Junges Paar mit Hund braucht ein paar Tips von Ortskundigen

  • Ob Philipp nun doch ein anderes Reiseziel gewählt hat?

    Vielleicht Portugal, wo Wildcamper "mit offenen Armen" empfangen werden?

    Neue Camping-Regeln in Portugal: Freies Stehen kaum noch möglich
    Wildcampen war mal. Wie Portugal gerade durchgreift und viele der letzten Refugien des freien Stehens dichtmacht – Beobachtung und Meinung von Andreas Fischer.
    www.promobil.de


    Der Autor nennt das Problem beim Namen:

    "Absurd, aber gerade die, die naturverbunden und fern aller Reglementierungen leben wollen, belasten die Natur schwer. Wir sind zu viele geworden."


    Das mag jetzt hart klingen und nach "früher war alles besser": Für unbeschwertes Wildcampen in Mittel- und Südeuropa ist man 10-30 Jahre zu spät dran.

    "Vanlife" war hier am schönsten, als es den Begriff (und den Boom) noch nicht gab...

  • ... es nimmt einfach überhand.

    Nicht nur in Portugal.

    Z.B. Pfalz / Weinstraße, Pfälzer Wald .... Mengen von fahrenden Wohnhäusern unter der Woche und noch mal mehr an den Wochenenden.

    Nicht wenige stehen dann irgendwo in den Weinbergen zum picknicken, nächtigen.

    Glaub jetzt nicht das jedesmal der Winzer gefragt wurde ob man stehen darf.

    Zudem die Feldwege sowieso tabu sind.

  • Für unbeschwertes Wildcampen in Mittel- und Südeuropa ist man 10-30 Jahre zu spät dran

    Stimmt.


    Wobei 10 Jahre auch zu kurz gegriffen sind. ich bin das erste mal 1987 mit meinem damaligen Bus MB 207 D

    zwei Ersatzreifen und ein Wassertank auf dem Dach zum Wandern nach Kreta gefahren. Von meinen damaligen

    Kollegen wurde ich verspottet, so nach dem Moto "auf dem Acker schlafen". Heute haben sie selber Dickschiffe.


    Albanien geht noch, dort spricht man aber nicht von Wildcampen sondern von frei Stehen.


    Gruß


    Uwe :womo_01:


    Es regnet gerade :thumbsupparty:

    • Offizieller Beitrag

    Wir waren in den 80igern viel mit T2 Bus in Frankreich unterwegs. Komischerweise ist keiner von uns auf die Idee gekommen frei zu stehen. Wir haben ganz selbstverständlich immer Campingplätze angefahren. Allerdings meistens Municipal Plätze. Aber das hat ja auch viele Vorteile. Toilette, Dusche, Abends ein Bierchen und Früh frisches Baguette.

  • Ich schätze mal, Einschränkungen werden auch weiterhin verschärft werden müssen.

    Einreisestopps? Wie im Parkhaus?


    Zudem werden vermutlich auch “legal” Reisende im Bus, Camper oder WoMo zunehmend unbeliebter bei Einheimischen, es sei denn, sie wählen als Reisezeit November bis Februar oder aber fahren weit in den (Süd- oder Nord-) Osten Europas.

  • Der Autor nennt das Problem beim Namen:

    "Absurd, aber gerade die, die naturverbunden und fern aller Reglementierungen leben wollen, belasten die Natur schwer. Wir sind zu viele geworden."


    Das mag jetzt hart klingen und nach "früher war alles besser": Für unbeschwertes Wildcampen in Mittel- und Südeuropa ist man 10-30 Jahre zu spät dran.

    "Vanlife" war hier am schönsten, als es den Begriff (und den Boom) noch nicht gab...

    Man kann es nicht besser auf den Punkt bringen! und übertragbar auf so vieles im Leben ... Doppelmoral als Volkskrankheit.


    Am Rande bemerkt, eigentlich offtopic und ich will hier niemanden zu nahe treten; aber mittlerweile ist es mein schönster Zeitvertreib auf Campingplätzen (und gegebenenfalls auch außerhalb) vorzugsweise Neu-Bulli-Besitzer zu beobachten. Herrlich. Man müsste sie in soziologischen Gesellschaftsstudien eigentlich mittlerweile als eigenes Cluster führen. Groß genug wäre es ja.


