Corsica Ferries beteiligt sich am Bau windgetriebener Frachtschiffe (und perspektivisch Passagier- und Fährschiffe)

  • Hallo zusammen,


    vielleicht können wir in einigen Jahren doch einigermaßen CO2-neutral auf die Insel kommen, zumindest was die Überfahrt angeht. Corsica Ferries beteiligt sich an der Entwicklung und dem Bau eines "Segel-Frachters", der in zwei Jahren fertig sein soll und für den transatlantischen Frachttransport eingesetzt werden soll. Es handelt sich um einen Zweimaster mit einem innovativen, um 360° drehbaren Rig-System und einer Masthöhe von 75 Metern mit 3000 m² Segelfäche. Das Konzept sei flexibel, so daß auf dieser Basis auch Passagierschiffe (sollen ab 2026 ausgeliefert werden) und Autotransportfähren gebaut werden können. Das Konzept werde zu 100% mit eruerbaren Energien angetrieben und spare 80% Kraftstoff ein, bei praktisch gleicher Geschwindigkeit. Es scheint so, als sei das (rein französische) Projekt auch schon ziemlich weit gediehen:


    La Corsica Ferries mise aussi sur les cargos à voile
    La compagnie de Pierre Mattei est entrée au capital de Neoline Armateur qui construit un cargo roulier à propulsion principale vélique. Ce navire de 136 m va…
    www.corsematin.com


    Das sind doch mal gute Aussichten, die vielleicht dann sogar den Verlust der Corsica Victoria verschmerzen lassen. Schauen wir mal, was draus wird.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

    • Offizieller Beitrag

    vielleicht können wir in einigen Jahren doch einigermaßen CO2-neutral auf die Insel kommen

    kann man -zumindest in der Saison - doch jetzt auch schon....

    Nos traversées - Sailcoop
    Sailcoop organise des navigations pour ses sociétaires, en Méditerranée, aux Antilles, et même des traversées transatlantiques !
    sailcoop.fr

    hatte ich letztes Jahr schon mal gepostet


    und da man keine Fahrzeuge mitnehmen kann, muss man auch die Anreise nach Toulon schon CO2 optimiert gestalten

  • Es geht wohl eher ums Geld..

    Klar geht’s da auch ums Geld, aber wo liegt dabei das Problem? Aus unternehmerischer Sicht ist das doch ok. Stand ja nirgendwo, daß das Projekt aus reinem Altruismus ins Leben gerufen wurde. Wenn sich Ökonomie und Ökologie so unter einen Hut bringen lassen, warum nicht?


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • hatte ich letztes Jahr schon mal gepostet

    Ich kann mich erinnern und fand das Angebot sehr attraktiv. Würde ich als Fußgängerin mit entsprechender Zeit (bis zu 20 Std./Überfahrt) machen, da ich relativ seefest und gern auf dem Wasser bin.


    Sollte erweitert werden:


    Comme un mini ferry à voiles
    Il y a les gros bateaux jaunes, les gros bateaux rouges, ou encore ceux représentés par une baleine. Tous transportent des milliers de passagers, de véhicules,…
    www.corsematin.com

  • Kennt sich hier zufällig jemand mit der Technik aus? Warum setzt man da nicht auf sowas wie Flettner-Rotoren? Damit könnte man doch gleichzeitig noch den Strom für das Schiff erzeugen und die Emissionen noch weiter reduzieren.


    Grüße

    Georg

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Gerade die mit ihren Drecksschleudern.. Wer's glaubt... Es geht wohl eher ums Geld..

    Nun gut, um von eben jenen "Drecksschleudern" wegzukommen bedarf es nunmal Forschung und Entwicklung. Momentan gibt es zum Diesel/Schweröl für Schiffe dieser Größenordnung nunmal keine wirklich nachhaltige Lösung - die LNG-Schiffe vom Kussmund sind davon ja momentan auch wieder abgekommen. Landstrom dürfte mit Sicherheit in den Häfen Abhilfe schaffen - aber die infrastrukturellen Anforderungen dürften auch die wenigsten Häfen im Mittelmeer haben, genutzt wird das nur von Corsica Linea. Dennoch: Inwiefern unterscheiden sich denn die gelben "Drecksschleudern" von jenen mit der quietschbunten Bemalung oder denen mit den drei blauen Buchstaben? Ist der Verkauf modernerer Einheiten zur Kapitalbeschaffung und Ersatz durch alte Kähne wie beim Wal praktiziert etwa die Vorreiterrolle, der man folgen sollte? Oder gilt das Altmetall, das selbst im Elbaverkehr jetzt Stück für Stück den Dienst quittiert und schon auf dem Strand zum Abbruch gelegen hat jetzt als nachhaltiges Modellprojekt?


