Nach dem ersten mal Korsika - Eindrücke

  • Hallo,


    Nach unseren ersten 2 Wochen Kosrika sind wir wieder gut Zuhause angekommen.


    Hiermit möchte ich ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit ein paar Eindrücke hinterlassen, die vielleicht anderen helfen für sich ihren Besuch zu planen.


    Wir, das sind 2 Erwachsene und 2 Jugendliche Kinder. Unser Reisezeitraum war vom 15.07. bis 31.07.2022 ab dem Kanton Aargau (Schweiz)


    Reise: Anreise am Freitag nach Livorno - unproblematisch

    Livorno-Bastia am 16.07. plnmässige Abfahrt 8h00 wurde auf 7h00 vorverlegt, trotz Stauzeit von etwa 1 Stunde am / im Hafen und somit "verspäteter" Ankunft an der Einschiffung lief alles problemlos. Es wird extrem eng platziert, Ein- und Aussteigen wirklich nicht bequem ...

    Bastia-Livorno am 30.07. Abfahrt 8h30 - wir waren frühzeitig (wegen Anfahrt ab Bonifazio - 3h) bereits um 6h00 dort und konnten fast direkt bis an die Schranke vorfahren, Fähre kam und fuhr pünktlich - bis auf das noch engere parkieren eigentlich alles I.O.

    Generell waren die Fähren gut voll, wir konnten jeweils Sitzplätze mit Tisch ergattern, bei der Hinfahrt wurden viele Sitzplätze auf den Bänken durch liegende Passagiere besetzt, wodurch andere auf den Boden ausweichen mussten.


    1. Woche Corte: Corte ist wirklich ein toller Standort um viele Seiten der Insel kennenzulernen. Wir haben von dort aus Tagesausflüge u.a. nach Ajaccio ind Ile-Rousse gemacht, das Umland und das Restonicatal "unsicher" gemacht. Unterkunft etwas ausserhalb des Zentrums sehr ruhig, grosszügig und preisgünstig. Aufgrund der Temperaturen haben wir physische Anstrengungen weitgehend vermieden, diese Gegend zu erwandern ist sicher hoch interessant. Dies würde ich so wieder machen.


    2. Woche Bonifacio: Unterkunft haben wir in "Brise Marine" an der Strasse zum Plage Cala Longa genommen. Wunderschön gelegen, wir hatten nur nicht gut genug aufgepassst beim Buchen und die letzte der freien Einheiten war eine Suite mit Mini-Kühlschrank, keiner Kochgelegenheit und bei 4 Personen nur einem Mini-Tisch auf der schöne Terrasse - mit etwas Hilfe der Inhaberin (Kaffeemaschine und Besteck) konnten wir uns entsprechend einrichten - haben dann eben nur kalt "gekocht" (Schinken, Salami, Käse ... auch sehr fein)


    Zu Bonifacio: Eine sehr schöne Stadt, in der Hauptsaison sehr schwierig zu parkieren, teuer und sehr voller Menschen. Bei all dem Trubel ist mir aber positiv aufgefallen, dass die meisten Restaurants doch deutlich mehr als "Touristenfrass" anbieten - wir haben sehr gut gegessen, wenn auch der Lage entsprechend nicht ganz preisgünstig ;-)

    Von Bonifacio aus kann man im Umkreis von etwa 30 Fahrminuten viele schöne Strände erreichen, wenn man nicht weit laufen will, ist man zwar nie ganz alleine, aber es war immer gemütlich viel Platz. Tolles klares Wasser und viele Fische, die einem um die Beine schwimmen haben uns sehr gefallen. Die Calanche hätten wir gerne noch gesehen (Herzfelsen), das war uns dann aber doch zu weit.

    Eine Bootstour zu den Lavezzu- und Cavallo-Iseln war aufgrund des zünftigen Windes recht "sportlich" und für meinen Geschmack zu touristisch durchorganisiert, da fehlte mir das gemütliche, wie wir es aus Kroatien kennen.


    Generell hat uns Korsika sehr gut gefallen, dennoch ist nicht dieses "Wirmüssenunbedingtwiederkommen-Gefühl" entstanden, wie wir es an anderen Orten erleben, an die wir schon mehrfach wiedergekehrt sind. Sicher ist das Flussbaden etwas sehr spezielles, findet man aber auch in Bayern oder Österreich, schöne Strände hat es ebenfalls in einfacher zu erreichenden Destinationen und generell war uns das Angebot an Fisch / Meeresfrüchten für die Lage an den Häfen eher einfallslos und nicht so vielfältig, wie wir es aus Kroatien oder auch anderen Inseln kennen.


    Danke für's Lesen , Fragen oder Kommentieren, das sind nun wirklich rasch verfasste wenige Zeilen - wenn ich die Menge an gemachten Bildern so anschaue, dann könnte man noch vieles erzählen...


