einem dieser Tieren beim fahren einen Zusammenstoß?

    (Mal ein anderes Thema wie Corona)


    Grüße :copiloto rallye:

    Frank aus Mittelhessen

  • Hallo Frank Franky91,


    wir hatten vor Jahren eine unschöne Begegnung mit einem halbwüchsigen Schwein.

    Wir waren damals noch mit dem Motorrad unterwegs und hatten eine ganz Schar

    von Schweinen vor uns auf der Strasse. Wir sind ganz langsam gefahren (unter Schritttempo fast)

    als eines dieser lieben Kleinen meinte, die Strassenseite doch noch wechseln zu müssen und uns

    an das Vorderrad rannte. Dem kleinen Kerl ist nichts passiert, kurz gequiekt und "Unfallflucht" ::,,II8

    begangen.

    Wir sind allerdings umgekippt und haben uns ganz schöne Prellungen zugezogen. :blackeye:

    Das war gottseidank in all den Jahren das einzige Aufeinandertreffen. Sonst immer friedlich.

    Aber es stimmt schon, man muß IMMER gerade auf kleinen Strassen im Inselinnern mit Tieren

    rechnen.


    LG Franziska

  • Ungefähr so hatten wir's auch eines Abends, allerdings mit PKW und einem einzelnen armen Wildschwein.

    Es gab ein Geräusch am Kotflügel, aber nur marginale Spuren am Auto und garkeine Spuren mehr von dem Tier.


    War an der T30 zwischen Losari und Ile Rousse, also der Küstenstraße.


    Folgenlose Begegnungen mit Hausschweinen, Kühen, Ziegen gab's natürlich haufenweise.

  • Vor vielen vielen Jahren, als ich selbst noch der Spontan-im-Auto-Übernachter-Fraktion angehörte, begann eines Nachts am Col de Scalella mein Kombi rythmisch zu schwankend (nein, nicht was ihr jetzt denkt 8)party: ). Da hat sich ein Wildschwein mit einem Vorderrad vergnügt und sich dort den Rücken gekratzt. Es hat dabei natürlich auch ein paar Dellen ins Blech gedrückt. Zählt das auch als Wildunfall ;)party: ?

  • Franky91


    man liest immer wieder, dass hinter der nächste Kurve auf Korsika Strassen ein (Wild)Tier sich befinden könnte

    tja, das kann man nicht nur lesen sondern auch täglich erleben....

    Ich differenziere da jetzt mal und schildere meine langjährigen Erfahrungen:


    -Kühe trifft man immer und überall. Ob tagsüber oder nachts, ob einzeln oder in grösseren Grupppen, am Straßenrand ruhend oder gemütlich an der Straße entlang trottend, oft unvermittelt und ansatzlos auch die Straße querend, egal ob in den Bergen oder entlang der Hauptstrassen.. Meistens sind die Kühe an den Verkehr gewöhnt und lassen den Autofahrer unbeeindruckt an sich vorbeifahren. Kritisch wird es dennoch des öfteren an den Haupststrassen, wo es vor allem nachts immer wieder zu folgenschweren Zusammenstössen kommt - mit weitreichenden Folgen für beide beteiligten Parteien. (sprich: Kuh tot, Fahrer manchmal auch). Hohe Geschwindigkeit + unbeleuchtetes Hindernis auf der Straße... tut kein gut nicht !! Auf den kleinen Bergsträßchen geht so etwas meist glimpflicher ab. Hier muss man aber vor allem auf die neugeborenen Kälbchen aufpassen, kleine wollige Miniaturkühe mit ihren grossen Augen und dem niedlichen Gesicht.. manchmal sind sie erst wenige Tage alt und haben noch so gar keine Ahnung davon, wie das Leben so funktioniert. Da kann es dann leicht passieren, daß so ein Kleines in Panik verfällt, im Zickzackkurs auf der Strasse vor einem Auto davonspringt und verzweifelt einen Ausweg sucht, sei es eine steile Böschung hinauf oder einen steilen Abhang hinunter, beides mit ungewissem Ausgang für das kleine Kälbchen. Da sollte man dann auch im Zweifelsfall anhalten und das Tierchen nicht zusätzlich in Panik versetzen. Dem Normal-Touristen wird dieses Erlebnis aber eher verwehrt bleiben, da die korsischen (Berg-)Kühe ihre Kleinen zumeist im Winter bekommen.