    Ich bin nun bei weitem niemand, der das alles schlecht heißt - ich bin absoluter Freund der großen Freidecks der Victoria, der eleganten Form der Moby Kiss und finde auch durchaus, dass die Probleme und Macken des Alten ihren Charme haben. Letztendlich haben die Reedereien im Mittelmeer das alle mal mehr oder mal weniger im Griff. Dennoch finde ich diese Doppelmoral hier echt schwer: Ich wüsste gerne mal, was hier für ein Gezeter losgehen würde, wenn die Gelben anstelle der Corsica Victoria die Pascal Lota verkauft hätten. Und bei allem Geschimpfe von einzelnen über die Gelben: Die verdienen mit ihrem Chaos wenigstens so viel Geld, um nicht von einer Pleite in die nächste zu rutschen. Und auch die Flottenplanung scheint mir dort um weiten strukturierter zu sein, als das jährliche Löcherstopfen des Wals. Auch hier nochmal: Mir sind sowohl der Wal, als auch die Gelben durchweg sympathisch - aber auf den einen eintreten und den anderen bei fragwürdigsten Entscheidungen immer in Schutz zu nehmen ist einfach anstrengend.

    Um hier auch mal wieder den Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen: Es liegt rein in der Natur eines Unternehmens Geld zu verdienen - rein aus ökologischer Verantwortung heraus wird wohl keine Reederei überleben.


    Am Ende des Tages werden alle Fähren doch momentan alle auf dieselbe Art angetrieben - selbst Corsica Linea hat abgesehen vom Neubau kein einziges Schiff, dass nicht älter als 20 Jahre ist. Und nun auch mal Butter bei den Fischen, mit so einem Forschungsprojekt verdient man mit Sicherheit kein Vermögen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen hier im Thread zum Thema "Energie-Effizienz":

    Kennt sich hier zufällig jemand mit der Technik aus? Warum setzt man da nicht auf sowas wie Flettner-Rotoren? Damit könnte man doch gleichzeitig noch den Strom für das Schiff erzeugen und die Emissionen noch weiter reduzieren.

    Meiner Wahrnehmung/Erinnerung nach haben bisher bei keinem Schiff diese "Hilfs-Aggregate" zu mehr als 10% der installierten Motorleistung beitragen können.

    Da besteht aus meiner Sicht also noch deutlicher Entwicklungsbedarf.

    Und es bleibt für mich noch die uralte Frage der windbasierenden Seefahrt: was tun bei Flaute?


    LG Ernest

  • Hallo Zusammen,


    da gab es doch mal eine Art Kyte Segel für Hochseeschiffe? Dieses wurde an einem Drahtseil hochgelassen

    und "schwebte" vor dem Bug des Schiffes. Das funktionierte wohl bei achterlichen Winden und zog quasi

    das Schiff. Irgendwo hab ich mal gelesen, das dies zu einer Schwerölersparnis von 10% führte. ::,,II8


    Viele Grüße aus dem Kalifornien Deutschlands


    Uwe :womo_01:

  • das sieht in der Tat nach einem Flettner-Rotator aus.

    Falls es tatsächlich einer ist (und kein Fake-Bild ist) könnte er doch ca. 2-3% Energieersparnis bringen ...

    Kannst Du den Schiffsnamen oder wenigstens den Schiffstyp benennen?

    Hallo,


    bei zwei bis drei Prozent Energieersparnis (wenn den die Daten gesichert sind) frage ich mich ob der Aufwand lohnt,

    bzw. ob das Ganze Nachhaltig ist. Meines Erachtens muß da alles von der Planung bis zur Verschrottung eingerechnet

    werden. irgendwie habe ich da Zweifel ::,,II8


    Grüße aus dem Kalifornien Deutschlands


    Uwe

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