    Noch etwas ist mir aufgefallen: Die meisten Kirchen oder Kappellen ausserhalb der grossen Städte sind geschlossen und nicht zu besichtigen und nicht immer findet man wie in Casanova (Bei Corte) gleich daneben eine freundliche Bürgermeisterin, die den Schlüssel herausgibt.


    Schöne Grsse,

    Florian

  • Hallo


    Danke für den Bericht :

    Kirchen geschlossen , hab ich in Piana erlebt!

    Cargese war offen !

    Auf die Frage beim Bäcker gegenüber warum :

    Es kommen Sachen weg -was auch immer !

    Auch wird versucht, die Geldbehälter zu öffnen etc.

    Dann Verunreinigungen

    Es ist eine Schande!

    Alle Erinnerungen die Korsika betreffen sind schöne Erinnerungen !

    Die gilt es zu bewahren!

  • kirchen zu schließen ist doch eindeutig ein erster schritt in die richtige richtung.

    dann sämtliche tempel, moscheen und sonstiges und im gleichen zug das ganze bodenpersonal entlassen. :thumbupparty:

  • Generell hat uns Korsika sehr gut gefallen, dennoch ist nicht dieses "Wirmüssenunbedingtwiederkommen-Gefühl"

    Hallo Florian,


    vielen Dank für die Schilderung eurer Eindrücke, und ja, so ist es eben, die einen bekommen Corona, sorry ich meinte bekommen Korsika, und die anderen bleiben davon verschont... :)party:


    Viele Grüße

    Jürgen

  • Ich muss jetzt nach den ersten zwei Wochen auch sagen, dass ich die Insel Traumhaft finde. So viel Natur, Gumpen, Gebirge, kleine Dörfer, alte Städte etc…aber wohl im kommenden Sommer mal was anderes angucken möchte. Vielleicht kommen wir in 2-3 Jahren wieder…oder ich im Herbst mit dem Roadster. 8)party: …aber ansonsten…nichts für jedes Jahr.

    • Offizieller Beitrag

    Langsam komme ich mir vor wie ein Psychopath. Ich kann mir ernsthaft jedes Jahr die gleichen Orte, Kirchen, Buchten, Schluchten und Konzerte ansehen und sie sind immer anders als sonst.

    Ich werd grad zugespamt mit Urlaubsbildern: Dubai, Hotellobbys, Poollandschaften, Hüpfburgen, betonierte Promenaden mit Coctail usw.

    Leute, bin ich froh ein Psychopath auf Korsika zu sein!

  • Wir haben einmal und nie wieder einen klassischen Pauschal-Hotel-Urlaub gemacht: Lager-Koller nach drei Tagen.

    Die Kinder, noch klein, kamen mit dieser Urlaubsform auch gar nicht zurecht, wollten kein einziges Mal in den Mini-Club.


    Korsika ist einfach anders. Hierher könnte ich auch immer und immer wieder fahren und beim Anblick der Schluchzen (!) schluchzen.

  • Korsika hat einen besonderen Zauber für mich und es zieht mich immer wieder hin. Die letzten beiden Male solo bzw. nur mit meiner großen Tochter zum Wanderurlaub. Trotzdem bereisen wir aber auch noch andere Ziele.

    Pauschalurlaub haben wir ein paar Mal gemacht als die Kinder klein waren. Wir haben uns da aber auch nicht komplett bespaßen lassen, hatten nur Halbpension und waren tagsüber mit dem Mietwagen unterwegs.

    Dieses Jahr kann ich leider nur von Korsika träumen.

  • Hallo Florian,


    danke für den Bericht.


    Wir werden zu Ende August auch über Livorno nach Bastia mit der Fähre übersetzen. Wir werden ganz in der Nähe von Bonifacio unsere Unterkunft haben. Vielleicht hast du speziell zu Bonifacio und die Umgebung noch den einen oder anderen Tipp. Dass die Fähre auch schon mal eine Stunde früher wie geplant in Livorno ablegt, ist nicht uninteressant. Hoffe, bei uns fährt sie pünktlich, damit wir einigermassen beim Zwischenstopp in Livorno ausschlafen können... s))((


    Viele Grüße

    Klaus

  • Pauschalreisen sind auch nix für uns. Außer für den Skiurlaub. Da ist man froh nach nem Tag auf der Piste sich nicht selbst ums Essen kümmern zu müssen…und ich wollte damit auch nicht sagen, einmal Korsika und nie wieder. Aber so recht wissen wir nicht, was wir abseits des Massentourismus wieder wollen…tja das ist die Krux.


    Wir waren 11 Jahre lang im Sommer im Haus von Freunden in der Vendée. Kleiner Ort direkt am Atlantik. Wunderschön, nicht überlaufen. Katamaran dabei und direkt am Strand parat liegen. Viele schöne Städte und Ausflugsziele im Umkreis…aber dann hat man irgendwann doch „alles“ gesehen.