    -Schafe trifft man eher selten alleine umherstreifend an.Wahrscheinlicher ist es da, daß man einem ganzen Trupp Schafe und dem Berger begegnet, der seine Herde von einer Weide auf die andere treibt. Da kann es dann schon mal passieren, daß man etliche Kilometer hinter so einem Trupp hinterherzockelt (Überholen ist a)schwierig und wird b)vom berger nicht gerne gesehen ). Manchmal geht auch nur mal geschwind auf die andere Straßenseite und dann ist es egal ob es sich um eine kleine dreistellige D Strasse handelt oder eine grosse T, die Tiere haben Vorfahrt, der Verkehr kann warten


    -Ziegen da liegen manchmal ganze Herden auf der Strasse und geniessen das Leben (zwischen Evisa und Porto eigentlich immer), schon lange vorher angekündigt durch einen unübersehbaren Teppich an Ziegenköttel auf der Fahrbahn. Ziegen, die an einer Böschung fressen, haben die fatale Angewohnheit unmotiviert auf die Strasse zu springen und einen Zusammenstoß mit dem Auto in Kauf zu nehmen. Ansonsten ein eher unkompliziertes Miteinander von Tier und Fahrzeug.


    -Schweine und damit meine ich jetzt wirklich Schweine und keine Wildsauen (die kommen gleich dran). Korsika ist ja bekanntermassen "Schweineland", allerdings trifft das vor allem auf das Landesinnere zu.

    Sobald man nur ein bißchen in die Berge fährt, wird man allenthalben die Bekanntschaft mit diesen (zu) oft frei umherstreunenden Tieren machen. Meistens in grösseren Rotten, mehere Altersklassen gemischt und vor allem im Winter oft auch mit einem Dutzend kleiner, feister Ferkel in allen Farbschattierungen. Oft liegen ganze Rotten gemütlichst verdauend im Strassengraben und nehmen keinerlei Notiz von den vorbeifahrenden Autos. Wehe aber, der Tourist hält an !!! Inzwischen sind die Tiere schon so konditioniert, daß sie sofort etwas Fressbares erwarten und massiv aufdringlich werden können. Diese Schweine sind keine handzahmen Haustiere, solche Begegnungen können ziemlich unangenehm werden.


    -Wildschweine ein echtes Wildschwein zwird man viel seltener zu Gesicht bekommen. Am wahrscheinlichsten ist da eine Begegnung eher nachts oder in der Dämmerung. Da sind da schon mal ganze Familien unterwegs, im Sommer auch gerne mit den kleinen "Streifenhörnchen". Und ein Zusammenprall mit einer ausgewachsenen Wildsau kann für so manches Auto mit einem Totalschaden enden (so mal erlebt auf der T50 zwiwchen Corte und Aleria als am hellichten Tag eine grosse Wildsau in das vor mir fahrende Auto gekracht ist. Die Sau kam im Vollspeed eine Böschung runter und ist ohne nach rechts oder links zu gucken über die Strasse). Aber im Ernst: einer echten Wildsau zu begenen ist wahrscheinlich im Restaurant auf dem Teller einfacher als in freier Wildbahn.


    -Hirsche ziemlich selten, aber kommt vor, vor allem in der frühen Morgendämmerung habe ich schon den ein oder anderen Hirsch am Strassenrand gesehen


    -Füchse da ist eine Begegnung gar nicht so selten. Natürlich auch eher nachts, aber gelegentlich auch am hellen Tag. Besonders putzig, wenn Mama die kleinen Welpen im Schlepptau hat.


    -auch Wiesel wieseln des öfteren mal über die Strasse...