    Grüße Bobby

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    in den letzten 10 Jahren erfuhr die Branche (in D, F, IT) mit Zulassungen von Vans, Womos und ähnlichen Gefährten ein jährliches (!) Wachstum zwischen 12 und 25 Prozent. Irgendwo müssen die ja bleiben ... :conduciendo:

    Nur ein Glück, dass ich schon seit insgesamt 40 Jahren mit "Bulli und Co." (davon jetzt schon 12 Jahre mit aktuellem 6m-WoMo) unterwegs bin, immer in der Nebensaison. Da finde ich hoffentlich auch 2024 im Herbst-Urlaub noch mir angenehme Plätze ...

    Egal ob offiziell genehmigt (bevorzugt) oder auf CP ...


    LG Ernest

  • Eben… Wohin, wohin? Vor allem, wenn die Gefährte erstmal da sind. Auf Korsika z.B. dreht man ja nicht so einfach um und verlässt die Insel, weil man merkt, dass es zu voll ist.

    Vor langer, langer Zeit, vor der großen Welle der „Wohn-Gefrierkombinationen“ (danke, yossarian! :thumbsupparty:), durften wir in Südfrankreich unser Zelt vor der Schranke des CP auf dem Schotterparkplatz in der prallen Sonne aufbauen (zum vollen Preis!).

    Wir waren vorher den ganzen Tag unterwegs und hatten einen CP nach dem andern flehend abgeklappert. Vor der Schranke verbrachten wir dann unseren staubigen Urlaub.


    Mit 20 kann man beim morgendlichen Kaffee mal in der Sonne auf dem Boden kauern und vor sich hin brutzeln, aber jetzt, nööö.

    Jetzt will ich morgens Kaffee, Schatten (und Armlehnen :rollparty:).

    Den wiederum hätte man zwar im Wo-Wo, das allerdings müsste aber irgendwo legal stehen.


    Insofern, lieber Ernest, Teemitrum, und allen, die die Möglichkeit haben, entspannt im vierrädrigen Gefährt zu reisen, wohnen und zu übernachten:


    Genießt es dort, wo ihr euch nicht gegenseitig auf die Füße fahrt und ihr willkommen seid! Toll ist’s ja wirklich…


    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sabine Kalliste ,

    Insofern, lieber Ernest, Teemitrum, und allen, die die Möglichkeit haben, entspannt im vierrädrigen Gefährt zu reisen, wohnen und zu übernachten:


    Genießt es dort, wo ihr euch nicht gegenseitig auf die Füße fahrt und ihr willkommen seid! Toll ist’s ja wirklich…

    und ich gebe zu bedenken: oberhalb 1500m ist die Welt eine andere ... :bergheil:


    LG Ernest

  • Moinsen!


    Bei meinem letzten Aufenthalt auf Korsika war ich früh morgens oft zum Qigong an einer Kirche mit Blick auf den Monte Padru zur Rechten und Olmi-Capella gegenüber (vielleicht kennt das ja jemand von euch?).


    Dort stand ein PKW mit frz. Kennzeichen, in dem offensichtlich übernachtet wurde.


    Ich war drauf und dran, anzuklopfen und die Leute zu verscheuchen, habe dann aber doch nur ein Foto gemacht.


    Später am Tag kam ich erneut dort vorbei - keine Hinterlassenschaften zu sehen.


    Am nächsten Morgen stand das Auto wieder dort. Und später wieder keine Spur, kein Müll, kein Öl, kein Nix.


    Wenn es wirklich so geht, kann ich auf jeden Fall ein Auge zudrücken.

  • wieder keine Spur, kein Müll, kein Öl, kein Nix.

    Also ich würde behaupten, dass viel Müll und Hinterlassenschaften auf den klassischen Wanderparkplätzen von den Tagesgästen in PKWs (gerne die, die als Gruppen oder größere Familien unterwegs sind) stammt und weniger von den daneben stehenden Campern, die inzwischen ja alle Mülleimer und Toiletten an Bord haben (im Gegensatz zu den PKWs). Zudem sind ja gerade durch den Boom der letzten Jahre die meisten von denen recht bürgerliche (um nicht zu sagen "spießige") Pärchen und Kleinfamilien, die eh den halben Tag mit Rumräumen verbringen. Denen die Vermüllung anzuhängen ist einfach nur einfach. Die wirklich wilden Camper (die mit dem Klappspaten, gab es ja schon immer, auch vor den Verboten).