    Dauerhaft >30Grad ist nicht unseres, darum fallen Kroatien, Griechenland und Spanien aus…darum echt schwierig. Aber Korsika wird einer unserer Favoriten wo man nochmal in ein paar Jahren hin möchte…

  • sorry, muss mich jetzt doch nochmal offtopic äußern.

    uns alle in westeuropa tangiert das thema religion nur peripher.

    vielleicht an feiertagen oder wenn ein uns nahestehender heiratet, stirbt oder getauft wird.

    alle diejenigen, denen mein obiger beitrag so sehr missfällt, möchte ich bitten sich einmal kurz zeit zu nehmen und zu versuchen sich in die lage eines menschen zu denken der dieses privileg nicht genießt sondern wirklich jeden tag mit den folgen praktisch ausgeübter religion konfrontiert ist. nehmen wir zum beispiel ganz aktuell alle frauen in afghanistan, denen nach abzug der westlichen truppen quasi jegliches menschenrecht entzogen wurde.

    ich mein das ernst.

  • Ich denke, dieses Thema ist es einmal wieder wert, ausgelagert zu werden. Teemitrum

    Es passt definitiv nicht zum Thema, ist aber sicher interessant. Ob sich ein Platz finden lässt, vielleicht neben der Plauderecke? Direkter Bezug zu Korsika besteht nicht. Frage mich, ob es nicht "zu heiß" für uns ist.

    Da prallen sicher wieder Welten aufeinander. Ich bezeichne mich gerne als Kultur-Christen: Lebe christliche Werte, bin auch ev. getauft, schaffe es aber nicht, dran zu glauben, bin zu sehr naturwissenschaftlich beeinflusst.

    Für mich kann jeder an seine Religion glauben. Null- Akzeptanz von meiner Seite gibt, wenn wegen des Glaubens andere Schaden nehmen oder unterdrückt/ nicht toleriert werden oder man mich missionieren will.

    Kirchen, um den Bogen zu bekommen, sind für mich häufig schöne, oft meisterlich gebaute Bauwerke, in denen Menschen ihre Religion ausüben. Und das sollte von jedem respektiert werden, der sie besucht.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den Hinweis, ganz korrekt waren wir vom 15. bis 31. JULI auf der schönen Insel ;-)

    Ich habe das im Startbeitrag geändert.

  • Nochmal zurück zu den Kirchen;


    Dieses Jahr im Juli hab ich auch erstmalig erlebt, dass Kirchen in Dörfern abgeschlossen waren. Aber es hat dich immer jemand mit Schlüssel gefunden. Meist irgendein alter Korse, der aussah, wie aus dem Asterix Band …

  • Auch wir sind heute widerwillig aus dem Korsika-Urlaub zurückgekehrt. Unsere Erfahrungen spiegeln die hundertfachen positiven Erfahrungen dieses Forums wider. (Und auch ein paar wenige negative, zum Beispiel innerhalb des Mikrokosmos Fähre.)


    Es fällt mir schwer, das Auszudrücken was für mich dieses Phänomen Korsika ausmacht. Ich glaube, Inseln sind immer etwas Besonderes. Die geografische Isolation führt vielleicht zu einer deutlich wahrnehmbareren Identitätsbildung. Doch auf Korsika hatte ich das Gefühl, man wird durch die Kultur und Landschaft irgendwie geprägt. Und ja, es gibt vielleicht weniger touristisch aufbereitete Sehenswürdigkeiten als auf anderen Mittelmeerinseln. Doch erzählen so viele Dinge etwas über die Geschichte: Steine, Wege, Mauern, Flaggen, Ruinen, Gerüche, Tiere, Straßen. Die ganze Insel spricht, an jeder Ecke! Und zwar in einer für alle verständliche Sprache- Incroyable.


    Mein größtes Bedauern ist, dass unser armseliges Schulfranzösisch keine echte Kommunikation mit den hier lebenden Menschen möglich machte. Ich habe es wirklich versucht, aber selbst am letzten Tag in der Bäckerei (die wir jeden Tag besucht haben) hat Madame auf unsere verbalen Bemühungen hin freiwillig auf Englisch geantwortet, um uns alle von dem Elend zu erlösen. Und als wir einmal erschöpft und verschwitzt nach einer Wanderung durch Cervione liefen, rief uns ein älterer Herr von seinem Balkon ein strahlendes: „Gruße Gott!“ zu. Ertappt.


    Korsika hat bei uns einen seelischen Abdruck hinterlassen. Sobald die Arbeit es zulässt und die finanzielle Reife erreicht ist, werden wir wiederkommen. Bis dahin wird französisch geübt. Und im Forum gelesen n///briid

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