    -Hunde ein weitverbreitetes Ärgernis. Viele frei streunende Hunde haben die unangenehme Angewohnheit ein vorbeifahrendes Auto bellend über hunderte Meter zu verfolgen und dabei jederzeit in Gefahr zu sein unter die Räder zu kommen. Besonders nervig die Hunde, die am Strassenrand lauern und vorbeifahrende Autos sozusagen aus dem Hinterhalt angreifen.... da hilft nur Nerven bewahren und nicht mit dem Lenkrad zucken


    -Igel sie haben die klassische Opferrolle inne. Ich weiß nicht wieviele Tausende Igel jedes Jahr überfahren werden, manche Korsen machen sich scheinbar einen Spaß daraus extra auf die Tiere zuzuhalten. Manchmal ist die Evolution dann doch zu langsam: sich zu einer Stachkugel zusammnzurollen ist gegen Autos nicht mal bedingt nützlich


    Hab ich jetzt noch was vergessen ?? Ach ja, Schlangen, Schildkröten (im Sommer gar nicht so selten), tieffliegende Milane, und nicht zu vergessen: unerfahrene Touristen, die vor allem auf den schmalen Bergsträßchen in Fahrbahnmitte unterwegs sind und das dann möglichst noch in einer uneinsehbaren Kurve....

    • Offizieller Beitrag

    und nicht zu vergessen: unerfahrene Touristen

    ja und dann kurvt man so gemütlich um eine Kurve und plötzlich sieht man links einen kleinen Hund, rechts auf der anderen Straßenseite sein Herrchen oder Frauchen - und zuallerletzt entdeckt man zwischen Hund und Gebieter plötzlich die Endlos-Hundeleine.... Mit viel Glück kann man dann gerade noch so bremsen. :dogtouch:

  • Servus,


    mit den meisten Tieren kommt man klar. (Wild-)Schwein, Ziege, Schaf, alles gut.

    Liegen oder laufen sie quer auf der Straße, zirkelt man behutsam um sie herum oder bleibt dahinter. Sie sind die Bewohner, ich lediglich Gast.


    Die größten Probleme hatte auch ich in der Regel mit den von Thomas genannten Straßenkötern, die nur auf ein Auto, resp. Motorrad warten.

    Hier hatte ich in der Vergangenheit zweidreifünf fiese Begegnungen, derer ich mich nur mit einem beherzten Tritt erwehren konnte. Wirkt.


    Désolé, aber hier geht meine eigene Gesundheit der eines aggressiven Hundes mit Wadenbissabsicht eindeutig vor!

  • Nicht häufig, ich meine so etwa alle zehn Jahre kommt es zu einer Überpopulation des Eichenprozessionsspinner und die Raupen machen sich auf den Weg ein neues Heim zu finden. Dabei überqueren sie zu abertausenden auch Straßen und die darüber rollenden Fahrzeuge hinterlassen einen unansehnlichen Raupenmatsch. Eine Kollisionsgefahr ist eher unwahrscheinlich, ob Rutschgefahr gegeben ist, mag ich nicht zu beurteilen.


    Gruß

    Dieter

  • ja und dann kurvt man so gemütlich um eine Kurve und plötzlich sieht man links einen kleinen Hund, rechts auf der anderen Straßenseite sein Herrchen oder Frauchen - und zuallerletzt entdeckt man zwischen Hund und Gebieter plötzlich die Endlos-Hundeleine.... Mit viel Glück kann man dann gerade noch so bremsen. :dogtouch:

    Das finde ich auch hierzulande vor: um die Straßenecke biegt ein kleiner Hund, gefolgt von einer endlosen Leine. Irgendwann sieht man auch das Ende der Leine....

    Aber was ich an dieser Stelle kurz sagen möchte: ich habe heute zum ersten Mal Deinen Link zum Korsikabuch 2005 geöffnet :-). Gefällt mir gut!


    Grüße

    Karin

  • Uff, die Pferde auf der Straße ist aber schon nicht lustig... Sehr gefährlich für Tiere und Autofahrer. Kühe bewegen sich ja eher gemächlich, da ist es möglich zu ahnen, was die machen. Bei nem Pferd nicht wirklich. Die stehen mal eben in einer Sekunde ganz woanders. :fie:

  • Ja, bei Begegnungen mit Pferden halte ich auch jedes mal die Luft an und wir fahren im Schritttempo daran vorbei. Man muss eben auf korsischen Straßen immer aufpassen und mit grundsätzlich allem Getier rechnen :|party: .

    LG Franziska

  • Mehr Mühe als mit den Tieren habe ich eigentlich mit dem sehr dynamischen Fahrstil der Korsen. Die Tiere sind dagegen sehr berechenbar und kündigen sich meist durch irgendwelche Haufen und Flecken auf der Strasse an.

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