    Insofern geht es hier schon um eine gewisse Kollektivhaftung. Ich sehe auch ein, dass es nicht anders geht, vor allem wenn ich sehe, wie jeder Platz, an dem es willkommen ist zu stehen oder wo es toleriert wird, und sei es nur eine Käserei in der letzten Ecke der Schweiz, sofort mit den Wohn-Gefrierkombis (auch von mir großes Danke an die Wortschöpfung) vollgestellt wird. Das erreicht wirklich absurde Ausmaße. Aber das ist eben nicht nur ein Problem der Masse in Bezug auf die Anzahl der Fahrzeuge, sondern es handelt sich ja beiden Fahrzeugen (wie leider auch bei vielen Haltern) um eine regelrechte Fahrzeug-Adipositas. Da wird noch das Quad aufm Hänger mit an die "Concorde" angehängt usw. Fette E-Bikes müssen natürlich auch mit und möglichst viele Hunde. Nicht zu vergessen: die Campingstühle mit Sonnenverdeck und Beinablage (auf Parkplatz). Da kann ein Paar schonmal so viel Platz brauchen wie ein Einfamilienhaus. Da fehlt mir jedes Verständnis. Wenn ich könnte, würde ich vor jedem Campingplatz zwei Mauern mit genau 2,00m Abstand zueinander errichten.

    Ich bin quasi wildcampend aufgewachsen, immer Nebensaison, immer ohne jegliche Hinterlassenschaften und ohne genervte Einheimische, weil meine Eltern höflich gefragt haben, wenn es Anwohner gab. Seit ich selbst einen Bulli (kein Neuwagen 90.000 aufwärts-Mobil) habe, ist meine Erfahrung, dass man mit diesem Gefährt eher nicht doof angeguckt wird, wenn man alleine oder noch mit einem anderen Camper auf einem Wander-P steht, die Leute sind eher freundlich und gucken interessiert. Und da tut es mir dann schon leid, dass ich auch auf den Campingplatz "gezwungen" werde, denn eigentlich gehen wir fast immer und gerne auf Campingplätze, aber wer will schon im VW-Bus zwischen den Gefrierkombis eingeklemmt werden??? Da empfinde ich die Kollektivstrafe als ungerecht.


    Ich will auch nicht den Zugang zum Nationalpark wandernderweise verboten bekommen, weil andere ihren Müll (ja, auch Eierschalen und Taschentücher gehören da nicht hin) nicht mitnehmen können. Aber ich fürchte, das kommt auch bald. Verständlicherweise...

  • In der Tat, es wird leider immer schlimmer...


    Vor ca. 20 Jahren mit dem Bulli durch Skandinavien zum Nordkapp - einfach wunderschön.


    Einsame Straßen, tolle, leere Rastplätze direkt am Fluß oder See. Aber manchmal auch damals schon die Spuren von irgend welchen Dreckschweinen, die zu blöd waren, das "Jedermannsrecht" auch nur im Ansatz zu begreifen.


    Okay, auch ich habe die Natur z. B. durch Abgase und Reifenabrieb verschmutzt und wenn jemand ausgerechnet dort gebuddelt hat, wo ich vorher ein Loch gebuddelt und anschließend wieder zugeschaufelt hatte, wär's auch nicht schön gewesen.


    Aber damals grüßte man sich auch noch, wenn man auf einem einsamen Rastplatz doch mal jemanden traf und unterhielt sich.


    Letztes Jahr Schweden und Norwegen: Kolonne fahren auf dem Trollstigen, Stau, weil die WoMos auf für sie zu engen Straßen fahren "müssen", oft rappelvolle Campingplätze (Ausnahmen gibt es aber noch) und lauter Durchfahrt verboten Schilder, die ich früher dort nie gesehen hatte.


    Vor Corona war ich zuletzt mit einem neueren Bulli auf Korsika, auf Campingplätzen im April. Da war noch alles gut.


    In der Hochsaison ist's mir sowieso zu voll, aber ich war im Juni da. Auch schon für meine Begriffe grenzwertig, z. B. an der Calanche.


    Sehr voll, es geht nur langsam voran, einer hupt wie bekloppt, ein Deutscher.


    Aber das wird jetzt off topic, wir waren ja beim Wildcampen...


    Vielleicht fahre ich nächsten April wieder hin und mache mir selber ein Bild, wie es dann mit dem Bulli dort ist.


    In ein paar Wochen bin ich mit dem Flieger da. Unter Umweltaspekten auch Mist, was für ein frustrierendes Thema...

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